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Startrath Hentschel (Cassirer) und Kanzkeifecretalr -ietricb (Schrislsukrer). — Im Bezirk der AmtShaupl- mannschast Elinvarzenberg wird bener zum erslen Male in Folge de? Umstandes, daß die BezirkSarmenanstatt Grünbain einen Fehlvelrag ausioeist, eine Bezirks steuer im Gesammibelroge von 5.',SO.6 erbeben weiden. Im Annackerger Bezirke beträgt die Bezirkssteuer, die sich durch die Bezirksaiistail Frvbna» nöthig macht. 11,000 in letzterem ist datier die Erhebung einer Vergnügungssteuer in» Auge gesagt worden. -j- Dresden. 21. November. Se. Majestät der König aerubtr heule Mittag a»S Anlaß AilerhöckstseineS NamenS- festeS im diesigen löniglichen Rcsidenzsctftosse zur Beglück wünschung zu empfangen: den stellvertretenden Vorsitzenden Slaalsiniuister im Gesammtmiiiistcrium und Minister deS königlichen HauscS, Herrn v. 9/ostitz-Wallwitz, die Herren der königlichen Hvistaalcu und den Ministerial-Ratb im Minisirrinm des königlichen HauseS, die königlichen Leibärzte und den dockwürdigen Bischof mit der Hosgcistlichkeit. ft Dresden, 22. November. Am Dienstag Abend erschien in einem Geschäslslocal auf der Schössergasse ein junger Mensch, verlangte slir die Gesellschaft „Urania", welche soeben in Helbig'S Etablissement versammelt sei, 3 Stück Cigarren-ElniS, jo>o:e eine quittiere Rechnung hierüber und veranlagte, daß die >3jä>,rige Tochter der Ladeninhaberin ihm folge, »m taS Geld in Empfang zu nehmen. Ter Unbekannte führte das Mädchen an eine Thür des gedachte» Restaurants und verschwand in demselben. AlS taS Kind nach längerer Zeit anfragtc, erfuhr eS, daß seine Mutter be trogen worden war. Bor einigen Wochen hat derselbe unbekannte Bet r iig cr, weicher 22—23 Iabre alt, von längerer schmäch tiger Statur s'in und blondes Schnurrbärtchen tragen, sich übrigens sebr gewandt benehmen soll, durch ganz gleiche Vor spiegelung einen andern hiengen Geschäftsmann zu Heraus gabe von 4 T'uck wert!vollen Eigarrenspitzen vermocht. — Am Alistäoier C.bkai verunglückte vorgestern bei dem Be laden eines Kahnes ein Arbeiter, indem er von zwei ge stillten Znäer'äcken im Gewichte von lOO Kilogr. getroffen ward und hierdurch einen Kniescheibe» brück erlitt. — In einem Hanse der KönigSbrückerstraße stürzte vor gestern eine F r a u die Trevxc hinunter und zog sich einen Schärclbruch zu. Sie wurde in daS Etadt- krankenhanS gebracht, woselbst sie in der Nacht zum Bußtag verstarb. — Vorgestern Nachmittags stürzte von den» Dac! e ein"S 4 Steck boben Neubaues in der Görlitzer- straße ein 22 Iabre alter S ck i eserbcckergehilfc aus die Straße. Der junge Mann, welcher durch ungenügende Be festigung der von bin benutzten weiter den Unfall selbst ver schuldet babcn soll, war nach dem Slurzr einige Zeit be sinnungslos, erboltc sich jedoch bald und konnte in seine Wobiiniig erbracht werde». — Im Besitze eines vor 3 Tagen wegen rncksälftgcn BettcluS hier verhafteten, mehrfach be strafte» Menschen wurde eine Flasche mit Cognac gefunden, welche derselbe zweifellos gestohlen hat. lieber den Ver- lustträgcr hat man b:S jetzt jedoch etwas nicht zu ermitteln Vermocht. vermischtes. tenben Partikel« all ei« wohlerhaltene« Exemplar eine« Skorpion erwies. Au- der siluriscben Periode sind in Schweben aus mehreren Stellen Funde gemacht, besonders ist der Kalkgrnnv der Insel Gothic,»» sehr reich an Thierformen au» ticscr Zeit, kenn man kennt hier gegenwärtig über lOOO ver schiedene Arten. Da man aber aus dieser Zeit bisher nurlleber- rcste von Seethierrn gesunden hat, so nahm man an, daß eS in jener Periode kein Land und keine Lanvthicre, folglich auch keine lusiathmenden Thiere gegeben habe. Erst aus der folgenden devonischen Periode sind Ueberreste von Landthieren. aber auch nur vo» Netzflüglern, brkaiink. Der Fund Pros. Lindström'S auS der siluriscben Periode ist deshalb von hohem Interesse; eine eingehende wissenschaftliche Beschreibung des selben hak sich Pros. Lindström Vorbehalten. — Petersburg. >7.November. (Dossische Zeitung.) Vor einigen Tagen erschien daS erste Heft des mit großer Rcclame in Scene gesetzten russischen illustrirten Monats- Journals „Now" — daS erste Journal dieser Art in Rußland — dessen Prämien, darunter eine Bruckmann'sche Photographie dcö GeniätvcS „Bojaren - HochzeitSmahl" von Makowski in großem Format. daS Iabre« - Abonnement, 12 Rubel, an Werlh drei- und vierfach übersteigen. DaS sorgsällig, ja elegant au-gestatlete erste Heft belehrt über den Ebarakter de» UnlernehmenS der Bucbhänblersirma Wolfs. Artikel auS der Feder mehr und weniger namhafter Schrift steller bielen dem Leser reiches Material. WaS aber fehlt, ist eine Rckaction in tcS Wortes wahrer Bedeutung, was ganz na türlich ist, da Schriftsteller jeden Lagers sich da ein Rendezvous geben. Eine besondere Eigenschaft des Unternehmens ist die Aussetzung von zebn Geldprämien für zwei Druckbogen um- sassende Erzählungen, die russische VerbLltnisse behandeln. Die Preise betragen: >200 Rbl., 900 Rbl., 500 Rbl. und sieben zu 200 Nrbl. Doch damit haben die Wunder VeS neuen Journals noch kein Ende. Nachdem die Redaction von den cingclicserten Arbeiten die der Concurrenz würdigen auS- gcwählt, überträgt sie die rndgiltige Wahl einer Jury nam- basier Schriftsteller. Die Preise endlich erkennt — daS Publicum zu. daS zur Einsendung kurzer, schriftlicher Urtbeile über die PreiSarbeikcn ausgesordert wird. Je nach dem Bei fall der Leser erbäll eine Arbeit eine böhcre oder geringere Prämie. Der ModuS ist jevensall» originell, aber schwerlich geeignet» zur beabsichtigten Hebung der russischen Belletristik bcizutraqen. — In Mercer County, im Staate Minnesota, etwa zwanzig Meilen von der Ortschaft Stanton entfernt, ist kürzlich eine Höhle entdeckt worden, in welcher man ein auS Ccveriiholz geschnitzte« Götzenbild nebst vier Skeletten, einer Anzahl Svcer-Spitzcn aus Kupfer und einer Gelreide-Mabl- mühle aus Slem, wie solche bei den allen Egyplern im Gebrauch waren, Vorsand. Lericht über »te Fressen» i« Asyl sür männll-e Lbdachlese Thalstraße Nr. 1». In der Feit vom 1b. bi« mit 22. November 1884. * Gera, 21. November. Bei den hier vorgenommenen Gemeinderathswahlen sind sämmttiche Canbidaten der nationalliberalen Partei (Neicbsverein) gewählt worden. Dieselben erhielten I l,l52 Stimmen, wahrend auf die fort schrittlichen Canbidaten nur 6402 und aus die Socialdemo kraten 3016 Stimmen sielen. — Unser Fürst ist zu einem mehrtägigen Aufenthalt nach Berlin gereist. <-) Bon der bayerischen Grenze» 21. November. In der Stadt Selb hat eine Agitation gegen die Bäcker den Erfolg gehabt, daß dieselben beschlossen haben, nicht nur den Laib Brov um 2.F billiger zu verkaufen (48 statt bisher 50 ^s), sondern den Kunden aus ein Brod auch ein 3 Psennig- brvlchcn als Zugabe zu gewähren. — Paris, 17. November. („Dossische Zeitung'.) Diamanten gehören schon längst zu den Herrlichkeiten, welche nicht blvs den oberen Zehntausend zugänglich sind. Nun stchl niiö auch ein Ucberfluß an Perlen in Anssicbt. Die französische Regierung hat den Professor Bonctivn- Brandely nach Tahiti geschickt, um zu untersuchen, in welcher Weise der Entvölkerung der dortigen Pcrlaustcrbänke vor- gebeugt werden könne. Derselbe hat nun sestgcstcllt, daß die Pcrlanster ebenso gezüchtet werden kann, wie die gewöhn liche Auster. Wirk die Perlanswr losgelöst, so läßt sie sich anders wohin verpflanzen, indem sie nicht versäumt, sofort Fühlsäken cmzusetze» und sich zu befestigen. Herr Boncbon- Brandclv hat in dieser Weise schon eine Anzahl kleiner Bänke mit Perlanstern besetzt. Er läßt auch Vorkehrungen treffen, damit die Fischer diejenigen Austern wievrr mische», welche beim Fang keine Perlen ent halten und bisher gewöhnlich weggcworsen wurden. Die selben liefern sicher binnen einiger Zeit Perlen, wenn sie sorgsam an ciner gniisligen Stelle wieder eingesetzt werken. Ebenso hat der Proscsior eine künstliche Befruchtung bei den Perlanstern erprobt. Die Austern pflanzen sich durch eine An Laich fort, älmlich wie die Fische. Unter dem Vorsitz Bonchon-Biandelu's ist in Papecte, der Hauptstadt von Tahiti, eine Commission zusaminengelretcn, welche die künstliche Zucht von Pcilansicr» in den Gewässern deS ganze» Archipels ein führen will. Nach nngesährc» Schätzungen könnte cS dahin gebracht werten, daß schon binnen wenigcu Jahren dort jährlich emige Millionen Perlen erzeugt werden. Tie Perl- auster konimt besonders aus de» dortigen Korallenriffen vor züglich fort. — Paris, l9. November. („Boss. Zlg") Ein Herr Germean bat seiner Vaterstadt Ebambon (Ereuse-Departement) 80,000 FrcS. vermacht, außerdem 2000 FrcS. für die Armen in Metz und 20,000 FrcS. sür die Verwundeten Ve il cich sie» Krieges »nt Deutschland. Selbstverständlich sollen vo» letzterer Summe ZinS ans ZinS angelegt werden, wovu.ch sich allerdings in einer Reihe von FriedenSjakren eine bnbsche Summe ansanimcln könnte. — Bei dem Fest des französisch.» TnrnerbundeS (nssoeiation ckos «xftötös clo 8XniiMd>ug,w) erzählte Ziegler, der Gründer der ersten Turn vereine l» Frankreich, daß der erste Turnverein Frank reichs in der clsässischcn Stadt Gebweil er gegründet wurde. CS geschab dies in den ersten Jahren des Kaiser reichs durch 'D.'nlsche und Elsässer, welche i» Deutschland die Turiierei kennen gelernt hatte». Letztere Umstände ver schwieg Herr Ziegler natürlich, um nicht dieses Verdienstes der verhaßte» Deutsche» gedenken zu müssen. Gebweiler ist auch die H imalh deS 1880 verstorbenen Dichter- Karl Brau», der um dieselbe Zeit ein deutsches Localblatt heransgrgcbe» und sich bedeutende Verdienste um das Deulsch- tbum im Elsaß erworben hatte. Seine scbr gelungenen Gedachte behandeln namentlich auch die alten Bvlkssagen des Elsasses, von denen mehrere in Deutschland ganz nnbekaiint sind. Da kie Geeichte sangbar sind, drangen sie schnell ins Volk und sickur» dadurch die Erhaltung des SagenscbatzeS. Die Gedichte Karl Braun'S haben im Elsaß mehrere Aus läge» erlebt, sind aber iin übrigen Deutschland so gut wie unbekannt. Einige derselben gehören zu den besten, welche unsere Zeit bervorgebrachl bat. — Stockhctti», 16. November. („Dossische Zeitung.") In der letz'e» Sitzung der Akademie der Wissenschaften be richtete der Julei taut der paläontvlogischcn Sammlungcn im ReichSmuscuni, Projessor G, Li»dström, über eine von ilnn vor Kurzem gemachte beachtenSwcrthc Entdeckung, welche aus die geologische und zoologische Wissenschaft großen Ein fluß erlangen wird. Im vergangenen Frübjahr erhielt da» ReichSnius.nm eine größere Pclresactensammlung zugesandt, welche ans der Insel Golhland zusammengebracht war und bei der Untersuchung fand Pros. Lindström ein versteh rierke» Tbicr. daS sich nach der Befreiung von allen anbas Nacht vom Borge- Iprochen Ausge nommen Zurück- gewiesen 15.—16. November 34 34 16.-17. . 27 25 2 17.—13. » 37 3b 2 I8.-19 26 25 1 19.-20. - 30 30 — 20.-21. - 50 50 —a 21.-22. . 58 56 2 Zusammen 262 255 7 Aus dem Geschäftsverkehr. k Die prächtigste Neuheit sind jedenfalls die Makart-Wand- bouqurt» Diele sich den MakartbouqnetS für Basen eng auschlie« heute Neuheit füllt eine fühlbare Lücke in der Verwendung dieser wundervollen Makart-Dekorationen auS. Es ist hier unabhängig von einer Vale, einer Eonsole, einem Pirdcstal überhaupt, ein Schmuck geschaffen, der als Wanddecoration edel ln seiner AuSsüh- rnng, elegant in der Form und überraschend In seiner Wirkung ist. Tie Makart-Wandbouquet« übertreffen jeden anderen Wandschmuck, seien es kostbare Bilder oder Majolika- und Euwre-poli-Teller und Schilder, wenigsten» bilden sie im Verein mit diesen Gegenständen eine durch nicht« übertrvffene, den Kunstsinn» ungemein befriedigende Abwechslung. Diese prächtige Neuheit, Erfurter Fabrikat, da« in kolossalen Mengen nach Paris adgesetzt wird, führt in unserer Stadt Herr Eduard Tovar, Pctersstraße l9, Juridicum. Bet dieser Ge legenheit wolle» wir gleich noch der neuen, in derselben Handlung anqckooimenen Sachen von Bronze sumäe, Majoliken, Porzellan ,c. gedenken. Sie dielen eine großartige ZÄuswahl zu Weihnachtsge schenken. k WaS deutscher Fleiß undAusdaurr vermag, hat auchder Fabrikant de« rhci«ischc» Traubenbrusthonigs, Herr W. H. Zicke nheimer tn Mainz, bewiesen. Aus geringen Anfängen und unter größten Schwierigkeiten kämpfend, hat sich der rheinische Traubenbriist- Honig. Dank dem Fleche und der Energie seines Erfinder« und Tank dem zähen Festhallen desselben an gewissenhafter Fabrikation eines ausgezeichneten RenoitttneeS und eine» bedeutenden AblatzeS weit über die Grenzen Deuiichland« hinaus zu ersrcuea. Wie wir au« einem neuerliche» GeschLstScircular der Fabrik eiitnekmen, besteht die Fabrikation dieses köstliche» und wirksamen BrustsasteS seit l867, also seit niininehr 18 Jahren, ein Beweis, daß sich dieser Trauben- briistbonig durch seine große Vorzüglichkeit allgemeine Beliebtheit er rungen und sich die Gunst des Publicum» zu erhalten wußte. k Zu einem der beliebtesten Locale unserer Ostvorstadt gehört unstreitig da« Restaurant zur Bauer'schea Brauerei am Täubcheiiwege. Ter strebsame Wirth Herr Kanzler läßt eS sich angelegen sein, ihn besuchenden Gästen den Aufenthalt möglichst angenehm zu machen. Ein ausgezeichnete« Gla» Lagerbier, aus bäuerische Art gebraute« Schankbier, «ine reichhaltige Speisekarte, schöne rauchfreie Localitäteu, Gesellschaftszimmer, sowie ein gewähltes Publicum sind recht geeignet, den Besucher an das Local zu sesfeln. Bcioneii wollen wir noch, daß die uns vorliegende Analyse eine« bekannten hiesigen Chemikers über di« Bauer'scheo Biere sich sehr anerkennend ausspricht. Eingesandt. —o. Bor einigen Jahren richtete sich mit Beginn der WinterS> zeit eine össentliche Bitte an die Gutherzigkeit wohlwollender Leute zur Beschaffung von alten, noch bronchbaren Schlittschuhen sür arme Kinder. Es kamen darauf über 150 Paar Schlittschuhe zur Vertheilung. Ließ sich denn, zu gleicher Vcscheiikung bedürftiger Kinder, nicht auch Heuer wieder eine solche Sammlung veranstaltcn? Zur Eiiipiangnahme und zur Vertheilung der Schlittschuhe würde sich ohne Zweifel irgend ein Menschensreund bereitwillig finden lassen. Berichtigung. Herr Professor vr. Reclam sendet uns folgende Berichtigung: „Gestatten Sie mir, eine vrrmuthlich durch einen Drucksehler ent> slaiidene irrige Angabe in den Mittheilungen zu berichtigen, welche das gestrige „Leipziger Tageblatt" über meinen in der Polytech nischen Gesellschaft gehaltenen Vortrag brachte. Ich soll gesagt haben, daß man „nur etwa 5 Minuten im Stande sei, ohne Saueistoss zu leben". Ich habe aber hervorgehoben, daß bereit« ein Abschluß de« Sauerstoff« von nur 3 (drei) Minuten hinreiche, »m den Tod eine- Menschen zu veranlassen, — und habe hinzu- geiügt, daß dieser Ucbelstand leider auch die Schuld daran trage, wenn io häufig die Bemühungen scheitern, durch künstliche Mittel der Wiederbelebung Verunglückte oder Selbstmörder in- Leben zurückzuriisen". Briefkasten. ,,/vel Innxjübrlg« Tbvooenten." Die Zahl betrug ein- undbreißigli v. in T. Wir haben diese Angelegenheit bereit» erörtert. Telegraphische Depeschen. * Berlin, 22. November. Der Reichstag wäblte zum ersten Präsidenten vo« Wedell-PreSdors mit 261 von 333 abgegebenen Stimmen, darunter 71 weiße Zettel. Auf Antrag von Benda'S werden sodann von Francken- ftei« und Hokkmann durch Acclamation »u ViceprSsidenten gewählt. Die nächste Sitzung de« Reichstage« findet Mitt woch statt. * Bremen, 22. November. Die Rettungsstation Warnemünde der deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiff brüchiger tclegratbirl: Am 2l. November von der nor wegische» Brigg,.Nissen", Eapitain Slendal. gestrandet bei Nienhagen, mit Holz von Riga nach Lübeck bestimmt, 8 Personen gerettet durch daS Rettungsboot „VorwärlS". * Pest, 2l. November. Tie Commission de» Unter hauses zur Vorbcralhung der Vorlage, betreffend die Reform de» OberdauicS. bat die Vorlage al» Grundlage sür die Specialbcralhung angenommen. * Pari-, 21. November. Die Kammer beschloß die unverzügliche Berathung de« Resolution» - Antrages Elcmrnceau, welcher die Verössenllichung deS Protokolls über die am 6. d. M. stattgehabte Sitzung der Toukin- Commisnon verlangt. Clemeiiccau wirst Ferry vor. baß er die Wahrheit verberge; e« ergebe sich dicS ans den Worten Granville'S, daß Frankrcich eine englische Mediation »ach- gesucht habe. Ferry unterbricht Clemenceau und erklärt dessen Behauptung für unrichtig. Clemenceau beschuldigt Ferry sodann, daß er durch Acnkerung des PrctokoilS der Eoinmission den Sinn seiner vorher abgegebenen Erklärungen geäiikerl habe und fragt, ob die Kammer damit einverstanden ei, derart getäuscht zu werden. Ferry erklärt, daß die Aenderungen unbedeutend seien; der Vorfall zeige, bis zu welchen Kleinigkeiten der Geist der Opposition Vorgehen könne, er sei der Ansicht, daß derartige Kundgebungen große Unruträzlicbkeiten nach sich ziehen und Frankreich in den Zu- kand der Inferiorität gegenüber einem schlauen Feinde setzen würden, dem man nicht die Karten aus den Tisch legen könne. Schließlich erklärt Ferry, daß, wenn der Antrag angenommen wurde, er die auswärtigen Angelegenheiten nicht weiter würde leiten können. Nach verschiedenen Reden wird der Antrag Clemenceau'» mil 283 gegen 212 Stimmen verworfen. * Pari«, 2l. November. (Kammer der Depultrten.) Im Lause der Tiscussion über den Antrag Clemenceau zad Iulc« Ferry weiter an, da« Satzstück, welche« Clemenceau ihm vorgeworsen, bei der Aenkerung deS Protokoll» hinzu- gesügt zu haben, habe folgende Fassung gehabt: „Ich Halle Vc» Frieden sür möglich, nur muß man eS den Chinesen nicht sagen". — Hieraus wurde die Buvgelderatbung wieder aus genommen, wobei Nibot sich gegen die übertriebenen Aus gaben und gegen den Mangel an Ordnung in der Verwen dung der Credite aussprach. Die weitere Berathung wurde sodann auf morgen vertagt. * Pari«, 2l. November Die Versammlung von Delegirken der landwirlhschaftlichen Vereine faßte «ine Resolution, worin verlangt wird, daß der EinganqSzoll aus fremdes Getreide auf 5 FrcS., derjenige auf Mebl von jeder Beschaffenheit auf 9 FrcS. per Crnlner fest gesetzt werde * Pari«, 2l. November. Bon Mitternacht, den >9. d. M. bis zu gleicher Zeit deS folgenden Tage» sind 3l CholeratoteSfälle vorgekommen, davon ll in der Stadt und 20 in den Hospliälern. Bon beute Mitternacht bis heute Mittag sind lO Personen an der Cholera gestorben. * Paris, 2l. November. Heule sind kierselbst in der Zeit von Mitternacht bis 6 Uhr AdenVS 23 Personen an der Cbolera gestorben und zwar 8 in der Stadt und 15 in den Hospitälern. — In Oran starben gestern 14, in Nantes 1 Person an der Cbolera. — Der „Liberlt" zufolge wären gestern in Compiögne >8 CholeratodeSsLlle vorqctommcn. *London,2l. November. (Unterhaus.) DerAnlragdeS Depulirten LabvucbSre, betreffend die Abänderung der Be ziehungen der beide» Häuser zu einander zur Beseitigung der all dem gegenwärtigen Verhältnisse deS Oberhauses für die Gesetz- gebung sich ergebenden Uebelstände, wurde mit 145 gegen 71 Stimmen abgetehnt. Der Premier Gladstone hatte sich gegen den Antrag ausgesprochen und erklärt, daß bei einer Beseitigung deS anderen Hause» der Einfluß der LordS in anderer Weise zur Geltung kommen wurde. Außerdem sei der Antrag auch unzeitgemäß jetzt, wo von dem Oberhause ein Act der Klugbeit und des Entgegenkommens verlangt werde. Tie Radikalen und die Parnellilen bildeten bei der Abstimmung die Minorität. * London, 2l. November. Die „TimeS" kommt noch einmal aus den Bericht Norlhbrook'S zurück und hält die Nichtigkeit ihrer gestern von demselben gegebenen Analyse ansrecht; c» sei »otbwendig, den Bericht unverzüglich zu ver- ötselitlichen. Tie Bestimmungen desselben seien inkessen sür die Regierung nickt bindend. Wenn dieselbe eine andere egyplische Eonsercnz Vorschläge, so müsse man sofort die Ver sickerung erlangen, daß England durch Präliminar »Verträge die Hände nickt so gebunden sein würden, wie bei der englisch- sranzösischrn Convention der Fall gewesen sei. * London, 22. November. Den „Daily New»" wird auS Dongola vom 2l. d. M. gemeldet: Gutem Vernehmen »ach habe General Gordon ein Geschütz LeS FcindeS enommcn; 500 Anhänger deS Mahdi hätten sich mit Gordon verbündet. — Einer Meldung des „Daily Telegraph" aus Suakim vom 2l. d. M. zufolge lst Berber von den Aufständischen wieder besetzt worden. * Madrid. 20. November. Heute Abend fanvdn anti klerikale Kundgebungen von Studenten statt, bei welchen die Polizei eiiischrilt und mehrere Personen verwundet und verhallet ivurden. * Madrid, 21. November. Gegenüber den übertreiben den Darstellungen, welche oppositionelle Blätter über die jüngsten Studentenunruhen und deren Veranlassung verbreiten, wird regierungsseitig Folgendes bekannt gegeben: Der der republikanischen Partei angebörige Professor Morayla war wegen einer anlikirchlichen Rede von einem Bischof exconimunicirt worden. Eine unter den Sludenten zur Unter Zeichnung cursircnte Erklärung, in welcher daS Verhalten deS Bischofs gchilligl wurde, gab zu Reibereien unter der Sliidcntenschast Anlaß. Da der Rector der Uiiivcrsilät denselben nicht kräftig genug cntgcgentrat, so pflanzten sich dieselben nach der Slraße fort und veranlaßle» Ruhe störungen, an denen sich auch Mitglieder der republikanischen Partei bctheiligten. Die Polizei war zum Einschreiten genölbigt; da von Seiten der Studenten Nevolvcrschiisse aus die Beamten abgescncrt wurde», so gingen tieft mit (lachen Säbclkicbcn gegen die Ruhestörer vor. Fünf Polizeibcamte und 11 Studeiilcn find leicht verwundet, 68 Studenten wurden verhaftet. Der Ncrtor der Universität bat seine Entlassung gegeben, welche angenommen ist. Die Bevölkerung der Stadt hat sich an den Ruhestörungen in keiner Weise betheiliat. * Petersburg, 22. November. DaS „Journal de Ct. Peieröbourg" schreibt, daß die bei der Erössnung deS deutschen Reichstages gehaltene Thronrede nickt ver seiften könne, eine neue feierliche Bestätigung der Politik de« Frieden» und deS gegenwärtigen Vertrauens zu geben, welche» durch kie Entrevue in Skierinewicze eine »ene Weihe erhallen habe; sic habe dies in Ausdrücke» gctlian, deren innerer Werlh noch erhöht werde durch die Persönlichkeit kessen, der sie ver kündete, denn eS sei der ehrwürdige Kaiser Wilhelm, welcher daS Ergcbniß der Entrevue in Skierniewicze dahin zusammen- gcsaßk habe, daß er seine Frenndschasl mil den Kaisern von Rußland »nt Oesterreich - Unzar» für lange Zeit als gegen alle Angriffe gesichert ansebei, dürfe. * Petersburg. 22. November. Don den Studenten der Universilät in Moskau, welche an den im Oclober sialtgesuiidenen Unruhen theilgeiiomiiien haben, sind 17 von der Universität ausgeschlossen und 51 z» Arrest im Universi« lätS-Karzer vernrlheilt worden. — Der durch seine Reise in China 1871 bekannte ForscbungSrciftndc Piasccki wird mit Bewilligung deS Kaiser- »nd unler Protection de-Großfürsten Wladimir wiederum eine Erpetition nach China unternehmen. * Petersburg, 2l. November. Zum Generalcommissar sür die russische Abtheilung der im nächsten Jahre in Antwerpen stattfindendrn Ausstellung ist der StaatSrath rrn»«»t. In brr Rußland ebenfalls Baekmann au« dem Finanzministerium Soulb-Kcnsington-AuSstellung wird sich belheiligen. * Bukarest, 21. November. Die fotben abgeschlossene Wahl sür die Kammer eraab sür die Regierung einen voll kommenen Sieg, da alle iyre Candidatrn gewählt wurden. Die consrrvative Opposition enthielt sich gänzlich der Wahl. Die Gruppe Rcsetti und Demeter Bratiano erlitt eine Rirder- lage und nur Cogalnieecmu wurde von der liberalen Oppo sition in Braila gewählt. Morgen beginnen di« Senats- Wahlen. * Nrw-?)ork, 21. November. Cleveland hat einem Berichterstatter der Presse gegenüber die Gerüchte, wonach die demokratische Regierung eine Schmälerung der Rocht« der Neger herbcisühren würde, für durchaus unbegründet er klärt und liiuzugcsügt, daß daS Recht der Neger, alle Vor theile der Staatsbürger zu genießen, nicht beschränkt werden könne, ausgenommen durch rin« Aenderung der Verfassung, die absolut unmöglich sei. * New-Aork, 21. November Nack einer Depesche «»« Mexico hat der dortige Congreß die Berathung der Frag», betreffend die Convertirung der Staatsschuld, vertagt, «I Präsident Diaz die Regierung übernommen haben wird. * Shanghai» 2l. November. Zwei chinesisch« ge panzerte Kreuzerschiffe sind eingelrossen; man glaubt, daß dieselben versuchen werden, die Blokade von Formosa ju drecken. * Capetown, 2l. November. Nach Nachrichten an« Tanna», der Residenz von Mankoroane, dem Oberhaupt« deS BeckuanalandeS, hat der Specialcomniissar de« Dran«- vaallanve-, Dutoit, auf die Nachricht von der Absendnng englischer Truppen nach Südafrika, in dem Territorium von Montsioa die Fahne de« Transvaallande« ausgehißt und de» Boern in Gosen Schutz in ihrem Besitz zugesichert. Di« Frauen der Boern sind nach dem TranSvaallande gesendet worden. Man glaubt indeß, die Transvaalregierung werde Duloit in seinem Vorgehen nicht unterstützen. Nach Schluß der Redartion eingegauge». * Dresden, 22. Novbr. (Privattelegramm.) Die erste Ausführung deS „Rbeingold" im Hoslheater nahm «inen überaus glänzenden Verlauf. Am Schluß wurden Capell- meister Schuch und alle Mitwirkenden stürmisch gerufen. * Berlin, 22. November. Dem heutigen Galadiuer bei dem Kaiser zu Ebren der Conserenztheilnehmer wohnten der Kronprinz, alle königlichen Prinzen, die Minister und die Generalität bei; vor dem Diner ließ sich der Kaiser durch die betreffenden Botschafter und Gesandten alle Conserenztheilnehmer Vorsteven, nach dem Diner hielt der Kaiser einen längeren Cercle, bei der Tafel saß Fürst Bismarck dem Kaiser gegenüber, reckt- und link» von Bismarck saßen die Botschafter, Gesandten und die Conserenztheilnehmer. * Berlin, 22. November. In heutiger Commission«- sitzung der Conferenz wurden keine weiteren Sachverständigen gehört, dagegen machte der amerikanische Vertreter Kaffon Vorschläge über die von der Conferenz zu fixirenden Grenzen des Congobassin». Nächste Sitzung am Montag. * Pari«, 22. November. Gestern kamen 26 Cholera- todeSfälle vor. Bon heute Mitternacht bi» Mittag kamen 7 CholeratodeSfälle vor. — Der Ministerrath ver schob die Entscheidung über die Ziffer betreff» Erhöhung der Importzölle für Getreide und Mehl. — Eine Depesche Courbel'S meldet, daß 490 Mann di« chinesischen Werke auf dem Wege von Keelung nach Tamsui zerstörten. * Pari», 22. November. Bon heute Mitternacht bi» beute Abend 6 Uhr 18 Choleratodte. — Heule wurde» in Algier und Philippevillr 2000 Mann nach Tonki» ein- geschiffl, weitere 2000 Mann folgen in nächster Dock«. Meteorologische Seodachtungen 2eit cker Levbacbtaox. Licrom. "Ik»in>»>- r«I. »ad wtr.OI». o-UttUi».! Ur»ü<-. U»i»ttv> e»! Vto«. - i rtedttuur i UtLrii» LlKor.-Xedwüll. - äkenck« 8 - 8r.Xor.Korg. 8 - » Xebm. > - Llcuümiun cker Temperatur »» -ft 744.3 1.3 92 W 1tr«k»I 746.2 -ft 0.9 89 KXW 1 trüb«') 750.4 5.2 90 X 2 trüb« 750.9 — 5.0 81 X l.klar») 1'.5. Lüde cker klieckerecblLe« ') Kebnee, kedel. ') Iftd-I. »i vunrtft. Ilinimuw — — 9.1 ww. Wetterbericht IT 8. SI«te«»r«»I«»«rt»«I»vi» lontltatv» 8t»tion»-Xam« Z - Z - w kiedtuag unck Ltilrke äe, Wincke» ^I Wetter — Aaparaock» .... 753 XIV leiclit volkig — 8 8kucke,uä» .... — — — — 8toekbolm .... 758 8 leiokt bald deckeokt — 9 Kvpeoliageu . » » 761 WXW leiebt Xebel — 6 Ilemel 760 80 ecftivacb a-olkeula» - 11 8iviuemüocks . . . 760 X leiebt ivolkig — 10 757 8W milesig bedeekt — 2 763 XW leiebt volkig — 3 Hamburg 763 X leiebt ivolkeulos — 4 Helder 764 80 leiclit wolkenlos 0 (cherbourg .... 763 XXO ateit bald deckeokt -t » 6 Vre»t 764 XO sieif bsdsokt 4 Llünster ..... 762 X eckvmod wolkenla» — 4 Lerli» 762 XW leiclit wolkig - 7 Kai-,er»Iautera . . 759 0 leiebt deckeokt -t 1 Lamberg ..... 758 8 triacb deckeokt — L -4Ilkircd...... 759 still Xebel -i - 2 älümchen 757 80 «ibrvaed bedeckt — 4 1»re»den 762 XW leiebt vunrt — 4 Littau 761 W scd'vacb 8cbnvs — 5 l vemnit» ..... 761 still >3cbns« — 4 I'Iauen 762 X «ch^acb Xebel — 6 ^nnnkerg 763 X »cliwack > Xebel — 6 vekeradurg.... 760 XW leiebt deckeokt — 14 Ilcrinannatackt . . 762 8 leiebt wolkenlos — 8 Triest . — — — 759 xxw leiebt deckeckt 0 vork 769 X «:Iivcack wolkenlos -ft 3 » » » » » 765 >xx w mll«ig l wolkig -ft b Nei vebereiekr -ler IVirreruv«:. lnnoeam etehreucker Temperatur kerrxkte »wneotriUon Tnge im O-Uen Sacken, trübe,, »der trockene», lm IVeoten ck»- trübe-, Wetter mit liituth;eni 8cbiieeücll. Lack Mtldronck «l-r Xaclrt imck di» rum lieutixen Vormittags üel in kaet ganr 8m l>8- n biiuüg Selino«. Heute älorgou reigte »leb im MeetUoken uml mittleren 8ack»ell vielüxfti Xebel und l>un»t. vis Temperatur «»iftc ,r»„reock cker Kackt viecker «rkeblicd, »o cka» ite deute Vor mittag allgemein noek mebrere Orack unter cker» Oakpierpunet liegt. — Ver Kode lmtlckrucic ü>>er ckeo britischen lnaelu i»t naed io I»og«rmem Hunebmao l-egrikken uvck breitet »lad rou W«»t iiacb 0»t fortschreitend über cka» Msetliebs Lentraleurop» »aa Im norckreeitlickeo Veuteedlavck i-t bei ecbacacder variabler vult- b'-a-eguog mei»t heitere, Wetter eingetreten, arädrenck in «ln« Turclis relativ niederen Luftdruck», «elode »leb von ckou Xtpe» über cka» Vstlicde veuMcklaock bi» nacd kinolaock entrecht, wekt trübes Wetter, «teilenrrei, mit 8odoe«ü»U verbunden, derruedt. Vis ftroetgrsore i»t Mmtvrllrt» di, rum Oanal tortgmcdrttMu. In Ungarn und Vallaia» dauert itreuger Kroat kdet. ^ttterunM -^usslodt Sedrraede Luktdevvegunx, ver>nckerl1ede ^ vve^otUed« >l«4er»«dl»»e, kraat. L« 4« ö?' 93' 3« 45k 6sc 8M 194 4« 59L 736 952 87k »87 84? 435 594 «27 69? 772 919 M I K »aö «ui «eli mail aas neu, tu l LA > »rlai Die Dar der« »ahr < gsuj ^«Mi Gell DaS r» ; von «al. aatll sein« «oll wtcki bei, Lrrd da»j, wurl beet» Aul« und Orst, tdal Ror l8uhi Uag, Ep«, »er. wem toaa brsor die > »du hallt r Etre nar groß der < «tu soab« ll «Sr ielge Banl wird, Divil 1874 Jahr Kr«- «0 schrt, L Folg, »erd« Jahr welch Prior Stau aus t stärkst »r- G47- DiScc