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302« seit dieser Zeit litt er an AibmungSbeschwerden. Doch seinem Anne toume der wirtungsstcudtge l^reis nicht entsagen. Im veislosseiieii Herbste entwand tückische Krankbeit ibm abermals ten Pilgerslab. Drr iviederlchrentc Frükling ließ in ihm neue Hoffnung aus Genesung erwachen. Mil dem freudigen Ausblicke aus ein lubigeS Aller reichte er sein Gesuch um Emer>liru»g ei» Neben den Verdiensten im engere» Kreise bat sich der Verstorbene auch solche um die gesammte sächsische Lehrerschaft erworben, intem er >m Borstande der Allgemeinen BrandvelsicheruiigSHeseUschast sächsischer Lehrer, des .Kranken- unterstützungSveremS sächsischer Lehrer und im sächsischen Pestalozzi Vereine bis an seinen Lebensabend unermüdlich und segensreich tbätig nxrr. sr. tttroittschochor. 25. April. Einige dumme Streiche wurden in de» lebten Tagen von nichtsnutzigen Buben hier ausgesührt. Es wurde eine Anpflanzung von junger Eschen dem Herrn Vraucreibesiver Liebscher, hier, vollständig ver nichtet, sowie die Schranke in der Nähe der großen Brücke zertrümmert und in die Elster geworfen. Bon einem Baume im sogenannte» Habokolzc, am Wege von hier nach Schleußiz, wurde die Rinde abgeschält und dadurch der Baum ver nichtet. — In dem naben AlbertSdors wurde in einer der letztvergangenen Nächte bei Herrn Gutsbesitzer Hermann Panzer ein EinbrrichSdiebstahl verübt, bei welchem eine llbr mit goldener Kette im Werthe von etwa 76 -L und einige 30 .6 in baar den Dieben in die Hände gefallen sind Die Diebe sind durch Eindrücken einer Fensterscheibe ins Haus gelangt. Bon den Thätern fehlt bis jetzt jede Spur. V Letsntg, 26. April. Mit einem zusammenbrechenden Gerüste stürzten bet einem kleinen Ncubaue in dem benach barten Marschwitz die Maurer Saupe und Müller au« geringer Höbe herab. Trotz alledem hatte der Herabsturz einen schlimmen Ausgang, denn Saupe, welcher einen Tchädclbruch dabei erlitt, starb nach wenigen Minuten. Müller trug einen Bein- und Rippenbruch davon, wird aber hoffentlich mit dem Leben davon kommen. b'. Rosse», 25. April. In den späten Nachmittagsstunden de« gestrigen Montags ertrank oberhalb desKloslermühteiil wehre- in der Mulde ein sechsjähriger Knabe von hier Als derselbe mit Kameraden Schilf hatte schneiden wollen, war er auSgeglitten und in den Fluß gefallen. Statt tchleunigst um Hilfe z» rufen, liefen die anderen Knaben nach Hause, so daß der Verunglückte erst vermißt wurde, als cs für seine Rettung bereits zu spät war. * Zwickau, 26. April. Der Häuer Earl Emil Straube auS FriedrichSgrün ist in einem Schachte deS Zwickauer Revier von einem Koblcnhuntc. welcher in «folge eines Seil- lruchcS loSging und den Straube zu Boden rannte, tövt- lich verunglückt. — In der Weihnachtswoche erschwindelte bicr unter rassinirtestcn Umständen ei» Unbekannter auf den Hamen eines hiesigen RegierungörathcS eine Prachtbibel un Werthe von über 26» Trotz sofortiger eifrigster Nachforschungen blieben Betrüger und das erschwindelte Werk verschwunden. Gegenwärtig wird nun auf dem Brückenbcrg in Folge beendeten LehmabbaueS eine Ziegelei abgebrochen, und hierbei fand sich daS ver untrente Werk vor. Offenbar 'hatte der Betrüger daS selbe dort verborgen und sich dann nicht mehr gewagt, dasselbe zu veräußern. — Im hiesigen Sladtkrankenhause wurden im vorigen Jahre 929 Personen, 614 männliche und 255 weibliche, an zusammen 33 IN Berpsiegtagen verpflegt — Herr von Römer aus UntersteinplaiS hat dem Krieaer- bund zu StcinplaiS und dem Milit airverein daselbst je ein kostbares Bildnis; deS Königs Albert geschenkt. Der letztere Verein erhielt auch von den Gutsbesitzern Spürer und Geßner die Bilder Kaiser Wilhelm'» II. und des Königs Albert gespendet. — Vorgestern wurde hier eine össentliche Schneider Versammlung abgehalten. Nach einem Re serate des Redactcur Glatewitz hier über den Normal arbcitStag nahm die Versammlung eine Resolution an, mittelst deren sie sich verpflichtete, sür den Achtstund cn- arbeitStag zu wirken. 2. Tresac», 26. April. Zu der bei den königlichen Majestäten gestern Abend 9 Uhr in der Billa Strehlen statlgesuntcnen Soiröc waren mit Einladungen beehr« worden i Gräfin zu Lynar und Tochter, die Kamnlerherren von Wuthenau und Gemahlin, von Leipziger mit Gemahlin und Tochter, von Schönberg.Rothschönbcrg mit Gemahlin und Tochter, Gras Scebach. — Der König verlieh dem Direc- lorial-Assistenten am königliche» Kupferstichcabinet, I)r. Mar LehrS, de» Titel „Professor". Sitzung -er Stadtverordneten. Vorläufiger Bericht. * Leipzig, 26. April. Vorsitzender: Herr Iustizrath I>r. Scknll. Am Rathstische sind anwesend die Herren Oberbürgermeister Dr Georgi, Stadträthe Krieling, l)r. Ascher, Esche, Pobleny »nb Hcßler. Erster Gegenstand der Tagesordnung ist der Bericht deS Oekonomic-, Finanz und Verfassungs-Ausschusses Uber daS Eonto 35 „Straßen und Wege" des HauShalkplancS au La« Jahr 1893. (Referent Herr Vicevorueber Ebmig) Wir beben von den Anträgen des Ausschusses folgende hervor: 1) über den AngustuSplatz in schräger Richtung Fußwege in Mosaikpslaster mit Uebersahrten von dossirten Steinen I Elassc oder von Rciheniteinen anzulegcn und hierüber dem Evllegium baldigst Anschlag zugcben z» lassen. 2) für Aöpkaltirung der Rosenthalgassc von Haugk'S Vrücke bis zur Humbvlttstraßc 17 616 zu bewilligen, 3) für Pflasterung der Lessingstraße 53 892 .4 zu be willigen, l> die Forderung von 96 262 für Pflasterung der Frankfurter Straße, von der Leibnizsiraßc bis zur Hoben Brücke, abzulcbncn und den Rath zu c» suchen, wegen Ge währung eine« Beitrages mit der Pserdebabn-GeseUfchast zu verhandeln, 5.) für ASpbaltirung der Plauenschcn Straße, vom Brühl bis zur Ringstraße. 2l «M3 .6 zu bewilligen, 6> für Pflasterung der Älezanderstraßc 11411 -E cin- zustellen, 7) für ASpbaltirung der Fahrstraße aus der Ostscite deS Marktes >2 577 zu bewilligen, 8) desgleichen 33 »13 für 'ASpbaltirung der Straße an der l. Bürgerschule unter den Voraussetzungen, daß die Bekanntmachung vom 2. April >671, nach der das Befahren der aspkaltirten Straße vor dein Augusteum mit schwerem Fuhrwerk verboten ist, ausgcbobe» wird und das; das Portal an Nr. l an der l. Bürgerschule obnc Kosten sür die Stakt« gemcitidc beseitigt wird. 9) sür ASpbaltirung der Liebigstraße 15 757 zu be willigen, l») die ASphaltirung der Fabrstraßc am Neuen Theater abzulebnen, IN sür Pflasterung der Liebigstraße 2 > 711.6 zu bewilligen, 12) deSgl 7!» >»'> .6 sür Pflasterung der Koblgartenstraße, I3> deSgl 58 379 .6 für Pflasterung der Kirchstraße :c., 11) tesgl. 38 187 .6 sür Pslaiterung der äußeren Hallesckcn Straße, I'o deSgl 15 173 .6 sür Pflasterung der Delitzschcr Straße in L.-Eutritzsch, I6> tesgl 8»»» .6 sür Pflasterung der Marien lraße in L -Connewitz, I7> tesgl >156.6 sür Pflasterung der Zimmerstraße in L Plagwitz. >8» zu beantragen, daß die Torolbeenstraße, soweit die selbe noch nicht mit Pflaster befestigt ist. mit gepflastert werte Am Schlüsse bemerkt der Resere»«. daß i» Fa'ge der Anträge tcr AuSschiisi'e I.-2 129 .6 abgcsctzt werden, während die Anträge hinsichtlich der Dorotheenstraße und de« AugustuS- Platzes eine Mehrausgabe von 26 066 -L bedingen. DaS gesammte Conto „Straßen und Wege" schließt mit der AuS- gabeziffer von 427 066 ab. Im Verlause der sich anschließenden Debatte sprach sich u. A Herr Ur. Hinze gegen die Herstellung von Fußwegen in Masaikpflaster über de» AugustuSplatz au«, da der AugustuS- play in so vielseitigen Richtungen begangen würde, daß einig: schräge Fußwege gedachter Art wenig nützen würden Dagegen wurde von de» Herren Ehmig und Vogel betont, daß der Hauptverkehr doch io den Diagonalen von der IobanniSgasse nach der Grimmaischen Straße bez. von der I. Bürgerschule nach dem Hauptpostamt statlfinde. Herr Schröder wünschte die Straße an der I. Büraer- chute in gegenwärtigem Zustande zu belassen, wogegen Herr Stadtratb l>v. Fischer cinwandic, daß das jetzige Macadam- »flastcr sehr bedeutende Unterhaltungskosten erfordere und chon auS dieseiil Grunde sich eine Aendcrung empsehle. Bei der Abstimmung wurd-n sämmtliche AuSschußanträge angenommen und daS Conto demgemäß genehmigt. DaS Conto 16 „Woblsahrtöpolizei" gab Ver anlassung zu einer längeren Debatte über das zu beobachtende DesinseclionSsystem (bei een öffentlichen Abort- anlagcn >c). Angesichts der drohenden Ckoleragefahr,' sei es nöthig, daß eine gut wirkende DeSiiisectionSmasse verwandt werde. DeS Ferneren wurde der Wunsch geäußert, daß der Rath möglichst bald eine andere Benennung der gleiche 'Namen führenden Straßen (in den Vororten) einlrcten lasse» möge. Das Conto fand ohne wesentliche Aenderungen Annahme. Gegen den HauShaltplan der Parockien zu St. MarcuS (Reudnitz) und VolkmarSdors. welche mit einem Fehlbetrag von 37 266 bez. 6436^ abschließen, hatte daS Collegium keine Bedenken zu erheben. Das Gleiche war der Fall be züglich der Begründung einer Hilssgeiftlichenstelle in Klein zschocher mit 1806 Gehalt und 366 -N WohnungSgeld. DaS Gesuch der vereinigten Schrebervereine um Be willigung von 566 zur Herstellung einer Druckschrift über die Grundsätze und die Thätizkeit der Schrebervereine wurde abgelebnl, da der Lchrerversammlung, welcher diese Schrift überreicht werden sollte^genügenbe Gelegenheit zur Beurtbeilung der Wirksamkeit der «chrebervereine geboten werden wird. Es solgte eine nichtöffentliche Sitzung. Leipziger üünstlerverein. Der lüagsle BerjammlungSabend de« Leipziger Künstlerverein» brachte einen von zahlreichen anschaulichen Elperimenteil begleitete» Vortrag des Herrn Mater Stühler-München, weicher Vortrag Len von letzterem ersundenen „Perspectograph" behandelte. Wie schon aus der Benennung de« Instrumente» hervorgehk, hatte der Erfinder, der Mathematiker und Maler zugleich ist, zunächst wohl nur den Zweck im Auge, dem Künstler da» mühevolle und undank bare Studium der Perspective zu ersparen. Aus der Verwirk- lichuna dieser ersten Anregung heran« »st nun ein Apparat von einer so erstaunlichen Vollkommenheit und Vielseitigkeit entstanden, daß sich jetzt kaum noch eine zeichnerische Arbeit denken läßt, welche mit ihm nicht mechanisch hergeslellt und bis in ihre Einzelheiten hinein gefördert werden könnte. ES mag wohl etwa» unglaublich klingen, wenn man lagt, daß es möglich geworden, miltetsi Le» Stllhler'schen Perspeclograpde» nicht allein Zeichnungen nach beliebigen Vorlagen, mit beliebigem Materiale, aus jede Ar« von Fläche, bei allen Lichtverhättnisjen, in jedem gewünschten Format zu reproduciren, sondern auch Natur- ausnahnien, seien e« Laiibschasten, Stillleben oder Portrait», zu machen, allein die im Lünsiterverein angesichts eine» Kreise» autoritativer Fachgenosjen von den Mitgliedern selbst vorgenommrne Prüfung des Apparate» führte zu dem unanfechtbaren Ergedniß dieser überraschenden LeislungSsählgkeit. Der in dem Apparat ausgcdruckle Grundgedanke stützt sich aus die primären Gesetz« der Perspective und macht gleichsam den Seh kegel des Auge» sür da» Instrument mathematisch dienstbar, ohne compUctrte Berechnungen zu beansvruchen. Das Vergrößern von Eontourzeichnungen geschieht auf die einfachste Ar» «nd Weile von der Welt. Ein mit einer Perle besteckter, überall «ine gleich« Dehn- darkeit seiner Molecüle aufweilender Gumiilisaden, an dessen Ende das zeichnende Material, Kohle, Bleistift rc., beiesligt ist, giebt di« Leitung sür die Uedertrogung ab; e« braucht dann nur eine Perle an da» oder über da» Original geführt zu werden, um Lurch de» dieselben Bewegungen am Ende de« Faden» mitmachenden Bleistift eine genaue Copie der Vorlage zu erhalten. Aus den gleichen Principien beruht der nur durch eine besondere Scala noch vervollkommnete Apparat für Naturaufnahmen, durch welchen Figürliches (Studie», Arte, Portrait») in jeder gewünschten Große unmittelbar nach dem Leben ausgezeichnet zu werden vermag. Senkblei, Winkel und Ouadrotnetz müssen jetzt vor dem Per. speclograph naturgemäß weichen, der letztere wird dem Freihand, zeichner bald ebenso unenlbehrltch werden, wie dem Lineor-Zeichner der Eirkel, wie dem Schneider die Nähmaschine. Wer die Umständlichkeit der btsher in den Atelier» angewendeten Uebertragungsversahren kennt, der wird eine Erfindung »» würdigen wissen, die es dein Künstler ermöglicht, seine Entwurfch Studien, Skizzen in jeder Größe mit mathematischer Genauigkeit auszetchuen zu können, wie der Perspectograph anderersetlS die ausgiebigste Ausbeutung der Photographie verinttlelt. Wie Herr Stichler bei seinem Vortrage mittheilte, hat der Schlachtenmaler Loui« Braun bei der Auszeichnung leine« Panorama- Gemäldes in Nürnberg, „Die Schlacht bei Lützen" darstellend, sich des Llükler'schen Perjpeclogravhen bedient, wobei innerhalb 6 Tagen eine Bildflache von 94 m ausgezeichnet werden konnte. E» bedeutete die» eine Ersparniß von mehreren Tausend Marl Uebertragung» kosten. An den von dem Vortragenden gegebenen Beispielen bewährt« sich die von ihm angegeben« Theorie aus da« Ueberralchendste. Die Versammtung selbst dankte durch lebhasten Beifall. Aus vielsachen Wunich hin hat sich Herr Stühler entschlossen, um auch weiteren Kreisen Gelegendeit zu geben, seine Erfindung kennen zu lernen heule Donnerstag Abend im Verein für Kunsthondiver! „Aldrecht Türer^seinen Vortrag über den Prvspecto» graphen zu wiederholen. —m. Gabelsberger Stenographkn-Verein. 2. Leipzig. 26. April. Gestern Abend eröffnet« der hiesige Gabelsberger Slenograpben-Bercin in seinem Vereinslocale in der Eenlralhalle seinen Sommer > Unterrichts - Eurju« in der Gabel», berger'schen Stenographie. Herr Lehrer Nitzschke hielt hierbei einen Vortrag, in welchem er ein kurz gedrängte« Bild der Geschichte, de« Wesens, der Bedeutung und de« Werthe» der Kurzschrift und zugleich Len zahlreich erlchiencnen Interessenten, Damen und Herreu, einen Einblick in da« Snsleni der Gabetsberaer'schen Kung gab Ter Vorsitzende de« Verein», Herr Buchhändler Zehl, ergänzte diese Ausführungen noch durch Beleuchtung der verschiedenen Snsleni«, von denen sich das des Meisters Aabeisberger at» da» beste, zweck mäßigste und vollendetste bewährt habe und bisher von keiner der vielen »achgeahmten Erfindungen erreicht, noch weniger übertroffen werden tonnte. E» sei daraus ausmerksam gemacht, daß der Unter richt. sür Damen sowohl wie für Herren, nächsten Montag, de» l. Mai, Abends ' «9 Uhr, beginnt und daß bi« zu dieser Zeit, beziedentlich an diesem Abend noch Tdeilnehmcr sich melden können. Ter Unterricht wird i» dem Schulloeale der Leipziger kaufmännischen Iorlbilduiigtschule de» Herrn Tirector Kühn, Markt 13 rtiegtitzen» Hof — abgehalten. rohen englischen Spiele» kaum zu »ergleichen. Bei unseren Spielen ist fetze» Fassen und „Anrempeln" des Gegners streng verboten, und da« Zuwiderhandeln gegen diese« verbot wird petnltchst ge- ahndet. In unserer lang;ährigen Prapi» baden wir über 200000 Schüler im Fußballspielen unterrichte« und können heute zu unserer Freude sagen, daß bei diesem Spiele weniger Verletzungen vor- amen, wie bel unfern, zahmere» deutschen Spiele. Vertrau unglvoll überlaste man dir Sorge und die Verantwortung für das körperliche Wohl auch nach dieser Richtung hin dem jeweiligen Turnlehrer, der ich schon hüten würde, solche Tod und Verderben speiende Spiel« zu leiten. Man erschwere aber auch nicht dem Turnlehrer sein ohnehin so verantwor»ung«volle« Amt durch di« Weitervrrbrriiuug oben bezeichneter Nachrichten, die, wie schon gesagt, mit unfern Fuß- balljpielen nichts gemein haben. -lirnwksen. oo. Zwilchen der Svitlverei,»billig im Allgemeinen Turnverein (jüngere Mannschaft) »nd dein sudvorslädiischen Turn-Berein wird am !>ächsie>: Tonnlag aus den „Vauernwiesen" am Fischerbade ein „Fußvallweiijviel" auSgekümpit werden Do« Spiel beginnt pünct- lich ',4 ll!>r Nachmittag» und wird in 2 Gängen » ' . Stund« ausgesochie» werden Bet dem zunehmende» Interesse, welches da« Außballipiei erfreulicher Weil« auch in Leipzig siiv erringt, machen wir gern unsere Leser au! oen Wettkamps ausmerksam. Bei dieser Gelegenheli wolle» wir nicht unterlassen, den übertriebenen und irrigen, durch engiilcheZeiiungen verbreiteten Nachrichten über di» Griädrlichkeit de» Fußball»«:!» einmal saitiinaiiniicherieit» di« Spitze abzubrechen. Bei de» Mitlbtilungen über die UiiglücksläNe bei de» englischen Fußboll- wettivi.-l-n bandet, e» lich uni da« Fußballspiel „mit Auknehinen des Balles", da« in England von ,,Sport«leut»n" um Hobe Preis« ohne Sibonung de« Gegners sehr roh geipirtt wird. Diele« Lvirl aber wir» bei un« gar nicht geipielt, wenigstens nicht in Leipzig, and untere Fußballsoiel« find mit den allerdings qetiihrlichen und Vermischtes. »- Ein Patcut-Mot«rp»ot von kleinen Dimensionen und mit nur 2 Pserdekrästen ist durch Herrn F. Leinm-Britzr»- bürg a. E. aus Eichenholz erbaut und von der renvmmirten Firma I. M. Grob L Co., Leipzig-Eutritzsch, mit drr kleinen Maschine versehen worden. Da« kleine Motorboot wurde der Slauerfirma I Rieckcn, Hamburg, zum Gebrauch über mittelt; diese hat venu auch daS Fahrzeug in Benutzung genommen nnd befördert mittelst desselben Wasser an Bord der im Hafen liegenden Schiffe. DaS zierlich gebaute Petroleum-Motorboot überholt trotz seiner nur 2 Pscrde- kräfte andere Boote von größeren Dimensionen und mehr Pserdekrästen und erregt dadurch die Neugierde der intercssirten Kreise aus» Lebhafteste. — Au» Rordhansen wird uns zur Richtigstellung einer stübcren Correspondenz über da» Theaterwesen daselbst fcschrieben: DaS erste hier in Frage kommende Theater- Unternehmen seil dem einjährigen Bestehen deS Vereins stand unter Leitung de» Herrn Theaterdirector» Große vom fürst lichen Hostbeater zu Sonder«hausen, welcher mit seiner Schau spiel- und Operngescllschafl im Oktober und November vor. Jahres hierselbst gastirte. Derselbe erhielt vom Verein laut Quittung die Gesammlsuinme von 6034,50 für von Len Mitgliedern desselben bezogene Abonnements und sprach bei seinen; Weggange von hier öffentlich in der hiesigen Tagespresse dem Vorstand und den Mitgliedern deS Theater- verein- seinen besten Dank für die ihm zu Theil gewordene Unterstützung au». Bon einer materiellen Schädigung dieses Unternehmens kann also absolut nicht die Rede sein. Wenn es in der qu. Correspondenz au» Nordbausen dann weiter heißt, daß die dem Verein be willigten Vorzugspreise von der hier augenblicklich gastirende» Lperngesellschast deS Herrn Theaterdirector von Weber vom Stadttheater zu Dortmund wieder bitter empfunden werden, so beruht diese Behauptung ebenfalls vrllstäiidig aus Unwahrheit. Herr Dircctor von Weder ist nur hierher ge- kommen, weil ihm vom Vorstand d:S Theaterverein« ein Abonnement von ca. 4000 in sichere Aussicht gestellt wurde. Dasselbe hat sich während der Halste der Spielzeit bereits aus 5300 .L erhöbt und dürste noch stetig anwachsen, so daß auch in diesem Falle da» gerade Gegentdeil einer materiellen Schädigung seilen» deS ThratervereinS zu ver zeichne» ist. Herr von Weber hat denn auch a»Sdrückli<b dem Vorstand des Verein» gegenüber die Erklärung ab gegeben, daß die Angriffe in qu. Correspondenz höchst un- gerecht seien, er vielmehr aus dem bisherigen Wirken deS Vereins nur ersehen ha», daß dasselbe die Hebung der hiesigen Thealerverhältnisse opferfreudig anzustrcdcn bemüht ist. — Altknlirchen t. Westerwald. 24 April. Der große Brand, der am Sonntag an lOO Gebäude vernichtet bat, entstand gegen N Uhr Vormittags in dem an der Wilbelm- straße gelegenen Hause des Kaufmanns Kallmann Simon und griff dann mit solcher Geschwindigkeit ui» sich, daß binnen Kurzem die Stadt an den verschiedensten Puncten in Flammen stand. Eo legte da« entfesselte Element, begünstigt durch die herrschende große Trockenheit und den starken, oft die Richtung wechselnden Wind, die Wilhelm-, Blumen- und Kirchenstraße völlig, die Hintergasse bis zum Marktplatz in Asche. Erschreckt eilten die Kirchengänger auS dem Gotte-Hause; kaum waren sie im Freien, da stürzte bereits der inzwischen auch von den Flammen erfaßte Kirchtburm in sich zusammen und begrub da« Glockenspiel unter seinen Trümmern. Tie Altenkirchcner Feuerwehr stand dem Brande ohnmächtig gegenüber: doch gelang eS den herbeigcrusenen Wehren au« Wissen, Hamm, Dierdorf, Kroppach und Hachen burg, daS Feuer zu bewältigen; gegen Mitternacht war cS aus seinen Herd beschränkt. Von den abgebrannten Ge schäftshäusern enthielten die meisten werthvolle Waarenlager. Nur verschwindend wenig Sachen konnte» geborgen werden; man konnte froh sein, da- nackte Leben zu retten. Die zur Zeit obdachlosen Bewohner wurden sämmtlich in die ver schonten Häuser gebrockt, darunter viele Kranke. Glücklicher weise ist kein Menschenleben vernichtet oder gefährdet worden Heute Nachmittag wurde der Regierungspräsident Freiherr v Iyenplitz von Eoblenz hier erwartet. Der Kaufmann Simon, in dessen Hause da« Feuer entstanden, wurde in Untersuchungshaft genommen. — Aus Furcht v«r Ltrafe ist in Spandau ein junge- Mätckcn freiwillig in den Tod gegangen Eine achtbare Familie vermißte seit einigen Tagen ihre 17 jäbrige Tochter; da- Mädchen war in einem Geschäft angestelll gewesen und batte sich auS demselben kleine geringwerthigc Gegenstände angeeignet. Die Sacke kam an den Tag, und da- Mädchen erhielt von den Eltern dafür heftige Vorwürfe. Hierdurch und vielleicht auch in der Meinung, daß sie noch eine geeicht liche Bestrafung zu gewärtigen hätte, wurde sie zu dem Ent schluß gebracht, sich da- Leben zu nehmen; ihre Leiche ist am Montag auS dem Schanzengraben an der Ncuendorfer Straße gelandet worden. Die Ellern hatten in der Zeit, in der ihr Kind vermißt wurde, Ausrufe in den Zeitungen erlassen, wonach drr Tochter Alle- vergeben sei; sic möchte doch zu ihre» Eltern zurlickkehren. DaS junge Mädchen hatte sich indeß schon vorher ertränkt. — I»trr„attim«Ie Phot«sra»d1r-A»»ftellnns In Hirns Im lausenden Jahre wirb in Gens in der Zeit vom l. di» 3l. August, eventuell bis l5. September, eine internationale Photographie Ausstellung stattfinden, zu welcher alle au Photographie bezüglichen Leistungen, Hilfsmittel und Objecte zuaclassen werden Nach dem von der OrganisationS-Com Mission verlautbarlen Reglement werken die zur Schau ge langenden Gegenstände in drei Classen: a. Arbeiten von ProsessionS-Pholographen, d. von AiiialeurS, c. Hilfsmittel und Objecte zerfallen und müssen >5 Tage vor Eröffnung der Ausstellung sich an Ort und Stell» befinden und binnen 8 Tagen nach iLchluß der Ausstellung wegtraiiSporlirt werden AlS Preise werden Medaillen aut Vermeil, Silber und Bronzi und Diplome zugesprochen werden. Gegenständen, welche be reit- aus einer früheren Ausstellung epponirt waren, kann jedoch ein Preis nicht zuerkannt werden. Die Gesuche um Zulassung zur Autstellung müssen bei drr OrganisationS- Ccmmisfion bis längstens 30. Juni l. I. eingedracht werden — Ucter einen »rutschen «Seschwibrrbal zu wird von dort berichtet: Zu Ehren de- Eoatreabmiral« v. PawclSz und de-OsficiercorpS de- anwesenden deutschen Geschwader- fand am 24. März ein SubscriptionSball unter den Auspicien unsere- deutschen Generalconsut« und eine« zu diesem Zwecke zusammengetretenen Festausschusses statt. Drr Club „Germania- batte «in starkes Conlingent der Theil- nehmer gestellt. Au« englischen Kreisen waren die Spitzen drr städtischen Behörde, vor Allem drr Bürgermeister und einige Lsficierr der .Bolunteer«' erschienen Die Ehrrngäste waren von allen drei Schiffen in einerAnzabl von etwa 25 Herren anwesend Wohl nie zuvor haben die rinsachtn Säle der Majcnir Hall eine gleich reiche und geschmackvolle Decoration er fahren. Der große Tanzsaal prangte im herrlichsten Palmen schmuck An jeder Halbsäule erhob sich ein au« den riesly, Blätterzweige» der Fächerpalmc gebildete- Schmuckstück T, leichten Wedel der Dattelpalme und eine meist in den neiir. nalen Farben gebaltene Flaggendraperie vervollständigten tu ebenso wirkungsvolle wie eigenartige Bild. Aehnlich waren tu beiden anderen Hallen geschmückt Zur sestgesetzten Zeit, lin; nach 9 Uhr, begann der Tanz, an dem sich anjänglich weil 85 Paare betheiliglen. Unter den Klängen der ausgerech neten Militaircapell« der „Leipzig" rauschten die Parn bald in frohem Wirbel und bei heiterer Stimmung dahin. Im kleinen Taazsaale war ein vorzügliches Büff« ausgeschlagen. Gegen I l Uhr begann das reiche Ehnm- pagnersvuper. Da Raum und Tafel zu klein waren, us, ämmtlichc Festtheilnehmer, etwa l80 Personen, zu gleich« Zeit zu speise», mußte zweimal gedeckt werden, was indesie» die Sliiuinung keineswegs herabbrückte. Der Generalcrisnl Freiherr von Nordenslycht brachte daS Wohl der Gäste au«, indem er ihnen für bas Erscheinen dankte. Der Admüfl cnigegnete in kurzer Rede, wie Capstadl seit Begründung tu deutschen Colonien in Afrika stets die ErholungSstation süi die deutschen Kriegsschiffe gewesen sei und wie die Capslädter Deutschen fick stets gastfrei und entgegenkommend gezeigt hätten. Der Toast schloß mit einem kräftigen Hoch aus tu Gastgeber des Abends. Nach der Pause wogte der Tanz aus« neue bis gegen 4 Uhr writer. Literatur. aöui»i» Luise oder Der Frtetzen zu DUftt. St» dramaiilch», Gelchlchisblid sllr die deutjch« Jugend, von Han» voll der Mart. Nürnberg. Verlag der Ktndergartenlaube. 18SL Mi! 3 Illustrationen. Eleg. ged. 1 — Da» vorliegende kleial Drama behandelt eine der ergreifendsten und zugleich erhebendst» Episoden au» der deutschen Geschichte: die schmachvolle Erniedrigi,ii>, Preußen» durch den llorsen Bonaparte im Frieden zu Tilsit (1867,-. Da» Wcrkchea ist iu jeder Hinsicht ein Labinetstückcheu dramanichki Darstellung zu nennen. Es verrath nicht nur eine daakrnswerüx Jnrimtlöt mit den damals lausenden verschiedenen politische» Slro- uiullgen und Ansichten, ländern auch mit deren Trägern, die aui da» Glücklichste vom Verfasser tresp. Versasseri») charallenstn worden sind; auch da« geiellichastiich« Lolortt der Zeit ist treng gewahrt worden. Der Dialog ist gewandt und flüssig !urz: Alles vereinigt sich zu einem Geschichtsbilde schärfster Inte,,, itäl. Im Mtttelvuncle der Handlung steht die edelste allri Königinnen, di, hohe Dulderin Luts» von Preußen, die al» käst- LandeSinulier sür da» Wohi ihre« Vaterlandes nicht nur die härtest» Entbehrungen aus sich nimmt und nicht nur ihre Gesundheit, sonderii auch ihren »ouiginnenstolz — erfolglos zum Opfer bringfl ad« getragen vou einem unerichiilterlichen Gottvertraut» an die Wieder- erhebung ihre» Preußenlonde», au seine goldene Zukunft glaadi. Mil dielen, erhedendc» Gedankeu klingt das dramotijche Geschichii- biid au», das wir »icht nur a!» wertdvolle Gescheitk-Leetüre für unsere reifere Jugend, sondern auch allen Bühnenvorstanden wärmsleiij empsehle». Inhalt und Form stempeln es nicht nur zu einem Drama, dar sich zu einer Aufführung sür die Jugend, sonder» auch ür Erwachjcne eignet, und namentlich ist die hier dramatisirle Episode wie keine andere geeignet, hier di« Liebe zum Baieriande zu erweck«» und dort zu befestigen. Franz Woeilig. Uiud Schluß der Vedartion etugegauge». * Berlin, 26. April. Die .Sreisinuige Zeitung" schreibt Ahlwardt scheint den Reichstag weiter narren zu wollen betreff« der Vorlage seiner Akten. Trotzdem Ahlwardt in der DirnStagSsiyung ausdrücklich erklärte, dir zurückgehaltenen Akten würden beim Zusammentritt der Commission zur stelle sein, waren sie heule beim Zusammentritt der Commission nicht zur Stelle. Ahlwardt selbst, der als Antrag steller berechtigt ist an den Berathungen Theil zu nehme», war nicht anwesend, infolge dessen die Sitzung auf Donners tag Vormittag vertagt wurde. Die Vorladung Ahlwardt'e dazu wurde beschlossen. * Hci»rich»au i. Schl., 26. April. Premierlirutenant Groß telegrapbirt: Der Ballon.^Humboldt" ist nach glatter Landung bei der Entleerung nächst Münsterberg in Schlesien wahrscheinlich durch eine wezgeworsene Cigarre eines Bauern efplodirt. Hülle und Netz sind verloren. Menschen wurden nicht verletzt. * Karlsruhe» 26. April. Eine FeucrSbrunst zerstörte heute fast die ganze Ortschaft Klengen im Schwarzwalt. AuS allen Orten, von Donaueschingen bis Villingen, ist Hilfe anwesend. * Wien, 26. April. (Privattelegramm.) Morgen erscheint eine Kundmachung de- Statthalter», worin die Arbeiterschaft vcr eigenmächtiger ArbeitSenthaltung am I. Mai und vor öffentlichen Aufzügen gewarnt wird. Tie socialdemokratische Partei beruft auf den 1. Mai vierzig Arbeiter-Versammlungen ein, worin sür da« allgemeine Wahl recht und den Achtstundentag plaidirt werden wird. * Rom, 26. April. An dem Gartenfeste nahmen die Majestäten, die Prinzen, die Prinzessinnen und die fremden Fürsten Theil. Die italienischen Prinzen tanzten mit Hof damen die Ehrcnquadrille und neapolitanische Sänger trugen Gesänge vor. Während de« Feste« fand FrühstückStafel statt. Später zogen sämmtliche Schülcrbataillone Rom« vorbei, für deren enthusiastische Begrüßung die Majestäten wiederholt vom Balcon dankten. — Nach Neapel werden die Majestäten die Minister Giolitti, Brin, Pelloup, Racchia und Lacava begleiten. Die Ankunft in Neapel erfolgt 2 Uhr 20 Minuten Dir Häuser sind auf da« Festlichste geschmückt und iu der Sladt herrscht regste- Leben. * Flore«», 26. April. Die Königin von England, der Prinz und die Prinzessin von Battenberg sind Nachmittag» 4>/, Uhr abgercist. * L««tzo«, 26 April. Im Preceffe gegen die Directvreo der „Hansard-Union" wurden auch die übrigen drei An geklagten frrigesprochen. * Ehrtfttaota, 26. April. Der Präsident de« Storthings, Nielson, welcher bereit« vor einigen Tagen den Auftrag zur Bildung eine« neuen Cadinet« abgelehnt, sich später aber Bedenkzeit au-gebclen hatte, soll nunmehr die Bildung de« CabinetS definitiv abgelehnt haben. * Rrw-Pork, 26 April. DaS durch verschiedene Zeitungen verbreitete Gerücht über die FeuerSbrunst im Trocadero- Theater in Chicago ist wahrscheinlich daraus zurückzuführen, daß die Rüstkammer de- Milizregiments, woselbst die Troca- dero-Eapell« concertirt», in Brand gerieth. D«r entstaodene Schaden ist nicht über 20 000 Dollar«. Meteorologische Leodachtungen »nf »ee Ntrvn'euele l« l.eii«r1». ttiilt» N9 Uotoe atzoe 2,it a,e Soonoeoe,»«:. n»eoi>». k'« »oi Nt»r«,o iteiirte» >»«,»- »io». 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