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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930427012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893042701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893042701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-04
- Tag 1893-04-27
-
Monat
1893-04
-
Jahr
1893
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strir- ?.MM z. Leipzigek ÄMlitt mil AMM Nr.M, ÄmÄU N.WI W. '-HU sich » ?. l ^nln-t-kllpvitlllp kmiktll söklls ülpinpl llt»-I au-?zurüsten. sowie zur Prüsung bereit z» stellen (7): I gekommen waren. waren die Guanchen in dem ungestörien Besitz I daß sie zu Thräne» rührten. Die Antworten, welche di« Wandschen ^Utstr oorrrui»»- ' » »>. »vz z vz I die EondenSwasserableirung ist offen zu holten (2). I ihrer einsamen Inseln geblieben. Im Jahre 1282 sollen aber I gaben, ivarei, nickt selten treffend. — Mit der Keuschheit der »Kk Io"". I Bei Motoren: am Rande der Schwungradgrube sind Fußleisten . . . I anzudringen (1); Schwungrad und Kurbelkrri-iaus sind zn um- IuzpccttonSbeztrr I wehren, oder bestehende dergleichen Umfriedigungen sind zu ver. VI. lll. e««I, ostergaffe b pha.lPlüsch. :ahe 46, pan. kinrichtnu, fet, Servin.. rk, Verticow. werth zu ver. - 40, HI ehr aecign n-, Lchlai- m. Lee«r. ^ «. v. s«s. n sehr h,«>. Zu heftcht. irr«, verd >Iber verlaus« jmöb.,Trum. sranz.Bettsl. lesstr. 6,1. r. inrichtung, gehalten, iil - I. Stage. 8«ml>k ^aneelsopha, ne, Sopha, ke, Spiegel, Bettstellen, . Te-Pichc ch,Gardinen, «s. part. Iks. vertteows. et. , Plüsch- 6 iranzös. r., Lchreid: »..Küchichr, LckeLiebigstr. :do, killix-t nkol<lt-«tr. 7. Nett stelle», isckaarnit, »öhnl.bi«. 13, pappe. Tischlerei, knlii t st r. 7. -Schreib- u. lsche, Stühle, l 2.4. Betts, >ärtelstr.8,v. and. Möbel, ge Lophas. llatr. 24 .4 Ztr.lt, Tape;. straßel2I.l' rchaufenster- vie Ladein en Peters- n. rank lO, parterre. Uhr. Sisschrank 2. ii. r. eu, ist billig r Straß« 6. nstr.46,port. flst boldtstr. 7. ins tverden tehend aus ttur, Trn- ». etühlen. Vertira«. ». t Ärgu- ände e 3, part h. sehr bill. Tderner. rank, Betts,, »oßstr.20,1. >» 1 Tisch aße l, I. H l. 2 Tr. le m. Strod- Rauchtiich, Vogelbauer ind Fischen, sckine, Bett- aße 4, p. r. dtsir. 24. II. »tkestr.MK.I . Kleiderschr. HoheStr.26 und andere Fabrikate garrengesck. ppelpaltr. sache Pulte sitz. Pult», thsess., Lebn- isel, Brief. ,ole. Brief, isier-, Acten- linke, Tiplo- t.-Schreibt. ppelschreibt. ,«h. paff. ,c. tzchea-P«r Schutz der Arbeiter vor Äesahrrn. X. Unfälle. Von Unfällen, die bei dem Fabrikbetrirb» vorkamcn, wurden 1427 angezeigt; 2it derselben waren von besonders schweren Verletzungen, 4 aber von tödtlichem Ausgange begleitet. Ein Arbeiter wurde bei dem Anlassen einer GaSkrastmaschine, daS durch Drehen des Schwungrades derselben erfolgte, von letzterem ersaßt und erdrückt. während ein anderer Arbeiter, der mir dem Tünchen der Fabrikwände beschäftigt war. sich einer umlausenden TransmissionSwelle näherte, von letzterer aber an den Kleider» »rsaßt und ausgewickelt, sowie erwürgt worden ist. Durch Genick druck in Verbindung mit anderen Verletzungen verloren zwei Arbeiter das Leben, der eine bei dem Reinigen des Fensters durch Absturz von der Brüstung, der andere durch Balgerei, bei welcher der Getödtete mit Wucht gegen das Gestell einer Maschine geschleu dert wurde. bessern <28,: dir Kolbenstange ist mit einem Schutze zu umgeben (3); der vorstehende Keil an der Schwunqradwelle ist zu umkleiden (1); die Wasserrodgrube in zu umwehren (l). Bei Transmissionen: Wellen, Räderwerke, Riemenscheiben und Treibriemen sind rinzuiriedigkn (62): Ausrückzeuge sind zu be schaffen oder zn vervollständigen <6): eine schleudernde TranSmissionS- welle ist zu richten (1); die vorstehenden Schrauben am Riemen- schlusse sind zu beseitigen (1); Arbeitssaal und Motorraum sind durch Signaleinrichtungen zu verbinden (16); ein gefährlicher Zu- gang zur Transmission ist zu beseitigen (Ift der Zutritt zum vaupttranSmissionSraum ist Unbesugten zu verbieten (1); Drahtseil- TranSinijsionen sind mit Seiliang zu versehen (6). Bei ArbeitS- und HilsSmalchinen: Schwungräder, Zabn- räderwerke, Riemenbetriebe sind abzusperre» oder zn umkleiden i llvl; rin Lager ist mit Selbstöler zu versehen (1): die fehlende Leerscheide ist zu beschaffen. Aus- und Einrückzruge sind onzuwenden und in Ordnung zu bringen (36st Schleis- und Polirscheiben sind mit u-m... «AL- K -LTLLVeLLK'rÄ'W!: als 13 Wochen verbundenen Verletzuugc,, möge Folgendes an-»° " - .. gesuhlt werden. 2 Arbeiter wurden bei den, Auslegcn ein Treib riemens während des Ganges der Transmission verletzt, der eine brach beide Beine, der andere verlor einen Arm; 1 Arbeiter erlitt eine schwere Bauchsellbeschädigung durch den Stoß einer ihm ein gegenslicgeiiden, während des ÄbdrehenS auS den Spitzen der Dreh bank sich lösenden Holzwalze; bei 4 Arbeitern rief das Hinein gerathcn und Hineingrersen in umlaufende Schneidezeuge Hand- und Fingerverleylingen mit Iheilweisem Verluste dieser Glieder bervor: 7 Arbeiter quettchten sich die Hände und trennten sich Fingerglicder durch unvorsichtiges Greisen in bewegte Maschinen ab; 2 Arbeiter erlitten Brandwunden, der eine im Gesicht, durch vorzeitiges Beleuchten einer mit Benzindämpsen erfüllten Ckiitrisugentroininel, der andere durch ausslicßeiides Eisen au« der während des Trans vorteS umkippendcn Gießpfanne; I Arbeiter vergütete sich durch das Verschlucken von Nitrobenzol, welche- ihm bei zu hastig aus geführter Pumparbeit in den Mund spritzte. An Fahrstühlen und Auszügen kamen 14 Unfälle vor, von denen 3 durch das LoSlassen der Kurbel des belasteten, nicht ge, bremsten Haspelauszuges hcrbcigesührt wurden und Kopsbejchäbi g,ingen, sowie Nrinbrüche veranlaßlcn; in 3 Fällen erlitten die betreffenden Personen bei dem Beladen de- Auszuges Ouelichungen. Tbeils durch Unvorsichtigkeit, theils durch Reißen eines Seiles und AuSlösen eine« Hakens ereigneten sich 3 Abstürze in den Fahrschacht; 4 Verletzungen der Hände, sowie anderer Körperldcile wurde» durch Los Versagen der Bremsvorrichtung, durch Greisen in die im Gange befindliche Allszugsmaschine, sowie durch das Herabsalle» vo» Gegen ständen innerhalb des Förderraumes verursacht. Endlich erlitt l Arbeiter bei widerrechtlicher Benutzung des Fahrstuhles zur eigenen Beförderung eine Fußverstauchung. Bei 188 Unfällen haben obrigkeitliche Untersuchungen statt gesunden. Besondere Gründe zu einer Bethciligung an diesen Untersuchungen lagen für die Inspektion nicht vor; dieselbe erörterte dagegen 76 Unfälle allein, und zwar zum Theil in Verbindung mit anderen dienstlichen Verrichtungen. Die in den 1427 Unfallanzeigen geschilderten Vorgänge und die Ergebnisse der Unfall-Erörterungen lassen svlgrnde Schlüsse zu: 31 Unfälle dülten durch geeignete Schutzvorkchrungen und 23 Unsalle dadurch vermieden werden könne», daß oorbandene Schutzvorrichlungen nicht beseitigt und bewährte Schutzgeraive angewenvet wurden; 782 Unfälle waren durch Anwendung größerer Vorsicht und Beachtung der für den Betrieb erlassenen Vorschriften, 2 durch bessere Unter Weisung de- Arbeiters und 17 durch Unterlassung von Neckereien unv Spielereien vermeidbar. Durch Ungeschicklichkeit sind ferner 24t, Lurch Zusammenwirken von Zufälligkeiten 288 und aus nicht erkenn- bare Weise 22 Unfälle entstanden. Im Allgemeinen hat sich die Zahl der Unfälle gegen dos Bor, jahr nicht unerheblich vermindert, was zum Theil dem Umstande zugeschrieben werden darf, daß die Betriebe sich medren, in welche» rin verstärktes Interesse der Arbeiter an der Anwendung »nd In- slanderdaitiing bewährter Schutzvorkchrungen hervortritt, sowie, daß seitens der Unternehmer strenger aus Einhaltung der von de» Bcrui«genosjenjchasten ausgestellten UnsallverhütiingS - Vorschriften gesehen wird. U Anordnung zur Verhütung von Unfällen. Ter Vorstand der Sächsischen Textil-Berns-genossenschaft nahm in einem Falle Veranlassung, sich an die Inspektion zu wenden. Es bandelte sich dabei um Wollkratzmaschiiicn, deren ungünstige Aus, stellung zur Beschädigung de- Armes einer Frau geführt hatte. Aus Grund der vorgcnommencn Erörterungen sind die Arbeit- Maschinen unter entsprechender Veränderung der Transmission von den Wänden deS Locales abgerückt und so eingesricdigt worden. Laß deren Bedienung bei Anwendung gewöhnlicher Vorsicht das Wieder austreten ähnlicher Verletzungen ausschließt Bei den Revisionen war es mehrsach erforderlich, die Unternehmer an das AuShängen der von den Berussgenosjenschasten erlassenen Unfallverhütungs-Vorschriften in den Arbeitsräumen zu erinnern. Bei Abgabe von Gutachten über Fabrikbauten hat die Inspcction fortgesetzt ihr Augenmerk darauf gerichtet, die Sicherheit der Arbeiter gegen Gefahren für Gesundheit und Leben zu fördern. In Betreff der Waarcnauszüge und Fahrstühle wurden folgende Anordnungen erforderlich: Der AutzugSbaspel ist mit Sperrrad und Sperrklinke zu ver sehen (1); das Räderwerk am Haspel ist zu umkleiden (3); der Förderschocht ist allseitig zu vrrichlagen, bez. der schaddoste Der, schlag aoszubeffern (28); die Zugänge zum Förderschachrr sind mit Barrieren oder Thüren zu verleben (20); der görderschacht ist unter den Bewegungsorganen sicher obzudecken (8); die im Förderschacht« vorstehenden Theile sind zu beseitigen (2); da? Fördergestell »st wahrend des BelodrnS zu stützen (2); die Eabinenthür darf sich nur nach Ankunst deS Fahrstuhles an der Förderstelle öffnen lassen <l zur Verhinderung der Ingangsetzung des Fahrstuhles vor Abschluß der Eabinenthür ist eine geeignete Vorrichtung anzubringen <l); die an den Thüren der Schachteinklridung fehlende Aufschrift „Vorsicht, Fahrstuhl!" ist zu beschaffen (5); an den Thüren der Schochteinklcidung ist ein das Lffenstehenlaffen der Thüren verbietender Anschlag anznbringrn (48); der das BelastungSgewicht des Fahrstuhles betreffende Anschlag ist zu berichtigen (1); die Thüren des Fohrschachtrs sind bei Nlchtbenutzilng deS Fahrstuhles an der betreffenden Förderstelle geschloffen zn halten (7); der Fahrstuhl darf nicht zur Personen besörderung benutzt werden (2). Von den bei Revision der Auszüge ertheilten Anordnungen e»t- fällt ein erheblicher Theil ans die Mahlmühlen, da hier den Vor schriften der Fahrstuhlverordnung weder von Seiten der Unternehmer, noch der Arbeiter die erforderliche Beachtung zu Theil wird. I» mehreren Fällen waren die Tbüren des Fahrschachtes ousgetioben und wegfftstellt, oder die ausgeschlagenen Tdüren so mit Säcken ver legt, daß die Fördrrsiellen auch bei Nichtbenutzung deS Fahrstudles offen bleiben mußten. In diesen Fällen ist ohne Verzug die Wieder Herbeiführung des geordneten ZustondeS verlangt worden. Da das unerlaubte Mitfahren der Arbeiter auf den in Mahl wühlen gebräuchlichen Fahrstühlen schwer zu beseitigen ist. so weaden Mühlendesiyrr, um sich vor Verantwortung bei dem Eintritt von Unfällen möglichst zu schützen, die Vorsicht an, sich von dem ein gestellten Müdlenperjonal unterschristlich bestätigen zu lassen, daß idm daS Milsahren auf dem für solche Zwecke nicht bestimmten Auszug« verboten ist Bon den geprüften 112 Dampsgefäßen waren: 34 Leim- und Clärkekochkessel für Chromopopier - Fabriken. Druckereien und Tischlereien, 14 Speisekochkessel für öffentliche Anstalten, 8 koch teffel für Färbereien, 8 Trockencylinder für Papier- und Schlicht Maschinen, 8 Testilliropporate und Kochkessel sür chemische Fabriken, 8 Kartoffel- »nd Maisdämpfer für Brennereien, 7 Da„ip>,animier für Dampfkessel, 7 gettschinelzkessel für Seifensiedereien :c., k» Destillir, kessel für Fabriken ätherischer L»le, 6 Apparate zu Erwärmung«-, Heiz- und Troctknzwecken, 3 Koalensilter für «ine Raffinerie, wäh- read 1 ol« Vulcaiiisirkessrl für Gummiwaaren, 1 als Braupsanne und I ol« Knochendämpier für eine Leimsabrik benntzl wird. Nächst dem wurde noch die Prüsung eine« Ammoniatkesiel« für Elserzeugung« zwecke und von ü Apparate», in welchen Mineralwässer unter Ver- Wendung flüssiger Kohlensäure dergestellt werden, ousgesübrt Zur Verhütung von Unfällen ist noch Folgende« angeordnet worden. Be« Dompfapparaten: die Wasserstandsgläser der Dampf kessel sind mit Schutzbülsen zu umgeben (II >; Unbefugten ist der Verkehr im Kesselhaus« zu uiiterjaqen (ä'; der zu enge Raain vor dem Kesselbause ist zn erweitern (4i: Gegenstände, welche die lieber sicht and den Verkehr erschweren, sind zu entternen tlö); da« Kessel hau« ist bester zu beleuchten <2l; die Mündungen der Ausblaserohre an Wofferstandszeigern sind so zu legen, daß Niemand von heißem Lasser und Damvt getroffen werden kann «I); beschädigte Wasser- slandzeiger sind zu repariren iS); die undichte Tampfleirung ist in Sion» zu setze» (4); Dampfkoehgeräße sind mit Sicherheitsventil und erkalten (6); der gittcr auszurüslcn (2); die Bahnen der Schwungkugelpresien und Stanzen sind zu umsriedige» (4); Dynamomaschine nebst Treib riemen sind zu umkleiden (6) ; der Anlegerstand bei Schnellpressen ist zu befestigen bez. trittsicher zu machen (2); die Kreissäge bat eine Schiitzbaube zu erhalten, und es ist das Sägeblatt unterhalb des Tisches zu umkleiden (8); hinter dem Kreistägeblatt ist »in Spallrkeil zu besestigen (2); das Bandsägrblatt ist bis aus den Schnitt Platz zu überdecken (7); Hobel- und Fraismaschinen sind mit bewährtem Messerjchutzr auszustatten ll2); die Lcnkerstonge des Horizontalgattcrs ist mit einer Barriere zu umgeben (2): beseitigte und mangelhaft gewordene Schutzvorkekrungrn sind wieder anzu bringen bez. in Stand zu setzen (34); die Gange zwischen Len Maschinen sind zu verbreitern (5). Bei Lagerung und Bearbeitung explosiver und seuer gefährlicher Stoffe: DaS Dynaniitlager ist aus dem Kessel banse zu entsernea (I); der Borraum der Pulverniederlage ist neu zu dielen (1); das Schindeldach des PulverslampsgebäudeS ist aus znbcsseril (1): Fenster und Fensterladen einer Puiversabrik sind in Stand zu setzen (3); Thür- »>»d Fcnsterbeschläge des Pulvertrocken, danses sind sachgemäß derznstellen (I); über dein Harzschinelzkessel ist eine Dunsldaube anzubringen (I); die Beleuchtung ist von anßen zu bewirken c2): Feucrlöschvorkehriingen sind z» beschaffen, mit Oel getränkte Putzlappen feuersicher aiiszudewahren, das Tabakraucher» ist zu verbieten (6). Bei Treppen, Galerien re.: Stiegen und Leitern sind zu be- schossen und letztere gegen das Abrutschen zu sichern (N); schadhafte Treppen und Leitern sind auszubesscrn (13); Lautbühnc» sind tritt- sicher zu machen, Gruben. Canäle, Oesen und dergleichen zu »im- wekrcn oder z» überdecken, sowie Treppen mit Geländern und Hand- lcislcn z» vcriehcn (33): User, Brücken, Stege sind gegen Absturz zu sichern "" ' - ^ ^ . unter bessern (2ä). Verschiedenes: die GaSkrastmaschine ist in einem besonderen Raume oiiszustellen und letzterer angemessen zu ventilircn (20); Dämpfe und Gase verschiedener Art sind in geeigneter Weise abzu saugen slü); der bei dem Schleifen, Poliren und Madien entstehende Staub ist mittelst Exkaustors abzusühren (5); rin Gebäude, dessen Einsturz drodt, ist adzilsteisen und zu erneuern (I); der Maschinen raum dal bessere Beleuchtung zu erhalten (2); daS Tragen vo» Pantoffeln ist zu untersagen >1). Tie Wahrnehmung, daß das Andreben der Gaskrastmaschinen an den Speichen des Schwungrades, insbesondere bei größeren Motoren, sedr gefährlich ist, Hai die Inspektion veranlaß«, in geeigneten Fällen die Beschaffung von zweckentsprechende» Anlaß Vorrichtungen zu verlangen. Durch Anbringung von Treppenrost seuerung an bestehenden Tampskesseln wird der Raum vor dem Kessel zuweilen so eng, daß der Heizer in Gefahr ist, durch die bei dein Schüren hcraussctilagcnde Flamme Brandwunden zu erhalten, weshalb in mehreren Fällen die Erweiterung des Raume- vor dem Kessel verlangt wurde. Im Kesselhaus« einer SteinbruchSwasierbaltung wurde in nick« mehr als 2 n, Entfernung von der offenen Sesiklscuerung ein Lager sür 33 Tynamitpatronen vorgesunden. Tie letzteren brsanden sich in einer gemauerten Vertiefung des Fußbodens neben dem Kohlen- vorrath, und cs war dieser Ausbewadrungsraum nur durch eine hölzerne Thür mit Vorlegeschloß abgeschlossen. Der Dampfkessel war in Betrieb, der Kesselwärter konnte nur durch Betreten oder Ueberjchrciten deS Tynamitlagers zu den Kohlen gelangen. Die sofortige Beseitigung des Dynamits wurde verlangt und der Polizei behörde Miitheilung von dem Befunde gemacht. gennesischr Ceesahrer dahin gekommen sein. Im vierzehnten und sünszrdnten Jahrhundert« bemühten sich Portugiesen und Spanier abwechselnd um die Inseln. Tie Guanchen setzten aber den fremden Eindringlingen harten Widerstand entgegen. Tenn dieses Volk, sagt Löher, war stark und tapfer und gewandt wie kein anderes, triftig gebaut und voll Geist und Leben. Ein natürlicher Frohsinn, sowie Treu« und Redlichkeit schienen ihm angeboren In seinem ganzen Wesen war etwas Edles und Gebildete«, und die normal»- niscken Barone, wir die vornehmsten Spanier und Spanierin»,», die sich entsetz» hätten, Mauren oder Araber zu heiralben, fände» kein Bedenke» darin, mit den Männern und Frauen der Guanchen in Edebündnisse zu treten. Zwei Cdoraklerzüge aber wurden der alten Eanarier Unglück. Sie waren die arglose Offenheit »nd Gutmüthigkcit seihst; hundertmal betrogt», vertrauten sie immer aus- Neue. Ihr noch schlimmerer Fehler log jedoch in dem inneren Widerstande ihrer Natur gegen die Forderung, sich zusammenzuichließcn und zu Kandel» und Krieg zu führen nach der Leitung eines Planes »nd Oberbaupies. lln- oesieglich war der Eigensinn von Mann und Stamm, der durch die Natur de- Lande«, welches aus Bergen und liescingesenkten Lhälcin und Schluchten besteht, die rings von Rissen u»L vulkanischen Wüsteneien umgeben sind, bei der Zertheilung nur begünstigt wurde. Dennoch widerstanden die alten Guanchen mit ihren einsachen Waffen allen Angriffen. Ihre angeborene Tapferkeit und Klugheit besiegte die Vortdeile, welche ihren Feinden Reiterei und Kanonen und die Taktik geichulter Heere brachte. Nachdem sie so von der Mitte deS vierzehnten Jahrhunderts an vereinzelte ?ln- Frauen, mit der Ehrenhaftigkeit der Männer verwob sich tiefe- Gemilih, ja man wollte an ihnen etwas Weiches und Zärtliches bemerke», das sich leicht der Schwermuld hingab. Fein und leicht gereizi war ihr Ehrgefühl." Tie Frau stand bei den Guanchen hoch in Ansehen und nahm eine der weiblichen Würde enisprechende Stellung ein. So konnle bei ihnen auch nur eine echte Ehe slattsinden. Mann und Weib waren volle und ebenbürtige Lebensgenossen; Vielweiberei war unbekannt. Tie Guanchen hatten gemeinsame Friedhöse und suchten dafür stille Plätze auS, einsam im ragenden Gebirge oder am Meeres- rauschen gelegen, wo kein Anbau und Verkehr die feierliche Ruhe störte. Hier machte man ein Grab »nd setzte den Tobte» darin bei in seinem Mantel mit Spiest und Streitaxt, das Haupt gegen Norden. Darüber aber häufte man einen Hügel, der bei o»gesehenen Männern sehr fest und hoch gemacht wurde. In Teneriffa, wo es die viele» stillen Grotten gab, wurde es allgemeiner Brauch, die Leichname i» einsamen, hochoelegeneir Grotten deizujetzen. Zuvor aber wurden sie auSgeweidet, ausgetrocknet und mit Fett und Har-, eingcrieben, daraus mit Lederstreiscn umwunden, und dielten sich dann in den Grotten viele Jahrhunderte gleich wie egyotische Mumien. So findet man sie heute »och. Die auSgestorbene Sprache der Guanchen deutet Löher ebenfalls als eine germanische, desgleichen findet er im Staats- und Reckls- wesen dieser germanische Grundzüge. Grundzug der religiösen Anschauung war der lebendige Glaube an Gott, den Schöpfer und Erhalter des Weltalls, den Allvater und Allgeist, der dort oben i (7); neben der Thür des Notdausaaiiges ist der Schlüssel Glas zu verwahren (2); der schadhalte Fußboden ist auszu- Lluseum für Völkerkunde. Die Guanchen. * „Nach den Glücklichen Inseln" nennt der jüngst verstorbene Tirecior des Reichsarchivs in München, Franz von Löher, „(ka narische Reisetage", die er überaus anmuthig und sesselnd in einem reizenden Bändchen im Verlage von Friedrich Eugen Köhler in Gera schildert. Tie unter spanischer Hodeit stehende Inselgruppe im Attnntijchcn Lcean an der Westküste Asrikas, zwischen dein 27. und 36. Grade nördlicher Breite gelegen, war bereit- den Alten bekannt; Pböniker und Karthager habe» sie schon besucht, und König Iuba von Mauretanien hat sie um 46 vor Edrisli Geburt beichrieben. Die Gruppe bestellt aus sieben größeren, in weslöstticher Reibe ge- legenen Inseln und an« einigen Felienriffen. Tie östlichste von ihnen liegt nurtünszedn Meilen vom afrikanischen Festlande entkernt. Teneriffa ist die größte, sie bildet den Mittelpunkt der Gruppe und überragt mit dem stattlichen schneebedeckten Pic de Teydr weit die anderen Inseln. Die südwestlichste von ihnen ist Ferro, über welche, vier geograpbischc Meilen vom Ostrande entfernt, dersogenanntcMeridian von Ferro laus». Tie übrigen Inseln sind Palma, Gomera, Gran Eanaria.Fuerteventura und Lanzarote. Die Inseln sind sämmtlich gebirgig und vulkanischen Ursprung«. Aus sehr tiefem Meere erbeben sich die steilen vulka- Nischen Massen und bilden rin zusammenhängende- Ganze, das von gemeinsamen Erkebungsrichtungca abbängig ist. Tie Landschaft dieser von den Alten schon als Insulas tvri»nata«> — glückliche Inseln — bezeichnet«» Gruppe ist überreich an Schönheiten, sie ist ein wahre- Paradies. Der Charakter dieser Eilande beruht aus einer wunderbar gezackten Form der Bergkämme, aus dem Eontrast vsianzenloser rother und lchwarzer Felsenmasjen mit der schwellenden Ueppigkrit einer subtropischen Vegetation, sowie endlich aus dem feuchten Schmelz der immergrünen Lorbeerforsten, wozu noch die Durchsichtigkeit der Atmosphäre, die Umschau aus da« Meer und eine fast überall zerstreut auftretende ländliche Eultur kommen. Noch diesem herrlichen, verschwenderisch von der Natur aus gestatteten Stück Erd« führt un« nun Franz von Löher durch seine anmuthigen Schilderungen. Von ganz besonderem Interesse ist aber, was unS von Löher über di« Bevölkerung dieser glücklichen Inseln mittbeilt und namentlich über die alten Guanchen oder „Wondschen", wie er sie nennt. Noch leben sie, bemerkt er, deuilich fort in der niederen Bevölkerung der beiden Hauptinjeln Teneriffa und Gran Eonaria, weniger, jedoch noch merklich, auf Palma Gomera und Ferro. Aus den beiden letztgenannten kleinen Inseln macht sich galizischeS Bauernblut bemerkt,ch, da- entlegene Palma aber wurde häufig von Holländern und Portugiesen besucht, die sich mit der heimischen Bevölkerung vermischten. Die beiden Inseln aber, welche Afrika am nächsten liegen, Fuerteventnra und Lanzarote, haben wie in ihrer Natur, jo auch im Volke entschieden etwas Afrikanisches. Auf den fünf kleineren Inseln, deren Erobe rung leicht wurde, war die heimische Bevölkerung, wie es scheint, von Anjang an schwächer oder sie wurde von den Spaniern in größerer Menge ausgrrottet. Tie« war aus Gran Eanaria nnd Teneriffa iveniger der Fall; jedensalls blieben die Weiber dort und spanische Soldaten und Ansiedler nnhmen gern Guanchenmädchea und Frauen; denn e» war ein schöne« kräftige» Vo'k, von Heller Gesichtsfarbe, blondem Haar »nd blauen Augen. Jeder, der aus Teneriffa oder Eanaria landet oder aus Palma ins Innere kommt, nimmt nach Löher « Angabe aus der Stelle wahr, daß er zweierlei Volk vor sich bat, obwohl Alles spanisch redet. Die Sprache der alten Guanchen ist ausgrslorben, aber deren Blut fließt noch mehr oder weniger mit fremdem, namentlich portu giesischem, spanischem, maurischem und Berderdlut vermischt, ober auch mit normannischem und flandrischem versetzt, in der heutigen ländlichen Bevölkerung. Die echten Spanier wohnen in den Städten und auf den großen Gütern, di, Bauern ober und die gemeinen Leute sind anderer Herkunft, sie hoben andere Gesichtszüge, andere Körperbilduag, und auch Tracht, Sitte und Benehmen sind bei ihnen etwa« andere« ol« bei den Spaniern, die aber auch manche Eigenschaften der Urbevölkerung angenommen haben. Bi« argen End» de« dreizehnten Jahrhundert», nachdem bereit« im zwölften Iahrhunderk Abenteurer nach den Eanarischen Inseln auch zu der Ansicht, daß die Guanchen ursprünglich Christen ge- weien seien. Sir seien aber auch das einzige bekannte Beispiel, daß ein christlich gewordenes Volk zum Heidenthum zurückgekehrt sei. „Wahrscheinlich", bemerkt er etwa- gejucht, „waren Die jenigen . die einst auS christlichen Ländern sortgezogen waren, von keinem Bischof begleitet, und als die letzten aeweiblen Priester ansstarben, verdunkellc sich im Lause der Jahrhunderte das Christen»!,»»» wieder, das wohl ohnehin nicht in Fleisch und Blut übcrgegangcn war." Löher zieht »un den Schluß auS all den Tbatsachen. daß Ger- inanen nach den cananichen Inseln kamen und mit einem Theil der schwachen Bevölkerung, den Berbern, sich vermischten, den anderen Theil z» ihren Hörige» machien, und daß sie fortan bis zur ipanische» Eroberung vollständig abgeschlossen verharrten, aber auch in der Eultur zurückgiiige», indcin sie säst gänzlich den Gebrauch der Metalle verloren, das Bauen und Lenken von Seeschiffen ver lernten, ihre Sprache sich verknöcherte »nd ihr Christenthum, so viel sic davon wirklich mitgebracht hatten, sich verunstaltete. Wie sind aber die Germanen nach den eanarischen Inseln ge kommen? sragt Löher schließlich. Ter Gedanke liegt ihm nahe, daß ! Vandalen auS Airika oder Westgothcn au« Svanien nach den Glück lichen Inseln gekommen seien. „Bei den Westgothen" — führt er an — „ergab sich der Weg von selbst. Leicht läßt sich denken, daß rin Theil dieses Volkes bei der Eroberung Spanien« durch die Araber in See ging, um in der Ferne eine neue Heimath zu gründen. Die Westgothcn, die eine starke Kriegsflotte unterhielten, wußten sicher auf den Meeren in Spaniens Nähe wohl Bescheid und hotten gewiß auch vo» Mauren erfahre», daß sich die westasrikanijche Küste noch weit hinab gegen Süden erstrecke. Sie brauchten nur diese Küsle entlang zu fahren, so miißlen sie die eanarischen Inseln enldccke». Die Vandalen sind aber doch gewiß, als Belisar ihre Herrschaft in Nordairika zertrümmerte, »ich! sammt und sonders gelobtet worden oder übers Meer davon geführt. So leicht läßt sich ein ganzes Volk nicht ausrotttn, noch ans Schiffe packen und von dannen bringen. Auch sie, die über Nordasrika herrschten, kannten die Wege, und es weisen bestimmte Nachrichten bei ihrem Zeiigenossen und Geschickt»chrciber Prokop und bei dem Ravcnnater Geographen, der etwa hundert Jahre nach Untergang ihres Reiches lebte, daraus hiu, daß ein Theil des VandalenvoikcS sich nach Marokko wandte und dort verschwunden ist. Leo RfricanuS aber, der im sechzehnten Jahrhundert a»S arabische» Geschichtsschreibern seine afrikanische» Nachrichten zog. erzählt, daß noch bei dein Vordringen der Araber Mlihommed'S Gothen — und die Vandalen waren >a gothisch nach Sprache und Herkunft — in Menge bei Karthago gewohnt und auch ei» Fürslenlhuin bei Cent» gehabt. Vielleicht sind nun slüchtige Vandale» schon zu Belisar « Zeit von de» unduldsameii Mauren weiter und weiter getrieben. Möglicherweise haben sie sich in Nord afrika gehalten, bis die Araber anslrateu und alle berberischen Völker in siulhendc Bewegung gericthcn. Mochten »»n dir Van dalen aus dcr nördlichen oder südlichen Seite des Atlaogebirge« sort- ziehcii, immer führte sie diese lange Kette, da aus der einen Seite das Meer, auf dcr anderen die Wüste ihnen jede Seitenwauderung abichnitt, bis an die Küste in die Gegend des Eap Nun und Cap Ger, wo weiter südlich die »ackie, unwirlhbar, Wüste sich dehnte, gegenüber aber in achtzehn Stunden Entfernung die eanarischen Insciberge empvrragte»." In einem solgcnden Artikel werden wir sehen, wie weit diese Ansichten Löher s als haltbar zu betrachten sind. griffe von Europäern stets siegreich abgewicsen hatten, delamen sic > wohnt, wo sein Abbild das hehre Himiuelsgeivölbe ist. Löher neigt mit dem Anfang des nächsten Jahrhunderts init geordneten Heeren ' -- --- - - --- --—----- ——----- — zu »hun. Jedoch erst im fünftel, Jahre eines mörderischen Kampfes gelingt es den Franzosen und Spaniern, die beide:» Afrika nächsten Inseln nebst dem kleinen Ferro zu unterwerfe». Bckauplen konnten sie sich aber nur. indem sie planniäßig die Ortschasle» entvölkerte». An die Hauptinseln wagt man sich aber in den nächsten sünszig Jahren nicht heran, jeder Versuch, sie anzngreisen, wird von den Guailchcn zurückgrschlagen. In dcr zweiten Hälfte deS sünszekiileu Jahrhunderts schicke» aber die Spanier größere Heere nach den Cana- rische»Inseln: von 1470 bis 1483 wülhci der Kamps aus Gran Eanaria, bis bier nach beldenmiithigstem Kampfe dcr Widerstand des Volkes gebrochen ist. Im Jahre 1481 wird Palma erobert und nunmehr von allen Inseln mit gesummter Macht dcr Angriff aus Teneriffa vorbereilct Endlich iin April 1493 geschiedt die Landung, aber der Widerstand der Tapferen »st nicht zu bezwingen. Wiederholt verzweifeln die Spanier und verlasse» die Insel wieder Zuletzt kommen ibncn z» Hilfe Pest und Hiiiiger, welche die Eingeborenen dahinrassen, die Folgen überinenschlichcr Anslreiiaunge». Im September I486 untcr- mcrsen sie die letzten freien Fürsten. Aber immer wieder erheben sich die Guanchen, bald hier, bald da. Ist Alle- verloren, so flüchten die Kühnsten in unzugängliche Berge und Waldungen, führe» dort das Leben von Verbannten und werden Jahre lang wie Wild gehetzt, bis die Tapfersten im Hunger und Elend verenden. Aber auch Schaaren borsten wie Adler aus unzugänglichem Gebirge und tragen Schrecken in die spanischen Ansiedelungen. Ter Rest aber de» Nationalgeistes und dcr FreiheitSliebe wird unter den Guanchen gebrochen und ausgeinerzt durch die Inquisition. So stolz und aujrcchl dieser Geist der Unabhängigkeit stand, jo tückisch und grausam ver einigte die spanische Inquisition alle ihre sürchicrlichen Mittel, »in ihn gründlich auszurolten. Araber, Türken »nd Spanier, so ritterlich und ehrenhaft die Einzelnen anilrale», habe» sich niemals einen Augenblick bedacht, jede List und Tücke und die iiirckiibarslc» Mittel onzuwenden, um Gegner ihrer Herrschaft zu verderben. So ist rin tapferes, edeies und tüchtiges Volk z» Grunde gerichtet worden. lieber die Herkunft »nd Abstammung dieses melkwürdige» Volkes sind nun die verschiedensten Ansichten, oft recht sonderbare, ans- gestellt worden, die verschiedensten und widersprechendsten M> innngen find laut geworden. Co hat man an Iberer aus fabelhafter Zeit gedacht. Als die christlichen Mönche »ach den Insel» kamen, fuhrt Löher an, suchten sie selbstverständlich nach den zehn verlorene» Stämmen Israels. Andere aber meinten nun, daß die Eanarier Nachkommen der flüchtigen Bewohner Kanaans seien, welche von Juden aus dem gelobten Lande vertrieben worden seien. Wieder Andere habe» an Phönicier oder an Galater aus Kleinasicn gedacht. Daß man auch die Berber als Urbevölkerung der Eanarischen Inseln angesehen hat, liegt sehr nalie. In das Reich der Mythe »ersteigt sich ober Viera, wenn er a»s- »agt: „Tie allen Eanarier, ein Urvolk von einsachen Sitte», ivie die Heroen und Patriarchen, stammten vom Volke der Allantiden, diese aber seien eine Colonie der Eghptcr. der Abkömmlinge des Neptuns." — Nach ChampollionS, des berühmte» Egyptologen Ansicht, sind die Guanchen unzweifelhaft alte Egyptcr, was ober vo» Humboldt bespöttelt wird. Ter Schotte Glas bringt sie aus Grund sprachlicher Forschungen sogar mit Len Peruanern in Ver bindung, während Tschudi aus die Uebereiiistinimiing von Aymara- schädeln mit solchen der Guanchen hinweist. Ja Pater batte sogar gesunden, daß in der Sprache der Guanchen sich Achnlichkeitcn nicht nur mit der Sprache der Peruaner, sondern auch mit der Mundart der Huronen und der Mandingo-Negcr zugleich finde». Franz von Löher kan» nun alle diese Ansichten nicht thcilen, und mit Recht. „Mich blickte" — sagt er —, „alS ich von der Teneriffakiislr ins Innere unter die Dorslcule kain, öfter ein so »inversälscht sächsisches Gesicht an. als je eines aus wcstiäliichen Haiden über seinen Hoszaun ausschaute. Es wehte mich etwas Verwandtes an, ähnlich wie früher unter sranzösisch redenden Burgundern, englisch redenden Peniylvaniern, mngnariich redenden Zipsern und Ungarn. Ich war dann aus Bergpsadcii unter die ärmsten und abgelegensten Eanarier getommen, batte in ihren Hütten und Grotten verkehrt und beständig Kutte sich jene erste Ahnung erneuert und verstärkt. Je inehr ich aber mit Geschichte und Schicksalen des merkwürdigen Volkes mich bcjchäsligie, je mehr, was ich von seinem häuslichen, religiösen und bürgerlichen Wesen kennen lernte, mich anmutheie, als leie ich i» den alle» BolkSgesetzr» der Bayern oder Sachsen oder in Grimm'S deutschen Rechlealtcr- »hümern, »m so mehr verstärkte sich meine Ahnnng von dcr Vcr- wandtschast der Guanchen mit den Germanen." Alle Nachrichten, die unS über die körperlichen »nd geistigen Eigenschaften der Guanchen erholten sind, müssen un« in dcr Annchl bestärken, daß wir es hier mit einem germanischen Stamm zu tdu» haben; Körperbilduag, Echädelbau, der Ausdruck des Gesichtes sprechen nicht minder dasür, als die hochentwickelte Intelligenz, die rigenthümlichen Einrichtungen im StaalS- und Rccklswesen, Sitten und Gebräuche; überall stoßen wir aus deutliche Grundzüge, wie sie nur bei Germanen Vorkommen. So finden sich noch bei der hkiitigen Bevölkerung Rechtschaffenheit, Treue, Ehrgesüdl, Mäßigkeit und Zuverlässigkeit, sowie auch Fleiß und reiche Gaben de- Verstandes und Herzens, alles »rgermanische Eigenschaften, die unS aus den von den Wegen der Völkerwanderungen nnd dem Strome der Geschichte entlegenen Inseln ganz eigen anmuthen. Alle Berichte, die wir über die Guanchen daben, rühmen ein stimmig und aufs Höchste ihren Nationalcharakter. Eie waren offen und ohne Falsch und konnten nickt begreifen, wie Jemand untreu sein könnte. Diese Vertrauensseligkeit, die Anderen nichts Arges zutraute, ist ihnen aber auch zum Verderben geworden, die Spanier haben sich ikrer zu Nutzen gemacht. Gegen Gefangene und Besiegte kannte ihr Edelmntd keine Grenzen. Fröhlich und gesellig, gastfrei und arglos, konnle sie flammender Ehrgeiz, ihre große Em pfindlichkeit zu seltsamen Thaten hinreißen, die aber »mmer ritter lich waren, des Edeimuldes und der Vornehmheit nicht entbehrten. „Für die Angehörigkeit eines Volkes", bemerkt Löher, „stiebt seine Körperbildung und der Grad seiner Intelligenz ei» Merkmal, das zwar nicht untrüglich, jedoch von Gewicht ist, sobald andere Merk male damit Zusammentreffen. Nun entsprach aber das Weiche, Seelenvolle und raich Lebendige in den GesichtSzügen der Wondschen dem Vorwiegen de« langen blonden Haares, den bellgesärbten Augen und der weißrölhlichcn Gesichtsfarbe der Germanen Das Knochengerüst aber, wie inan e« in den GradeSgrotten aus Teneriffa fand, insbesondere der Schädel, zeigt germanischc Maße Schars tritt auch der Winkel hervor, welchen die Nai» mit der Slirn bildet. WoS aber auch charakteristisch ist und die Annahme, daß die Ger- manen ein berberiscke« Volk auf den Inseln vorsaiilen, uiilerstützt, ist die Thotsache, daß unter den alten Wandschenschädeln, gleich wie noch heule hier und da unter den Gesichtern deS caiiarischen Land volkes, eine Verschiedenheit hervortritt. Der kleinere Theil Hot mehr hochrunden Oberkopf und schwächeren Nasenwinkel: bei der größeren Anzahl ist die Slirn breiter und stärker und nähert sich daS Gesicht mehr dem Viereckigen." „Was endlich die geistige Schärfe angelst, so kamen die Franzosen »nd Spanier während des langen Krieg« nicht auS bangem Staunen heraus, wie rasch die Wandichen europäische Dassen nachahmten, wie klug sie ihre Kampkart änderten und da« Schlacht- seid auSwäblten, wie ties angelegt idre Pläne waren und mit welcher Festigkeit sie »»«geführt wurden. Ihr Geschmack im AnSnäden der Gewänder und im Formen der Thonkrüge. Geralde und Steinhügel verräth entschiedenen Kunstsinn, und ihre Lieder klangen so schön, Lterblichkeits- nnd Hesnn-Iieitsverhaltnisse. " Gemäß den Veröffentlichungen deS kaiserlichen Bejundbeitsamt- sind in der Zeit vom 8. bis 13 April >r. von je 1606 Ein- wolmcrn, aus das Jahr berechnet, al« gestorben gemeldet: in Berlin 2l,ü, in Breslau 26,8, in Königsberg 22,4, in Köln 30.8, in Frank- surl a M. 21,7>, in Wiesbaden 24,7, in Hannover 17,7, in Eaffel I->,6, in Magdeburg 22,6, i» Stettin 24,6, in Altona 19,8, ,n Slraßburg 22,1, i» Metz 18,8, in München 25,9, in Nürnberg 26/-. i» Augsburg 22,6, in Dresden 25,8, in Leipzig 18,2, »» Stuttgart 22.2, in Karlsruhe >8.5, in Braunjchweig 20,0, in Hamburg 18,4. i» Wien 26,2, in Pest 27,8, in Prag 26,3, in Triest 28,5, in Krakau 43.1. in Amsterdam 17.6, in Brüssel 31,5, in Paris 34,8, in London 26,4, in Glasgow 26,2, in Liverpool 27,1, in Dublin 2l,5, in Evinburg 18,5, in Kopenhagen 26,6, in Stockholm 22,6, in Lhnstiania 16,6, in Petersburg 36,4, in Warschau 26,7, in Odessa 22.2. i» Rom 21,7, in Dünn 28,5, in Venedig 38,8, in Alexandrien38,4, i» Neiv-Bvrl 31,8 — Ferner in dcr Zeit vom 18. bis 25 März er.: i» Brootlyn 24,3, in Philadelphia 2l,2, in Kalkutta 22,1, in Boni- bav 2.1,7, in Madras 37,2. In der Berichlswoche gestalteten sich die Gesundheitsverhältnisje in den meisten Großstädten Europas im Allgemeinen etwas gün- stiger und auch die Sterblichkeit hat in den meisten Städten etwas abgcnommen, obwohl sie noch immer, besonders in den größeren westeuropäischen Orten, eine größere ol« sonst um diese Jahreszeit blieb Noch immer kamen acule Entzündungen der Ath- muiigsorgane in de» meisten Großstädten in größerer Zahl als tonst zum Vorschein und riesen wir in Berlin, Köln, Paris, Hondon, Waricha», Wien u. a. zahlreiche Todesfälle hervor. Auch Er krankungen an Grippe, die in Kopenhagen und Stockholm er heblich adnabmkn, traten in Paris, London. Rew-Pork tzäufig als Todesursachen aus und forderten in Paris 56, in London 47, in New-Bork 14 Lpier Vereinzelte Todrssälle an Grippe werden aus Dresden, Kopenhagen, 3 aus Köln gemeldet. Dagegen kamen acute Darmkrantdriten etwas seltener zum Vorschein und hat auch die Zahl der durch dieselben bedingten Eterbesälle in Berlin, Breslau, München, Dresden, Leipzig, Pest ab-, in Pari« und Waricha» zugenommen. Einrr sehr geringen Sterblichkeit (von noch nicht 15,6 pro Mille) erseeuten sich Beulhcn, Erjurt, M -Glad- bach. Günstig (bis 20,6 pro Mille) war dir Sterblichkeit in Altona, Barmen, Düsseldorf, Elberfeld, Hannover, Cassel, Leipzig, Karlsruhe, Metz, Hamburg, Bremen, Amsterdam, Edinburg, Edrisliania und blieb auch in Berlin. Frankfurt a. M„ Königsberg, Danzia, Magdeburg, Aachen, Augsburg, Nürnberg, Stultgart, Darmsladt, Braunjchweig, Kopenhagen. Stockholm, London, Dublin, Ldesia u. a eine inäßig hohe (etwas über 20,0 pro Mille). Unter den dklitsck>en Städten meldet nur Eibing »ine Sterblichkeit von über :i5,0 pro Mille. — Die Betheiligung deS SäuglingSalirrs an der Sterblichkeit war im Allgemeinen eine geringere alS in der Vor woche. Von je 16666 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, in Berlin 65, in München 83, in Leipzig 48 Säuglinge — In einigen, an der poinijchen Grenze gelegenen galizischen Ortschaften sind in der Zeit vom 12.—18. April ll Eholerarrkrontungen vor- gekonimen, von denen 7 tüdllich endeten. Von diesen II entfallen aus Kudrynce (Bezirk Borszczows allein 6 Erkrankungen mit 5 Todesfällen. Vo» den anderen Infektionskrankheiten kamen Todesfälle an Masern, Diphtherie, typhösen Fiebern und Pocken in größerer, an Scharlach und Keuchhusten in verminderter Zahl zur Mitldeilung, so haben Sterbelälle an Masern in Berlin. Wien, Edinburg, Glasgow, Paris, Rom, Venedig zugenommen, dagegen in Manchester abgenommen, wahrend sie in Dresden, Graz »nd London in säst gleich hoher Zahl wie in der Vorwoche vor kamen. Erkrankungen kamen aus Breslau, Wien, Pest, sowie au« den Regierungs-Bezirken Aachen, Arnsberg, Posen, Stettin noch immer in ansehnlicher Zahl zur Anzeige. — Todesfälle an Schar- lachsieb er waren in Berlin, Liverpool und New-flork etwa« gesteigert, in Wien, Moskau, Warschau vermindert, in Pari«, London und Stockholm in gleich hoher Zahl. — Die Sterblichkeit an
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