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—«Z 206 z»— Stanley hat immer den Ehrgeiz gehabt, sein ganzes, wahrlich nicht geringes Können an das Werk zu setzen, das er einmal begonnen. Eine innere Unruhe erfaßte ihn dann und ließ ihn nicht eher zur Ruhe kommen, bis das Werk vollendet war und er zuletzt seinem Bedürfnis genüge gethan hatte, das Erlebte und die Ergebnisse der Mitwelt mitzuteilen. Ein jeder ist seines Glückes Schmied. Allein bei Stanley haben auch die äußeren Umstände Handlangerdienste geleistet, und es ist beinahe beispiellos, wie sich alles zu seinen Gunsten fügte. Auch iubezug auf seine Auftraggeber hatte er unge wöhnliches Glück. Sie haben ihm stets fürstliche Mittel zur Verfügung gestellt und im Vertrauen auf seine Fähigkeiten keinerlei kleinliche Vorschriften inbezug auf die Ausführung gemacht. Letzterer Umstand muß besonders hervorgehoben werden, denn zahllose Expeditionen unter zum Teil ebenfalls sehr befähigten Führern sind gescheitert, wegen der zu ein gehenden Instruktionen, die ihnen durch ihre Auftraggeber erteilt wurden und die ihnen vollständig die Hände banden. Man hat unseren Forscher oft einen Abenteurer genannt. Keine Bezeichnung paßt weniger auf diesen Mann, als gerade diese. Stanley ist das Gegenteil von einem Abenteurer, dessen Hauptmerkmal darin besteht, daß er ziellos ins Weite strebt, das Glück am Wege zu erraffen. Nie hat Stanley etwas unternommen, ohne eine ganz bestimmte Absicht, mit genau festgesteckten Zielen, auf die er mit unbeugsamem Willen losgeht. Mit klarem Blick umfaßt er sofort seine Aufgabe im ganzen Umfange und mit scharfem, klarem Verstand arbeitet er schnell die Pläne dazu aus; daher auch die ungemein rasche Beendigung aller Vorbereitungen. Stanley, der so viele bezwungen hat, fand endlich selbst einen Meister, die Liebe. Wenn Stanley nicht mit einer so zähen Ausdauer ausgestattet wäre, so würde er wohl sein Ideal nicht erlangt haben, denn lange Jahre hindurch Hai