—4Z 104 A— Menschenfresser. Stanley schreibt als charakteristisch für dieses Gesindel folgendes: „Livingstones gleichmäßig sanfte nnd gütige Behandlung aller Klassen dieser Barbaren hätte eine bessere Belohnung verdient, als die viermal seine Ermordung bezweckenden Attentate. Als seine Geduld endlich erschöpft und sein Leben in Gefahr war, gab er seinen Leuten den Befehl: .Feuert auf sie, diese Menschen sind verruchte Bösewichterll" Es gehört wahrlich eine außerordentliche Dosis Niederträchtigkeit dazu, um sogar Livingstone zu solchem Handeln zu treiben. In der Nähe des Luallaba erreichte Stanley bei Mwana Mamba die erste große Araberniederlassung; die Reise war in der kurzen Zeit von 41 Tagen vom Tanganika her zurückgelegt worden. Außer mehreren einflußreichen Arabern befand sich damals dort der berühmte und berüchtigte Moha- nied bin Mhamed, Tippu Tib genannt, der mächtigste aller im Innern hausenden Araber, ein großer Elfenbein- und Sklavenhändler, oder sagen wir ebensogut Räuber. Tippu Tibs Name ist aufs engste verknüpft mit der jüngeren Ge schichte Afrikas. Er ist der Typus arabisch-afrikanischer Sklavenhändler, und gewissermaßen der Erfinder der groß artigen Raubzüge im Innern westlich und südlich vom Tan ganika. Um Elfenbein zu erbeuten, bedarf es größerer Streit kräfte. Der Unterhalt derselben erfordert bedeutende Mittel, welche der arabische Unternehmer aus seiner Tasche nicht be streiten kann. Er muß dieselben durch Raub ausbriugcn. Löhnung kann er ebenfalls nicht zahlen, er überläßt seinem Gefolge einen Teil der Beute, und zwar die Sklaven. In Manjuema war Tippu Tib einer der mächtigsten Araber. Er hatte sich das Monopol, Raubzüge zu unternehmen, in einem großen Gebiete gesichert. Er war unter sämtlichen Arabern der intelligenteste und unternehmungslustigste, der es auch vorzüglich verstanden hat, mit Europäern in Verbindung