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III. Kirchen, öffentliche Gebäude, Plätze und andere Sehenswürdigkeiten. Die Calhedrale des hl. Bavon (l’Eglise cathedrale de St. Bavon) ursprünglich dem hl. Johannes geweiht, i. J. 841, bekam sie ihren jetzigen Namen, als Karl V. 1540 das vor malige Kloster St. Bavon dahin verlegte, an dessen Stelle er die Ciladelle (s. diese) erbaute ; der Thurm, angefangen im Jahre 1462, erreichte vormals eine Höhe von 365 Fuss, seitdem aber der Blitz im Jahre 1603 die Spitze abschlug, misst er nur 272 Fuss ; er ist achteckig und vier leichte Thürmchen steigen an ihm empor. Die Aussicht von oben ist wunderschön, das Auge entdeckt die Thürme von Antwerpen, Mecheln, Brüssel, Brügge und Fiessingen. Ihrem Innern nach gehört die St. Bavons-Kirche un streitig zu den schönsten und reichsten der Welt, obgleich die politischen und religiösen Unruhen ihr manchen Schatz geraubt haben. Uebcrall erblickt man eine ver schwenderische Pracht von Marmor und Erz, von Gemäl den und Bildsäulen. Wir wollen, so viel als unser Plan es gestattet, den Reisenden mit den einzelnen Sehenswür digkeiten dieser herrlichen Kirche bekannt machen. Vier und zwanzig Kapellen längs den beiden Seiten des Schiffes und rund um den Chor enthalten dieGemäldc, von denen wir hier die Vorzüglichsten aufzeichnen. Die erste Capelle, rechts vom westlichen Eingang, ent hält eine Enthauptung Johannis des Täufers von Crayer. Zweite Capelle. Die hl. Colette, den Schenkungsbrief eines Stückes Landes zur Erbauung eines Klosters vom Genter Magistrat empfangend, von Paelink, einem Center Maler. Dritte Capelle. Taufe Christi, von einem neuern Maler der Stadt, de Cauwer.