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Vorwort. Telten wohl ist ein Werk mit solcher Spannung bis in die weitesten Kreise erwartet worden, wie Henry M. Stanleys „Im dunkelsten Afrika"; aber auch selten wohl hat ein Leser mit so ge teilten Empfindungen ein Werk aus der Hand gelegt, wie diesen Bericht über „Aufsuchung, Rettung und Rückzug Emin Paschas". Denn während einerseits die Energie, mit welcher Stanley sein Ziel unverrückt im Auge behält, mit Bewunderung, die bedeutenden geo graphischen Erfolge, welche er erringt, mit Befriedigung erfüllen, erkältet die Ruhmredigkeit des Helden die erwachende Sympathie, und seine Weitschweifigkeit ruft hin und wieder fast Ermüdung hervor. Zumeist aber ist es seine Abneigung gegen den Mann, welchem angeblich allein die Expedition gilt, sein kaum verhülltes Bestreben, Emin Pascha, in dessen Anerkennung aller Nationen Vertreter, die je mit ihm in Berührung gekommen sind, überein stimmen, herabzusetzen, welches anfänglich mit Befremden, dann, je weiter wir lesen, mit Bedenken uns erfüllt. Fast zum Miß behagen aber steigert sich dies, wenn wir neben Stanleys Zeichnung das Bild Emins halten, wie es aus den Briefen des Trefflichen ganz von selbst sich uns zeichnet. Als eine dankbare Aufgabe hat es daher der Verfasser ange sehen, von Stanleys Zuge durch das „dunkelste Afrika" eine Dar stellung zu geben, welche, die Anstöße meidend, auch weitere Kreise anzusprechen geeignet wäre. Er hat sich dabei zur Richtschnur ge macht, die stark subjektive Färbung Stanleys einer ruhig dahin schreitenden Erzählung unterzuordnen, ohne doch die lebendige Schil derung und die dramatische Gestaltung, wo sie am Platze waren,