158 Neuntes Kapitel. bei den Stanley-Fällen nach Jambuja abgesandt; diese hätten jedoch das Lager der Expedition nicht auffinden können und sich daher in kleine Trupps zerstreut, um es aufzusnchen; er selbst wäre der An führer eines solchen Trupps. Zugleich erbot er sich, auf dem Land wege in sechs Tagen, wenn der Major etwa eine Botschaft an Tippu-Tib senden wolle, diese nach den Stanley-Fällen zu führen. Barttelot bestimmte Jameson und Ward zu Boten. Diesen erzählte nun Tippu-Tib die gleiche Geschichte mit dem Hinznfügen, daß seine Leute wegen Mangels an Schießpulver den Widerstand der Einge- bornen nicht hätten überwinden können. Er versprach neue Träger zu liefern, doch brauche er einige Zeit, um die gehörige Anzahl zu sammenzubringen. Barttelot hielt Kriegsrat. Die einstimmige Ansicht ging dahin, da für die vorhandenen 600 Lasten nur 175 wirklich brauchbare Träger im Lager wären, lieber auf die Träger Tippu-Tibs zu warten, als in kurzen dreifachen Märschen, wie es Stanley em pfohlen, die Traglasten vorwärts zu schaffen. Denn bei diesen schien die doppelte Gefahr des Mangels an Lebensmitteln wie der Deser tion der Träger zu drohen. Indessen Monat um Monat verging; im Lager griff Entmuti gung und Krankheit um sich, in Menge starben die Sansibariten hin. Jedes Mittel wurde versucht, um Tippu-Tib zur Entsendung der Träger zu bestimmen; indessen jedes versagte. Vergebens begab sich Barttelot wiederholt nach den Stanley-Fällen und bot dem Araber höheren Lohn; und als Tippu-Tib erklärte, er müsse die Träger aus seiner Station Kasongo weit im Süden beschaffen, be gleitete ihn Jameson auch dorthin. Endlich sagte er gegen eine außerordentliche Entschädigung von 200000 Mark, für die sich Jameson verbürgt», die Stellung wenigstens von 400 Trägern zu; und wirklich traf er persönlich mit diesen am 4. Juni 1888 mit einem Dampfer in Jambuja ein. An demselben Tage warf auch der „Stanley" vor Jambuja wieder Anker, Briefe für die Offiziere bringend. Gerüchte, daß Stanleys Expedition im Walde ihren Untergang gefunden, waren auch nach Jambuja gedrungen. Dadurch in Unruhe versetzt, hatte der Major mit einer telegraphischen Anfrage an das leitende Komitee in London, wie er sich weiter zu verhalten habe, Ward nach der Station Bangala geschickt, wo dieser auch die Antwort abwarten sollte. Jetzt glaubte er nun, den Dampfer, mit welchem wegen Er-