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Zweites Kapitel. 1700 Kilometer Stromfahrt. Der Kongo und seine Ufer. — Flußinseln. — Regenzeit. — Der „Peace". — Der „Stanley" leck. — Bolobo. — Barttelot Führer der Nachhut. — Bangala: Tippu-Tibs Abschied. — Baruti und sein Bruder. — Ans dem Aruwimi. — Jambuja erobert. — Barttelots Rückkehr. — Blutsbrüderschaft. — Teilung der Expedition. — „Sind Sie jetzt befriedigt?" Es ist ein ungeheurer Bogen, den der Kongolauf vom Stanleh- Pool nordostwärts über den Äquator hinweg bis zu seiner nörd lichsten Stelle unter 2^° n. Br. und dann fast wieder bis zum Äquator zurück südöstlich bis zu den Stanleh-Fällen beschreibt. In seiner ganzen Ausdehnung hatte nur Tippu-Tib mit seinem Gefolge diesen Weg zurückzulegen; aber freilich, der Weg der Expedition, wie ihn Stanley ihr vorzeichnete, aus dem Kongo etwa unter 24° ö. L. den Aruwimi hinauf bis zu dessen Schiffbarkeitsgrenze, war kaum kürzer; denn Jambuja, wo die ersten Katarakte den Aruwimi sperren, liegt fast unter dem Meridian der Stanley-Fälle des Kongo. Durchschnittlich 1370 m breit, wälzt in diesem mittleren Teile seines Laufes der Kongo bei einer Tiefe von 30—40 in seine trüb braunen Fluten mit einer Geschwindigkeit von 3—3stz Knoten dahin. Nur einige Meter über die Wasserfläche heben sich die Ufer, sodaß der Strom rechts und links von einer grünen Mauer eingefaßt erscheint: so nah tritt der die Ufer bedeckende Wald an das Wasser heran. Massen von Schlingpflanzen bedecken die Bäume. Bald gleichen sie einer grünen, leicht über das Laubwerk geworfenen Decke, unter der sich die Baumformen deutlich abzeichnen; dann wieder bilden sie ein duftiges, grünes Gewebe oder eine dichte Wand, deren Oberfläche wie von Menschenhand glatt geschnitten erscheint. An anderen Stellen wieder knüpfen die horizontalen, sich ineinander