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Uebergang über die Cordilleren. 83 völlig unbewohnte Wälder, und die Reisenden, die ihn passiven, müssen sich stets auf einen ganzen Monat mit Lebensmitteln versehen, da es nur zu oft vorkommt, daß sie durch das Schmelzen des Schnees und plötzliches Anschwellen der Gießbäche so völlig abgeschnitten werden, daß sie weder nach der einen, noch der anderen Seite wieder herab kommen können. Der Pfad selbst ist oft so eng, daß seine Breite nicht über 1 Fuß beträgt, und daß er geradezu einer offenen, durch die Felsen gehauenen Gallerie ähnlich ist. Er zieht sich nämlich durch die Schluchten hin, welche die Regengüsse bis zu einer Tiefe von 20 Fuß in die Thonlage gerissen haben, welche den Fels der Anden bedeckt. Die Dunkelheit, welche in diesen meist mit Morast erfüllten Schluchten herrscht, wird noch durch die dichte Vegetation vermehrt, welche ihren Rand einfaßt. Hat man das Unglück, Ochsen, deren man sich in diesen Gegenden gewöhnlich als Saum- thiere bedient, in solchen Galerien zu begegnen, so bleibt nur übrig, entweder Viertelmeilen weit zurückzugehen oder die Erdmauer zn ersteigen, welche die Schlucht einfaßt, und sich da an den Wurzeln festzuhalteu, welche von dem Baumwerke der Höhen hervorragen. Durch die Fußtapfen der Ochsen bildet sich überdies eine Reihe von Löchern, und wenn bei starkem Regen der ganze Weg unter Wasser steht, wird der Gang des Reisenden doppelt unsicher, da er nie weiß, ob er seinen Fuß ans eine Erhöhung oder in ein Loch setzt. Beim Herabsteigen von dieser Cordillere hatten unsere Reisenden in hohem Maße von beständigem Platzregen zu leiden. Der Weg führte sie durch ein sumpfiges mit Bambusschilf bedecktes Land, und die Stacheln, womit die Wurzeln dieses Riesen grases bewaffnet sind, hatten ihre Fußbekleidung so zer