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Besteigung der Silla von Caracas. 59 in dieser Jahreszeit das 12 Jahre später von einem so furchtbaren Geschick heimgesuchte Caracas, trotz seines als ewiger Frühling gepriesenen Klimas. Wenn allabend lich schwere Wolken sich von den nahen Gebirgen über das enge Thal und die Stadt herab senkten, glaubte sich Humboldt manchmal in seine deutsche Heimath, auf die sichtenbewachsenen Berge des Harzes versetzt. Um so wohlthuender war der gesellige Verkehr mit den Be wohnern dieser Stadt, in deren bereitwillig geöffneten Familienkreisen unsere Reisenden Herzlichkeit und Heiter keit vereint mit feiner Sitte fandet. Selbst für Bil dung war Sinn vorhanden, nur gerade für die Natur wissenschaften nicht. Weder die so wundervolle, überschweng lich reiche Natur, noch das geheimnißvolle vulkanische Feuer unter den Füßen hatte die Wißbegier dieser nur von materiellen Interessen bewegten Menschen rege machen können. Als Humboldt und Bonpland die hohen Berge der Umgegend, den Gipfel der die Stadt beherrschenden Silla besteigen wollten, war nicht ein Mensch aufzu treiben, der je dort oben gewesen war. Die Besteigung dieses Gebirges, für welch? endlich einige Neger als Führer gewonnen wurden, bildete das erste größere Un ternehmen des Jahres 1800. Es war mit großen Be schwerden verbunden, da inan sich zuerst mit dem Messer durch das Dickicht der Musaceen und baumartigen Kräuter durcharbeiten, dann einen steilen Abhang erklimmen mußte. Der junge Kapuzinermönch, der sie begleitete, blieb schon auf halbem Wege zurück, und die Neger konnten nur mit Mühe an der Umkehr verhindert werden. Endlich standen sie auf dem 8000 Fuß hohen Gipfel des furchtbar steil gegen die See abstürzenden Berges und schauten nun wieder, wie 7 Monate vorher vom Gipfel des Pic de