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108 Bonpland's Gefangenschaft. Reise über die Pampas zum Fuße der Anden zu unter nehmen, die er zum zweiten Male durchforschen wollte. Auf dieser Reise führte ihn ein beklagenswerthes Ge schick auf ein von der Republik Paraguay dem argenti nischen Bunde bestrittenes Gebiet. Er benachrichtigte indeß sogleich den mißtrauischen Dictator Francia von seiner Ankunft und gab ihm die beruhigendste Aufklärung über feine Reisezwecke, indem er die Absicht aussprach, Mato oder Paraguaythee in jener Gegend zu sammeln. Aber gerade der Handel mit diesem Thee war ein Monopol des Dictators, das dieser mit der größten Eifersucht be wachte. Auf seinen ehrfurchtsvollen Brief antwortete Francia deshalb dadurch, daß er 400 Soldaten absandte, die am 3. December 1821 Nachts über den Paraguay- Strom setzten und die kleine wehrlose Gesellschaft über fielen. Mehrere Diener wurden niedergemacht und Bonpland selbst erhielt einen Säbelhieb über den Kopf. Zwei Tage darauf schleppte man ihn mit Ketten an den Füßen, ohne Rücksicht auf seine Wunden, in das ungast liche Land, welches ihm zum Kerker dienen sollte. Ju dem Gebiete der Missionen, das man ihm zum Wohn sitz angewiesen hatte, lebte er nun, nur auf die Hülfs- quellen angewiesen, die sein unermüdlicher Fleiß ihm schuf. Barfuß, in der Creolenkleidung, einem weiten Hemde und dem Calzoucillo, besuchte und pflegte er die Kranken mit einer Aufopferung, welche ihm die Liebe und Ehrfurcht aller Bewohner der Missionen erwarb. Sobald Humboldt Kunde von diesen Ereignissen er hielt, bot er Alles auf, die Befreiung seines Freundes zu bewirken. Eine günstige Gelegenheit bot sich durch den französischen Reisenden Grandsire, der über Cor- rientes nach Paraguay Vordringen wollte. Humboldt