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Vorwort. Es mag auffallen, daß ich die so schon überreiche Amerikaliteratur noch mit einem Buch vermehre, und dazu vornehmlich dasjenige darin be handele, was, wie's scheint, an der neuen Welt das Allcrunwescntlichste und Allcrunintercssantcste ist, ihre Geschichte. Ist es doch, wie Göthe sagt, an Amerika so schön, daß cs ein Land der Zukunft ist, daß cs noch keine Ge schichte hat, dagegen Europa gleich einem aus lauter Geschichtsstücken zu- sammengcflicktcn Gemäuer aussieht! Vielleicht rechtfertigt sich indcß das Erscheinen des Buchs am besten, wenn ich erzähle, wie's entstanden. Als ich vor zwei Jahren durch den Lauf des geographischen Unter richts, den ich an hiesiger höherer Bürgerschule crthcilte, dazu geführt ward, nun auch die neue Welt den Schülern zu schildern, befand ich mich in eigcn- thümlichcr Verlegenheit. Auf Gymnasium und Universität hatte ich nur von Palästina, Hellas, Italien, Deutschland gehört, von den Ländern des Alterthums und Mittelalters — von Amerika, dem Lande der Zukunft, auch kein Sterbenswort. Die neue Welt mußte ich selber erst studiren, um de» Schülern etwas mehr darüber geben zu können, als jene trockenen No tizen, womit die gäng und gäben geographischen Compendien die muntere Jugend absüttcrn. Ich las Schilderungen des gegenwärtigen Zustands des nordamcrikanischen Freistaats, all' seine Einrichtungen und Gesetze und Zu stände sahen mich so fremdartig an, wichen so ganz und gar von unfern . europäischen Verhältnissen ab. Woher kommt das? frggte ich. Dazu konnte der Grunv nur in seiner Geschichte und vornehmlich in seinem Ur sprung gesucht werden, nur darin konnte dies liegen, daß Flüchtlinge der