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Dve»-ner Nachrichten. O >e 4. WW Lonnabeud. 21-. Livril tlV4»5 —.hituneu, die Kronprinzessin von Sckweden und Norwegen nnd Großfürst Wladimir von Rußland. Der Kaiser und der Kroirprinz werden sich bei der Beisetzung vertrete« Kissen. Der Kaiser bat aus Palermo. 2ö. Slpril. folgende Kabinett-- vrder erlassen: „Um das Andenken Meine- verstorbenen oieneral-Adjutanicn. des Generals der Kavallerie Grafen von Lehndorff. zu ehren, der Meinem in Gott ruhenden Herrn Großvater viele Jahre ein vertrauter, treuer Diener gewesen -st. bestimme Ich. da« die Offiziere Meines Regiments der ömrde du Corps, bei dem der Verewigte ü lu «uitv stand, drei Tage Trauer auzulegen haben. Außerdem hat eine Abordnung des Regiments, beskehend aus dem Regiments - Kommandeur, > inen, Rittmeister und einem Leutn ant, an der Beisetzung teil- uiuelnne»," Der General der Infanterie und Generaladiutant n. P! essen widmet dem Grafen v. Lehndorsf im Namen des tta, erlichen Hauptquartiers folgenden Nachruf: „Dem hoch- .'ligeii großen Kaiser Wilhelm durch 22 Jahre persönlich dienen vg dürfen, ^var der höchste Stolz und die größte Freude seine- 'cbens! Deine Treue belohnte sein Königlicher Herr durch inhaltloses Vertrauen bis zum Tod«! Die Gnade Sr. Majestät ,'wie des gesamten Hobenzollernbauses hat ihn in auszeichnend- :er Wei'e bis ans Grad begleitet! In den Annalen des -dauplguarrierS wird die glänzende militärische Persönlichkeit dcs Grasen Lehndorsf fortleben für alle Zeiten." Das 58. GebuitSfesl des geisteskranken Königs Otto o » B a y e r» wiirde >u München nur durch eine kirchliche Feier begangen. Die Palais der Ge'nndtschasten, die staatlichen, städtl- chen und auch viele private Gebäude hatten geflaggt. Die Ifte i n na b ine au Zöllen und Verbrauchs- ttcnern hat im Ctatsiahre ISO4 die Lunime von l,3 Mill. Mk. oder I t.7 Mill, Mk. mehr als im Vonabre be- mir einem folchen von 26.3 Mill. Mk.. die Maischboltichfteuer mit :.I, die Braiilitiveiii Vervranchoabgabe mit 3.2. die Schaunimein- 'lener mit ü.ri und die Branstener mit 0.2 Mill. Mk. Auch die Vrennfkeuer hat ein Mehr von 0,7 Mill Mk aufznweiieii. Für die Beurteilung des finanziellen Ergebnisses kommt jedoch nicht das Verhältnis der Einnahme zu der des Vor- iahres. sondern zum E t a tS a n s ch l a g e in Betracht. .vsier uellt ich die Dache wesentlich anders. Zunächst wird von der Geminl'umme der Einnahmen die Brennsleiier, die ctalsmäßig nicki verrechnet wird, mit i'.!) Mill. Mt. i» Abzug gebracht werden uinnen Darnach würde die Geiamteinnalmie an Zöllen und Ver- 'nanchsttenern nir tt«>4 sich auf 8.3r»,t Mill. Mk. gestellt uaben. 5a der Etat 846.7 Mill, Mk. Vorsicht, io ist also die tatsächliche Einnahme hinter dem Etat um nicht weniger als 13,3 Mill. Mk. : » r n ckgcblicbe n. Die Rechnung stellt sich hier so, daß die Zolle ein Weniger von 22,6 Millionen, die Tabaksteuer von ".6 Millionen, die Maischboltichsleuer von 4.3, die Dchaumwein- 'lencr von ", l nnd die Brennsteuer von 0,3 Mill. Mk. ergeben balwn. ivährend die Zucrersteuer mit einem Mehr von 13 Mill. Mk., d e Salzsleucr von 1,1. die Branntwein BirhranchSadgabe von ".7 Mill. Mk. ausznwarten haben. Bon den üvrigcn Einnahmen und die Ergebnisse der Reichsstempelabgaben bekannt. Die be- l 'u'en »ch ans 77.l Mill. Nkk. wovon ani die Bvrsensteuer Mill. Mt. ans die Lviciteuer 3»,3 Mill. Mk.. ans den Dehisssttachlnrknndenttemvel 0.0 Nlill Mk. cnt'allen. Tie Börsen- ilener bal den Etaisvoranichlag nm N Mill. Mk.. der Dchisis- icachtt>rku»de»srempel um 0,1 Mill. Mk. überstiegen, während die EoE'lener mit 8,8 Mill. Mk. hinter ihm zurückgeblieben ist. Ins gesamt baden die Reichsstemvelabgaden den mit 74,8 Mill. Mk. angenommenen Etalsamatz um 2 3 Mill.Mk überragt. Während ' ch der Finalabichlnß der Reirhsaanotkasse für 1004 nach den vor liegenden Einnalnnezahlcn nicht übersehen läßt, ist eS mimlich, ein Bild von dem finanziellen Verhältnis derEin; el - si aakenzum Reich e zu gewinnen. Den Einzelstaaten wer den nach der lex Dtengel die beiden Branntweinsteuern nnd die ReichSslemveiadgaben überwiesen. DaS Ni ehr, das Branntivein- verbrauchsabgabe und Dtenwelabgaben gegenüber dem Etat auizn- weiien haben, beläuft sich aus 0,7 plus 2,3 Millionen, zusammen ans 3 Mill Mk., das Weniger bei der Maischbottichstener auf !.3 Mill. Mk Die Einzelsraate» werden demnach noch l,3 Mill. Mk. weniger überwiesen erhalte», als im Etat voraus- gesehen war. Um dien: Dnmme verstärkt sich die den Einzelstaaten zugewieiene Last. Wären wdoch Zölle und Tabaksteuer so wie früher unter den Ueberweisungssteuern gewesen, so würde das Verhältnis der Einzelstaaten zum Reiche sich für 1904 noch weit schlechter gestellt habe». Dies verhindert zu haben, ist ein Ver- > dienst der >er Dtengel. Oberbürgermeister Dr, Todsen in Flensburg hat. nach ^ der „Köln. Zlg.", in einer Komunisionsvcrh.andlnirg mitgeteüt, ! daß der preußisch« Minister in kurzem für sämtliche großen ! Dtädie der Monarchie eine Verordnung erlassen werde, die aus gesundheitlichen Gründen eine einheitliche Regelung der Be lglinrrg dahin erstrebe, das; jede Leiche spätestens 18 Dtnnden nach dem Eintritt des xrodes in die Leichenhalle ubergeiührt iverden solle. . Von dort aus wird nach dem Erlaß i der Verordnung jede Beisetzung erfolgen. Tas A v r i l a v g n c e m e n t im preußischen Heere ist sehr om'angreich gewesen. In der Gencrglität sind, nachdem vor tunem vier Divisionskommandeure zur Disposition gestellt worden und. Ist Gencralmaiore ans ihr Abichiedsgeszich zur Dis position gettellr. einem Generalmajor ist der Abictned bewilligt m d ein Generalmajor z T in aktiver Dienststellung aus sein Geiuch von seiner Dienststellung enthoben worden. Besolde- i ii n g e n znni Genergllentiigiik sind t. zum Generglmaior 24. um Obersten 12. znm Obemlcntnaiit 44, zum Major 15, zum Hauvttiiann oder Rittmeister 64, zum Oberleutnant 116. zum Leut nant 0 nnd zum Fähnrich 71 erfolgt. Aus deni aktiven Heere a n s g e ich i e d c n und 16 Generalmaiore, '0 Obersten, 3 Oberst leutnants, 28 Maiore, 28 Hauptleute und Rittmeister, 15 Obcr- wniiiaists, I l Leutnants und l Fähnriche. Ter frühere Landrat des Preises Elbing, Mitglied des '''errenhames. B irkner - Cadinen, ist Donnerstag abend in dannooer'ch-Münden gestorben Die gegenwärtig .... . Dludierenden an der Technischen Hochschule in München, der bei der hoben Geiamlsrcauenz eine weitere Oreiaerung nicht zulässig erscheinen läßt, ist die Aufnahme An gehöriger dieser Nationalität bis aus weiteres eingestellt. Belgien. Ter Schiedsgerichtsvertrag zwischen Dänemark und Belgien ist am 26. April in Brüssel unterzeichnet worden. Rußland. Großfürst Wladimir hat an die Truppen der Garde und des Petersburger Militärbezirks in der bekannten 8 ariaticheu - A ssar e bei der Wanerweihe folgenden inter essanten Tagesbefehl gerichtet: „Tie bei der linteriuchung der Kartätschen - Angelegenheit zu Tage getretenen Umstände dieses traurigen unerhörten Ereignisses charakterisieren in ge- äugendem Grase die innere Ordnung und das Verhalten des geiamten Personals des erwähnten (Zwrdelruppenteils zu seinen dienstlichen Pflichte». Das Pstichlbewußtteiii mangelt voll- uandig, an dessen Dtelle Fahrlä'sigkcil und Nachlässigkeit sich oreit machen Aus die Zulassung einer io empörenden Un ordnung macke ich den Kommandeur des Gardekoros, General- aojuianlen Fürsten Waisiltschikow, auimerk'pm. Dem Ehef der Artillerie des GardekorpS, Generalleutnant Ekitrowo. und dem Kommandierenden der reitenden Garde-Artillerie-Brigade, Obersten .Fürsten Mast'alski. erteile ich einen Verweis für den Mangel an notwendiger Aussicht bei den Hebungen und der inneren Ordnung in dem ihnen unterstehenden Gardetruvpcn- teii. Dem Kommandeur der 1. Division der Garde-Artillerie- Brigade. Obersten Gasparmi. diktiere ich einen monatlichen Arrest am der Haupttvache zu. Ich fordere die Vorgesetzten aller Grade am. die allcrernsleste Aufmerksamkeit, und zwar '» jeglicher Beziehung, am die ihnen anoertrauien^ Truppen- ierle zu richten, und erinnere sie daran, daß der Dienst aller ERargen des Bezirks mit Einschluß des letzten Gemeinen auf die genaue Befolgung des Diensteldes und auf. ein streng be wußtes Verhalten zur Dienstpflicht begründet sein muß, abge- -bcn davon, ob die Dienstpilichten in An- oder Abwesenheit der Obrigkeit ausgestihrt werden. Nur bei einem derartigen oernünstigen und gewistcnhasten Verhalten zur Pflicht wird das Entstehen cuies wichen ZincilleS, wie der bei der Garde-Artillerre» Brrqaoe oorgekomrnene, voUkomme» unmöglich werden." Türkei. Die Agenzia Dteiani" meidet^ Die Nachricht, die Türke' habEViner auslöndiichen Gesellschaft eine Konzession bezüglich 1«s tttzafens von Tripolis erteilt, war der ci 'iE.VI ltriucn vcu. ttorreivondenz Hossnionn meldet: Mit Rücksicht auf den irtig iehr erheblichen Prozentsatz der russischen l 1 alte»,schen R«a,i«ru»a durch«,» unbekannt, und d,ese Mutzte sie daher für vollständig erfunden ansehen. Die itakien!- sch« Regierung bat aber ttotzdem de» italienischen Botschafter w Konstanttnovel beauftragt, sich von der Pforte Informationen über diese Angelegenheit ««. verschaffen. Du Pforte erklärte die Nachricht formell und io kategorischer Weise für unrichtig und wate hinzu, daß in der angegebenen Beziehung der ottomanischen Regierung überhaupt kein Gesuch unterbreitet worden sei. „Morningoost" meldet auS Schanghai: Unter de» Personen, die m,t dem ..Amban" von Tidet hier erwartet werden, befinden sich vier französische Missionare. Etwa 10000 Eingeborene in Patana schlossen sich zu einem Bund« zusammen und gaben bekannt, daß. da die Engländer Tibet möglicher- iveise besetzen würde», e» Zeit lei. die Unabhängigkeit de» Lande» von China zu sichern. Der Vizekönig von S zesschwan entsandte Truppen nach dem Bezirk. Knust und Wissenschaft. -sKönigl. Hoftheater. Im Opernhause gelangt heute s7 Uhrj ,.Lo Heng rin" zur Auisichrung: im Schausptelhause l>/r9 Ubrj „Jahrmarkt in PuIsni tz". f Im R es i de n z t h e a te r gelangt heute und morgen abend die Operette „B r u Ker Strauoinger" von Eysler mit Alexander Girardi i» der Titelrolle zur Ausführung. Beginn der Borstellung halb ^ Uhr. 's Operetten- und E-uzauspiel-Abonnement des R e d c n z - T h e a t e r s. Die Direktion wird im nächsten Lpieljahre abermals ein Operetten- und Schauspiel- Abonnement eröffnen. Ein Abonnement umfaßt 10 Vor stellungen. Die Preis« für die Abonnements sind dieselben, wie in diesem Jahre. Den diesjährigen Abonnenten können ihre inneaehabten Plätze des großen Andrangs wegen nur noch bis 10. Mai reserviert bleiben, und werden Boroestellungen lebe» Tag von 10 bis 2 Uhr im Theater cntacgengenommen. Aul Wunsch werden die Abonnements sogleich verabreicht, bleiben jedoch dis 31. Juli 1905 zur Abholung reserviert. Ab 10. Mai wird über die nickt wieder erneuerten Abonnements anderweit verfügt. Vom 10. Mai an können neu hinzutrelende Abonnenten ihre Plätze bestellen oder auch gleich einlöleii. Es gelangen zur Ausführung im L ch a n j p i e l - A b o n n e m e n t: 1. ..Im iveißen Röß'l". Lustspiel von Blumenthal unv Kadelburg: 2. „Heimat". Schauspiel von Sudermann: 3. „Pension Scköller". 2chn>ank von Carl Lausss: 4. „Unsere Don Juans". Gesangs- Posse von Leon Treptow: 5. „Der Pfarrer von Kirchsetd", Bolks- stück von L. Anzengruber; 6. „Eomtesse Guckerl", Lustspiel von F. von Schöntlran und F. KoppelTrllseld: 7. „Geivonncnc Her zen". Volksskück mit Gelang von Dr. Hugo Müller: 8. „Der Schlaswastenkontrolleur", Schwank von A. Äisson: 9. „Ein armes Mädel". Posse von L. Krenn und C- Lindau: 10. „Die Grille", Ländliches Charakterbild von Ch. Birch-Pfeifser. Im Ope rette n - A b o n n e m e n t: 1. „Das verwunsckene Schloß" von C. Millöcker: 2. „Waldmeister" von Johann Strauß: 3. „Mamsell Angot" von Charles Lecocg: 4. „Wiener Blut" von Johann Strauß: 5. „Boccaccio" von Franz v. Siivvä: 6. „Die Großherzogin von Gerolstein" von Jacques Otsen- bach: 7. „Das süße Mädel" von Heinrich Reinhardt; 8. „Don Ceiar" von Rudolf Dellinaer; 9. „Der Obersteiger" von Carl Zeller: 10. „Nanon" von Rudolf Genöe. Die bis setzt bei Er neuerung der Abonnements geltend gemachten Wünsche betreffend Veränderung innegelxibter oder Zuerteiliiilg weiterer Plätze, können erst ab 11. Mai dieses Jahres Berücksichtigung finden, da die Direktion, den vorjährigen Abonnenten entgegenkommend, den Erneuerungstermin für chre Plätze bis zum 10. Mai ver- längert bat. s Central-Theater. Heute wird zum drittletzten Male Linckes Overelten-Burlesre „L >il i st rat a" geaeoen. Morgen finden zwei Verstellungen statt: Nachmittags >alb 4 Uhr geht bei ermäßigten Preisen zmn letzten Male „Im Reiche des In > ra" in Szene: abends halb 8 Uhr gelangt zum vorletzten Male „L Vsistrata" zur Annirhrung. Montag, den 1. Mai. beschließt das Berliner Apoll'»-Ensemble sein Gast- piel mit der letzten Wicderholuna von ,,L Y s i st r a t o". Dienstag eröffnet d>is Wiener K. K. vriv. Carltöeater sein Gast spiel mit der Erstausführung von „Die lustigen Nibelungen" von Rideamus, Musik von O-Kar Straus. Der Vorverkauf hat bereits begonnen und findet statt: Wochen- ags von 10. Sonntags vog II bis 2 Uhr. Die Eintrittspreise ür dieses Gastspiel sind die im Sommer üblichen. s T o » n a b e ndv e t p e r in der Kreucktrche, nachmitt. 2 Uhr: Als Nachfeier des Osterfestes werden zur Aufführung kommen: 1. H. Suite für Orgel von Ü. BoSllmann <t. prslucl«, 2. a->n moto, 3. än- ckaotino, 4. ktnst-hlaroksl. L. Zwei ühorgetänae: ») ,,8s»ulto Ilomino signatum sst monumsntum", Motette v. Jakob wandt genannt Gallus (geb, um ISS» gest. t»9>): d) „Äneelns vomini ttsseenait Ne oastn", Motette von Arnim Früh (geh. Ik>. Sepibr. t826 in Mülulia»fen i. Tbür,. stuvierte Theologie und Mullk fbei S. W Dehnj und widmele tick schließ' lich der letzteren als okomvonist und Musiklebrcr allein: viele Jahre lebt« er in Dresden, wo er auch als Mnstkreiereni der „Nachrichten" lange Zelt titlig war -, von 1874 ab wirkte er als Gnmnaiialgeianalehrer und Verein«, duigeitt in Nordbauien, wo er am 8. Fanuar 18'i stirbt, 3. „ücb weiß, daß mein Erloier lebt , Arie aus „Mcslias" von Ä. F, Händel, vorge tragen von Fräulein Marlha Siaebcliii auS Aarau lLchmciz). 4. Aclagio ins non troppo aus dem Sireichguarteti (op. 74> von L. van Beethoven, geloielt von den Kiinigl. llaunuennustkern Herren Johannes Giriegler (B'ol. I>, Karl Wagenknecht sPiol, ll>, (tzeorg Naumann ttlliolat und Arthur Zenker tBioloncellol, ö, „Surroxü pastor Konus", Motette stlr 4 Frauenstimmen (Dolo und Eiion und Orgel <op, 3v, Nr. 3> von Felix Mendelssohn Barlboldy. Die Soli haben übernommen Fräulein Alice Temuih, Clara Hauet. Mills Stegert und Doris Kraule, s Motette rn der Frauenkirche Sonnabend den 29, Avril. I, „Ostermorgen", Finale für Orgel, Trompete» und Pv'aunen aus den, Orgelkonzert „Ostern" von Carl August Fischer, op, St>, 3, 2. „Cbrist ist erstanden", vier- und mehrstimmiger Chor von Paul Schöne: 3, „Ich weiß, daß mein Erlöser ledi." Arie für Sovran und Orgel aus dem „Messias" von Händel: 4, ..Hellster Sonnenschein, du lieber", Largo für Sopran, Violine uno Orgel von Händel; ti. „Der Tag nimmt ab, o schönste Zier", vier und mehrstimmiger Ekor von Gustav Schreck; die iolistische Mitwirkung hoben Fräulein Helene Riese, Konzertsüngerin, unv Herr Julius Botz. Lehrer am Königli cen Konservatorium, übernommen, Orgel: Herr Orgamst Alsred Hoilinger. Moienc sur Sonntag vormittag: Glaube au den Herrn Zesuni Christum" von Otto Hörnig. 7 Ein in Dresden wobnender Verehrer Schillers schenkte dem Loschwitzer Schillerhäuschen zwei bisher noch unver öffentlichte Briese Schillers und seiner Gattin Lotte an Göschen. Diese beiden Briefe, deren Originale sich im Besitze eineS Freundes des Schenkaebers befinden, sind in Jena am 6. August und 5. November 1790 geschrieben. In dem e.nen Briefe ladet Schiller seinen Freund zur Geburtstagsfeier ein, während im anderen Schillers Gattin ihren Mann bei Göschen weaen Ver zögerung einer Arbeit durch anhaltende Unpäßlichkeit entschuldigt. 7 Tic Leiche des in Dresden plötzlich verstorbenen Pro fessors Julius 8 >liese ist nach Bayreuth überführt Ivordcn. Am Donnerstag nachmittag kamen die sterblichen Ucbcr- reste dort an. Unter strömendem Regen ging der traurige Zug nach der Bürger-Ressource. wo der Sarg ausg-ebahrt wurde. Mehr als 100 Kränze und sonstige Blumengewinde bedeckten ihn. Gegen >24 Uhr besuchte die tiefgebeugte Familie des Tahin- gegangenen die Leiche. Um ',2>5 Ulm hielten die Vereine und Körverschasten. denen Kiiiese ncchesiand, vor der Totenbahre eine ergreifende Leichenfeier, der auch die Freunde und die Familie des Entschlafenen beiwohnten. Feierlich erklang aus der Malthäus-Passion ,.Was mein Gott will, das gescheit allzeit". Dann folgte die Einsegnung und der Chor aus der Iolxmnis- Passion: „Ach, Herr, latz dein lieb' Cnaelein". woraus der Leichen zug nach dem entfernten städtischen Friedhof sich beivegte. Zu Ipät war allerwärts des Osterfestes wegen die Nachricht vom Tobe Knieses bekannt geworden. Es waren daher nicht allzuviel der zahlreichen Freunde und Verehrer des Toten von auswärts gc- kommen. .Kammersänger Brucks war der einzige, den itzan be merken konnte. Auch Siegfried Wagner, der sofort, als die telegraphisch« Kunde ihn im fernen Süden erreichte, den Heim- weg ongetrelen hatte, konnte der verwirrten italienischen Bahn- Verhältnisse wegen nicht mehr zur Beerdigung kommen. Die ganze Einwohnerschaft Bayreuths aber nahm lebhaftesten Anteil. Die Läden der Straßen, durch die der Leicheuzug ging, zeigten Trauerschmnck oder waren geschlossen. Der Leichenzug War trotz dein strömenden Regen unabsehbar. Ucber dem Grabe wölbte sich ein hoher Ausbau von Pflanzen und Mumen. Die Familie Wagner wollte, daß ihr treuer Mitarbeiter mit Pracht beerdigt werde. Nach dem Gebet des Geistlichen und dem Gesänge des Chors aus der Matthäus-Passion: ,,Wcnn ich von hier mutz schei den" legte Freiherr v. Wolzogen,-einer der intimen Freunde des Hauses Wagner, sodann im Namen Wcchnfrieds einen Kranz auf da» Grab nieder, «tr-ernxijter Dr. Tqffetman» «inen Kran, im Namen der Stadt Bayreuth. Auch von der Bühnengesangschule, dem Musikoerei» und dem Frauenchor da» Musikveretns, einer Gründung Knies«», wurden Kräuz, nieder gelegt. 7 I» der Angelegenheit de» Deutschen Theater» zu Berlin, das nach dem Rücktritt Lindaus einen neuen Direktor erhalten soll, telegraphiert der Besitzer des Hause», Adolf L'Arronae, der sich augenblicklich in Postyen iu Ungarn zur Kur aufhält, dem „Bert. Lok.-Anz.": „Bor meiner Rückkehr ist mir eine Entschließung bezüglich der Wiedervervachtuna meine» Hause» unmöglich. Bt» jetzt sind nur unbestimmte Unterhand lungen im Gange. L'Arronae." — Direktor Siegmund Lauten burg, der frühere Direktor veS Berliner Nesidenzcheatert, teilt demselben Matte mit. daß er unter gewissen Voraussetzungen die Direktion des Deutschen Theater» übernehmen würde. f Nun ist auch, wie tue „Boss. Zta." meldet, der letzte Altweimaraner, der Goethenochgekannt und öfter» gesprochen hatte, gestorben: der 98 Icmre alte Oberlehrer GloriuS Stoetzer, der Sü Jahre seines Amtes an der Bürgerschule in Weimar gewaltet hat. Stoetzer erfreute die Freunde ost durch iuteressame Erzählungen aus Weimar» großer Vergangenheit, die ihm bi» an lein Ende lieb und teuer war. 7 In W ien ist der Professor der alten Geschichte de» Orients und der altägyptischen Sprache. Dr. Jakob Krall, im 48. Lebensjahre gestorben. 's Joicph Iesferson, der bekannte amerikanische Schauspieler und Darsteller deS „Rip van Winkle", ist, wie au» Newyork gemeldet wirb, am Sonntag im Alter von 76 Jahren gestorben. Iesferson trat bereits in der Jugend mit Erfolg in den T'beatern in Philadelphia, Baltimore, Newyork. Washing ton und Richmond ans; aber erst 1858 erlangte er in Newyork als Äsa Trenchard in „Our American Cousin" eine gewisse Berühmtheit. Im Sommer des folgenden Jahres siel ihm in einem alten holländischen Farmhause m Pennlylvanien ein Band von Washington Irvings Werken in die Hände: da las er «R i P van Winkl e". und er war so begeistert davon, daß er sofort die Rolle studierte. Er lxme damit lensationellen Erfolg, der ihn zu einer Berühmtheit in den Ländern englischer Zunge machen sollte: alle Zeitungen spraclicn sich begeistert darüber auS, wie der amerikanische «chanspielcr die beiden Rips, den jungen und den alten, barsiellte. und von da an tvar Icsserion der „Darsteller des Rip van Winkle". Er spielte ihn überall, wo er austrat. Im Jahre 1893 zog er sich von der Bühne zurück, die ihm mehr elngcbracht haben soll, als irgend einem amerikanischen Sänni- spieler des vorigen Jahrhunderts, — In Paris starb, 80 Jahre alt, die einst berühmte französische Sängerin Anna de La- ci r a n g e. Sie war die erste Linda von Chamounir Donüettis, hatte in ihrem Valerlande. auch in Italien, Deutschland, Oester- reich und Amerika, in der Mitte des vorigen Jahrhunderts große Erfolge. Sie heiratete den russischen Grasen Stankowitsch. ck Im Verlage von B, G. Teudner (Leipzig erscheint demnächst liefern»,ivweiie eine neue „Kulturgeschichte des Altertums", deren erster, in sich völlig geschlossener Band schon serliagestelll ist. Von den drei Autoren : Friv B a u m aartcn. Franz Poia » d und Richard Waancr, sind die letzten dridc» Dresdner. Der erste Teil der Kultur- aeschtchie soll die «esainlcn Aeukerunae» hellenische» Lebens zue Darstellung dringen, das »livctte und össcniliche Leben in gleicher Weise wie die bildende Kunst und die geistige, insbesondere literarische Entwicklung etugebend be handeln, namentlich aber auch dem Leser zeige», wie m der Antike die dtruiidlage» unserer beuligcn Kultur zu suche» icien. Die Verfasser, wisien- schasllich »nd pädagogisch gleich bewährt, wallen die gesichtete» Ergebniffe der neueren Forichuna in einer für ave Gebildete» faßlichen und lesbaren Form darbieie», »eumen aber beionderc Rücksicht ans die Bedürfnisse der böbercn Schule», so daß das Buch deshalb sicher besonders von alle» Lehrern freudig begrüßt werden wird. Während des Druckes eingegangene Neueste Drahtmeldungeu. — Dresden. Eine Freitag abend abgehaltcne M « ister - Versammlung der Dresdner Schuhmacher- Jnnung beschloß auf die von der Lohnkommission der Ge- Hilfen gestellte Forderung eines neuen erhöhten Minimal- Lohntariss die Wahl einer iieiinglicdrigen Kommission, welche mit den Gehilfen verhandeln soll. Wien. Ter Minister deS AenHeren Graf Goluchowski ist abends nach Venedig abgercist. Vermischtes. ** Zum letztenmal sahen sich Goethe und Schiller am 1. Mai 1805, als Schiller nach dem Theater ging. Goethe traf, wie er in den „Tag- und Iahreshesten" iliMj erzählt, den Freund unterwegs. Es ivar Ochillers letzter Theater- besuch^ während der 'Vorstellung — qegeoen wurde das Schrödcr- sche Stück „Die unglückliche Che durch Delikatesse" — über- kam Schiller ein Fieberansall, der ihn nötigte, nach Hanse zu eilen. Er sollte sein Heim nicht wieder verlassen. * Der Fabrikarbeiter Julius Frauenzimmer aus Wald 'bei Solingen erhielt am ersten Ostertage die Nachricht, daß er nach 29 Jahren aus dem Zuchthaus begnadigt sei. Am l4. De zember 1876 war er wegen Ermordung seiner Llß Monate alten Tochter Adel, vom Schwurgericht zum Tode verurteilt worden. Er lzatte das Kind, dessen Mutter kurz vorher gestorben war, zunäckst zu Verivondten gegeben, später aber, als er sich eine Haushälterin gencmmen lxme, wieder zu sich geholt. Am 25. Juli 1876 l>at er das Kind getötet. Die Todesstrafe wurde im April 1877 im Gnadenwege in lebenslängliche Zuchthausstrafe iimgewandelt. AuS dem Zuchthaus zu Werden richtete Fr. min kürzlich ein Gnadeiigesuch an den Kaüer, das von den znstän- digcn Behörden unterstützt wurde. Am ersten Oslerlage traf daraus die Meldung ein, daß ihm der Rest der Strafe er lassen sei. Lvrtierkertck,» be« Kgl. Säck»I. Meieorolog. ZnttttniS t» Ebemnttz vom 28 April 8 llbr morgen» sTemveratnr „ach Crlsin»). Wetterlage m Enrova an, 28. Avril 8 tlt» Irüd: vtattin«. Siam« "ZU MLtunn !Z u. Stört- ! W-ttrr L», § deiMnde« I ^ ^ Statt« o»- Nim« Richtima ! ^ u, L>0r1e Wecker! tk». de« Windes ß St-rnow. o !ck- 7L7 «ZV mätn„ dedeckt ! 4 Id 2 D. al. H,ad 45 6>V ick « H-'der k>L 8tV «ch>aach deaeck, ck « L Cknstianld .'.:r 80 schwach Iwtter ck 6 > ScA, k! X8cV trfch bedeckt 4 >0 HaiarMid-! 6" 5 leicb' ft,deckt l, -l I Aackirit b!, K>V schwach wolkig ! s 1V Lkudc4m1S 49 >;o star k Negen j4t'>! ? Berlin alt 80 leicht ftedeckt ! ^ 3 0 Stockholm! 5Ü >e,cht wolklc, i-4- ^ 0 .NarlSruhe Ol ZV ,«,(t» datbded > >0 ü Novknliligü üU »cknv Dunst ck « :> Franks. M 1,0 eiZV te,ckl bedeckt ck" N Memel j LA leicht Du'.ist 4 b N Metz tt OE „9" let», dalbbed ck » 0 Swine,n.2, ks> NO schwach ftedeckt ick " n T-art« IX NO ZV^V lelchl dedeckt >4-10 a Stagen ! t>« tchwach luntt -4- l München 8 62 schwach heiter o «,lt «4 «ZZV müpig bedeckt ,ck « ° ähemnttz 7 «> di leicht »«deckt -« 11 0 Die westliche Depression scheint sich ostwärts auszubretten. Das Baro meter fällt unv ist zur Zett bereit« eine Dcebunn des WttiveS von Süd osten über Süden nach SUvwesten eiiiarlrcle». Unter diesen Vechättntffen berricht trübe«, warme« Wetter. Trotz Koben Drucks über Westrußland dürfte die weitere Ausbreitung der Depressiv» Ntederscblag bei verbältm«- inüßig bobcn Temperaturen bedingen. Prognose für den 29. April. Wetter: Regner,ich Temperatur: Uebernormal. Winouriprung: Süd- weften. Barometer: Ties. Witterung in Sachsen am 27. April. !«...! r-m« WM» Zf SlaUsn See.! rem«. am» ««non , ^ n. ! K Z HSde! U. n. ! s Z vre«»«,, !>i«!nti «6 »ZV 4 o,a Kretderg »W ! i«,7 ».l rr 3 »a ''-w>t, !>» Stil ! v, Lchn«der, ,ir 4 4 4 0 4 0 8 ztch-dratz »ro IS,« s.:i rvk- vv2, . »ttter d«> l4,0 «8 3 ,7 lvauyen . yNä'sJ:; 6 1 zvivzvi . Attenberg 7», a 0 2.3 »ZV r or ZUta» Sdb I, « b 4 2! 0 1 ttettzeich««,. 772 9.t rs VV 2 Sdemnt» s s„, ^ ir e 4N 8ZV li . ,ckiie>b«r,> IU''i »o UI.7 vv 4 Am 27, April traten nur vereinzelt örtliche Niederschläge «tn, «ährend sonst zwar trübe«, aber vorwiegend trockne» Wetter verrichte, Di« Wind« entstammen dem 'Norden, Ern« weiter« Temperaiurzunabme ist daher nickt erfolgt. Das Barometer stand am Morgen etwa ß Mm. zu hock, dürste »doch «n Lause des Tage« bi» auf de» Normalwert zmUckacgangen sein. Meldung vom Fichlelberg : Bl« Ivkiv Meter schwache weich« Schneedecke, schlechter Weg, schwacher Reis, matter Sonnenuntergang, Abendrot, Schne ttes- 80 Zentimeter. Dresden, 28. April. Barometer von Optiker Eduard wtegaick (vorm. Oskar Bdsolbs, Wavstraß« 2. »bendü S Ubr: 7»3 Millimeter, b gefallen. Tbermanietroaraph nach E-lslu«. Temperatur: höchst« 18 G«. Wärme, ntrdrigste 7 Sr. Wärm», -etter. Norvwestnnnd,