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au«gegangen ist. Do schreibt der „Figar o": «Die- ist eine hochherzige Art der sächsischen Behörden, die Erinnerung an die grobe Völkerschlacht lebendig zu erhalten, indem sie dem Gedächtnis der damaligen Helden ohne Unterschied deS Vaterlandes, sitr das sie gefallen sind, die gleiche Huldigung darbringt. ES ist gewib, das, das französische Gefühl stir die schöne Eingebung des Zartgefühls der Deutschen sehr erkenntlich sein wird." Andere Blätter drücken sich ähn lich auS. — Zulassung von Hospitanten an der Technischen Hoch schule. An der Technische» Hochschule zu Dresden nehmen alljährlich elne grobe Anzahl von Herren und Damen an den Vorlesungen als Hospitanten teil. Auch in diesem Winter semester können Hospitanten a» den Vorlesungen teilnehme». Von allgemein interessierenden Vorlesungen komme» in Be tracht: Bruck: »Die Plastik der »euere» und neuesten Zeit": „Instandsetzung alter Runsidenkmäler": „Geschichte der spanischen Malerei". Eonradl: „Erste Hilfeleistung bei UnglückssäUen": „Einsuhrung in die Bakteriologie und Serologie". Drude: „Pslanzengcvgraphic und die Vegc- lativn in den Kolonien". E l s e » h a n s : „Geschichte der neuesten Philosophie nach Kant bis zur Gegenwart": „Tie Philosophie Kants und ihre Bedeulung für die Gegenwart". Esche: „Gewerbe-, Angestellten- und Arbeilerrechl, nus- Ichlicstlich der Angestellten- und Arbeilerversichernng": „Für das praktische Leven wichlige Kapitel aus dem öeulschen Zivilrecht". Gest: „Zeitalter der Befreiungskricge 1805 bis 18l5". Gravelins: „Wasserwirlschasl": „Die deutschen Kolonie» in Afrika": „Die Lehre von den Witlerungsände- i »»gen": „Geographie der deutsche» Reichsgrenzc". Gur 1 itt : „Geschichte der Baukunst". H e r r m n u n : „Kunst und Kultur Griechcnlnnds in der zweiten Blüle- epochc". K alkowskn : „Geologie und Mineralogie": „lieber den vorgeschichtlichen Menschen". Luther: „Photo graphie". Reiischcl: „Grundzüge der Volkskunde": „Deutsch-englische Lfternturbezlchiilige» im lli. Ialirlninderl". Schäfer : „Städtische Vcrwallnngspolitik". L ch w cde : „Mikroskopie der Nahrnngs- und Gennstmillel ans dem Pflanzenreich": „Mikroskopisches Praktikum in Pslanzen- anatoniie". Walzet: Goethes „Faust": „Der Dichter und die Dichtung": „Gerhart Hanptmann und das »euere deutsche Drama": „Deutsches Seminar": „Besprechung der Literatur der Gegenwart". Wullkc: „Deutsche Ltaatsblirgerknndc, wirtschaftliche Ausführungen": „Verlehrspolitik der deutschen Eisenbahnen". — Die Hospitanten melden sich im Sekretariat der Technischen Hochschule, Bismarckplatz 18, 1. Obergeschvst, Zimmer 52->, durch Ausfüllung eines Fragebogens an. Tie Zulassung von jüngeren Männern ivie von Damen ist von dem Vachweis entsprechender Vorbildung abhängig. DaS Honorar beträgt für jede wöchentliche Stunde Vorlesungen im allgemeinen 5 Mk., für Nebungen 4 Pik. sEine Vor lesung, die im Vorlesungsverzeichnis mit zwei Ltnudeu an gegeben ist, kostet also 10 Mk. für das ganze Semester.j Die Einschreibegebühren betragen 1 Mk. Ausländer haben überdies noch den besonderen Hochschulbcitrag zu leisten, der erinästigl werden kann, wenn nur eine oder zwei Vorlesungen besucht werden, lieber die Zulassung von ausländischen Dame» als Hospiinntinnen bestehen besondere Bestimmun gen. Ein Verzeichnis der Vorlesungen samt den Stunden plänen kann im Sekretariat und bei dem Pförtner der Tech nischen Hochschule, sowie in Drcssels Akademischer Buchhand lung lInhabcr Hanno hocken), Bismarckplatz, znm Preise von 00 Pfg. bezogen werden, lieber den Beginn der ein zelnen Vorlesungen erlassen die betreffenden Professoren am Schwarzen Brett der Technischen Hochschule besondere Be kanntmachung. — Ehrung eines Hnndertjährigcn am Tage der Hundertjahrfeier. Am Tage der Einweihung des Völker- schlachtdcnkmals beging in dem kleinen Dörfchen Ostdors, Oberamt Balingen in Württemberg der Wagner Marlin Sämann in seltener körperlicher und geistiger Frische seinen 1 0lt. G e b n r t s t a g. Der Jubilar, der als Ehren gast der Stadt Leipzig zu den Ejnweihungsseierlichkeiten geladen war, hatte abgesagt, da er den Inbeltag im Kreise seiner Angehörigen verbringen wollte. An den Ober st iirgc r m eiste r von Lei p z i g sandte Sämann folgen des Telegramm: „An meinem hundertjährigen Geburtstag gratuliere ich der Stadt Leipzig und dem Vaterland znm 18. Oktober. Ich danke herzlich sür die Einladung und komme später einmal nach Leipzig." Oberbürgermeister Dr. Dittrich erwiderte darauf im Namen des Rates der Stadt Leipzig: „Mit dem Dank für das freundliche Ge denken verbinden wir unsere herzlichen Glück- und Segens wünsche für das neue Jahrhundert. Gottes Legen sei mit Ihnen." — An den Deut s ch e n Pa trivtenbnnd sandte der Jubelgreis folgendes Telegramm: „Als echter deut scher Patriot weile ich heute in Gedanken in Leipzig bei den heldenhaften Kümpfen von 1810. Alle Helden der rnlnn- rcichcn Erhebung Deutschlands in den Zähren l8l2—>815 Hurra! Die Majestäten Hurra! Die Mitglieder des Patriv- tcnbnndcs Hurra!" Darauf übersandte der Patriotcn- bnnd dem Hundertjährigen die Jubiläumsmedaille samt Zeitschrift. Der Kaiser beschenkte Sämann mit einer wertvollen Kaffeetasse ans der König!. Porzellan- Manufaktur. Dem Geschenk war folgendes Begleit schreiben beigefiigt: „Se. Majestät der Kaiser und König haben vernommen, dast eS Ihnen durch Gottes Gnade ver gönnt ist, am heutigen vaterländischen Gedenktage Ihr 100. Lebensjahr zu vollenden. Zu diesem seltenen Feste lassen Se. Majestät Ihnen Glück und Segen wünschen und baden Ihnen als Zeichen wohlwollender Teilnahme an Ihrem Ehrentage die beifolgende in der König!. Porzellan- Manufaktur hcrgestellte Tasse mit Allcrhöchstihrem Bild nisse zu verleihen geruht. Es gereicht mir zur Freude im Allerhöchsten Auftrag Sie hiervon zu benachrichtigen. Der Geh. Kabincttsrat. I. V.: v. Strcmpel." — Der König von Württemberg sandte dem Hundertjährigen 100 M., ansterdem gingen viele Glückivnnschtclcgrammc aus allen Gauen Deutschlands ein. — Allerlei vom Flugplast. 10 0 Brieftauben wer den zur Eröffnung des städtischen Land- und Wasserflug platzes am nächsten Sonntag, den 20. Oktober, vom Dresdner Brieftanbcnvcrcin ans dem Kaditzer Platze ab- gelasscn werden. — Der Fliege r K anitz, der über acht Tage auf dem städtischen Flugplätze weilte, ist gestern nach mittag 2 Mir 38 Min. nach Berlin zurückgeflogcn. Kanitz bat innerhalb der erwähnte» Zeit sehr zahlreiche Ausstiege gemacht und dabei Gelegenheit gehabt, die meteoro logischen Verhältnisse, sowie die Bvdcn- b r s ch a s f e n h c i t des Platzes ganz genau kennen z» lernen, lieber beides sprach sich der Flieger sehr an erkennend und befriedigt ans. — Der Flieger Grüner ist von Kaditz nach Berlin znriickgeslogen und ist dort nach dreistündiger Fahrt glatt gelandet. — Eine stärkere Abteilung der Pfadfinder wird bei der Er öffnung des Flugplatzes anwesend sein. — Die Kamerad schaftliche Vereinigung des L a n d w c h r - O s s i z i e r- korps Dresden II besichtigte gestern den Flugplatz »nd die darauf befindliche Lnstschisfhallc und sprach sich sehr befriedigt über das Gesehene ans. — Das Zcppelinlust- schiff „Sachsen", kommt heute, den 23. d. M-, noch nicht nach Dresden, voraussichtlich wird cs erst Freitag oder Sonnabend vormittag cintrcffcn. Der genaue Zeitpunkt ist noch nicht bestimmt. — Ein nationales Rallonmcttfliegcn fand gestern, Mittwoch, vormittag von Zwickau ans statt. An der Konkurrenz nahmen die Ballone „Zwickau" >Führer Herr Haiiptinanii Teistlcrj, „Planen" tHcrr Gerhard Gera), „Limbach" l-Hcrr Gacblerl teil. ES wird angenommen, Zwickau ist Festung und von der roten Partei belagert. Der Koniinandaiit der blinien Partei, der in der Festung cingcschlvsscn ist, hat keine andere» Hilfsmittel, als Frei ballone. um sich mit dem weit zurückstchcndcn blauen Heer in Verbindung zu setzen. Er entschlicht sich deshalb, drei Freiballone aussteigen zu lassen. Automobile, nenn an der Zahl, suchen die Ballvninsasse» bei der Landung ab- znfasscn. Die Ballone flogen i» der Richtung Erossen- Pcntg davon. — U«t«r de» Umbau beb alte« «tjl«beha«les soll dem Landtag eine Vorlage zngcben. Es ist in Aussicht genommen, die Dtensträume der Kreishauptmannschast und Amlshaupt- mannschast Dresden-Altstadt in das frühere Ltändehaus aus der Landhau-straste zu verlegen. — Von der Leipziger Bausach.Auoftellung. Am Sonn tag traf in den Vormittagsstunden der Fürst von Wal de ck - P n r m v n t zu einem Besuche aus der Ausstellung rin. Es wurde» u. a. besichtigt das Ocsterreichische Haus, der Pavillon Hetmalschutz, die Halle Lachsen und der In dusiriepalast. — Ferner traf am Sonntag, vormittags Ul Uür, unter Führung von Exzellenz Tr. Weistkirchner, des Oberbürgermeisters von Wien, eine Abordnung des Wiener M agistrgts, die sich noch aus den beide» Vizebürgcimeistern. 12 Magtstratsräicn, dem Wiener Bau- dtrektvr Goldemund, sowie mehreren Stadt und Baiiräten zusammensehte, zu einem Besuche der Ausstellung rin. Zu erst ging es in die Halle Oesterreich, in der die Wiener Herren dem gerade dort anwesenden Priiiz-Regenteii Ludwig von Bauern vorgcstellt wurden, wobei Exzellenz Weistkirchner Gelegenheit nahm, dem Prinz-Regenten selbst die Wiener Abteilung z» erklären. Im Pavillon für Hetmalschutz halte Geh. Baurat Schmidt vom sächsischen Finanzministerium die spezielle Führung übernommen. — Rnstlando Beteiligung an der Internationalen Buch- gcwerbcanssteUiing Leipzig itttl Man schreibt der „Deutsch. Orient-Kvrr." aus Petersburg: 'Nachdem alle anderen Staaten sich längst über ihre Beteiligung an der Aus stellung schlüssig geworden sind, hat jetzt in Rustlanö der Ministerrat nach langem Zöger» beschlossen, eine Be teiligung Rustlands durch eine staatliche Subvention non 200 000 Mark zu ermöglichen. Die Leitung der russischen Abteilung wird dem ehemaligen Ehes der Oberprestver Wallung Bellegarde übertrage» werden. Es wird ein eigener Pavillon errichtet, in dem die russische Abteilung in zwei Teilen, einem industriellen und einem historischen, nntcrgcbracht wird. — Der Kamps gegen die Rauchschädcn. Ans Grund der Bekanntmachung des Fiiianzminjsieriiims vom 28. De zember ll)l2 über die V crhütn n g v v n R a » ch s ch a d e n in d e r L a n ö - n » ü F o r st wirc s ch a s k sind eine An zahl Bewerbungen eingerctchl worden, die von der Ranrh- schädcnlvminijsion geprüft worden sind. Zwei Bewerbern sind B c l o h n n ii g e n ziierkaniit worden: über einen weiteren Bvrschlag sind noch experimentelle Nachprüftiiigen lm Gange. Auch fernerhin werden Gesuche um Beloh nungen für neue Verfahren und schriftstellerische Tätigkeit ans dem Gebiete der Abgasbekänipsiing nach Mastgabe jener Vckanntninchnng vom Finanzministerium, 2. Ab teilung, ciltgcgengenommen. — Gemeinsamer Rücktransport der ausländischen land- loirtschastlichen Arbeiter. Eine für die sächsische Landwirt schast änstcrst wichtige Neueinrichtung will der Arbcits Nachweis des L n » d c S l u l t n r r a t c s, Drcsden-A., Sidonienslraste ll, in diesem Jahre zum ersten Male ver suchsweise durchführen, und zwar den gemeinsamen 2t ü ct t r n n s p v rt de r a n s l ä n d i s ch e n landwirt schaftlichen Arbeiter an die Grenze. Die Gene- raldireklivn der sächsischen Staaiseiscnbahncn hat zu diesem Zweck einen Svndcrzug vierter Klasse von Bahnhof Dobeln nach K reuzbnrg in O b e > s ch l e s i c n zu bedeutend ermästjgtcn Fahrpreisen genehmigt, der am Mittwoch, den 12. November, verkehren soll. Der Zug hält an den nachbezcichncten Zwischenstationen zwecks Aus nahme von Leuten. Die Abgangszeitcn müssen erst nach einem Einvernehmen mit der pienbischcn Staatsbahnvcr- waltung festgesetzt werden, doch werden diese den Arbeit gebern. die diese günstige und billige Gelegenheit zum Rücktransport ihrer ausländischen Arbeiter benutzen wollen, noch rechtzeitig nntgctetlt. Sie werden aber so sest- gclegt werden, dast der Svndcrzug auf jeder der an- gesührtcn Stationen Anschlnst an die cinmündcndcn Linien erhält. Der voraussichtliche Fahrpreis beträgt bis Bahn hof Krenzbnrg in Oberschlesien ab Döbeln 0,10 Mk.. Rvtz- ivein 0.30 Mk., Vossen 0,10 Pst., Meistcn-Tricbischthnk 5,80 Mk., Dresden-Neustadt 5,50 Mk., Arnsdorf i. Sa. 5,10 Ml., Bautzen 1,00 Ml., Löban 1,30 Ml. Zwei Kinder im Alter non vier bis zu zehn Jahren werden aus eine Fahrkarte befördert. Für ein einzelnes Kind dieses Alters ist der volle Fahrpreis zu entrichten. Diese Rücklranspvrt- gelegciihcit können nicht nur diejenigen Arbeitgeber be nutzen. die ihre Leute durch den Arbeitsngchwcis deS LandeSkulturrateS bezogen haben, sondern alle sächsischen Landwirte, die ausländische Arbeiter aus Rnstland beschäf tigen. Die Anmeldung der Anzahl der Leute, die zurück- bcfördert werden sollen, hat umgehend unter gleich zeitiger Einsendung deS betreffenden Fahrgeldes an den Arbeitsnachweis zu erfolgen. Die Fahrkarten gehen den Bestellern dann mit der Mitteilung über die Abgangszeit des ZngcS zu. Von dem Ersolgc dieses Versuches würde eS abhängeii, ob in den nächsten Jahren diese Einrichtung weiterbestchcn bleiben rcsp. noch erweitert werden kann. — Ltrcikversichcrung. Für solche Verbände und deren Mitglieder und ebenso für Einzclsirmcn, die keine Gelegen heit haben, sich einem Arbeitgeberverband anziischlicstcn, ist die Möglichkeit zum Eingehen einer Strcikvcrsichcrung bei der Deutschen S t r e i k c n t s ch ä d i g u n g s - G c s e l l - schast in Berlin geboten, die eine Einrichtung der „Ber einigung der Deutschen Arbeitgeberverbände" in Berlin ist. Diese Gesellschaft acwährt gegen einen Jahresbeitrag von l Mark pro 1000 Mart IahrcSlobnsiimmc eine Streik- und AnSspcrrungScntschädigung bis 25 Prozent der ausge fallenen Lohnsummc: zur Sicherung ihrer Leistungsfähig keit ist auch sic bei der Bereinigung rückversichert. — Kirchcnvorstandswahlcn. Die selbständigen Haus väter der F r a u c n k i r ch - G e m c i n d e, welche das 25. Lebensjahr erfüllt haben, werden daraus aufmerksam gemacht, dast bei der diesjährigen K i r ch e n v o r st a n d S - c r g ä n z u n g s w a h l nur diejenigen von ihnen wählen können, welche in die Wählerliste bereits ausgenommen sind oder sich bis zum 3. November, abends 0 Uhr, noch eintragcn lassen, Formulare zur Eintragung sind in der Kirchen kanzlei Veuinarkt 3, >., während der Dicnststundcn zn ent nehmen. — Die Kirchenvorstandsivahl in der Ivhaniies- parvchic findet am ll. Dez. d. I. statt. Die Ausnahme in die Wählerliste erfolgt bis 23. Vvv. nur aus eigene Anmeldung. Diese hat a» PfarramtSstcllc, Pcstalozzistrastc Nr. 7, Crdgcschost, wochentags von 0—t und 3—0 Uhr zn erfolgen, wird aber auch Sonntags in der Sakristei der Kirche nach Schluss jedes Gottesdienstes cittgcgciigenvm- mcn. Die Wählerliste wird vom 21. November bis mit 8, Dezember öffentlich ausgclcgt und kann cingeseben wer den an Pfarraintsstclle, Pcstalozzistraste 7, wochentags von 0—1 und 3—0 Uhr, in der Sakristei der Kirche an Sonn tagen nach Schlnst jedes Gottesdienstes. — Regelung des Flaschcndierhandels -urch ein Reichogesetz. Ter Reichstag hat sich wiederholt mit der Frage der gesetzlichen Regelung des Flgschcnbicrhandclö beschäftigt. Allerdings weichen seine Beschlüsse teilweise voneinander ab: denn während er noch im Jahre 1900 das Bedürfnis nach Einführung der KvnzcssionSpflicht für den Flaschcnbicrhandel verneinte, ersuchte er im nächsten Jahre die NcichSrcgieruiig »m Vorlage einer Novelle zur Ge werbeordnung, in der die Bundesregierungen ermächtigt werden, die KvnzcssionSpflicht cinzusührcn. Wie nun von unterrichteter Seite verlautet, wird dem Reichstag schon in der nächsten Tagung eine N vvclIc über das GaslwirtS- gewerbc zngelicn, durch die auch der Kleinhandel m i t Bier geregelt werden soll. Die RcichSregiernng scheint aber nicht zu der Ueberzeugung gekommen zu sein, das, eine Kvnzcssionspslicht cingcsührt werden müsse, für die die Bcdürfnisfragc entscheidend ist. Die Novelle zur Gewerbe ordnung soll daher dem Vernehmen nach eine solche Be stimmung nicht enthalten. Anscheinend sicht die Rcichö- leatcrung von einer solchen Bestimmung ab, weil sic einen Die Dresdner Nachrichten sin- in Dresden un- in -en Vororten -as einzige» täglich zweimal erscheinende Blatt. Ueber die großen Vorteile desselben informiert man sich durch ein Probe-Abonnement von monatlich YO Pf., vierteljährlich 2,60 M. Badems Stellung zur Arbeitslosen- Versicherung. In der Dienstag-Abcndsitzung der bavriicheii Kammer der Abgeordneten wurde, wie bereits einem Teile der Leser kurz gemeldet, eine Interpellation D r. Cassel mann «liberal) in Verbindung mit Anträgen des Zen trums und der Sozialdemokraten behandelt, welche von der Negierung Mastnahmcn wegen der herrschenden Arbeits losigkeit verlangt und die Einführung der Arbeits losenversicherung durch das .Reich bzw. Bauern fordert. Der Minister des Innern Freiherr v. Soden ei klärte namens der LtaatSregieriing. das, an die Einführung der r e t ch s g c s e tz I i ch e n Arbeitslosenversicherung, die verhältniSinästig die beste und zivcrlniüstigstc Lösung des Problems zu ermöglichen scheine, in absehbarer Zeit nicht gedacht werden tonne. Noch weniger werde es mvg tich sein, dast Vancrn allein mit einer landcsgesctz lichen Zivaiigsvcrsicherung vorgeht, da Bauern kein selbständiges Wirtschaftsgebiet bilde. Zudem erheblichen Eingriss i» einen Geichastsbelricb Ledenlen würde, der von einer sehr grasten Zahl von Gewerbetreiben den nebenbei betrieben wird. Dagegen wird beabsichtig!, die Vorschriften sür die Aussicht über den Flaschenbier- Handel zu verschärfen, um eine Möglichkeit zu bieten, un geeignete Elemente davon ansziischliestcn Gegenwärtig lau» nach der Gewerbeordnung der Kleinhandel mit Bier verboten werden, wenn der Gewerbetreibende mchrsach wegen Zuwiderhandlung gegen die Bestimmungen der Ge werbeordnung bestraft ist. Die Vcrschärfting der Bcslim »Hingen gegen Mistslünde im Ilaschenbierhaiidel soll dadurch erzielt werden, das, es den Behörden zur Pflicht gemacht wird, den Kleinhandel mit Bier'zu untersagen, wenn der artige Bestrnsungen mebrsach vvrgekomincn sind. Anher- dem soll der .smndel mit Flaschenbier untersagt werden können wegen Unzuverlässigkeit deS Gewerbetreibenden. Ansterdem soll auch das Feilbieten von Flaschenbier im Umhcrzichcn eingeschränkt werden, weil ein Bedürfnis sür einen solchen Gewcrbctricb nicht vorhanden ist, und weil es in sehr vielen Fällen nur einen zwecklosen, übcrmastigcn Biergenns, zur Folge hat. Auch gegen die Beschasfeiiheft des im Umhcrzieheii verkauften Bieres sind vielfach be gründete Bedenken erhoben worden. Gegenwärtig ist eS ge stalte!, dast Bier in Flaschen, dessen Feilbieten im Umher ziehen generell verboten ist, non Ortsansässigen von Hans zn.'e'aiis oder ans vssentlichen Wegen, Strasten und Plätzen verlauft wird. Diese Bestimmung dürste durch die Novelle zur Gewerbeordnung beseitigt werden, indem im )r 12» die zugelasienc Ausnahme beschränkt wird ans Wein in Fässern und Flaschen »nd Bier in Fässern. — Der Lamaritcrkursns, den der Deutsch Evan gelische Frauenbund plante, kann infolge besonde rer Umstände in diesem Jahre nicht vor Weihnachten be ginnen. Boranssichilich wird er erst im Lause des Januars 1011 slattsindcn können. — Gemeinsamer Psadsindcrausschust. In der ver gangenen Woche traten liier Vertreter des Bundes der evangelischen Ni ä n »er- u nd I ü ii g l i n gsvc r eine im Königreich Sachsen und des Landesverbandes Lachsen des Deutschen P s a d s iuderb n n d e s zur Grün dung eines g e m e i n s a in c n P s a d f i n ü c r a u S - s ch n s ses i in K ö n i g r c i ch La ch s e n zusammen. Zweck des Ausschusses ist die Förderung des Psadsindergedantens A durch Beratung gemeinsamer Fragen und Austausch von Erfahrungen. Jeder der beiden Verbände wahrt seine " volle Selbständigkeit in bezug ans inneren Ausbau, Zu- sammeiisctzniig und Vertretung und untersteht anSschliest V sich seiner eigene» Leitung. Durch den gemeinsamen Pfad- sindcrausschnst treten die beiden Verbände in sreundschaft ^ tiche Beziehungen und die ganze Psadfindcrbcivcgung wird ^ einheitlicher gestaltet. Durch den Austausch von Erfahr»»- s . gen kann ein Verband vom anderen lernen. Die Jugend Z wird dadurch im Sinne dcö Ministerialerlasses einbcftt-Z,^ licher erzogen. Es wird angestrebt, dast in allen Ort Z--» schäften, wo Psadsindcrgruppcn bestehen, ein ähnlickrcr Zn s» Zf sammcnschlust hcrbeigesührt wird. — Der Evangelische Bund verniistaltcl nächsten Mon § tag, de» 27. Oktober, abends 8 Uhr, im Weihen Saale der' -- „Drei .Naben" eine Jahrhundertfeier, bei welcher OS Herr Gliiiinasiatoberiehi'cr Dr, Pa che über das Thema — sprechen wird: „Tic deutschen Freiheitskriege im Spiegel «-I.' von Arndts Geist der Zeit". Jeder Evaiigelislhc ist will- F A- kommen. Eintritt frei. »--s — Die Vereinigung „Die vom Rhein" eröffnet am A „Elsten des Elften" nach altem KarnevaiSbranch präzis « 8 Uhr ll Minuten ihre dicSwintcrlichc Karncvals- s a i s v n in den oberen Sälen des Königl. Belvedere mit — einer ersten Prunlsitzung mit Damen. Durch ihre vk echt rheinischen humorvollen Darbietungen in Reden und 2. Liedern bei originellen Zeremonien usw. haben es „Die vom Rhein" verstanden, dem hiesigen Karneval eine feste Stütze zu verleihen und die schnell beliebt gewordenen ^ „Karncoalssitzungen" auch in Dresden zn einer seil Jahren rcgelmästig wiederkchrendcn Institution zu machen. Wie wir hören, wird die Vereinigung in dieser Saison anher ihren „bewährten Kämpen gen Griesgram" und hervvr ragenden künstlerischen Darbietungen auch in der ganzen Aufmachung etwas Neues bieten, io dast Freunde rhcini scheu Hnmors wieder ans ihre Rechnung kvminen dürften. Die E i n z c i ch n u n g s l i st c sür Gäste liegt bei der Firma Hermanns n. Froitzheim, Sccstraste 7, ans, wo die passiven Mitglieder der Vereinigung ein „Zusammen gestelltes Nundrcischcst durch die Karncvalssaison 101311" ansgehändigt erhalten und sich auch weiter informieren können. — Der Dentschc Wcrkmcistcrvcrband lSitz Düvcidvisi gewährt bei allen berechtigten Klagen aus dem Dicnslvcr trag den Mitgliedern kvsicnsrci Rechtsschutz, scrncr in allen den Fällen, wo durch Klagen die Gefährdung der min schaftlichen Existenz zn bcsürchten ist. Bei Betriebsunfällen sorgt er für koslcnsrcic Vertretung vor dem RcichSversiche- rungsnnft. In besonderen Fallen trägt er die Unkosten bei Betriebsunfällen, die durch besondere ärztliche linier suchnng und Begutachtung der Mitglieder entstehen. — Eine Soldatcnfamilie. Der hier auf der Schn! straste l wohnende Rentner Ehristian Ludwig Hoffman n ist der Bäte r v vn acht S ö I> n c n , die im Militärdienst gestanden haben bezw. noch stehen. In diesem Monat ist der jüngste Sohn ins Heer eingclretcn. Ter erste diente in Leipzig beim IOO. Infanterie-Regiment, der zweite in Dresden bei den Schützen, der dritte bei der Artillerie in Königsbrnck. der vierte in Freiberg bei den Jägern, de, fünfte in Ehcmiiitz beim lOl. Iiisanterie-Rrgimcnt, der 'echste in Zwickau beim 133. Infanterie Regiment, der siebente in Metz bei der Fustartilleric und der achte ist in Döbeln beim 130. Infanterie Regiment cingetreten.