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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.10.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19131023011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913102301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913102301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-10
- Tag 1913-10-23
-
Monat
1913-10
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.10.1913
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befinde sich die bayrisch« Industrie in einer wenig günsti gen Lage und habe ohnehin schon init mißlichen Verhält nissen zu kämpfe». Dieselben Grunde svrüchen auch dagegen, durch Landes gesetzt die Städte zur zwangsweise» Einführ ung einer Arbeitslosenversicherung und der Heranziehung der Arbeitgeber für Beitragsleislung zu ermächtigen. Die «taatsregierung sei bereit, ungeachtet der Fortdauer der ungünstigen Finanzlage die Gewährung staatlicher Zu schüsse zu gemeindlichen Arbeitslosenversicherungen in Aussicht zu nehmen und die Bereitstellung der hiersür erforderlichen Mittel aus der allerdings sehr knapp bemesse nen Budgetreserve zu beantragen. Zu Beginn der Mitlwochlitzung des Landtags teilte der Minister des Innern Freiherr v. Loden mit. dag für diejenigen Städte, die eine Arbeitslosenversicherung einzusühren gewillt sind, im Budget Wl4/15 insgesanu k.'OOOO Mark als Staaisznschuß eingestellt worden sind. Für künftig ist die Erhöhung dieser Lumme auf gooooo Mark vorgesehen. Eine Bersammlung der bäurischen Neichopartei nahm eine Entschließung a», die sich gegen die Arbeitslosenver sicherung richtet. SV Sd , s - Lefteneichr Vorgehen gegen die öchiffahrtrgesellschasten. Der Unterausschuß der Budgetkvmmissio» des Abgeord netenhauses beschüsligte sich mit der Erörterung des amerika nischen LchifsalirlSdiensles nnd besprach hierbei auch die A n - gclegeui> eir der Eanadi a n - P a e i s i c - G e s e l l s ch a >l. Bon der Regierung wurde mitgeteilt. dag die 'Verstöße der Eanadian-Gesellschast gegen ihre Bertragsverpflichtiingeu sehr bedauerlich und jetzt Gegenstand eingehender ll n t e r s u ch ii n g e n seien. Die Regierung beabsichtige kein BertuschiingSsiistem, könne aber jetzt, ivv die Untersuchung noch schwebe, nichts weiteres sagen. Die Zahl der in Galizien a u s g e b l i c v c n e n G e st e l l n u g s p f l i ch - tigen belanse sich ans 8 0 000 Ri a n n. was aber auch ans die ungünstige wirtschaftliche Lage ziirnckziiführen sei. Auch seien viele der Ausgewanderten Saisonarbeiter, die größten teils wieder zurückkehrtc». ES handle sich übrigens nicht um eine Verfolgung der Eanadian-Paeisie-Gesellschast, sondern um ein gleichmäßiges Vorgehen gegen alle Ge sell s ch a s t e n, insbesondere gegen das Agenlenwesen. In der ErössniliigSsitzung deS österreichischen Abgeord netenhauses am Dienstag wurden, wie uns unser Wiener Korrespondent noch meldet, nicht weniger als z wöls Interpellationen über die Auswaudernngspraktikeu der Eanadian Paeisie üiailwaii Eo. cingebracht, darunter allein vier von den Gruppen des Deut s cl> e n R ational - verband es. Im Seulorenkoiiveut erklärte Ministerpräsi dent Graf Ltürgkli, das, er bereit sei, die Interpella tionen kollektiv zu beantworten, daß er aber bitten möchte, von der Eröffnung einer Debatte über die Inter- petlationsbeanlwvrtttng abzuscheu. Eine Reihe von Par teiführern sprach sich für eine ausführliche Debatte über die Canadian ans, und eS ist wahrscheinlich, -aß sie die Mehrheit deS Abgeordnetenhauses repräsentieren. In parlamentari schen Kreisen ist allgemein die Ansicht verbreitet, daß die Stellung deS Handel s m i n i st e r s Tr. v. S ch n st e r lin des Chefs der Lchissahrtssektion im Handelsministerium LektionSchess Riedl aufs schwerste erschütterr ist, da sie für die weitgehenden Begünstigungen, unter welchen die Canadian ihre Geschäfte in Oesterreich cntriercil konnte, ver antwortlich gemacht werden. Z5 Sesteneich-llngam und Serbien. Der albanische Grenzstreit zwischen Oesterreich-Ungarn tz« und Serbien, der durch die Nachgiebigkeit Serbiens eine I « erfreulich schnelle Erledigung gefunden bat, hallt noch nach « L in einem üiplvinalis ch e u G c p l ä n k e l. Die „Südslawische Korr." meldet aus Belgrad: Wir er- « ^ fahren von kompetenter Stelle die aus Pariser Quelle 3 stammende Behauptung, daß Serbien den Mächten A eine Note überreicht Hütte, in der das Belgrader "Kabinett eine Reihe von Beschwerden erhebe, die SH sich aus die ungenaue und unlogische Bestimmung der 2» Grenze gegen Albanien beziehen und in der eine Sk praktische Eiaraiitie sür die Sicherheit dieser Grenze ge- » fordert wird, entspricht nicht den Tatsachen. Die serbische »2 Regierung bat den Mächten überhaupt keine Note über- ^ reicht, die sich an die Erklärung, den Rückzug der Truppen in Albanien zu vollziehen, anschließt. Das Belgrader Kabinett lxit vielmehr seine Vertreter bei den Großmächten nur beauftragt, gleichzeitig mit der Mitteilung über den Beschluß der Regierung eine mündliche Darstellung der chronologischen Geschehnisse zu geben, die die serbische» Kommandanten dazu zwangen, die Grenzen Albaniens zu überschreiten. Tie Gesandten hatten den Austrag, in dieser Darstellung zu vermerken, daß die serbische Regierung mit dieser militärischen Aktion keine provokatorischen Absichten verfolge nnd keineswegs Pläne auf dauern den Lanöerwcrb in Albanien habe, wo sich Serbien viel mehr saturiert suhle. Tie offizielle Erklärung schloß mit dem Wunsche des serbischen Kabinetts, in Bälde geordnete Ver hältnisse und eine verantwortliche Regierung in Albanien eingesetzt zu sehen, wodurch die Garantie einer Ruhe an den Grenzen gegeben wäre. Die Lage auf dem Balkan in österreichischer Bckenchtnng. Markgraf Pallavicini äußerte sich gegenüber dem Korrespondenten der „N. Fr. Pr." über die Lage am Balkan daliiu: Es sei das bedauerliche Ergebnis der Balkankriege, daß sich die Verhältnisse nicht vereinfacht, sondern kom pliziert hätten. Durch Zuweisung beträchtlicher natio naler Minderheiten an fremdes, ja feindliches Staats gebiet seien unhaltbare Verhältnisse geschaffen worden. Tie Stellung der Türkei in Europa sei durch den Wieder- gcwinil des größten Teiles von Thrazien derart gefestigt, daß sie vielleicht mehr als zuvor ein hervorragender, wenn nicht der stärkste Faktor aus dem Balkan sein wird. Die Gründe für Serbiens Nachgiebigkeit. Wie der „Deutschen Tagcsztg." aus Belgrad ge meldet wird, unterliegt cs keinem Zweifel, daß der Hauptgrund sür die sofortige Erfüllung der öster reichischen Forderung nach der Zurückziehung der serbischen Truppen aus den albanischen Gebieten darin zu suchen ist, daß die M o b i l m a ch u u g der serbischen Armee infolge der Unlust der serbischen Bevölkerung zu weiteren Kriegen aus die größten Schwierigkeiten stieß. Die ser bische Regierung war nicht einmal imstande, svviel Truppen mobil zu machen, als sic gegen die Albaner aufbieten wollte, gcschwcigedenn, daß sie eS hätte aus einen ernst haften Konflikt mit Oesterreich Ungarn nnkommcn lasse» tonnen. Tic Reservisten leisteten in überwiegender Mehr heit den Einberufungsbefehlen einfach keine Folge. Viele von denen, die dem Einberufungsbefehl Folge geleistet hatten, wurden fahnenflüchtig. In zahlreichen Dörfern rotteten sich bewaffnete Bauern zusammen und vertrieben die Dorsältesteu, als diese die Einberufungsbefehle der Re gierung verkünden wollte». Zwei Bataillone eines Bel grader Regiments, das sich aus der Provinz ergänzt, brachten anstatt der einberusencn 2000 Mann Reservisten nur ganze -'st Mann zusammen. In Belgrad erhielten zwei Regimenter 'Befehl, an die albanische Grenze abzu- gchen. Wegen Mangel an Mannschaften haben sie aber bis heute die serbische Hauptstadt noch nicht verlassen. Seitdem Serbien seine Truppen in Albanien nicht weiter vvr- rückrn lieb, bat auch der albanische Aufstand wie mit einem Schlage aufgehört. Eine neue «era »wischen OesterretchoNnsar« und Rumänien Wie die „Politische Korrespondenz" ans kompetenter Quelle erfühlt, steht die Ernennung des HerrenhauSinit- gltedes Grasen Ottokar Ezerntn zum Gesandten in Bukarest «»mittelbar brnvr. Graf Czernin, welcher bereits tu früherer Zeit diplomatisch tätig war, im Jahre 1002 jedoch in Disponibilität trat, hat sich jetzt bereit er klärt. den Biikaiester Gcsandtenpvsten zu übernehmen, br- abstchtigt jedoch, sich in nicht ferner Zukunft neuerdings der innere» Politik zu widme». Die Wahl des Grasen für diese» markanten Posten entspricht dem Wunsche der üfter- reichilch-nngnrtschen Regierung, das frenndschastliche Ber- HÜltni» zu Rumänien a n f ü s o r g s a m st e zu pflegen, und hat, wie wir vernehmen, i» Bukarester maßgebenden Kreisen anfo angenehmste berührt. Grenzreibereicn »wischen Bulgaren und Serben. Eine serbische Kompagnie lmt im Bezirk K tt st e n d i l den bulgarischen Posten von Bvschdwitza angegrissen. Rach kurzem Fe neige fechte zogen sich die Bulgaren zurück. Tie Lerb e n habe» sich daselbst v e rscha » zt. — Die bulga - risch e R e gier u u g hat durch Vermittlung der russischen Gesandtschgft gegen de» serbischen Angriff protestiert und Räumung des von serbischen Soldaten besetzten Punktes verlangt. Sie hat ersucht, daß Maßnahmen ergriffen wür den. um der Wiederkehr solcher P r o v o k g t i o n e n an der serbischen Grenze vvrzubeilgen. Esfad Paschas Quertreibereien in Albanien. Essad Pascha telegraphierte an das russische A n sivärti g e A »i t, er bitte Rußland, die von ihm ge schaffene Regierung nnznerkennen und zu unterstützen. Er verspricht, unbedingt die Ruhe i» Alhgnie» herznstellen. Ein gleiches Telegramm richtete er auch an die öster- r eichi s ch e R e g i e r u » g. Ankauf von Nriegsschifscu durch die Türkei. Die „Südslaw. Kvrresp." meldet ans Konstant!- ii v p e l: Ei» deutsches Konsortium lmt sich bereit ge funden, den Betrag von !>st Millionen Mark sür den An lauf zweier aus Rechnung Brasiliens gehallter Panzer schiffe sür die Türkei zu gebe» und eine langfristige Rückzahlung zu gewähre». Ein Kapitän hat sich nach 'Berlin begeben, um dort direkte 'Verhandlungen rin- zitleilen. TagersesMMe. Nochmals der Kronprinz und die Welscnsrage. Die „Nordd. AUg. Zig." hatte bekanntlich halbamtlich festgestellt, der Kronprinz habe in einem Schreiben aus Hvpfrebcn vvm >7. Oktober dem Reichskanzler sein Be dauern darüber ausgesprochen, daß sein Privatbrlef an ilui öffentlich erwähnt worden ist. Das Leipziger Blatt, das zuerst die Aenßerungen des Kronprinzen wiedcr- aegeben hatte, und zwar in Anführungszeichen, also Kennt nis von dem Wortlaut haben mußte, bemerkt jetzt: „Daß der Kronprinz sein Bedauern darüber ausgesprochen habe, daß sein Brief an den Reichskanzler überhaupt öffentlich erwähnt worden sei, ist wohl nicht gut möglich." Das heißt, wenn diese Worte einen Sinn haben sollen, der Kronprinz liabe die Uebermittlung seiner Acußernngen v e r a n l a ß t nnd g e iv ü n s ch t, er sei der Urheber der 'Veröffentlichung. Ist diese Darstellung zutreffend, so be darf das in dem Schreiben des Kronprinzen ausgesprochene Bedauern über die Veröffentlichung, eine Tatsache, die sicher richtig ist. einer anderen Auslegung, als sic aus der Mitteilung der „Nordd. All«. Zig." herauSgelcscn werden konnte. Die bayrische Reichsratskammer und die »öuigosragc. Die „Münchner Neuesten Nachr." melden zum Zu sammentritt der Kammer der Neichsrüle. daß der frühe Zeitpunkt gegen a l l e T r o d i t i o n sei. Die Sitzung diene in der Hauptsache der Königsfrage und der Be kanntgabe der Stellung der Rcichsräte. Der kommende Montag werde jedenfalls die Entscheidung in der Kviilgsfragc bringen, nachdem die bürgerlichen Parteien des Landtages faktisch eine 'Verständigung erzielt Hütten. Die Staatsregiernng arbeite eine Vorlage über die Ver fassungsänderung ans. die nach dem Gutachten zur Um wandlung in das Königstnm erforderlich sei. Die Nationallibcralcn und der Schutz der Arbeitswilligen. Während eine Kommission unter Vorsitz des Abgeord neten Schisser den Schutz der Arbeitswilligen „studiert", gehen die Quertreibereien in der nationalliberalen Partei munter kort. Die „Königsbcrger Allgemeine Zeitung" gibt eine altlibcralc Kundgebung wieder, worin in vollkommener Uebercinstimmiing mit den Wünschen der Rechten von dem Verfasser gefordert wird: „Ich hoffe zuversichtlich, daß die n a t i o n a l l i b e r a I e Reichstagsfraltion auf Grund des inzwischen gewonnenen genaueren Einblickes in die tatsächliche Lage der Dinge dem Notschrei der Arbeitswilligen und des von den Gewerkschaften terrori sierten Unternehmertums gegenüber entschlossen sein wird, energisch au solchen Maßnahmen positiv mit- zu arbeiten, die. ohne das eigentliche Koalitions recht der Arbeiter auzutastcu. doch dem Koalitionszwange und den damit verknüpften Uebelständen einen Riegel vor- zuschicbcn bestimmt sind." Gouverneur Ebermaier von Kamerun. Ter Gouverneur von Kamerun Herr Ebermaicr wird in den nächsten Wochen die Kolonie verlassen, um seinen Heimaturlaub anzutreten und um wahrscheinlich bei den Reichstagsverhandlungen den diesmal besonders schwierigen Etat für Kamerun selbst zu vertreten. — In cingewcihten Kreisen hegt man Zweifel daran, daß Herr Ebcrmaicr wieder als Gouverneur nach Kamerun zurückkchrl. Es ist seinerzeit eine T u e l l s v r d e r u n g von einem hohen Beamten des Kameruner Gouvernements an ihn ergangen. Das daraufhin eingeleitcte ehrengericht liche Verfahren ist bisher noch nicht zum Abschluß ge kommen. Die Einbringung des österreichischen Budgets. Im österreichischen Abgeordnetenhaus,: unter breitete der Leiter des Finanzministeriums Sektivnschcs Tr. Freiherr v. Engel das Budget für das erste Halb jahr 1014, mit dem die Verlegung des Anfanges des Budgetjahres vom 1. Januar aus den l. Juli vorbereitet werden soll. Das nächste ganzjährige Budget für die Zeit vom 1. Juli 1014 bis AI. Juni 1015 soll nn Februar ein gebracht werden. Das heute eingcbrachte halbjährige llchergangSbudget weist an Ausgaben 1504 458 »70. an Einnahmen 1504 528020 Kronen, somit einen Uebcrschuß von 00 741 Kronen auf. Tic Regierung erbittet die Er mächtigung zu K r c d i t o p e r a t i o n c n in Höhe von l ll,8 Millionen, wovon 50,0 Millionen Nachtragskrcditc zu dem Voranschlag für 1013 darstellen. In dem Expose, mit dem der Leiter des Finanzministeriums Freiherr v. Engel das Budget cinleitct, betont er die Notwendigkeit einer Sanierung der Finanzen durch Sparsamkeit und durch Erschließung neuer E i n n a h m e g u c l l c n. Das Budget für das Jahr 1014 sei in bezug auf die bcka»rnrn 'Verhältnisse der letzten Zeit nicht gttnuig. Handel und Industrie sei cs in der letzten Zeit sehr schwer gefallen, sich weiter zu entwickeln, doch hoffe er. daß durch die »uuuichr eiugctrcteuc Beruhigung die wirtschaftliche Kon stellation besser werden würde. Redner wies weiter auf die in der letzten Zeit hartbcdrängtc Landwirt schaft hin. Insbesondere im Nordostcn der Monarchie hatten die sortwährcndcn Regengüsse geradezu zu einer elementaren Katastrophe geführt, welche eine staatliche NotstandSaktivn notwendig gemacht habe. Ferner be. lvntr Redner dir grvße G e l d t e u e r u n g. welche viel- leicht noch nie in einer solchen Ausdehnung in Europa be standen habe. Ebenso habe sich der Anleihemarkt noch nie auf einem solchen Tiefstand befunden. Tie Finanzverwal- tung sei bemüht, alles zu tun. um dielen Anleihemarkt zu beleben. Aber man müsse sich nicht pessimistischer Verzagtheit hingeben. Man müsse die budgetären und sinanztellen Widerwärtigkeiten zu überwinden suchen, um wieder zu ge ordneten finanziellen Zuständen »u louiinen, was. wenn auch unlei vielen Opfern, gewiß gelingen werde. sLeb- lasier Beifall.» Hieraus setzte das Abgeordnetenhaus die Debatte über die Aittvuivbtlstener fort. Die ruthenische Obstruktion im österreichischen Retchsrat«. Bet der Lpcztaldebatte über den Finanzplan er klärte ein ukrat » ts ch e r Abgeordneter, seine Partei werde mit de» schärfsten Mitteln den Ftnanzplan bekämpfe», da die Regierung die Forderungen der Ukrainer, insbesondere die galizische Wahlresori». vernach lässige. Zur monarchistischen Verschwörung in Portugal. Rach den vom portugiesischen Mtntstervrüsidenten Al« svnso Eosta an den in Paris weilenden Minister des Aeuße- ren erstattete» Verichte» wurden die Fäden der miß» g l ii ck t e n Vers ch w v r n n g v v n m v n a i ch i st t s ch e r Seite gelenkt. Die Grundzttge des Planes wären folgende gewesen: 'Verschwörer in der Uniform von Poli zisten und republikanischer Garde sollten nachts i» die Pvlizristativn »»d in die Mtlitärschule sich Eintritt ver- schassen, gefälschte Instruktionen vvrzctgen und sich die Ge folgschaft eines Teiles der bewassneten Macht sichern, um mit Hilfe der aus dem Gesängnisse von Limocirv zu be seelenden iiivnarchisliilhen Gefangenen die Posten vor den Ministerien zu überwältigen und sich der telephonischen und telegraphische» Leitungen in diesen Ministerien zu be mächtigen. Gleichzeitig sollte durch das Ausreißer, von Eisenbahnschienen der Zuzug der repnblikaiiischen Truppen aus dem Umkreise der Stadt und aus der Provinz ver- hindert werden. Entlang d.'i nach Lissabon führenden Bahnstrecke waren Bombenwcrfer ausgestellt. Der Mini- sterpräsident erklärte in einer Depesche an den Minister deS Aenßeren: Bleibe» Sic rnhia in Urlaub. Es ist keine Ge fahr. Wir sind Herren der Situation. — Bon portugiesi scher monarchistischer Sette wird erklärt, daß die republika nische Lissaboiier Geheimpolizei keine andere Beute gemacht liabe, als einige von antirepublikanischen Schneidern vor züglich nachgemachte Uniformen: „Alles in allein eine Kostümprohe. bei der noch nicht alles klappte". Die Lage in Mexiko. Der D c u t s ch e n m v r d von Evvadvnga hat »ach mehr als zwei Jahren endlich seine Sühne gesun den. 'Nachdem der oberste Gerichtshof des mexikanischen Staates Hnelva die Berufung der znin Tode verurteilten vier Mörder verworfen und auch das sreiiprccheudc Urteil über drei andere aufgehoben hat, sind alle sieben Verbrecher am II. September erschossen worden. Deittscheo Reich. Wie wir hören, soll über die Er hebungen, die über den R ü ck g a u g der Gebürte n an- gcslettt sind, eine eingehende Denkschrift ausgearbeitct werden, die dem zuständigen Ressortminister vvrgclegt werden wird. Gegenwärtig sind noch nicht glle Berichte, die hierüber eiugesordcrt wurden, bei dem zuständigen Ressort eingegangen. Oesterreich. Graf I o s e pH Os w aId Thun, Mit glied des Herrenhauses und Führer des verfassungstreuen Grostgrundbesitzes, ist Dienstag in Wien gestorben. England. Tic „Times" melden, daß der König die Ernennung des Generals B e a n ch a m p - D u f f zum künftigen O b e r st k v m m a n d i c r e n d c n der Armee in Indien bestätigt habe. Während des Drncles nachts einqenangene Neueste Lrahtmeldungen. Köln. lPriv.-Tcl.j Ter deutsche Staatssekretär von Tirpitz hatte eine Unterredung mit dem Vertreter des „Daily Ehrvniclc" über den bekannten Vorschlag eines F l o t t e n f c i e r t a g e s. Tirpitz erklärte, daß er von den besten Absichten Englands überzeugt sei, das deutsche Flotte ngesctz würde aber ohne Zögern bis zum Schluß durchgcsührt. Tirpitz wies jeden Gedanken eines An griffes von deutscher Seite zurück, betonte aber, daß Deutsch land nicht aufs neue das Schlachtfeld anderer Nationen wer den dürfe. Köln. sPriv.-Tcl.) Nach der „Köln. Ztg." tritt der griechische Gesandte in Berlin T h e v t o k i von sclnem Posten zurück und geht als Gesandter an den rumänischen Hof. Wien. Ter Kaiser hat den wegen Ermordung des 'Abgeordneten Schuhmeier zum Tode durch den Strang ver urteilten Eiscndrcher Paul Kiinschak begnadigt. Knnschak wurde darauf vom Gericht zu 20 Jahren schweren Kerkers verurteilt. Köln. lPriv.-Tcl.j Die preußische Regierung hat über das Projekt eines Kanals vom Rhein nach der Nordsee von den in Betracht kommenden Behörden, den Eisenbahnöireltivncn nnd den Oberbergümtern Gutachten cingesoröert, die derart ausgefallen sind, daß nunmehr 'Ver handlungen zwischen den beteiligten Ressorts Preußens und des Reiches staltsinden. Die Verhandlungen haben dazu geführt, daß die Regierung die Beamten beauftragt hat, mit den in Betracht koiunieiideil Verbünden die Durchführbarkeit der Pläne zu unterinchen. Stuttgart. Bei der heutigen Ersatzwahl im Kreise Gcrabronn behauptete die 'Voltspartei im ersten Wahlgange das bisherige Mandat. London. In einer Rede, die Lloyd George heute nachmittag in Swindou hielt, sagte er, die Regierung beab sichtige, die Errichtung eines L a n d c s m i u i ste ll u m s zu beantrage», das ' über alle Gruudbesitzfragen die Aufsicht haben würde. Mexiko. lPriv.-Tel.j Der Korrespondent der «Frkf. Ztg." erhielt heute Einsicht in das Zirkular Huertas über die Wahlen. Huerta empfiehlt darin, wie bereits allgekündigt, seine Kandidatur sür die Präsidentschaft. Seine Wahl ist gesichert. Diese überraschende Wendung ist damit zu erklären, daß England dem Präsidenten moralische nn- finanzielle Unterstützung zugesichert hat. Belgrad. „Polltica" meldet: An der bulgarischen Grenze, östlich von Kralvwa, ist cs zu einem bewassneten Zu sammenstoß gekommen, weil eine bulgarische Abteilung ein serbisches Blockhaus besetzt hat. Toulon. Bei den zwei abgetriebenen Torpedo booten, ans denen sich je drei Mann befände», handelt es sich nur um Boote, die als Zielscheibe benutzt wurde». Tvrpedvbvvtszerstörcr haben die beiden Boote nach Toulon z u r ü ck g e b r a ch l. Madrid. Der König ist, vo» San Sebastian kommend, hier eingctrofse». Ans seine Aufforderung hin hat sich der Ministerpräsident zu ihm ins Palais begeben. Leipzig lPriv.-Tcl.j Im Schauspielhaus hatte Sturms „Ungetreuer Ekkehard" «tue bctsallreiche Urauf führung. Bonn. lPriv.-Tel.j Hans Sturms Schwank „Der »»getreue Ekkehard" erzielte einen durchschlagenden Erfolg.
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