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Eine von etwa 1R0 Sludterenden beuchte verlammkunh der Studenten der Technischen Hochschule zu Hannover Protestierte argen die von der Regierung und dem Senat der Hochichule geforderte Einschränkung v«r akademischen Freiheit Veranlassung zu diesem Vorgehen der Regierung und drS akademischen Senat- hatte da- Shmpaldirtrieanumn der Hannöverlchen Studenten a» die Studenten in Innsbruck gegeben. Oesterreich. In Wien veranstaltete eine große Bolk-menge Kundgebungen vor dem Deutschen BolkStheater, in dem der «Bruder von St. Bernhard" zur Ausführung gelangte. E» gr- lang den vor dem Theater ausgestellten Polizisten nach kurzer Zeit, die Ruhestörer rn die änderen Bezirke avzudrängen. U»-«r». Der Sailer richtete an den Fingnzinliitster Dr. von LukacS aus Anlaß dessen zchistlihilger Tätigkeit als Minister ein Telegramm, worin er leine volle Anerkennung für die rripneblichen Dienste ausvrülkt. die der Minister mit nie erlahmendem Eifer ihm und dem Baterlande geleistet habe. Au eine Ansprache des Staatssekretärs Dr. PonovicS »amen- der Beamten des FinanzministerimnS dankte der Minister gerührt und erklärte. eS könne ihm zur stotren Genugtuung gereichen, dak eS ihm trotz der schwierigen Berhältniise gelungen sei. das Gleich gewicht de- Staatshaushalte- aufrecht zu ballen, so dak auS den trüben Fluten, welche gegenwärtig alles mit Bernictitung be drohen. die Ordnung der Siaatssinanze» und der Kredit des ungarischen Staates gleich Felsen emporraaen. Frankreich. Präsident Loubet ist zur Beisetzung seiner Mutter nach Mvntelimar abgereist und wird am Mittwoch nach Paris zurückkehren. Alsbald nach Eingang der Todes Nachricht haben die Minister dem Präsidenten ihr Beileid aus gesprochen. Wie es heitzt, wird Ministerpräsident Eombes in der Kammer mit seinen Freunden eine Besprechung ablmllen. um die Bildung eines den Wünschen derselbe» entsprechenden Kabinetts :>u sichern. Eombes äußerte miederl-oit den Wunsch, daß BrisIon sein Nachfolger werden möge, doch solle dieser bisher abqel-ehnt haben. Auch Iauräs bezeichnete in der „Humanitö" Brisson oder den Senator Elemenccau als die geeigneten Per sönlichkeiten, um die Politik Eombes' sortzusetzen. Bei der Senatswahl im Departement Seine wurde Mascurand (radikaler Sozialist) gewählt. Italien. Be, den 5 Ersatzwahlen für die Deputierten» kaminer wurden sämtliche ministerielle Kandidaten gewählt. Rußland. Die IahiesveOammtnng der Boiieiigeiellschast. die in Saratow abgehalten wurde. landie a» den Kauer eine Er- oebenbeitsadresse, in der aus die vom Kaiser druck den Erlaß vom 25 Dezember v. I. rrwie'rne Gnade hingrwieien wird- Kunst und Wissenschaft. ff KSn lgl. Hostheater. Im Opernbause wird deute gegeben das Tomnärchen .Das Glück" und .Der Bajazzo", »n Schanspielhaine .Die große Leidenschaft" und .Ein Knopt". Die Vorstellungen beginnen >'s8 Uhr. 1° Mitteilung aus dem Bureau der Königl. Hos- theater. Es wird daraus hingewiescn, daß die bisher nicht abgeholten Billetts für das z w c i t e A b o n n e m e n t im König!. Schauspielhaus im Lause dieser Woche zu den üblichen Kassenstunden anderwc > t vergeben werden. — Milt- woch. den 13. Januar, wird Mosers vieraktiger Schwank «Der Bureaukrol" mit Herrn Fischer als Lemke gegeben. Die Rolle des Eberhard spielt zum ersten Male Herr Wiertb. — Tie nächste Wiederholung von Ibsens „B rand" findet Donnerstag, den l9. Januar, außer Abonnement statt. — Sonntag, den 22- Januar, geht der dreiaktlge dionysische Schtvank „Jahr markt in Pulsnitz" von 2Lalter Harlan zum ersten Male in Szene. Das 4T«rk erlebt hier seine Uraufführung. — Im König!. Opernhause wird Freilag, den 20. Januar, die seil dem Jahre 1887 nicht wieder gegebene komische Oper „D e r König hat's getagt" in neuer Einstudierung aufgessthrt. Die Besetzung ist die folgende: Marquis: Herr Ncbuichka: Mar quise: Frl. Eibenjchütz: Philomele: Frl. Nasr: Ehimcne: Frl. v. d. Osten: Agathe: Frl. Kreisler: Angelique: Irl. Schäfer: Baron: Herr Hsiitzschbach: Goutru: Herr Höpsl: Marauis von Flarambel: Frl. Schenker: 'Marquis de la Bluette: Frl. v. Eba- vanne: Miton: Herr Erl, Javotte: Frau Wedekind: Benvit: Herr Rüdiaer: Pacomc: Herr Kieß. fJmResidenztheater gelangt beute zum 50. Male .Zapfen st reich" zur Aufführung. Mittwoch nachmittag wird da- Märchen .Die Weihiiachtstn'el". abends 7>, Uhr die Dellin- gkiiche Operette .Saint Ehr" gegeben. Donnerstag gelangt noch einmal »Alt Heidelberg" zur Ausführung. In Vorbereitung be findet sich das neue Lustspiel .Der Faniilientag" von Gustav Kadelburg. ff Im Gewerbehause findet beute abend 7 Uhr das 4. Phil harmonische Konzert unter sosistischer Mitwirkung von John CoateS (Tenors und Egon Petri (Klaviers statt. ff Königl. Hosichaujpiel. Grillparzers „Sapph o" sand am Sonntag abend in einer freudig begrüßten Neueinstudierung, die würdig des Dichters Geburtstag feierlichen Nachdruck gab, die lebhafteste Teilnahme des nahezu ausverkauften Hauses. Es war verdienter Applaus, den das künstlerische Milben fand, das den poetischen Glanz der Dichtung in hekrcm Lichte er strahlen ließ. Sappho war Frau Salbach, die fast zu jung erschien, um die „Tragödie der atiernden Frau" einleuchtend in der lesbischen Berühmtheit verkörpern zu können. Aber es ivar Stil in ihrer Leistung, im Spiel, das der Sängerin der „goldenthronenden Aphrodite" so gar keine Gelegenheit zur Entwicklung schauspielerischer Kaskaden gibt, wie in der Sprache, die im Munde der Küirstierin vorgestern wunderbar beseelt klang und die Berse der Dichtung wie einen glitzernden Goldstrom an dem Hörer vorüberziehcn ließ. Namentlich im dritten Akte, der die ersten grogen dramatiick>en Höhepunkte des Werkes bringt, entwickelte Frau Saibach einen echt srauerrhasten Lieb reiz, die ganze, ihr eigene Liebenswürdigkeit, die etwas gleich, mäßig Erwärmendes lxtt und jedem klingenden Wort den Ton echter Herzlichkeit gibt, iodaß selbst die Härten des sappbo- Ebarakiers in weicherer Konturierung erschienen. Die ihr noch fehlende herbe Größe der Figur werden der Künstlerin die Jahre erst bringen, wie auch dre letzte und höchste Sicherbeit des Textes, der gerade in der „Sappbo" durch den Reichtum der Bilder, durch die Fülle der Gedanken dem raschen Beherrschen gewisser Schwierigkeiten cntgegenstellt. Daß die Darstellerin in einer roten Perücke von korrekt historischer Frisur »oryesrern glänzend ausscch, sei nur nebenbei bemerkt. Neben ibr bot der Phao-n des Herrn Wiertb den schönsten Gewinn der Neueinstudierung Lffe jugendlich frische Erscheinung, die Natürlichkeit seiner Sprechweise und die Sicherheit seines Auf- treten», Vorzug«, die sein Pnlades nur allzu sehr vermissen lieh, gaben seiner Leistung überraschenden Schwung. Auch die Plastik des Wortes, die im klassischen Drama für die Versbehandlung -inendlich wichtig ist, wird dem jungen Künstler immer geläufiger, iodaß die Kritik noch keinen Grund hat, die an sein Engagement geknüpften Hoffnungen irgendwie herab zu stimmen. Als die dritte im Reigen der neu besetzten Rollen ist die Melitta zu uennen, für die Frl, Serda eineu sehr ansprecl-en-den Ton scheuer Muntertest fand, mit dem sie auch den wrischen Partien der Rolle einen frischen Zug gab. Daß sie an delikater Durch arbeitung der einzelnen Versgruppen ihre Vorgängerin, Frl. Pölitz, noch nicht erreichte, soll kein Vorwurf sein für die Künst lerin, deren eigentliche stärke — um oft Gesagtes zu wieder holen — aiff einem ganz anderen Felde liegt. Die kleineren Rollen des Rbomnes und der Encharias waren, wie früher, mit Herrn Müller und Frl, Laue besetzt. — Die Aufnahme, die di« Neueinstudierung beim Publikum mnd, war, wie schon er wähnt, ungemein freudig und lebhaft, iodaß an den einzelnen Aktschlüssen stets herzlicher Beifall, der sich namentlich an Frau Salboch in frohem Enthusiasmus wandte, die Hauptdarsteller vor die Gardine rief IV. ff Wüllner-Konzert. Von dem gleich außerordentlichen Er folg wie die früheren war auch der jüngste Liederabend von Dr, Ludwig Wü.llner begleitet, der am Sonnabend den Saal des Miffenhauies bis aus den letzten Platz mit einer Wüllner-Gemeinde gefüllt hatte, die nicht müde wurde, ihren Sänger nach Herzenslust zu feiern. Grund dazu war eigent lich nur nach den Gesängen von Schubert, Hugo Wolf und Richard Strauß vorhanden, bei deren Vortrag sich dcS Künst lers außerordentliäres Geschick, poetische Stimmungen restlos ausklingen zu lasten, glänzend bewährte. Namentlich gilt das von den Liedern, die Strauß ,n den Leisten von Mackan, Henckcll, 'Ähmel und Hart geschrieben: sie wird man in ähnlicher Voll endung des Vortrags kaum von einem anderen unserer leben- o«n Liedersänger zu hören bekommen. Auch die Lieder von Hugo Aals interpretierte Wüllner mit großer Treffsicherheit und euiem liebenswürdigen Charme. den man dem Künstler kaum zu- aetraut hätte, währeitd er rn Schuberts .Erlkönig" vornehmlich den Schluß mit großer, dramatischer Wucht zur Geltung brachte. Am wenigsten befriedigte der Künstler diesmal mit dem Vortrage der Schumann-Lieder auS dem Eichendorffschen Liederkreis. Hier störte eulpfindlich ein beständige» Zutiefsingen und ein« gor tu monotone Klanasärbung. die den doch im einzelnen so grund- oerschiedenen Gesängen etwa» gleichmäßig Wehleidige» gab. Daß sich der musikalisch fönst so korrekte Sänger in der .Frühlings- nacht" ein« Aenderunq lMordent) erlaubte, di« in keiner der un» zugänglichen Ausgaben de» Liede» steht, sei nur beiläufig er wähnt, da der Künstler bei der stürmisch verlangten Wiederholung d«S Liedes davon absah. — Ganz besonder» nachdrückliches Lob verdieiit Herr Eoenraad B. Bo», der dem Sänger »nieder ein ausgezeichneter Begleiter war und mit künstlerischer Meistcr- schait ihm namentlich bei Wolf und Strauß «ine zuverlässige Stütze wurde. — Die Aufnahme, die der Sänger fand, war auch diesmal ungemein freundlich, sodaß die obligaten Zugaben nicht ausbieiben konnien. Bon den schlußnummern des Programms bätten di« Enthusiasten am liebsten jede einzelne ci» anpo ge hört. Erfreulici-erweise setzte der Künstler mit dem ewig schönen: „O danke nicht für diese Lieder" allem Feiern sehr bald ein willkommenes Ziel. VV. ß Sammermusikabend. Das Programm de» dritten Musik- abends der T>toverei,>ignng Bacbmaun-Kratina-Stenz tSonnabend im Reustädter-Kasino) letzte sich aus nur zwei Nummern zusammen: einem b'-mvII-Tno (op. 65) von Amon Dvorük und dem bekannten 8-äur-Trlo (op. 90» von Iran, Schubert. Kurz wie diese- Programm kann auch der Bericht über den Kvnwtt-Abend «ein. Man bebauvtet nicht znvirl. wenn man diesen letzteren — vom rein musikalischen Standvnnkte anS geurteilt — atS eine der genußreichsten Veranstaltungen der bis herigen Konzerikampagne bezeichnet. Die auS der Tiefe eines begnadeten MunkerherzenS herooraeaiwllenen Schönheiten de» Lvviükscbcn Trios, die allerdings nicht immer ganz osten »u Tage liege», sondem mit liebevollem Verständnis gesucht und gleichsam entdeckt werden wolle», tm Bunde mit der goldenen Melodien Herrlichkeit des in allen vier Sätzen so sonnig klaren, wodltautlcdwel qenden Schubert Titos, übten gerade tn ihrer Kontrasiwi'kung einen tür Laien wie Musikveistänbige gleichermaßen starken Zauber aus. Das Dvoraksche Trio, dessen unmittelbarste und eindring, licbtte Wirkungen in den, offenbar aus slavischen Volksweisen sichenden Flwstretto xrsriono und in dem ticigründisien Adagio (d. h. in den beiden Mitteliätzrn) liegen, bietet einen glän zenden Beweis kür die Möglich lest, bei strengstem Arstbalten an den durch die Klassiker ubrrlreserten Formen der Kammer musik anch einen durchaus modernen und eigenartigen Inhalt anskiingen zu lassen. Die Ausstibrung der beiden TrioS durch die l'beiigenanntrn Künstler stand — bis ans einige ver- chwindend kleine Nngrnaulgkeilen und MaldenrS im Spiele des Geiger« — aut' der vst gerübinlen und allbekannten Höhe der vortre'stlchen Neustädter Tlioveieinignng Ter Betuch des Kow zertS war überaus zahlreich, der Bettall warm und taut. —<lt. h Bolksfinqakademir. Herr Waldemar Lütschg, der anch in Dresden hochnngesehene Berliner Pianist stellte am Sonn tag in einer im Triananjaalr veranstalteten Matinee seine künstlerische Kraft in selbstloser Weise den Mitgliedern der .VolkS- siiigakademie" zur Vertilgung, indem er der mehr atS 1500 Kopte zählenden Hörclschaft eine Reibe hervorragender Klavierwerke in historischer Folge vartriig. Mit Bach beginnend und mit Chopin aushvreiid. wst-Ite Herr Lütschg des weiteren zwei interessante »nd graziöse Stücke von Scarlatti (Gigue und Pastorate), seiner eine Sonate tn ll-änr von Mozart und Beethovens Sonnt» spon.-mio- „stn lop. 57) Wenn man auch der Meinung sein kann, daß Bach noch etwas kräftiger n»d hrizbafter angefaßt, Mozart noch etwas liebenswürdiger behandelt und Beethovens Vorschriften über die Teniponabme t2. n»d!;. Satz der Appaisionata!) noch etwas genauer berücksichtigt we«de» könnte», als wie dies geltem seitens der Ber liner Pianisten aeichali, so wird man dock nicht verkennen dürfen, daß in Herrn Waldemar Lüsichg ein ganzer Künstler von aus gezeichneter Technik und seinem musikalischen Empfinden zu den zgörern redet. Davon überzeugten insbesondere die drei Chopin- Vorträge (t'-moll-Ballade »p. 52. Nocturne ans op. 02 und Sie berübmtc ^a-äur-Potonaiie), sowie die stürmisch degedrien und be reitwillig gewährten Zugaben. Eine Freude war eS wiederum sür irden Musiker zu beobacht««, mit welch musterhafter Autmelkjam- keit. ja Andacht den Vorttägen gelauscht und mit welch walinderzi- nem und begeistertem Beifall dein Vortragenden Künstler sür seine Gaben gedankt wurde. i Ein o st preußischer Diakekt-Abendin Dresden ? Gewiß ein Wagestück nicht leichter Art, das nur ein Meister nnternehmen kann, der es verstellt. Sprache und Welen des VotksstammeS im fernen Nordostwinkei Deutichlands dem Herze» nahe zu bringen. Dieses Zeugnis aber bars man Robert JobanneS, dem ostpre»ßtschen Dialektdichier und-Rezitator, ungeicheut ousstellen. Er ist ei» Meister, ein Herrscher im fröh lichen Reiche deS Humors, der weiß, den rechte» Heimatston. den Herzensto» zu treffen, sei er nun ernst, in schwermütig oder auch l'vmbelnd heiter. Immer bleibt sein Humor Vnbei bnrintos und dezent, er bekommt niemals einen gepfefferten Beigeschmack und löst stets nur hettrrste BehaglichkettSstimmung aus. Und so ist es kein Wunder, daß die ganze Veranstaltung als durchaus gelungen bezeichnet werden darf. Freilich, teiue zahlreich hier vertretene» Landsleute baden dem Künstler dielen Erfolg einigermaßen erleichtert und ihm die Heimat in ivren Herzen nabe gebracht. Da sab man in erster Reibe die noch unvergessene Binnnhilde unterer Hosover, Tdeiese Mallen, die am letzten der drei BortragS- adende .ihrem lieben LandSmannchen" sogar einen prachtvollen Loibrerkranz mit Schleife widmete. Dann die Dresdner Hol- chauspieler B^inkeifftcin und Froböle und noch zahlreiche andere Lands'kute DIchleis ans der Reihe der ernste« Kunst. Wen» »ch die Gemeinde derer nicht allzu groß war. die gekommen waren, um einige Stunden ungetrübter, reiner Heiterkeit zu genießen, ein Wunsch wob grwitz auch in den Nichtostpreußen rege geworden kein: daß Robert JobanneS nicht daS letzte,nat hier geweien sei. Er bars es tiiiqescheut wagen, wieder zu kommen, denn er hat mit seinem köstlichen, henlichen. leben-irischen Humor im ersten Ansturm eine Gemeinde geschaffen, die sein Komme» stets a»ss neue mit Fieut-en begrüße» wird. ff In dem KonlervatoriumSkonzrrt am Donnerstag den Januar im Verein-banse wird Herr Pianist R. Burmrffter in eigener Bearbeitung und Renüillruincnüeruna das »Konzertstück" v>m Weber Vormagen. An Stelle de« an einem Arni leiden erkrankten Herrn Protessor Bekrt wirkt der Bicsitnvittuo- Herr Aor»anRa»polvt mit. Herr Ravvnlvi spielt Air von Ba», Elegie von Kmdittg, Nocturna von Chopin und di« I>gcuneriveiien von Sarosate. ff Die jcbige AuSücllimg in Ernst Arnolds Kunstsalon Interessiert in erster Linie > urcb di« zahlreiche und gute Vertretung der zeit- genöisüche» deutschen Landschgsloiiialerei: die voizüglichkte» Meister dieses vienres, wie Toni Stadler, Walter Leisiikow, Edmund Stevpes, H. Urban, ferner .Kubicrschkv, Elte» ic.. baden sich hieran mit größeren und kleineren .Kollektionen, sowie mit einzelnen Arbeiten beteilig». Da aber auch das Porträt und das Figurenbild durch bedeutend« Künstler, wt« Tbeodor Alt, W. Diez, Defregger n»o A. v. Kgnlbgch rc., vertreten sind, so ist jede Ein tönigkeit, die sich bei einer bloßen LandschastSausstellung leicht «instellt, glück!,» vermieden worden. ff In Berlin trat ein vorbereitender Ausschuß für eine Schillerfeier in Berlin, cttva 00 Herren aus allen Bertiissländen Berlins, zusammen. Seitens der Regierung erschienen der Kultusminister, der weimarische Gesandte Paulßen und Gebeimrat F. Schmidt vom Kultusministerium. Professor Erich Sckmidt entwarf die Umrisse sür di» Feier. Darnach soll am Vorabend des 9. Mai eine Feier in der Philharmonie, am 9. Mai mittags eine große Kundgebung am Schiller-Denkmal stattfinden. Die Vorarbeiten für die Feier sollen einem geschästs- siihrenden Ausschuß übertragen werden. Während des Druckes eingegongene Neueste Trahtmeldunken. Berlin. Bei der Tafel im Schlosse hielt der Kaiser folgende Ansprache: „Daß Eure Majestät die Güte gebubt haben, bald nach den schweren Tagen, welche Gottes Rat schluß durch Heimgang von Eurer Majestät Vater über Sachsen verhängte, diesen Besuch hier bei Uns abzustatten, erfüllt Mich mit tiefer Dankbarkeit, und Ich wag«. Meinen Donk sowohl wie den der Kaiserin zu verbinden mit dem herzlichsten, innigsten Willkommen, dem sich auch Mein ganze- Volk von Herzen an- schließt. Es setzt dieser Besuch Eurer Majestät die Reihe der Beziehungen fort und knüpft das Band der innigen Freundschaft zwischen Uns und Unseren Häusern fester, wie sie schon so lange von Unseren Vorfahren gepffcgt worden sind. Ich habe an den Schicksalen nn sächsischen Volke teiknehmr» dürfe», toi» «i» VtA- chlich desselben, und Ich habe mit Eurer Majestät zuj«r««« an den Bahren zweier großer Könige, zweier Feidmarschäll« >n»d Ritter des Eisernen Kreuze» gestanden. Tief ergriffen dt« Ich gewesen von diesen Vorgängen, Weiche durch Gotte» Ratschluß über Ihr Hau» vechSngt wurden. Ich Hab« dabet gchandslt nach der Ueberlieferung. wie Ich ste von Mein«» selige» Herr» Großvater und Meinem Herrn Vater überkommen habe, und Eurer Majestät kann Ich di« Versicherzma ausspvechen, daß da« enge Band aufrichtiger, treuer Freundschaft Mich mit herzlicher Freude erfüllt, und daß. was auch Gott Un» schicke« mag und was auch Unserem Vaterland beschicken sein mag. Eure Majestät an Mir immer einen feste», treuen Freund finden werde». Zur Bestätigung dieser Gesinnung erhebe Ich Mein Glas und leere es auf das Wohl Eurer Majestät, des Wettiner Hauses und de» schönen SlachsenIandaS!" — Hierauf antwortet« König Friedrich August: «Eurer Majestät danke Ich herzlich,! für die soeben an Mich gerichteten hochehrenden Wort« un» für den Mir bereiteten warmen Empfang, der Mir heute hier zu teil genwrden ist. Eure Majestät, in enger Freundschaft mit Meinen beiden in Gott ruhenden Vorgängern verbunden, haben auch Mir in der kurzen Zeit Meiner Regierung Beweis« wahrer Huld. Freundschaft und Bundessreundlichkeit gegeben, die Mich hoffen lassen, daß das alte Band, weiches Unsere Häuser und Länder schon so lange verbindet, auch unter Meiner Regierung sich erhalte und. so Gott will, noch inniger gestalte. Eure Maje stät haben Mir nach der Beisetzung Meines heißgeliebten Vaters versprochen. Mich stets bei Ausübung der schweren Regenten- pslicht, wo immer eS ginge, zu unterstützen, und Ich kann diesen« hochherzigen Versprechen Eurer Majestät nur die Versicherung entaegeiibringen, daß es stets Mein Bestreben sei« wich, in treuer Erfüllung Meiner Pflichten als Bundessürst da» Meinige beizutragen zur Erhöhung der Macht und Herrlichkeit Unsere» großen deutschen Vaterlandes. Ich freu« Mich von ganzen« Herzen, daß Ich dem lange gefühlten Wunsche nachkommend heute an dieser Stelle die Gefühle zum Ausdruck bringen kann, von denen Ich für Euere Majestäten erfüllt bin, und sch« Ich Mich in der angenehmen Lage, dem erhabenen tzerrscherpaarr, ivelches zum Heil und Segen seiner Untertanen schon so lange den Thron des großen Nachbarreiches ziert und auch für Unser großes Deittsclzes Reich kein« Mühe und Opfer scheut. Meinen wärmsten Dank auszuspreckzen. indem Ich die Antvesenden aus fordere, in den Ruf einzustimmen: «Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, sie leben hoch!" Essen. In der Begründung der Antwort des Berg- bauvereins aut die Anträge der Bergarbeiter heißt eS: Bei Erörterung der Anträge sei zunächst die volle Nebercinstimmun« sestgestellt worden, daß die in den sogenannten Volks- oder Belcgschaflsversammlungen getvählten Delegierten, wie die aus diesen zusammengesetzten Vcrsamnllungcn nicht als Vertreter der Gesamtbelegschaft auzuerkennen sind. Daß am Frei tag und Sonnabend eine erhebliche Zahl Belegschaften neu in den Ausstand getreten, größtenteils tviedermn, ohne irgendwelche Fordeningen z» formulieren, beweist, daß jede Verhandlung mit den Antragstellern völlig zwecklos tväre, da ihnen die Auto rität über die Belegschaften mangelt. Die Aufnahme von Ver handlungen wäre eine Anerkennung der Zulässigkeit deS Kvn- traktbrucbcs, und damit würde die Grundlage, der Fortschritt des wirtschaftlichen Lebens und die Rechtssicherheit, erschüttert. Die aufgestellten Forderungen sind ein Versuch, die begangenen Fehler de» gesetzlosen Vorgehens zu bemänteln und sind meist alte, schon früher erörterte Forderungen. Achtstundenschicht und Minimallvhn für die Bergarbeiter sind bereits im Jahre 1890 allenthalben, insbesondere auch seiten» der staatlichen Bergver- waliung Saarbrücken abgclehnt worden. Die Antwort gibt di« ausführlichen Gründe der damaligen Entscheidung wieder, wobei auch auf die Notwendigkeit, bei Annahme der Forderungen un geübte Llergseute heranzuziehen, hingewiesen wird, wodurch eine bedenkliche Vermehrung der Un-glückssälle. bei Absatzstockungen erhebliche Lohnruckgänge und zahlreich« Arbesterentlassungen un vermeidlich würden. Ein Minimallohn sei wegen ungleicher Arbeitsleistuirg unmöglich. Die Antwort gibt sodann di« Rede des RegicrungSkvmmissars Meißner im Reichstage vom 12. De zember wieder, darlegend, daß die Klagen über da» Wagennullen übertrieben sind, und eine fernere Rede desselben, bie nachweist, daß die Zahl der tödlichen Unfälle abgenommen, bie Vermehrung der Unfallzahl aus die wohlwollende Auslegung de» Betriebs unfalls zurückzuführen und die geringer« Unfallzahl iu England keineswegs vorwiegend der Einrichtung der Arbeiterinspekwren zuzuschreiben sei. Die Forderung von Arbeiterausschussen wird abgelehnt, da der Arbcitsvcrtrag nur mit dem einzelnen Mann« abgeschlossen wird und die Forderung nur «ine Stärkung der Sozialdemokratie mit ihrem auf Vernichtung der Staatsordnung gerichteten Endziel bezwecke. Der Rest der Forderungen sei Sache der einzelneis Verivaltungeu. Die Forderung von Teputatkohlen zum Selbstkostenpreis betreffend, hebt die Antwort hervor, daß die Mehrzahl der Zechen sie heute unter den Selbstkosten ab- gibt. Der Antwort a»gehängt ist das Protokoll der vorgestrigen Besprechung deS Berabauvereins mit dem Oberberghauptmann Welsen, worin der Bergbauverein erklärte, Verhandlungen mit den ArbeitSdelegierten abzulehnen, und sich für Veranstaltung einer staatlichen Enquete aussprach, mn festzustellen, daß allge mein« Mßständc nickst bestehen. Essen lRuhr). Die Gesamtzahl der Ausstän digen beträgt. Morgen- und Nachmittagsschicht zusammen, 91011, gegen 60 082 am 14. Januar. Die Zahl verteilt sich aus 124 Zechen und Schachtanlagcn. gegen 11k am 14. Januar. Bremen. lBoesmanns Bureau.) Die auswärt» ve» breiteten Gerüchte über größere Schiffsverkäuf« des Norddeutschen Lloyd treffen nur insofern zu, als Verhandlungen über Verkäufe schweben. Wetterverttt»» de» Kal. TOchl. Mrirorotog. Institut« in Ldemnttz vom 16. Januar 8 Uhr mvigens (Temveratur nach Eelsius). Wetterlage in Eurova am 16 Januar 8 llhr früh: Da« Marinmm de» Luftdruck« mit Uber 7S0 Mm Barometerstand hat sich osiwttrts toribrweat und lagert beule Uder den russischen Oftseevra- ninzen. Die westliche Depression bat sich bi« aus 73Z Mm. vertiett. Unter vem EinsWb des norbiffll-chen Homdruckes weben in Deutschland norddst» »che Winde, die beiter-S, trockene» Weiter bedingen. Sine Aenderunq der Witterung itt vorläufig nicht zu erwartcn, jedoch dürste «egen Ende der Proanofensrist <38 Stunden» von Westen her Beivätkunq «tntreten. Pro gnose sür den 17. Januar. Wetter: Leiter und trockrn. Temperatur; Nornial. Winoursprung: Nordosten. Barometer: Hoch. Witterung in Sachien am 15. Januar. «taNaa Sss« üühe rrrnp. r- Statt«» r-m». »tu» 8 ß -7! 21Z traten 11» -7.4 -10.2 o « oo yrnd.rg »«!. z ^-ir.r 0 » ,,7 -6 3 - r, s Sstll Lchire«»«, «»» - « e->» « « or Zschadraß -4 2 .1"». N>> » am« d<X> - 8 , ->8 4 srv , »l» -«7 .tO.fl ltttv a 0 0 «Nrnd«,» 7», >.lr.0-I»8 ttv » !N,a„ -4.N -,r o nc> s »<<1yenhtiin 71r . 8.8.17, NN » Liiemnl» »IN so -ls.» l«l«o i> t » H <k»te>bkkr, l'M -Isd-lS.oKV « 2» Am 1». Januar trat eine «enderung de« Wetters nicht «In. Vor wiegend nordbkttiche Winde brachten bei sehr bobem Barometerstand heite re« FroftweNer. Am Morgen beirfcbte vielfach leichter Nebel. Dt« Lemperarur la, überall auch im Martninm u»t«r Null. Schnee- deck« tm Kebira« bedeutend, tn de» Muteilagen mätztg, tm Ttef- la»de nicht vorhanden. Meldung von, Aichtelderg: Nute Schlittenbahn bis in d>« Täter, starker Reis und Raubs,vst, glänzender Sonnenuntergang, nrntler Sonnenaufgang. Schneedecke ISO Zeulimrter, Sturm an« Norden bis Osten. Dresden. 16. Januar. Barometer von Optik« Eduard Vtrgard tvorm. Ottar Bülvld). Wallstrahe ». Abend« S Ubr: 7«o Millimeter. 8 gefallen. Tbermvmeirogiopb nach Celsius. Temperatur: bischst» I H». Kälte, niedrigste 12 Nrad Kälte. Kelter. Südostwind. CUaNerltanv Budwet» 15. Januar — — 16. Januar — 1 — 30 der Glbe und Molden». Prag Pardubitz Me'ntk Lettmert» Aussig Dresden 4- «o - - 23 ff- -ff AI 30 -Lfthlt-r»