Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 17.01.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190501177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050117
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050117
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-17
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.01.1905
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
L Z ^ Z L - r. r- Ml», daß de, de« Verhandlungen, die anläßlich de» Streik- IM Kohlenrevier zwischen dein Oberberghauptiiiann und Ver tretern aes Bergbaulichen Vereins stattaesundeii haben, die Ver treter des Verein- es als ausgeschlossen bezeichneten, aus di« Vorschläge der Ardeilerdeleaierten einzuaeben, wonach Verhand lungen zwischen Liesen und dem Bergbaulichen Verein stallsindeu sollten Dagegen spreche der Kontraktbrnch der streitenden Ar beiter und die Unsicherheit sür die Durchführung etwaiger Ver handlungs-Ergebnisse. da die Arbeiter die von den Führern auSgegebene Parole nicht befolgten. Auhibrdein läge es im dringendsten Interesse aller bergbaulichen Kreise, daß Klar- heit über die Verhältnisse durch eine objektive Untersuchung ge schaffen werde, um seslzujtelhen, das, Mrßstände allgemeiner Natur nicht vorliegen Morgen wird eine Kommission zur Vor- nähme einer Enquete ins Ruhrrevier entsandt. Ich versage es mir, beute Stellung nach irgend einer Richtung zu nehmen, da das die Verhandlungen nur erschweren würde. sBeifall.) — Adg. Dr. W i e m e r isreis. Valksp.j will die Matritularbei- träge alS bewegliche Faktoren erhalten wissen, weil darin «in Korrekiw gegen allzu weil gehende BewilligungSlust im Reich« und e»» ^auvtaillag zur Sparsamketl zu erblicken sei. Alenn bei den Handelsverträgen das Hauptgewicht auf den erhöhten Schutz der Landwirtschaft gelegt worden sei, so werde ausschließ lich der Großbesitz den Vorteil davon haben. Ueber die Vor- teile, die die Industrie von de» Handelsverträgen habe» wird, hat sich der Ministerpräsident sehr kübl ausgesprochen. Wir be- sürchten. daß die Industrie benachteiligt werden wird. Für die Erhöhung der Minittergehälier, die mit de» erhöhten Re- präsentalionSpslichten begründet wird, erscheint uns der jetzige Zeitpunkt nicht geeignet zu sein. Wir verhallen uns auch ab lehnend gegen die neue Forderung der GeneralordenSkommijsioii. Sie Verleihung preußlicher Orden an Ausländer billigen wir nicht. Redner wendet sich weiter gegen die staatlichen Zuschüsse sür die Pserdereniien und gegen die Erhöhung des Dispositionsfonds sür die Ostmarken. Den Bergarbeiter st reik anlangend, io scheine seinen Freunden die Auffassung der Grubenbesitzer sehr einseitig zu sein. Die VorbengunaSiiiaßregeln gegen den Streik hätten ichon längst getroffen werde» müssen: Verkürzung der Arbeitszeit. Abschaffung des NuUens, Hiuznziehung der Ar beiter bei der Griibenkontrolle seien berechtigte Forderungen. Redner verlangt Reformen des VereinSgeseyeS, die Verteilung der KreiSlasten und Aenderung des Landtag-Wahlrechts sgleiches, direkte-.-, geheimes Wahlrechts. Redner wendet sich ferner gegen das in Berlin erfolgte volizeilicheVerbok derAufsührung deSDramaS ..Der lote Löwe". 'Wegen deS Königsberger Prozesses hätte der Iustizmiilister auch im Reichstage Rede und Antwort stehen sollen: denn hier werde ja auch über Hairdelsoerträae aewrochen. In die Kanalvorlage seien durch die KvmmissionSbcschlüsse direkte .'erkehrsieindliche Beschlüsse yineingebracht ivorden. iodatz eS den freunden der ursprünglichen Kanalvorlage schwer werde, für iie zu siimmen. Redner hofft, dag die Rationalliberalen an dem Kompromiß in bezug aus daS neue Schulgesetz nickt sest- balten werden. Der KurS des Gr^u Biilow bedeute eine 'Bevorzugung der Agrarier aus Konen des kleine» Ma»neS, wäh rend die Vertreter des entschiedenen Liberalismus die Wohlfahrt aller wollten. «Beifall links.s — Abg. Brö m e l «sreis. Vereinigt: Weiiil gesagt wird, die Handelsverträge geben erhöhten Aerar- ichntz. >v laufe daS aus eine Begünstigung des Giaßgrundbentzes zu gu'Nten der äcriieren Klassen hinaus. — Abg. Dr. von Iardzewskv beschwert sich über die Behandlung der Pole». > — Minister des Innern Freiherr von Hammerslein betont demgegenüber die Notwendigkeit, die grvßpolniiche Agitation zu bekämpfen und Gewalttätigkeiten pornibeugen. Eine Wiederber- siellimg Polens wäre nur durch Zeririimnieulvg Preußens möglich. In Vcnammlunge» in Preußen sollte wirklich nur deutsch ge ipieche» werde». Eine Aenderung des Ve,ei»Srechks nach dieser Richtung sei aber desbalb «chwicria- weil im BuudeSrate ein Gesetz vorbereitet werde. daS nicht »nr die pcivatrechtliche sondern auch die öffentlich rechtliche Stellung der Beru«S> vereine regeln solle. Ter Minister hofst aber, daß noch am Schlüsse dieser oder am Beginn der nächsten Session eine 'Novelle znm Verein-recht über den Gebrauch der deutsche» Sprache in Vereinen oder Veriammlungcu vorgelegt werde» kann In bezug am die Wahlrecbtssrage wäre eS gut, wenn die dazu ge- stellten Anträge noch in Vieser Session erledigt würden, damit die Negierung dem Haine einen Entumrf nach seinen Wünschen in der nächsten Session oorlegcii könne. Die Ordensverleihung an die ruhmreichen Generale Stössel und Nogi solle dankbar amgenommen werden. lBeisall.j — Abg. Goldschmidt «sreis. VolkSp.s besprach schließlich noch den Streik im Ruhr-Revier uns führte u. a. an, daß er und D-r. Hirsch an die Leiter des Geiverkvereins telegraphiert haben, daß sie dringend vom Ge neralstreik abraten und man die vom Minister verfügte Unter suchung abwarlen solle. — Weiterberatniig morgen. Bernarbciterbetucguna. Essen. Die für heute nachmittag einbernfene Delegierten- verjammlung der Bergarbeiter beschloß, nachdem die Versammlung einige Zeit aus den Eingang der Antwort des Berg baulichen Vereins gewartet und der Vorstand sich zu einer längeren Beratung zurückgezogen hatte, aus Vorschlag des Vor- stanses. der in der vorigen Woche gefaßten Resolution gemäß in den allgemeinen Ausstand zu treten. Ausgeschlossen von der AuSftanvsdewcguna sollen diejenigen Zeche,, sein, bei denen die Gefahr besteht, daß die Zeche «best her sie endgültig still- legen. Eilen. Ter Bergbauliche Verein hat folgendes ;chrciben an den Vertrauensmann Herrn Johann Esierl in Alteneisen gerichtet: „In Erwiderung Ihrer gedruckten Zuschrift vom 13 d. M teilen wir Ihne» nachstehend den in n»serer heu tigen Vollsitzung einstimmig ge'aßtc» Beschluß mit. Wir beklage» aufs tletsie. daß ein großer Teil der Belegschaiten sich dazu hat Hinreißen lasten, unter rechtswidrigem Bruch des Arbeitsvertrages ui den Ausstand zu treten, und zwar in den allermeiste» Fällen ohne zu wissen, was man wolle, und unter erst nachträglicher Aufstellung ziisammengcsuchter Forderungen. Wir westen auls ennrbiedenste die Behauptung zmück. daß zu solchem Vorgehen irgendwelche unerträgliche oder allgemeine Mlßstände VeranlaNnng gegeben hätten. Wir betonen auch noch nachdrücklich, daß Bei- eindaruiige» auf Grund der Bestimmungen der Arbeitsordnung "iir Lach« einzelner Zechenverwaltungen und einzelner Arbeiter sind. Unsen. Mitgliedern werden wir niemals ernpleblen können, aus dieienigen grundsätzlichen Aenderuvgen des Arbeilsverlrages einuigehen. welche in Ihrer Z»>chriit autgezähle sind. Ihre An nahme würde der Ruin des rbeiniich-westiällichen Bergbaues und der iür diesen so une-Iätzlicken Disziplin sein. Wir müssen daher die uns eingetragene Vermittlung ablehnen und vertrauen aus de» genlnden Sinn des Kernes der Belegschaften, dos sie sich nicht i» 'Nor und Elend stürzen werden. „Glückauf". Verein für berg bauliche Interessen. E. Krablcr, .Kirdorf. Kleine, Engel. Bochum. «Priv.-Tel.) Nach der Verkündigung des General-AuS st andes rückte alsbald das Düsseldorfer Füsilier-Regiment Nr. W ins Slreikgebiet ab. Auch von Wesel wird nötigenfalls militärstrhe Hufe herbelgeholt. Höheren Orts ist ungeordnet worden, daß den Arbeitswilligen ein weitgehender Schutz gewährt werde. Bei dem Ausbruch größerer Unruhen soll gegen die Exzedcnten rücksichtslos vorgegangen werden. Berlin. sPrio.-Tei.) Ueber weitere Betriebsein, stell ungen infolge des Kohlencirbeiterstreiks wird aus West falen geschrieben: Dem Beispiel der Phönix-Aktiengesellschaft für Bergbau-- und Hüitenbetrieb, Abteilung westfälische Union, ist inzwilchen auch die Aesttälsiche Drahündustric-Akticngcsellschaft aewlgt. Diese Geiellschast hat ihren Arbeitern mitgcteilt, dag der Puddc!betrieb wegen Kvhlcnmangels infolge des Bergcrrbertcr- auSslandeS bis auf weiteres ruhen müsse. Es kann schon jetzt mit Sicherheit gesagt werden, daß, wenn die Bergarbeiter in den nächsten Tagen nicht wieder Sie Arbeit aufnchmcn, noch mehrere andere industrielle größere Werke hier genötigt sind, den Betrieb bis auf unbestimmte Zeit stillzulcgsn. Zum russisch-javanischen Krieg Tokio. General N o g > hat an den Gouverneur von Naga saki mit bezug auf die Behandlung des Generals Stössel folgenden Brief gelchrieben: „Sie werden durch die zuständigen Behörden Ihre Instruktionen erhalten, aber eS ina^ nicht un angebracht !ein. hier hervorzuhcbcn. daß General Stössel jetzt weder Gefangener, noch Feind, sondern ein ausländischer Gentleman ist. der seinem Vaterlande rühmlich gedient hat. Ueberdirs ist die verwickelte Arbeit der Uebergabc der Forts und der MunUion von Port Arthur, die notwendigerweise sich daß sie ver» gerechnet zu «erli neue >ema e r l»n. Priv.-Tel.) .. Z.) Da» Subskriptiont-Resultat auf di« ische Anleihe wird ziffernmäßig nicht bekannt gemacht. Ai» Grund hierfür wird angegeben, die Zeichnungen selen ihrer Qualität nach so verschiedenartig, daß auch die einzelnen Quoten sehr verschiedenartig auSfallcn wurden. In erster Linie sollen solche Zeichnungen berücksichtigt werden, die gesverrt, bezw. zu dauernder Anlage bestimmt sind: aber auch bei Viesen wird infolge der großen Anzahl und der Höhe der vorliegenden An meldungen eine sehr starke Reduktion «,«treten müssen. Spekula tive Zeichner werden im allgemeinen nur ganz kleine Zuteilungen, b»s zu Prozent, erhalten. Berlin. (Priv-Tel.) Der Sailer bat den Generalen von Stössel und Baron Nogi die Verleivuug de» Orden» pour Io msrrt« durch nachstehende Telraiamme mitartetlt: .Generalleutnant von Stössel Port Artdnr. In, Einoerstand»!» mit Seiner Mairstät Ibrrni erlauchten Kaiser verleihe Ich Ihne» die höchste preußische KriegSdekvrativn. vor, Friedrich dem Groß«» iür autzkrgrwöhnlich« Leistungen im Kriege aeilistet, den Orden pour ls »Weits. Sie wollen in dieser Verlribung den Ausdruck uueingrschränttrr höchster Bewunderung erblicken, den mit Mir meine ganze Armee Ihnen darbringt zu Ihrer heldenhafte» Brr« leidig»,>a an der Stütze einer tn den Tod geiirnen lavieren Schar. Wilhelm l. R." „General Baron Nogi Port Arthur <Dat»y). Mit Genehmigung Sr. Maiestät des KailerS. Ihres gnädigsten Herrn, freue Ich Mich. Jd»r» den Orden pour ls inbeita zu ver leiben. Es ist dies die höchste preußische Militärau-zetcimuiig. dir Mein rudnireicher Vorfahre Friedrich der Große für außer gewöhnliche Leistungen im Kriege gestiftet bat. Dieser Orden soll ein Zeichen Meiner vor, Meiner ganzen Armee geteilten Bewun- verurrg für die alänrenden Fübrrreigenichaslen sei», die Sie an der Spitze Ihrer tapferen Truppen während der Belagerung und Einnahme der wacker verteidigten Festung bewiesen baden. Wilhelm 1. R' Tie Antworlteiegrainnre der beide» Generale lauteten: .Ew. Maiestät Telegramm erreichte »sich tn der schwerste» Stunde meines Leben«. Ich und die Garrsilon der Fettung sind tief gerührt und grebrl durch die Berleihuug des hohen preutzlscher, Ordens, der mich di» an daS End« meines Lebens ehrt. Mögen Ew. Majestät überzeugt sein von meiner Anerkrnming sür die erwiesene Gnade. Ich habe dle Ehre. Ew. Majestät meine» und meiner Soldaten Gruß zu übersenden. Geueraladjutaur Stössel." „Ich statte meinen tiefgefühlte» Dank für die Güte ad. dir Ew. Maiestät mir durch die Verleihung des Orden- paar ls morito, ungeachtet der Geringfügigkeit meiner Verdienste, erweist». Indem ich Ew Maiestät Orden mit der Nestle» Tankdartelt annehmr. drücke ich i» Ehrerbietung meine volle Hochachtung für Ew. Maiestät aus. General Nogi. Berlin. sPriv.-Tcl.s D-ep-Kaiser hat an den Graf regenten von Lippe-Detmold aus die Anzeige vom 4lblebcir deü Fürsten Alexander folgendes Beileidstelegramm gerichtet: „An de» Regenten des Fürstentums Lrpve-Trtmold. In dank barer Erwiderung Ihres gestrigen Telegramms spreche Ich Ihnen unv dem lippischen Lande mein ausrichtigcs Beileid ans- Wil helm I. Detmol d. iPrio -Tel.) König Friedrich August von Sachsen Hai folgendes B e il e l d s - T e l e a r a m m an den Regenten von Lippe gerichtet: „Ich habe durch Ibr Tele gramm mit auirichtuzem Bebauern und innigem Beileid von dem Ableben des Fürsten erfahren. Gott gebe Ihrem vielaeprüf- ten Lande Stärke und Gnade, daß es auch diesen neuen Schick salsschlag glücklich übersiehe. Friedrich August." Berlin. iPrio.-'Tel.s Wie verlautet, ist dos Befinden des Abgeordneten Eugen Richter ein derartiges, daß man sich mit ernster Besorgnis trägt. Diese Nachrichten begegnen allgemein größter Teilnahme. Berlin. Zur Rechtslage im Falle der Gräfin Montignoso schreibt die „Deutsche Iuristcnztg.": „Für eine Auswesiung der Gräfin ließe sich keine rechtlich« Begründung finden. Sie ist trotz der Ehescheidung Sächsin und Deutsche geblieben, aber das Recht eines persönlichen Verkehrs mit den Kindern ist ibr versagt: freilich darf dieses Recht nach 8 1636 des Bürgerlichen Gesetzbuches auch dem geschiedenen schuldigen Ehegatten nicht entzogen werden, seine Ausführung kann bas Vormundschaftsgerichl näher regeln. Indes dem deutschen Prioatfnrslenrechle muß das Bürgerliche Gesetzbuch weichen. sArlikei 57 des Einführunasgesetzes.s Das sächsische Hausaeseh gibt dem Könige das Recht, alle Maßnahmen zur Erhaltung der Ruhe, Ehre, Ordnung und Wohlfahrt des Hauses zu treffen. Der König nimmt ferner für die Mitglieder des landesherr lichen Hauses die Stelle des Bormundschaftsgerichts ein. Aus beiden Gründen ist an seiner Befugnis kaum zu zweifeln, den persönlichen Verkehr der Kinder mit der Mutter nach seinen Anordnungen zu regeln." Berlin. sPriv.-Tel.f Eine hiesige Zeitimgskorrespon- denz will die falsche Behauptung, der Abg. Paascke sei zu den ihm zugeschriebenen Aeußerungen über unser Verhältnis zu England vom Reichskanzler Grafen Bülow veranlaßt war- den, durch den Umstand wabrschcinlich macken, daß bei der Neu- sahrscour im König!. Schloß der Reichskanzler Herrn Prof. Tr. Paajche zu einem etwa 10 Minuten währenden Gespräch in eme Fensternische des Weißen Saales gezogen habe. Die „Nordd. Allg. Ztg." bemerkt dazu, vaß dieses Gespräch in der Tat skattgesunden habe, Graf Bülow habe aber mit dem Abg. Poalch« lediglich über die Handelsvertrag-Verhandlungen ge- redet, über England keine Silbe. Berlin. -Psiv.-Tel.s Bei der gestrigen Entlassung de« Grasen Pückler au» dem Moabsier Gefängnisse wurde ihm vom Vorsitzenden der Pückler-Vrrrinigirng. dem Buchdruckerrt- besitzer Mioctsing. ein riesiger Lorbeerlranz überreicht, dessen Schleife die Worte zeigt: „Dem wackeren Vorkämpfer de-Derrtsch- tums Graser, Pückler" — In Charlolteudura wurde die 32jährige angebliche Rentiere E Arnolot. die sich feil einigen Tagen unangemeldet dort auflsielt. verhaftet. Die Hauvturlache ihrer Fett, ahme Ist darin zu suche», daß sie unter Geltendmachung ihrer Verbindung mit einem Grasen von Ronay die Frau Gene ral Rolrttherg-Cbarloiteiibnrg um ein Tarledn von 60000 Mark betrogen bat. Auch aus den angeblichen Grase« von Ronau wird wegen Hochstaveleien gefahndet. Berlin. Wie der „Deutschen TaoeSztg." von zuverlässiger Seite mitgeteilt wird, wird die „P o ft" am 31. Mär- d. I. ihr Erscheinen ei »stellen. Kiel. Bei einem Brande in der Wohnung de» Werft- ZimmermannS Banecke erstickten zwei Kinder im Alter von 4 Monaten und 4 Jahren. Tcm Branddirektor Freiherr» von Mottle gelang eS jedoch, mittels Sarrerstosf-Apvaraten beide Kinder inS Leben zlirückzrirrifen. Nur ein drittes jüngste» Kind, das Brandwunden erlitt, schwebt in Lebensgefahr. Brandenburg a. d. H. sAmtlich.) Bei der Ersatz wahl zum Abgeorwietenhauft im Wahlkreise Potsdam 7 wurde Regierungspräsident z. D. v. Brandenstein fkons-j mit 366 Stimmen gewählt. Aachen. sPriv.-Tel.) Direktor Jnderfurth von den in Koiikurs geratenen Jülicher Ledcrwerken meldet telegraphisch, er sei nicht geflohen, sondern befinde sich im Aufträge des Verwaltungsrats der Lederioerke aus Reisen, er werde sich morgen der Aachener Staatsanwaltschaft stellen. Düren. Dr Heck aus Rbehdt. von dem gemeldet war. daß er sich mit Fräulein Bertha Krrrvv verlobt habe, ist, wie die „Türrner Zrg." meldet, in die hiesige Provinitatpflege- anstaIt gcckacht worden. Nürnberg. Ei» Feuer in dem TranSionnatorenkoch- raume der Schuckertschcn Fabrik zerstörte nahezu das ganze Gebäude ES verbrannte» 6000 Liter Mirreral-Oel. Dir Ausdehnung ans dir übrigen Fabrikränmr wurde verhindert. Breslau. Die am 4. Januar in der Kohlengrube .Marie" bei Sohra» verschütteten fünf Bergleute sind nun als Leichen geborgen worden — Aus der KleophaS-Griibe bei Röntgst,üire wrirben zwei Häuer durch plötzlichen Zusammenbruch mehrerer Pfeiler ver, chüttet und getötet. Posen. sPrw.-Tel.s In Russisch-Polcn und Littauen herrscht strichweile eine Kälte bis 36 Grad Cersius. Eine große Anzahl Milchsrauen und Landleute wurden vor den Toren der Stadt erfroren ausgefundcn. Debreczin sUnaarn). kPriv.-Tel.) Im Destillation»- raum der städtischen Gasfabrik ereignete sich «ine furchtbare Explosion. Da- GchLud«, t« de- gebracht find, flog in die Luft wodurch —. , , ^ lädiert wurde. Im selben Äugeubttcke verloschen d«. Stadt die Gasflumustn. Die Ga»fabrik wurde durch dk Ex plosion in Brand gesteckt, und nur mit Mich« aelang At der Feuerwehr, die Reservoir« zu rette» und -tetdnrch größere» Unglück zu verhüten. Szatmar jUngarn). Der Oelonom wollte sich gestern mit seiner Gattin und drei entfernt gelegene Gemernd« begeben. Unter Familie don einem heftigen Schnee st urv de« sie sich nicht zu schützen vermochte. Heute . atmar fUngarn). Der Oelonom Peter Moclonzr wollte ^ich gestern mit seiner Gattin und drei »cnder« tn eine sind« begeben. Unterweg» wurde die überrascht, geam lützen vermochte. Heute morgen fand «t»e Geudanuerie-Patroulllr die ganze Familie lb Perl»««») er» froren aus der Straß« liegend. Pari». Deputierteukammer. Präsident Donmer eigt den Tod der Mutter de» Präsidenten Loubet an. und «den. ühlen zeigt ven Lod der Mutter de» Präsidenten Landet an, schlagt vor, zum Zeichen der Teilnahme dir Sitzung aufzuve Ministerpräsident Combe« erklärt, er schließe sich den Gefü. . der Kammer an. Die Sitzung wird darauf aufgehoben. Pari». lPriv.-Tel.) Ein vor dem Pantheon ausgestelltes Givs.mo'oelt von Rodin» „Denker*' lda« Werk erregte auf der lebten Dresdner KunstauSstelluW Aufsehen. D. Rev.s, wurde von einem Irrsinnigen namens Picon mittelst einer Spitzhacke zertrümmert. Picon stellte sich dem Kommissar und gab an. daß elend« Machwerk beleidige sein ästhetisches Empslnden. London. fPriv.-Tel.) Da» Kabinett Balkour soll durch ein liberale» Kabinett unter Vorsitz Sir Campbell Banner- mans ersetzt werden. Stockholm. Die heutige Eröffnungssitzung de» Reichs- tag» wurde mit der Einweibunades neuen Reichs- taoSgebäudeS verbunden. Der Vönig ernannte dieselben Präsidenten und Vizepräsidenten beider Kammern wie in der vorigen Session. Petersburg. sPriv.-Tel.) An bestinformierter Stelle erfährt man, daß Fürst Swiatopolk-Mlr-ky trotz der Intrige» Pobjedonoszews und Duronowo» nach wie vor das völlige Vertrauen des Zaren besitze, deshalb auch weiterhin aus seinem Posten bleiben werde, .^rer zirkuliert das Gerücht von der Bildung eines Post- und Telegrcwhen-Ministerium». Petersburg. sPriv.-Tel.) Wie aus Lodz gemeldet wird, fanden dort gestern große Kundgebungen statt. Eine große Truppe Demonstranten durchzogen mit roten Fahnen die Straßen. Die 'Demonstranten gaben auf die Polizei etwa 50 Revolverschüsse ab, wobei ein Polizeiaaent verletzt wurde. Die Polizei erwiderte daS Feuer, wober ein Schuhmacher, der eine rote Fahne trug, erschossen wurde. 16 Verhaftungen wurden vorgenommen. Petersburg. Nach der Ansicht böberer RegtenmgSkrrise ist es polsttlch undenkbar, daß Witte als Nachfolger Lwiatavolk- MirSlns Minister deS Innern werbe. Mille selbst würde seinen eigenen Auslagen nach diesen Posten nickt einmal annebmen. da er iür ihn bei der momentanen Laae zweifellos eine Erniedrig,rng bedeute. Ebenso kasich sind alle Meinungen über Fürst Swtatr» Volk MtrsknS Bleibe». — Die Veranstaltung von Banketten mit politischen Reden ist jetzt aufs strengste untersagt. In mehreren Fälle» dabei, auch dle Gouverneure gegen dir Teil nehmer an früheren Banketten, dir bis zum Dezember-Erlaß der Recherrmg geduldet waren, nachträglich Untersuchungen eingeleitet. — Aus einzelnen Städlen wird gemeldet, daß die Polizei auch setzt wieder, wie zur Zeit Plcbwes. in Prlvatwohnungen dringt, um sogenannte verbotene Versammlungen zu entdecken. Newyork. Der als Urheber des Anschlags mrs daS Fried- rich-Denk mal in Washington verhaftete Mann namens Rousseau hat gestanden, daß er der Täter ist. Es ist fetzt festyesiellt worden, daß er zugleich der Monn ist. der im Jahre 1003^100, Pfund Tynannt ^an Bord^des White Star-Dampsers fliegen können. menen drei AttentatSverluche gegen , schiff „Connecticut" verübt zu haben. ONackitS einnedeude Devetcke» bestnde« kick» Seit« 4.) »r«»e»,r, ». « ,«<>»» , er»»»» ir« «r> »rer««»« rsr.ro. Dn«»»« «»»i rrrr -. erarrrdahn —Lorntard»» —. Lourorrur» —wir»». <r»l> - . PorMiNvlN — —. rSrkntor» —. A«st. >»ri«. «» w» ->«n,- »«» >« 0». »»«Ne, »HO t!ieue iionugtrlrn tt.so rurl.n rrmisic. «nletde, 89 Ni rürtenlor. >80 tü. Onemrn. dan' r>S? —. «I,»>«dabn . Semdrrr»«» Feil. »»rir. »rodukr.nm«!». »»Ire» »er Januar e» 8» »er UNtrj-Juni X.M. kg. Li-trüu« oer Januar «» —. Per Mai-Lugus» «<i rr. rAhrg. «übil oer Januar «d.S5. »er Ma><«»a»st rb.75. ruhig «»fterea«. Produtten-verich«. Weizen »er D'irmder , »er Januar — Roggen i>,r Leremder . prr Januar —. SeI<r>ii»«Io». >»»»»». ,S>-Ir»U>«mark!.l rknglifcher Weiren ruhig, stktig. amerik. Waii etwa« »eg«. Donai>,r nomine», unver'nberi. ilngl. Mehl frft. am»», ruhig stetig Oirfti ksr Hasir ruhig WcUer: Regen. Ocrlliches nnd LLchfischeS. — Se. Majestät der König reffte gestern vormittag 11 Nbr 2t Mimrleu mit Sonderzug van Dresden-Neustadt au» z»m Be suche des KniservaareS nach Berlin ab. In seiner Begleitung betäuben sich Staatsmlnister von Metzich. Oberstmarlchall A>ar Vltzlkum von Eckriädt, Hostnaffchall Graf von Rex. General ä l» 8„jte Generalmaior von Altrock. Flügeladjutant Major von der Tecken und Ordonnanzoisuier Haupt,nann Richter Nach 2 Uhr lief der Sonderzug aui dem Arlhaller Bahnlws in Berlin ein. Der Kaiser, der das grüne Baud de- Orden- der Raurenkrone über dem Paletot trug, war kurz vorher zrnn Empfange des König- aui dem Bahnsteig« elirgetroffen. aui dem sich auch der Kronprinz, die in Berlin und Potsdam anwesenden Prinzen des Königlichen Hauses, die lm Gardekorp« dienenden Prinzen aus reich-deutschen Häusern, der Reichskanzler, die Herren des Haupiaiiartirr». die Generale und Admirale, der Kommandant und Polizeipräsident von Berlin, die Regiments kommandeure der Garnison von Berlin, die tn Berlin komman dierten sächsilchen O'siziere nnd die Herren der sächsischen Gesandt schaft versammelt hatten. Die zum Ehrendienst beorderten Herren, Kommandant de» HauptguartierS Generaloberst v. Kessel und der Kommandeur de» Ulanen-Regiment» „Hennsg» v. Treffens»!»" Nr 16. Oberstleutnant v. Pavvritz und der Gesandt« Graf Hvhr„thal, warrn dem Könla bl» Zossen enigrgenaetabren. Tie Monarchen begrüßten sich herzlich und küßten einander. Dle mlll'äiischen Ehren erwie» eine Kompagnie des 4. Gardereglment» mit Fabne und Musik. Nock dem Vorbeimarsch bestiege» der Kaffer und drr König eine vierspännige Äalakaroffe und fuhren »ach dem Schlöffe, vom Publikum überall lvmpathisch begrüßt. Eine Schwadron de» 2- Garde Ulanen-Regiment« eskortierte Im Schloßhvfe stand eine Ehrenkowpagiile de» Kaiser Alexarrder- Garde-Gieuadier-Reglment». Im Schlosse wurd« der König von der Kaiserin empfangen. Zum Empfang batten sich auch die Vtliizessiiinen, der Obersikämmerer und die Herren und Damen der Umgebung, die Kab'neliSchefs, die Minister und Staats sekretäre etiigrfuilden. Dir Rückkehr de» König» erfolgt heute nachmittag. — Bei der Einstellung Sr. König!. Hoheit Ke» Kron prinzen als Leutnant in das Leib-Grenadier-Regiment hielt vorgestern Se. Majestät der König folgend« Ansprache: „Grenadiere! 'Der heutige Tag ist sowohl für Mich wie für daS Regiment «in bedeutungsvoller Festtag. Ich habe durch Order von heute Meinen ältesten Sohn, den Kronprinzen, zum Leutnant im Leib-Grenadier-Regiment ernannt und ihn damit demjenigen Truppenteil überwiesen, in dem Ich einen großen Teil Meiner militärischen Ausbildung empfangen und an twm Ich stets mit »varmer Liebe gehangen habe. Auch jetzt noch be trachte Ich daS Regiment als Meine militärische Heimat. Es ist daher eine Art von Familienfest. daS Ich mit Meinem lieben Regiment zusammen feiere. Ich hoffe, daß der heutige Tag, an dem Ich Mein Liebstes dem Regiment überweise, dies« Bande noch enger knüpfen wird. Es war der innigste Wunsch Meine heißgeliebten. seit drei Mvnatan verewigten Herrn Later». Seinen ältesten Enkel in die Armee einstellein zu können. Gott, der allmächtige Herr über Leben und Tod, hat eS ander- be stimmt. Noch ist Mein Herz von tiefer Trauer erfüllt über diesen für Mich unersetzlichen Verlust. Aber e» erfüllt Mich doch mit freudigem Stolz, als nunmehriger Chef zum ersten Male heute vor die Front Meine» lieben Leib-GrencdievMeaiNent- treten
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)