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242, IS. Oktober 1912. Künftig erscheinende Bücher. BöNenblaU f. d )ljchn. Buchhandel. 12551 Albert Langen Verlag ?ür LitLeraLur und Kunst München (I 2m Oktober wird erscheinen: Hans Heinrich Ehrler Lieder an ein Mädchen Gedichte Amschlag und Einband von Alphons Woelsle Geheftet 1 Mark 50 Pf., gebunden 2 Mark 50 Pf. (?>ie „Lieder an ein Mädchen" geben keine auffällige Absicht und Mühe kund, auch die Lyrik an Form ^ und Inhalt von Grund aus zu „erneuern". Sie sind nach dem durch die großen Dichter von gestern geadelten Lerkommen überhaupt keinem Willen, sondern dem Erlebnis entstammt. Wir haben da vielleicht eins der seltenen Versbllcher, aus denen die Fülle eines Schicksals und die Kurve einer ergreifenden Liebes geschichte herauswächst. Täte man der ursprünglichen Art ihrer Entstehung damit nicht unrecht, so könnte man die Kette dieser Gedichte wie einen Roman lesen, den ein reifer Mann an einem eben aus der kind lichen Lülle sich hebenden Mädchen wundervoll schmerzlich durchlebt. And man liest sie, als wäre ihrer eins aus dem andern gekommen, als wären sie in ein paar schön und schwer erregten Stunden hervorge bracht. Trotzdem ist jedes von seinem eigenen Lichte hell und von seinem Klang beschwingt; und wie alle zusammen hat das einzelne jenen geheimnisvollen Blütensprung, der das unwägbare Merkmal der echten Lyrik von jeher war und immer bleiben wird. Auch sind sie von der Luft eines weichenden Sommers er füllt und eingeborene Kinder der Natur. Die Frauen und Mädchen werden das Buch als eins der ihren lieben. H Früher ist erschienen: Hans Heinrich Ehrler Briefe vom Land Amschlag von Alphons Woelsle Geheftet 3 Mark, gebunden 4 Mark 50 Pf., in Halbfranz 6 Mark Ludwig Finckh in den Propyläen: „Dieses Buch ist in dem Geiste geschrieben, der aus der sommer lichen Kraft Goethes weht. . . ." Württembergs» Zeitung, Stuttgart: Wer dieses Buch gelesen hat, sollte am gleichen Tage noch einen Strich in seinem Kalender machen; denn es könnte lein, daß er ein paar Tage nachher schon glaubt, es von je gekannt zu haben, gerade so wie alle anderen Bücher großer Dichter. Es ist ein Buch, nicht klug und gescheit und vortrefflich wie der Durchschnitt, sondern weise und in sich vollendet wie wenige. Aber wenn man über den Künstler Ehrler redet, werden die Worte fallen, als gelten sie Mörike. Bezugsbedingungen: in Kommission mit 25^, bar mit 33'/-?l>, Partie 7/6. Wir bitten, die beiden Bücher Ehrlers insbesondere Frauen und Mädchen zu empfehlen. Albert Langen, München. München, 14. Oktober 1912.