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8 Die ältesten Vrtsherrsch aste» von lsirschfeldc. . (Anal. I. 3(() berichtet, „der Rath (zu Zittau) den ersten Theil von Hirschfelde nebst dem Dorfe Rohnau von Herrn (Christoph v. Rom- berg auf Blankenstein". Zittauer Ehroniken fügen dieser wörtlich über- genomnienen Notiz noch den Aaufpreis, 2(00 Sch. Gr., hinzu. Sonst weiß man absolut nichts von diesem Antheile, weder von der Lage des selben, der ungefähren Anzahl der zugehörigen Gutsunterthanen, den etwaigen herrschaftlichen Feldern, noch von irgend welchen gutsherrlichen Handlungen des v. Romberg oder eines etwaigen Vorbesitzers. Die Höhe des 'Kauf preises (viel höher, als der (506 an Avaw gezahlte von (625 Sch.) mag sich daraus erklären, daß in diesen Aauf auch das Dorf Rohnau ein geschlossen war. Nach Zerstörung der dasigen Burg war das Areal des dazu gehörigen Vorwerks „Unter-Ronow", wir wissen nicht, ob schon unter Wentsch v. Donyn oder erst unter den Ayaw, in eine Anzahl Bauergüter und Gärtnernahrungen zertheilt und hierdurch erst das Dorf Rohnau geschaffen worden. Ebenso war das Areal, auf welchen: das ganze jetzige Dorf Scharre liegt, und welches einst die zu Rohnau gehörige Schäferei bildete, zu einer (reichlichen) Hufe gerechnet, als ein Bauergut (das nachmals (Zueißersche) verkauft worden; erst später hat man hiervon ein kleineres Bauergut und zwei Gärtnernahrungen abgezweigt, zu denen nach und nach auch eine Anzahl Häuslernahrungen gekommen sind 9- Der erwähnte Thristoph v. Romberg hieß übrigens eigentlich v. Herms- dorf und stammte aus einer in den Herrschaften Hohnstein und Tollen stein begüterten Familie. Bis (472 war er Hauptmann Thristophs Herrn v. Wartenberg auf Tollenstein und hatte von diesem die Stadt Rumburg zu Lehn gehabt. Danach nannte man ihn, selbst als er nicht mehr Rum burg besaß, „v. Romberg", wie damals diese Stadt allgemein geschrieben ward. Ebenso wie die Herren v. Wartenberg, war auch er ein Feind der Zittauer gewesen und hatte sowohl in der Wartenbergschen ((H67), als in der Luttitzschen Fehde ((H6H) wiederholt Einfälle in das Weichbild Zittau gemacht und zumal auf den Stadtgütern geraubt und gebrannt. Es ist daher nicht wahrscheinlich, daß er vor (H72 bereits einen Antheil von Hirschfelde und das Dorf Rohnau besessen habe. (H83 aber half er mit anderen oberlausitzischen Adligen einen Streit der Stadt Lauban beilegen H. Als (472 die Herren v. Wartenberg ihre Herrschaft Tollenstein an die Brüder Ernst und Albrecht von Sachsen verkauften, überließen sie ihm ihre Herrschaft Blankenstein bei Außig, wo er (503 starb^). Aller Wahrscheinlichkeit nach also erkaufte Ehristoph v. Romberg erst im Laufe der 70 er Jahre einen Antheil von Hirschfelde, sowie das Dorf Rohnau, und zwar von den stets geldbedürftigen Ayaw, so daß also sein Antheil nur einen Theil des einst Donynschen, dann Ayawschen Hirsch felde bildete. Daß aber der Rath zu Zittau (dH einen „ersten" Antheil und damit eine ansehnliche Zahl Bewohner von Hirschfelde erwarb, steht 9 Ausführlicher bei Knothe, Gesch. der Dörfer Rohnau, Rosenthal und Scharre, 1857, S. u> ffg. und S. 43 ff- 9 Ivcinart, Rechte und Gewohnheiten, I. 280. 9 Ausführlicheres über ihn s. in Lrmischs Neuem Archiv für sächs. Gesch. II. 233 und 235 Anm., und in den Mittheilungen des Nordböhm. Lxcnrsions-Llubs XVI. 324.