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12 Die ältesten Mrtsherrschaften von Hirschfelde. Zwiespalt und Uneinigkeit von wegen Bestellung der Kirchen- und Schul- diener zugetragen" hatten. Da verkaufte endlich den sy. Nlärz (570 der Prior und Großmeister des Zohanniterordens in Böhmen rc., Wenzel Herr v. Hassenburg auf Strakonitz mit Rath und in Gegenwart vieler kaiserlicher Räthe, sowie der eben auf einem Landtage zu Prag anwesenden Abgeordneten der oberlausitzischen Stände, die beiden kommenden zu Zittau und zu Hirschfelde „nebst allen Zugehörungen und den erblichen widemuthleuten und Unterthanen zu Seitendorf, Dittelsdorf^), Burkersdorf und Hirschfelde, dem Decem zu Hirschfelde und dem incorporirten Filial zu Burkersdorf um (0500 Thaler an die Stadt Zittau, als erbliches Dropsr-Gut". Am (1. April 1570 ward dieser Kauf vom Kaiser con- firmirt und am 9. Juni (57( von dem Grdensmeister im Namen des gesammten Ordens die Quittung über richtigen Linpfang des Hausgeldes ausgestellt 2). So war denn (570 endlich auch der dritte, kleinste, aber wegen des damit verbundenen Kirchenpatronats wichtige Antheil von Hirschfelde in den Besitz der Stadt Zittau gelangt. Der Rath säumte nun auch nicht, sowohl die kirchlichen, als die weltlichen Angelegenheiten des Orts neu zu regeln. Ls fehlte, wie erwähnt, schon seit (555 an einer Amtswohnung für den Pfarrer. Als sich (572 das Pfarramt durch den Abzug des obengenannten Ulrich Rule erledigte und der Rath Llias Weiße, einen geborenen Zittauer, der seit (561- in Frankfurt a. d. O. Theologie studirt hatte, zu seinem Nachfolger erwählte, wurde, zuerst interimistisch, im Hofe der Pfarrei ein Häuschen gebaut, in welchem dieser erste, völlig pro testantische Pastor von Hirschfeldc nun bis zu seinen! Tode wohnte. Unter seinem Nachfolger, Ll. Zacharias Posselt, aber wurden von (593 an die noch stehenden außerordentlich dicken Nlauern des ehemaligen Pfarrhofes wieder ausgebaut und so das jetzige Pastorat geschaffen. Ls fehlte der Kirche noch ein würdiges Geläute. Sie besaß nur ein einziges Glöcklein ((8), wohl das erste, das in Hirschfelde überhaupt auf dem Kirchthurm erklungen ist. Den Schriftzügen der Buchstaben in der Umschrift zufolge stammt es aus der Zeit um (300; es ist noch heute als sogenannte „kleine Glocke" im Gebrauch. Da verehrte bereits (573 der Rath, als neuer Kirchenpatron, der Kirchgemeinde Hirschfelde eine große, reich gezierte, mit zahlreichen Inschriften versehene Glocke, „52 Lentner 8 Pfund schwer" ((5). Bon den bisherigen „Lomthuräckern" bestimmte er 25 Scheffel zur Widemuth des Pastors; die übrigen aber überließ er parzellenweise an Unterthanen theils h Schon ^27 wurden der Lammende in Zittau von dein Landvogt der Bberlausitz unter anderem „zu Dittelsdorf eine Mark" wiederkäufliche Zinsen confirmirt (Laus. Mag. Z8SZ. 408). Wahrscheinlich war dieser Zins an die Lammende Hirschfelde über wiesen worden, umsomehr, da Dittelsdorf dahin eingepfarrt war. Die Unterthanen zu Seitendorf rührten wohl daher, daß 072 die Brüder Konrad und Adam v. Kyaw gemeinschaftlich „der Kirche zu Hirschfelde Z Mark 2 Gr. erblichen Zins auf den Gütern zu Seitendorf" verkauft hatten (Zittauer Obrouioou Haupt). Ls waren dies wohl die „2 Bauern und 2 Gärtner zu Seitendorf", welche der Rath I6-ZO. ebenso wie die 2 Bauern zu Blumberg (S. 22) zs-zo an Hans v. Gersdorff auf Burkersdorf verkaufte (Ruothe, Gesch. von Burkersdorf und Schlegel, ;862. S. H). 9 Larpzov, Anal. III. ;8 ffg.