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Die ältesten Grtsherrschaftcn von Hirschfclde. 5 des Lehnmanns zu Dittelsdorf". Dies also waren die Ueberbleibsel der Herrschaft Rohnau. Wir vermuthen, daß Heinrich v. Ayaw sie von Wentsch v. Donyn erkauft hatte, daß aber wegen nicht pünktlich geleisteter Zahlung Streitigkeiten aller Art entstanden waren. Wenigstens veräußerte Ayaw, als die Güter endlich in seinen rechtlichen Besitz gelangt waren, Seitendorf, das größte derselben, sofort wieder, halb an die Gebrüder Sorße auf Rosen thal, halb an Johann v. Gersdorff auf Großhennersdorf, doch wohl nur deshalb, um seine noch rückständigen Aaufgelder wegen Hirschfelde rc. abzahlen zu können. Schon (-((9 (sch Januar) aber war er „zu Reibersdorf gesessen, Erb Herr zu Hirschfelde" und ertheilte, als solcher, seinen Eonsens zum Verkauf einer Hirschfelder Wiese (79) „so Lorenz Brendler verkauft hat an Lorenz Rösler, Bürger zu Zittau". Am (8. Januar (-(20 endlich stellte „wentsch (III.) Burggraf v. Donyn, (jetzt) zu Hörnitz gesessen", jedenfalls der seit (M als „Wentsch der junge" bezeichnet- Sohn von Wentsch II., eine Urkunde aus, worin er bekennt, daß er wegen der oben aufgezählten Güter „ganz und gar gerichtet (verglichen) und geschieden sei mit Heinrich v. Ayaw und seinen Erben", daß er die Güter vor dem Landvogte auf gelassen und Ayaw damit habe belehnen lassen, daß er auf dieselben nie mehr Anspruch erheben, auch „die Majestätsbriefe, die er von Aönig Wenzel darüber habe", nie mehr gegen ihn gebrauchen, sondern „eine ewige Sühne und Richtung mit ihm halten wolle"'). Seit dem Jahre (-((8 also befand sich Hirschfelde im rechtlichen Besitz der Familie v. Ayaw und ist es im Wesentlichen geblieben bis (506. Seit (H2-( dehnten, wie bekannt, die Hussiten ihre Raub- und Vcr- wüstungszüge auch in die südliche Lausitz aus. In der Woche nach Cantate ((8. Mai) des Jahres >127 wurde auch Hirschfelde von ihnen cingeäschert. Hierbei war gewiß auch das herrschaftliche Haus auf dem Markte mit verbrannt. Es ward wieder aufgcbaut; denn auch später wohnten daselbst einzelne Gutsherrschaften oder deren Verwalter. Bei dem Wiederaufbau des ganzen Ortes dürfte der Markt mit seinen Lauben-Häusern und ebenso die hauptsächlichsten Gassen diejenige Gestalt erhalten haben, die sie mit geringen Veränderungen bis gegen Mitte des gegenwärtigen Jahrhunderts zeigten. Da Heinrich v. Ayaw in Reibersdorf wohnte, so setzte er als herr schaftliche Verwalter von Hirschfelde zuverlässige Personen ritterlichen Standes ein. So heißt schon (-(22 Friedrich v. Ayaw, Heinrichs Bruder, als er etliche Erbzinsen auf dem alten Ayawschen Familiengute Spitz- kunnersdorf an den Zittauer Bürger Hans Ludwigsdorf verkaufte, „zu Hirsch felde gesessen" 2), und (-(27 präsentirte „Friedrich Ayaw, zu Hirschfelde gesessen, und Heinrich, sein Bruder", gemeinschaftlich einen Geistlichen zu der Pfarrei in Reichenau. In den Jahren (-(ZH und (-(59 wird ein Heintze (von) Proinnitz als „zu Hirschfelde gesessen" bezeichnet (AG. ^29 fg.). Er stammte aus einer schlesischen Familie und war wohl erst als Schwager >) (Original im Rlostcrarchiv zu Marienthal, abgedruckt bei v. Kyaw, Lamilien- Lhronik, S. H27. 2) Dorn ick, Einige Nachrichten von den Herrschaften in Hainewalde und Sxitz- kunnersdorf. (82Y, S. S.