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6 Die ältesten Mrtsherrschaften von Hirschfelde. der Brüder v. Gersdorff auf Tauchritz in die Oberlausitz gekommen. Da nichts von ihm bekannt ist, was ihn als Inhaber eines Antheils von Hirsch felde kennzeichnete, so halten wir auch ihn nur für einen von den Ayaw eingesetzten Verwalter. sH37 kaufte er von den Herren v. Biberstein auf Lriedland die Burg Landeskrone bei Görlitz nebst den zugehörigen Ort schaften, aber nur, um sie sofort wieder an den Herzog Hans von Sagan, einen Gegner von Görlitz, zu verkaufen, woraus sich langwierige Streitig keiten ergaben. Wie lange der bisher genannte Heinxich v. Ayaw gelebt hat, ist zweifelhaft. Es war jedenfalls ein gleichnamiger Sohn, „Heinze Ayaw Junker zu Hirschfelde", der (H60, wovon sofort wird zu sprechen sein, einen Theil des „kalten Vorwerks" an die Tölestiner auf Oybin verkaufte. Dieser nun hinterließ drei Söhne, Hans, Tonrad und Adam, welche zuerst (H67 bei Gelegenheit eines Tauschcontracts genannt werden H. Hans war wohl (H72 nicht mehr am Leben; denn in diesem Jahre verkauften nur Aonrad und Adam „zu Hirschfelde gesessen", an die dasige Airche 5 Mark 2 Gr. Trbzins auf ihren Gütern zu Seitendorf H. Später trat Adam seinen Antheil an Hirschfelde seinem Bruder Aonrad ab und lebte darauf in Gießmannsdorf, zu welchem er auch Rosenthal erworben hatte (3H). Mindestens seit (HHo war Aonrad der einzige Besitzer des Ayawschen Antheils von Hirschfelde. (506 verkaufte er denselben für (625 Schock Groschen an den Rath zu Zittau und zog nach Ruppersdorf, das er kurz vorher erkauft hatte. Die Einkünfte einer Gutshcrrschaft aus ihrem Gute bestanden während des Mittelalters und bis in die neueste Zeit einmal aus den von allen Ansässigen zu zahlenden Trbzinse, sowie mancherlei anderen im Laufe der Zeit den Gutsunterthanen auferlegten Abgaben, sodann aus den Sporteln und Bußen, die bei dem Ortsgericht eingingen, endlich und hauptsächlich aus den Erträgnissen des herrschaftlichen lVirthschaftshofes, auf welchen alle männlichen Bewohner eine bestimmte Anzahl Tage im Jahre, theils mit dem Pfluge, theils mit der Hand, Hofedienste zu leisten hatten ((OO. Die herr schaftlichen Leider in Hirschfelde bestanden, wenigstens unter den Ayaw, wesentlich in dem sogenannten „kalten Vorwerke" (36), welches un mittelbar an die Lluren von Drausendorf grenzte. Ob die Ayaw auch einen Wirthschaftshof daselbst besaßen, wissen wir nicht; auch keinerlei lokale Tradition berichtet von einem solchen. Und doch kann das auf dem Markte gelegene herrschaftliche Haus unmöglich zugleich den Mirthschafts- hof, das Vorwerk, gebildet haben. Last unaufhörlich in Geldverlegenheiten, hatten die Ayaw von jenem kalten Vorwerk einen Theil nach dem andern veräußern müssen. Den einen Theil besaß schon längst vor (H88 ein Aaspar v. Gersdorff. (HYO sollte dieser von demselben, zufolge des Hirschfelder Schöppenbuchs (I fol. Hu, und H6), 8 Mark an Procop Schröters Mutter auszahlen, wofür ihm diese sein Gut in Hirschfelde los und ledig lassen wollte. Er besaß also außer dem Antheils vom kalten Vorwerk noch ein ') Schönfelder, rNarieuthal, S. 2) Zittauer Odrouioou Ilauxt.