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130, 9. Juni 1909. Nichtamtlicher Teil. VSrseichtatt j. d. Dtschn. Uuqhandcl 6895 sich befand, versetzt werden. Alte Pläne und Zeichnungen dienen dabei als Richtschnur. Von den verschiedenen Katalogen der Goetheschen Sammlungen wurde zuerst der der Majolikensamm lung und der Sammlung Goethescher Bildnisse abgeschlossen. Beide bearbeitete in mustergültiger Weise der am Goethe- Nationalmuseum und den Großherzoglichen Museen seit langem erfolgreich tätige Kunsthistoriker vr. Felix Graefe. Die Arbeit ist, wie sich jetzt herausstellt, viel umfangreicher, als sie bei deren Beginn erschien, aber trotzdem wird die Ausgabe des gedruckten Katalogs am Schluß des Jahres 1909 zu ermöglichen sein. Das Gleiche gilt von der von vr. Semper begonnenen Neuordnung der naturwissenschaftlichen Sammlungen. stellung veranstaltet, die eine Anzahl interessanter Dokumente über Goethes Verhältnis zu Frau von Stein und seine Stellung zu England zur Schau stellte. Mit Theater-Aufführungen in Bad Lauchstedt am 6. Juni fand die diesjährige Tagung der Goethe-Gesellschaft ihren Abschluß. Jahresversammlung des finnischen Verlegervereins. — »PinZka köiIa^Zkörsnin^en« hielt am 25. Mai seine Hauptversamm lung in Helsingfors ab. Die Einnahmen des Vereins betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahre 3402 sinn. Mark; die Ausgaben 6259 sinn. Mark, davon 2658 sinn. Mark zu dem fünfzigjährigen Jubiläums-Fest und 897 sinn. Mark für Herstellung des Jahres katalogs des finnischen Buchhandels. Für die weitere Heraus gabe des Jahreskatalogs beschloß man den Sortimenterverein zum Zusammenarbeiten einzuladen. Allgemeiner deutscher Nichtertag. — In der in den Pfingsttagen in Frankfurt a. M. stattgehabten Vorstandssitzung des Deutschen Richterbundes ist beschlossen worden, auf den 12. und 13. September d. I. eine Einladung zu einem allgemeinen deutschen Richtertag nach Nürnberg ergehen zu lassen. Deutscher Buchdruckervercin. — Der zurzeit in Cöln a/Rh. tagende Deutsche Buchdruckerverein befaßte sich in seiner Sitzung vom 7. Juni mit dem vom Gutenbergbund gestellten Antrag auf Abschluß eines Tarifgemeinschaftsvertrages. Nach ein gehender Erörterung beschloß die Versammlung mit 65:29 Stim men, einen Hauptvertrag, betr. die Tarifgemeinschaft der deutschen Buchdrucker, mit dem Gutenbergbund abzuschließen vom 1. Oktober d. I. ab, und zwar unter der Voraussetzung, daß der Gutenberg bund eine durchaus selbständige, nach allen Seiten hin unab hängige Organisation ist und bleibt, in der weder politische noch religiöse Bestrebungen verfolgt werden. Als Ort der nächsten Tagung wurde Stuttgart bestimmt. Deutscher Buchdruck-Preistarif. — In der Kreisversamm lung, die der Kreis II (Rheinland-Westfalen) des Deutschen Buchdrucker-Vereins am 18. Mai in Dortmund abhielt, bemerkte der Vorsitzende Herr A. Neven Du Mont über die Einführung mäßiger Druckpreise mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, groß gewesen; auch das Bestreben der Mitglieder selbst sei, soweit er es zu übersehen vermochte, ein ehrliches gewesen, aber die Ver hältnisse haben sich vielfach stärker erwiesen. (!) In den letzten Wochen ist an sämtliche Mitglieder des Kreises II eine Rundfrage betreffend die Durchführung des Buchdruck-Preistarifs ergangen. Die eingegangenen 125 Antworten bestätigten das im Vorher gehenden Gesagte. Die Herausgabe des Buchdruck-Preistarifs wurde allgemein begrüßt und der Wunsch ausgesprochen, daß der eingeschlagene Weg mit Nachdruck weiterverfolgt werden möge. (Aus: Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker.) Central - Verein Deutscher Buch- und Zeitschriften- händlcr, C. B. (Vgl. Börsenbl. Nr. 115.) — Dem soeben ver öffentlichten Bericht des Vorstandes über das Geschäfts ahr 1908/09 entnehmen wir folgende Stellen: Besondere Alts merksamkeit schenkten wir den Nachrichten in der Presse über die Schundliteratur, die im letzten Jahre fast eine ständige Rubrik einnahmen und immer in dem Vorwurf gipfelten, daß der Kolportage-Buchhändler für den Vertrieb angeblicher Schund oder Schauerliteratur verantwortlich zu machen sei. Was dagegen durch uns in weit größerem Maße Verbreitung findet, wird aus Unkenntnis oder absichtlich verschwiegen; unser Stand verdiente angesichts seiner Leistungsfähigkeit und der guten Dienste, die er sich bei Verbreitung guter und billiger Volksschriften erworben, Achtung und Sympathie der öffentlichen Meinung. Die bevorstehende Generalversammlung (vergl. Börsenbl. Nr. 115) ist berufen, zu dieser Frage Stellung zu nehmen. Unsere Statistik dürfte den unzweifelhaften Beweis liefern, daß der sogenannte Kolportageroman nur den allergeringsten Teil des Umsatzes aus macht. Diese Statistik weiter zu vervollständigen ist ein verdienst volles Werk. — Von hervorragender Bedeutung war das Ver mächtnis des verewigten Herrn Hermann Schönlein, Stutt gart, mit einer Summe von 30000 abzüglich der Erbschafts steuer, deren Zinsen zum Wohle notleidender Kollegen oder deren Witwen und Waisen verwendet werden sollen. Hierzu gehen Ihnen Entwürfe über die Art der Verwaltung und Verwendung zu. Der Vorstand erkennt in diesem Vermächtnis nicht nur den Wert des Geldes, sondern an erster Stelle eine hochherzige Aner kennung unseres Berufs, der dazu beitrug, die hohen Kontinuationen der ehemaligen Schönleinschen Zeitschriften usw. zu erreichen; möge diese Anerkennung reiche Früchte tragen und zur Be tätigung des Guten anspornen! — Die Bestellgeldfrage hat insofern Fortschritte zu verzeichnen, als der wiederholt gefaßte Beschluß nunmehr definitiv in Anwendung gebracht wurde. Beschwerden über Nichteinhaltung desselben gingen nicht ein, und können wir mit dem Erfolg vorläufig zufrieden sein. Ein größerer Verlag erklärte sich auf unser Ansuchen bereit, uns durch Aufdruck des Bestellgeldvermerkes ebenfalls zu unterstützen. Das Postscheckwesen am 1. Juni; neues Verzeichnis. — Die Zahl der Kontoinhaber bei den neun Kaiserlichen Postscheck ämtern des Neichs-Postgebiets hat sich nach dem Stande vom 1. Juni auf 27 777 vermehrt. Da deren Zahl einen Monat zuvor 26 030 betrug, so hat der Monat Mai einen Zugang von 1747 Konten gebracht. Der Zuwachs ist nicht ganz so groß wie der im Monat April mit 2244, da allmählich die Interessenten sich dem neuen Verfahren mehr und mehr angeschlossen haben. Wie wir seinerzeit berichtet haben (Nr. 77), hat das Reichspostamt, die bayerische und die württembergische Postverwaltung Verzeichnisse der Konto inhaber nach dem Stande vom 1. März herausgegeben. Das Reichs-Postamt hat jetzt einen Nachtrag zu dem Verzeichnis der Kontoinhaber bei den Postscheckämtern des Reichs-Postgebiets hergestellt, das erst mit dem Stande vom 1. Juni d. I. abschließt. Das Heft befindet sich bereits im Druck bei der Reichsdruckerei und kommt in wenigen Tagen zur Ausgabe. Die Zahl der Konten, die in dem Vierteljahr hinzugekommen und in dem Heft vereinigt sind, beträgt 7397. Es enthält außerdem die inzwischen eingetretenen Änderungen. Das Buch wird etwa 170 Seiten star Tie deutsche Kunstausstellung in Wien.— In Wien wurde am 5. Juni durch den Kaiser Franz Joseph im Künstlerhause die von der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft veranstaltete große deutsche Kunstausstellung eröffnet. Professor Loewith-München hielt an den Kaiser eine Ansprache, in der er an die vor 41 Jahren durch den Kaiser vollzogene Einweihung des Künstlerhauses erinnerte und dem Kaiser für sein Erscheinen dankte. Der Kaiser gab in seiner Antwort seiner Freude Ausdruck, die Vertreter der deutschen Kunst in Wien begrüßen zu können und unternahm dann einen Rundgang durch die Ausstellung. * Neue Bücher, Kataloge usw. für Buchhäudler. 764 — Lei^elsAt: L^ZtemntiselieL UgAiZter. 8°. VI 8. Daß das Register lose beiliegt, wird dankbar empfunden werden, weil dadurch das Hinundher-Blättern vermieden und Zeit gespart wird. 896*