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Dienstag. 14. Dezember 1S2S — »Dresdner Nachrichten" — Nr. 5S8 Sette 8 ^ Der oolkswirttchaltttche Wert -er Errreiierunasarbelren am Zwinger. Hta u«S wieder tritt die Fra«» auf. 0- man in der jetzt««» wirtschaftlich so schweren Zeit die hohen Kosten verantworten »,ne. di» für dt, «rneuerungSarbetten am Awtnaer auf. aewendet werden müssen, ob man mit dem Geld« nicht lieber Wohnungen bauen solle. Diese Krage wäre »»nächst kur» ko zu beantworten: Der Bau alb MuseumSgebäud« und als tkunstschöpfung von überragender Bedeutung mutzte vor weiterem Verfall geschützt werde». ES wäre sonst binnen kurzem der Bau für die Museen wie für loben anderen Zweck nicht mehr brauchbar gewesen. Und von dem Kunstwerk wären allmählich wichtige Sckmncktetle so zerstört morden, datz eine Herstellung im alten Sinne nicht mehr möglich gewesen wäre. Jedes Jahr Verzögerung bringt neue Zerstörungen, die die technische Durchführung der Arbeiten verteuern und die klinkt, lertsche Durchführung, verglichen mit dem albe» Bestand, ver. schlechter!, mützten. So mutzten wirtschaftliche und künstlerische, und nicht »um mindesten auch moralische Gründe dazu sichren, mit allen Kräften, trotz der schweren wirtschaftlichen Not der Zeit, die WicdcrherstcUungSarbeitcn zu unternehmen und vorwärts zu treiben. Hierzu kommt noch. datz. wie bet seder Arbeit, so auch hier daö Angebot sich nach der Nachfrage richtet, d. b. auf den Zwinger bezogen, die qualitativ hoch stehenden Arbeitskräfte, die gebraucht werden für diese Ar beiten, lägen gegenwärtig nahezu völlig brach, wenn nicht am Zwinger für sie Arbeit vorhanden wäre. So werden sie mit Lus» und Liebe an diese Arbeit gehen, auch wenn sie nicht lo hohe Gewinne erzielen, wie sie Zeiten der Hochkonjunktur für sie dringen können. Wenn man die Hoffnung hat. datz wir. wenn auch nur erst ferneren, besseren Zelten entgegenaehen. so kann man auch behaupten, datz die Arbeiten am Zwinger zu keiner künftigen Zeit so preiswert diirchgcführt werden können, wie gerade letzt in den Zetten der wirtschaftlichen Not. Gerade der Umstand, datz man qualitativ hochstehenden Arbeitskräften über Jahre der Not hinweghilft, und zwar mit Arbeite», an denen sich ihre technischen und künstlerischen Kräfte weiterbilden, an denen sic lernen können, gerade das ist volkS. wirtschaftlich von grotzei» Wert. Jede Qualitätsarbeit hat oolkSivirtichaftlichc» Wert, und für uns in Deutschland nach dem Kriege mehr denn je. wenn wir im internationalen Wett bewerb bestehen wollen. Unter Qualitätsarbeit ist am Zwinger nicht etwa nur die Arbeit der Bildliattcr und Steinmetzen zu verstehen, sondern auch die der Versetz- und Tpitzmaurer. der Ztmincileutr und Kupfcrklcnipncr. die zum Teil sehr schwierige und sehr kunst volle Arbeiten auSzusühren haben. Allerdings marschieren Bildhauer und Steinmetzen an der Spitze. Ihre Arbeit ist auch sür das Auge des Laien von Interesse und von Gcnutz. Das ist der Grund, weshalb diese Werklente die Arbeiten vor aller Deffcntltchkcit aiiSführcn. Jeder, der durch den Zwinger geht kann sich diele Qualitätsarbeit anichen. kann die vielfach nebeneinander gestellten alten, beschädigten und neuen Stücke vergleichen. DaS hebt das Interesse der Besucher des Zwingcr- boscs an der Arbeit, lehrt ihn den Wert der Arbeit sehen. Da? hebt aber auch das Selbstbcwiitztsein der Werklente. die alle stolz sind ans ihre schöne Arbeit. Was tst'S nun, was für die Stelnbilbhauer und Stein- metzen diele Arbeit am Zwinger lo interessant macht? Wo liegt ii>r sie der Wert dieser plastischen Arbeiten? Alle diese Sandsteinarbeitcn stammen aus einer Zeit, die, wie wenige Epochen anderer Zeiten, einen Höhepunkt tu der Kunstentwick- lung darstelleu. Tie Fertigkeit der Stcinbtldhauer und Stein, metzen war damals vor 2M Jahren aus das Höchstmatz ent wickelt. Es wird jeder kunstverständige Fachmann und jeder, -er mit ungetrübtem Schönheitssinn an dieses Stauwerk hcran- trttl. zugeöen müssen, datz alles, was in den Jahren der Er- bauung >7NI) bis 1732 geschaffen wurde, noch heute in Technik und Form mustergültig sür uns ist. Damit soll natürlich nicht getagt sein datz man etwa einen Bau wir den Zwinger für Bedürfnisse unserer Tage kopieren soll. Jeder Zeit ihre Form. Aber wir könne» an dem Bauwerk lernen, mit welcher Voll endung und welcher Folgerichtigkeit die Meister des 18. Jahr- Hunderts die Kunst ihrer Zeit zum Ausdruck zu bringen nnisstc». Man kann dies gerade an dem Zwinger so vortrefflich beobachten, weil spätere Jahrzehnte noch mancherlei Er- gSiizuiigSarbeitcn daran Vornahmen, die in krassem Wider spruch zu den ursprünglichen Teilen stehen. Wenn auch schon zu Zeilen Valtbaiar Permviers. der der tonangebende Meister der Bildhaucrarbciten war. neben i>hm persönlich gute und weniger gute Hilfskräfte beschäftigt gewesen sind, 'v haben doch alle Arbeiten der Pcrmvscrichcn Zeit eine köstliche sorm- vvNcndcie Schönheit. DaS Geheimnis her lcbcnSwarmen For men dieieS Prickeln und Nieseln dürfte wohl darin liegen, das bei aller Snmmctric der grotzcn Massen doch im einzelnen nicht ein Qrnamcnt dem andern gleich ist. Es ist erwiesen, datz die Mehrzahl der Plastiken und Qrnamente nur nach Dksszzen gearbeitet worden sind, ohne datz Mo-delle angefertigt wurden. Tein Bildhauer war deshalb eine viel grötzcrc Freiheit ge- lassen und seiner Phantasie konnte er mehr Freiheit gönnen. «IS cd in den meisten Fällen heute möglich ist. Damals war ja der Unterschied zwilchen dem bildenden Künstler und dem, der die Arbeit in Stein ausfühlte. noch nicht vorhanden. Alle Bildhauer, ob st« später stch »u anerkannte» Künstlern ent- wickelte«, oder ob sie später nur die Gehilfen ei»»e« solchen Künstler» wurden, alle mutzten durch die gleiche Schule gehen Die Bildhauer verständen deshalb alle, den Steln wirkungsvoll zu bearbeiten, und in dieser Lebendtakeit der Steinbearbeitung liegt ein Hauptretz. Heute sehen e» »Irl« der Bildhauer und Steinmetzen sür selbstverständlich an, datz man den Stein mvg- lichst „sauber und glatt" inacht. Früher lieh man die Flächen auf den Schlag stehen. Man versuchte nicht durch Schleifen und Glätten die Spuren der handwerklichen Bearbeitung fort- zutäuschcn. Heute denkt leider der Steinmetz, datz er lede natürliche Muschclstelle oder Narbe auSkictstern mutz, am allen Stein steht man. wie man die Natur Natur hat sein lasten, und wie gerade diese kleinen Flecken und Vertiefungen wir Schönheitspflästerchen einer Nvkokodame die Schönheit des Ge» samieiirdriickes des Baues erhöhen. Mber auch aus,er diesen rein handwerklichen Dingen am Zwinger wird es für jeden Bildhauer oder Steinmetz von grosu-m Gewinn sein, zu beobachten, wie sich am alten Bau der Bildhauer »nd Steinmetz dem grotzen Gedanken dcö Architekten »nterzuvrdnen wutzte, wie Architektin und Plastik an dem Bau wie aus einem Gutz ist und die Plastik dienend und unterstützend stch in die Formen der Architektur cinsttgt. Gerade die» Zusammenarbeiten der beiden Künste hat bei uns heutr lange Jahrzehnte im Argen gelegen. ES ist eine gewisse Genugtuung, wenn Fachleute aus allen deutschen Gauen nach Dresden kommen, um die ErneuerungS- arbeiten zu besichtigen »nd daran sür ihre besonderen Auf gaben zu lernen. Es ist auch sehr eigenartig zu beobachten, wie anderswo bet ähnlichen Ausgaben zunächst auch allerhand Kinderkrankheiten durchgemacht werden müssen, bis ein eln- gcorbeileter Stamm von arbeitSkundigen und arbcitSsrcudigcn Wcrklcntcn zur Verfügung steht. Qualitätsarbeit zu leisten ist das Bestreben aller am Zwinger beschäftigten Künstler und Handwerker. DaS Neben- einander von alten und neuen Teilen zwingt dazu und macht jeden am Bau unmöglich, der stch nicht mit seiner Arbeit dem Alten anpassen will. Diese Qualitätsarbeit bedeutet nicht nur für den Zwinger oder für spätere ähnliche Arbeiten in Dresden oder im weiteren sächsischen Vaterland einen Gewinn, sic wird auch für die Werklente selbst wie für die Allgemeinheit von bleibendem volks-wirtschaftlichcw Werte sein. II. O. Iü. SSnqerbundesfesfe. 1V. Deutsches SängerbundeSfcst in Wien 11)28. Der HaupiauSschiitz satzte u. a folgende Beschlüsse: DaS Fest gruppiert sich um Sonntag, den 22. Juli, beginnt mit dem BcgrütziiiigSabcnd am Donnerstag vorher und schlicht mit dem Säugeriag Montag, den 2». Juli. Zwecks Feststellung der mntmahlichen Anzahl der Festteilncbmcr ist eine unverbindliche Voranmeldung noch vor Ablauf dieses Jahres notwendig. Der Festbeitrag wirb den von Hannover nicht überschreiten. Der Musikaiisschutz ladet die groben Ge sangvereine ein zur Durchführung selbständiger Konzerte. Zu diesem Zweck werden sämtliche Konzertsäle Wiens an Nach mittagen für je eine Stunde an Einzelvcrcine überlasten. Der Fcstzug findet am Sonntag statt. Die erste Nummer der Fcst- zeitung erscheint Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres. 18. Sächsisches Elbgausängerbnndesfcst 1SS7 in Radeberg. Den Rnndcsvcrcincn ging in diesen Tagen das erste Rundschreiben sür das vom Ist. bis 18. Juli stattsindcnde Elb- gausängersest zu. Es bittet um Anmeldung der Fcstteilnehmcr, damit ein Etat sür das Fest ausgestellt werden kann, das erst malig in einer groben Sängerhalle stattfindcn soll. Für die jüngere Sängerschaft, die Nadeberg nicht von früher i>8»5> her kennt, bringt daS Niindschrcibcn eine kurze Beschreibung der Feststadt hinsichtlich seiner Industriell, seiner Sehenswürdig keiten und seiner landschastlich schönen Umgebung, durch Ab bildungen veranschaulicht. — Dresdner QrtSverbaud GabelSberger. In der autzer- ordentlichen Hauptversammlung am 1l. Dezember wurde ein stimmig der neue SatzungSentmurf glltgeheitzen, nachdem über verschiedene Abänderungen Uebercinstimmung erzielt worden war. Das Geschäftsjahr läuft nunmehr vom l. April bis 81. März: die Satzung lehnt sich an die des Deutschen Stenographenbundes und dcö Sächsischen Landesverbandes GabelSberger sinngcmätz an. Des weiteren wurde beschlossen, als Lesestoff vom 1. Januar ab daö „ttnterhaltnilgsblatt des Deutschen Stenographenbundes" an Stelle des bisher be- zogenrn „Vorwärts immer, rückwärts nimmer", dessen Er scheinen am 81. Dezember vom Verlag eingestellt wird, zu beziehen. Schriftleiter des „UnterhgltungSblatteS" ist der Vorsitzende des Dresdner OrtSverbandes, RcgierungSrat Thiemc. Schliesslich wurde noch die Kasse der Schretb- maschinenschnle des Dresdner OrtövcrbandcS sür das vcr- siossene Geschäftsjahr rtchttggesprochen und dem Kassierer Entlastung erteilt. —* Zigaretteusteuerbauderolen-Diebftahl in Berlin. Hohe Be lohnung! In der Zelt vom 1. bl- ». Dezember wurde im Reich-- stnanzzeugamt ln Berlin-Dahlem ein grober Einbruch verübt, wobei den Dieben Zigarettensteuerbanderolcn zu L. 8 und - Vs. sür tNN.Packungen von Zigaretten tn ble Hände fielen. Für die Er- grelsung der Täter und Wiederhcrbeischassung des Diebesgutes ist eine hohe Belohnung au-gesetzt. Neu» «r-stttbe in der Jwtrkauer we«««-. Mm Gon-naben-d wurde dir Zwickauer Gegend abends »Uhr S Minuten »on einem h.eftigcn E r d st o s, hclmgesucht, der eliva 12 Sekunden bauerte und von gröberer Heftigkeit n»ar als bl« vielen Erbstötze, unter bencn hi« Zwickauer Gegen» seit mehreren Jahren zu lewen hat. Die Erderschütterungcn würben im ganzen Gebiet brr Stadt ehwtckan verspürt. UHren blieben stehen und Gcbraiichsgcgenstäivdc in den Wohnungen stieben zusammen. Ai» schwersten betroffen wurden diejenigen Gebiete von Zwickau, unter denen sich grvtzc Kahlenschächte beftn-den. Lchnerbruch chSden auf dem Srzgebiraskamm. AuS NUbenau schreibt man uns: Während sich in den lieferen Gebirgslagen am vvrigen Miltivach Tanivetter ein- stellte, traten zwar die Niederschläge aus dem GebirgSkamm ebenfalls als Regen aus. der aber sofort zur Rauhrets- bildung überging und die dichtbefchnciten Wälder derartig überzog, datz man glaubte, nicht Wälder, londcrn Tropfstein- gcbilöe vor sich zu haben. Dt« Wirkung, die sich naturgcmätz daraus entstellen mutzte, war geradezu verheerend. Die Baniiiwipsel bogen sich unter der furchtbaren Last wie Sägebügel iind stürzten krachend zur Erde. In der Nacht vom Mittwoch zum Sonnabend unö am Donnerstag war das Passieren der Kannnivälder mit Lebens gefahr verbunden. Das ununterbrochene Krachen zersplittern der Wipfel donnerte wie Gewehrichülle durch hie sonst G ruhigen Wälder. Strasse» und Wege wurden unpassierbar, Leitungen zerstört, und bald deckle ein Chaos von Aesten, Wipfeln und zersplitterten Stämmen den Bude». Hoffentlich bleibt bas Wetter missd. Erneuter Schncesall würde das jetzt begonnene ZerstörungSwcrk der Natur der artig vollenöcn, datz der Schaden, der zwar schon jetzt lehr gros, Ist. dann unübersehbar für unsere Erzgcbtrgskamm- wälder werden würde. /Mm» lokoil ssünüstt! ei« d«it»nntor zeit «IN UI«, allen Morgen während des ganzen löge«, oder iolauye die Proben »»«reichen — io kündig, vr Rudolf Lchiflmann an —, werden Wra- lie-Proben iemrr berühnne» Aiihmador- gigareiien !>» Aiunnnium-Tuichen-ittuii von allen Avoihelern hierorts »wohl, al» auch in allen anderen LlLblen ganzDeulich- land« an alle Asthma-Leioenden abgegeben werden, die in den Apoihelen danach vor- iorechciil nickst eine Aoolhetr ist überleben worben. Diele Arari»-Proben lind mithin an »IW Slvothetei, gelieier« worden, allein zu dem siweck, allen ihren Alihma-Nunhen die MügltchkeN zu gebe», die aubgezeickuiele, prompte Wirkung und die Rorziige diele« wundervollen Miitelt auzzuvrobieren, io- tern iie bi«her »och nicht (belegende» dazu hatten, »r Lchisiinav» ivüuiast. d si jeder -Asthma. Leidende bet seinem Avoiheter Ovo vieler auch immer wodnei vorivreche. um die Probe zu erhallen, ganz beionder« diejenigen Rilhmaliter, dir bisher mit an deren Mitieln ober Behänd »„gen vergeb lich Linderung ibre« Leibeno iuchien. Wie hestig guch immer die Aniälle seien oder l-etsenäeu in L»e«,u«n be-reloen. wie hartuäikig ein g»U von Asthma. At'h» inavor Zigarekten werde» stets mit Sicher- best >ast augenblicklich Linderung gewähren, gewöhnlich innerliolb tu bi« lä Sekunden, stet» iedoch n ebenwviel Minuten, wie ein Beriuch mil den Proben beweisen nurd. Sin olcher verioulicher Beriuch ist nackt Ne Schis!,,,anus Aniich, der einzig sicher« Wey. den deireilenben Afthmatstern in Wanrhest die la,sächliche Wirkung des Mistel« u bewetien und ein etwa vorhan dene» Borurteu «u beieiliaen. ge ernster, lchwerer oder hartnäckiger brr ssall ist, desto mehr wird bas Miste, nach dem ersten Per- »ich von den Leidenden ge'chähl und gelob, werden. Sollte >ema„d au« irgendeinem «runde vo» iemem Avoiheter eine Prob« nick, erbosten iännen to wird ihm eine wiche umgehend ver Post zugeianl» het Eimendung >eme« Namen« und voller Adreiie nebst tu Pi. », Briesmarken sür Porte, a» Ist R. Schtt'mann» Riederlage, die Bitioria-Apoibele Brr,ln SW «8, stneiir.chftrank IS. ? -5'- x'- ?kazchin/öt,t,,k>ei.-/k/roerAv/e/^l/ Verkauk88leUell In Dreien: 8tr»Se 18 -r- LerckinarlckstrnLv 2 Nsup1»tralle S ß was der Sturz der olumptichen Götter einer unigläubig«» Nachwelt entrückte. — aber schmerzhaft erkennt sie bald, welch tilge Grenzen die Wirklichkeit menschlicher Sehnsucht zieht. Auch an dem äutzcrcn Gewand des TemrxlS zeigt sich die Cour der Jahrtausende. Der schneeige Marmor ist zu merk- würdiger Farbigkeit verwittert. Sturm und Regen haben die dem Meere zugeivandtc Längsseite gelblich getönt. Die Schmal- seücn des Bnucs leuchten ln köstlich goldbrauner Patina, und. im, sich der ursprüngliche To» erhalten hat. mengen stch lieblich in das lichte Wcitz des Gesteins die grünen Tupfen wild wuchernder Moose. Keine Kühle, keine Schroffheit. Wie pliraicnhast wirkt hier das Wort vom „kalten" Marmor. Läuten und Skiilplureii gehören nicht in Museen. Die Alte» schulen in Landschaft und Tvnne. linier dem Spiel des Lichts killst durch den Stein der warme Qdci» dcS Lebens. I» de» kliiwingnngen attischer Lust wind der durchichelneistde Marmor vom Pentclikon zu einem Körper von Fleisch und Blut. Zu welch graziler Leichtigkeit die griechischen Bilder daö skröde Material ailfzulöicn wiltztcn, kündet das Erechtheion. Ties vielgestaltige Kleinod hat in seiner ioniichen Anordnung etwas von zierlicher Bcrsptclihett. Das Dach der Korcnhallc tuln statt auf Säulen, leicht »wd luftig auf den Häuptern luarmoriier Jungfrauen. Tie edlen Körper tragen ihre schwere Last wie Amphoren. Mit unendlicher Zartheit sind Formen und Gewandung behandelt. Eines der Mädchen, eine Nachbildung gnö gebranntem Ton. sticht tn seiner dunkle» Fär bung ausfällig von 'einen wcitzleuchtcndcn Schwestern ab, «leichiam tn Scheu vor ihnen zurücktretend. An den südlichen Abhang der Akropolis lehnt sich wie eine dom M-er ansgeworsene wellig geriefte Ntesenmuschcl daS fillstnliichc Niliid des Divnmoö-TheatcrS. Der für Zehn- tausende berechnete Zl,schaiierrgn.m ist uns nur noch tn seinen iMercn Reihen erholten. I» der Mitte der Ditze steht der tcliesgc'chmücktc Marmoricssel für den Priester deS Diony'vS, bahmicr cin ans zwei Sicinblöckcn llocd getürmter Picdcstal. «inst de» Thron des Kaisers Hadrig» tragenö. In bic'c», Theater feierten, von ganz Hellas umsubclt. rin Ac'chiiivs Sophokles. Euriptdcs den Triumph der Unsterblich- kcit. Tic 'chwere Verwüstung gerade dieser Stätte scheint mehr «IS ein Zufall. Irgendwie wirkt sie wie ein mahnendes Sym bol Bor dem gewaltige» Rund deS DsvnnioS-Theaters ver- «a»m eine Schöpfung der Dichtkunst non heute zn be» sl'le» Tie Beet n klaze» Satz nnkcre Epoche keinen wahr- bost gi-oheii -lo'f mehr böte — und doch enthüllt ein Blick zur blllmwlis das stolzeste Lchauipicl der Menschh itSgefchichte: tcn Sieg dcS Geistes Uder die Zeit, das ewige Wunder der »»Nie. Bücher und Heitlchrirlen. Schlierilei. Ein Ttermärchcn von Dr. Rudolf Rlnkcfcll. Mit diesem prächtig aedrucktcn und aiiSgcftallelen Märchcnbildrr- buch Hai der Verlag sür Volkskunst und Volksbildung Richard Keulel >» L'abr, Baden, eine herzerfrischende, gemülSanregende Weihnacht-- gäbe aut den diesjährigen Büchertisch sür die Fugend gelegt. Die Erlrbniuc »nd Rhculcucr der kleine» Schnecke Schlierilei, die hier erzählt und bebildcri sind, atmen eine lo liebevolle Versenkung in die Nalur und eine so kindlich ansprechende Verlebendigung der Klelnlierivell unsere- Waldes »nd eine Io harmlos srSbllche Phan tasie, datz man von Sclkc zu Seite Immer neue Freude daran haben muh. Mag die Art, die Schnecken und die Ameisen und die Käser und di« Pilze und Blumen zu grossen Märchengelchchnigen zu ver wenden »nd zu so,men, auch nicht sür alle Kinder unseres materia- ltsiischen ZeiialterS geeignet erscheine» — wo nur eine Spur von Innerlichkeit und Gemüt, von Freude an allem, was da kriecht und flieg,, von Beobachtungsgabe »nd Phantasie vorhanden lst, wirb diese Märchenvermenschlichung deS Kletngetier» Helle« Entzücken errege». Bon prächtiger Anschaulichkeit und humorgcsättigter Etn- dringlichkelt sind vor allem auch die Bunlbilder und Schwarzzelch- nnngen von Franziska Schenkel, die den Tex« beglcllen, di« aber auch sür sich allein Auge und Sinn des Kinde» aus da« leb- baftcste zu beschäftigen vermSge». Besonders auch für jung« Mütter Ist das Buch eine Fundgrube von Erzählungen und ElnzrlmSrchcn au» der Tierwelt. Diese« „Schlierllel' ist au» inniger L'leb« zur Natur geboren und wird darum auch dir gleich« Gegenliebe finden. Echt deutsche» Empfinden spricht au« Wort und Bild, weih tn den Di"--n und Vorgängen am Waldboden die Seele auSzuspürcn und redend zu machen »nd findet so auch den Weg zur Seel« de« Kinde», »nd da» ist ta schNehllch Immer die Hauptlache fürs Märchen. 2«-. X Bict»r Hellings Perlenfischer «o» B««-a, Mnlon Deutsche VcrlaaSanslaltI ist et» Buch nach dem Herzen tatensroher Jungen». Die Wunderwell der Indischen Tropen wird In der Form einer spannenden Erzählung geschildert. Ein deutscher Gelehrter fischt tm Indischen e.zcan den schiffbrüchigen Sohn eine» ln Bombay wohnenden reichen Amerikaners auf »nd bringt ihn wieder zum Vater. Er lern« in Bombay einen Inder kennen, der an einer ein samen Insel des Fndischen Lzeans Perlen züchtet. Nachdem er Ihm geholfen hat, sich seiner Feinde z» erwehren, fährt er mit ihm auf der Jacht be« Amerikaner» zur Pcrlcninsel. Da diese durch eine Springflut vernichtet wird, legen der Inder und der Amerikaner im mexikantschen Meerbusen ein« neue Perlenzuch» an. l>r. ^V. 8. X Der heilige Pauln» von Emil« y a u m a n n, autorisierte Ncberietznng au» dem Französischen von Marte Amelie Frelln v. Godi». tVcrlag Joses Kölel K Friedrich Pustet K.-G., München Wen» der Verfasser belhniptct: „Die deutsche Exegese IN I» ihrer Gesamtheit von der klarcn'Absicht auSgcgangen, gegen Evangelium und Orthodoxie da» letzte Wort ,» behalten" tS. lkij. «o ist er mit dieser „deutschen Sxegese"nicht genügen vertraut. ES sind hier gerade in der letzten Zeit wertvollste Arbeite» herau-gekommen. di« t» vor- nrtrtlSliser Weise das Bild de» groben Apostel» gezeichnet und ans Grund sorgsamster Forschung besten Bedeutung tn ein klare» Licht gestellt haben. Wissenschaftliche Ergebnisse aber dars man »ich« al» tendcnziö» bezeichne». Umgekehrt wird dem Verloster, nicht der Vor- wur« erspart blctbrn können, datz ihm die Qrlbodoxie uieiiach zu einer falschen Bindung aus Kosten der Wistciischasllichkct« geworden ist. In weilen Teilen bietet seine Arbeit lediglich eine wortreiche Paraphrase der paultnlschc» Briese vom katholischen Standpunkte an», >tne lausende Auslegung ihres Inhalt» ohne Erörterung in einzelnen Dingen, deren Aussastung sich benic anders darstcllt a!» in Zeiten, wo nian mit dem Lebe» und -er Geschichte Pauli noch nicht so vertraut sein konnte, wie c» setzt der Fall ist. DaS führt öfter über ganze Setten hin zur Eintönigkeit und Ermüdung. Ma» al» wertvoll am Buche bezeichnet werden muh, sind Etn- driicke, die der Versasscr „aus den Spure» des Apostels" a»S persön licher Anschauung gelegentlich seiner Reisen empfangen hat. Sie verbreiten bisweilen wertvolle» Licht. Inwieweit die Stätten, wo der Apostel enthauptet und begraben wurde, und wie lange er dort lag, richtig angegeben sind, bildet gegenwärtig wieder den Gegenstand etsiiger Nachforschung. Auch was über seine Reise nach Spanien berichtet ist, kann noch nicht als einwandfrei sesistchend bezeichnet werben. Sehr eindrucksvoll dagegen ist die Schilderung über die Sittenverderbnts Rom» zu Pauli Zril lS. Svv st) und im Schluß sein Eharakte'.bild. «K. X Belhage» ch Klafings Jugendbücher«!. In Verbindung mit der deutschen Zentralstelle zur Förderung der Voll-- »nd Jugend- lcktiirc hcrauSgegeben von H. Premer und G. Schliplöicr. Diese neue Jugendbücher«! bietet eine sortlauiende Sammlung gut evan gelischer, echt deutscher -nd literarisch wertvoller Lehrstoffe sür die Jugendlichen Im Alter von ü bi» l? Jahren. Die vornehm-schlichten, billigen Bändchen sind zur Kla,icnlektllre in den Volks-, Mittel«, Gewerbe- und höheren Schulen sehr geeignet, dienen zur Einstellung in die Vereins- und Volksbüchereien »nd bilden die besten und billigsten Geschenke für den Weihnacht?- und GcburiSiagStlsch. >. Au« dem Feuer errettet und andere Erzählungen von der Macht de» Glauben». Bearbeitet von Rektor K. Numscheidt. — S. Friedrich v. Vodelschwingh. Bilder an« seinem Leben und Werk. Bearbeite» von Rektor M. Schlepper. — ».Lin Wunderkind und andere Erzählungen von AgneS Sa pp er. Mit einer Einleitung von Lehrer Fritz PserdmcngeS. — Geschichte an» meinem Leben von Dr. Dito Funcke. Für Deuischiand» Jugend ansgewählt von seinem Sohn Pastor G. Funcke. — ».In s i ch e r e r H „ ». Erzählung von Job. S v v r i. Eingelettr» von Lchrrr H. Schlipkvler. — 6. D r e I N a » k e n. AuS den Jmincrgrün-Geschichicn von A » n a S ch i e b e r. Mit einer Ein leitung auSgewählt von Lehrerin Marg. Hcntichcl. — 7. Unter den Negern Aepuatorialasrlka». Auszüge au» den Werken von Albert Schweitzer. — 8. T a » i e H a n » a. Von Pfarrer Dr. Wilh. Busch. Für die reisere Jugend ausgewäbll von Inspektor Sl'örri und Rektor Riimschcldt. — 8, Z n m N o r d v o l, Foi schungS- sahrten der setzten fünfzig Jahre. Bearbeitet von Studienrätin Dr. Alcxandrine Haenlcke. — IN. D c r alte Bram. Preisgekrönt« Erzählung von W. G. van de Hülst, Utrecht. AuS dem Nieder ländischen übersetzt von Wilh. Rheinen.