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Scmnkag, LS. August 182S " — »Dresdner Nachrichten'' — Nr. 404 Zelle» IS. Sonntag nach Triuitakts. Vte die zu Ende gehende Ernte elnerfelts Dank erweckt, baß Sott seine Kinder auch laiblich wieder versorgte. so er neuert sie zugleich die Erlnnetung an da», wa» die heilige Schrift im Gleichnis damit verband, wenn sie da» Bild lener wiederholt in» Geistliche wendete. Es gibt wohl Menschen, die sich kaum von einem Ernte- selbe anry,en lasten, auch nur einmal nachzudenken. wo dir Geheimnisse de» Wachsen» und Nelken» liegen, ai» mitste alle» so gehen, daß man säe und e» wachse und reife, obwohl der verflossene Sommer mit seinen Unwellern oft genug und viel- leicht noch stir lange slihlbar zeigte, daß der Mensch auch in der Natur nicht mit unabänderlich Gegebenem rechnen dürfe Aber noch mehr haben erst recht keinen Sinn kür das. was un» keimende Saaten und rauschende Aehren zugleich siir unser innere» Leben z» sagen vermögen und wie die darin ver- borgenen Lehren un» treiben, den Acker der Heit ans dem wir alle Säeleute sein sollen, für unsere Seele z» bestellen. Hierfür prägt die heilige Schrift allerdings ein »nwandei- bare» Gesetz: „WaS der Mensch säet, das wird er ernten. Weraus sein Fletsch sät der wird von dem Fletsch das Verderben ernten. Wer aber auf den Geist sät. der wird von dem Geiste das ewige Leben ernten.* iGal. ü? bis 8.> Damit verträgt sich nicht, seine Heit z» vertändeln oder zu verträumen und. wie man wohl <agt. in den Tag hinein z» leben. TS verträgt sich auch nicht lener frivole Sin» damit: »Lastet uns essen und trinken: denn morgen sind wir tot!" un bekümmert um das Land, da» hinter dem Grabt liegt Es schlägt eine Stunde der Rechenichast, und sc nachdem einer aus da» Fleisch oder aus den Geist gesät bat. wird er sein Urteil und den Lohn seines Lebens empfangen. Wa» aber heisst e». a u f d a S F l e i s ch s ä e n ? TS bewegt und erschöpft sich im Bereiche der DleSleitigkeit. wo ausschließ- lich nach unten drängende, sinnliche Kräfte herrschen und lüsterne, lichtscheue Regungen die Gedanken und Handlungen bestimmen — hier vielleicht in bestrickender rassinierter. dort in grobkörniger Weise. Sie sind in de» zehn Gebote» ge brandmarkt. Aber was gelten diele Gebote, diese Flamme», zeichen noch, wo man sie schon die Kinder nicht mehr beachten un- lernen läßt? Und was heißt eS. auf den Geist säen? Vor allem, daß man etwas vom heiligen Meiste weist und dast man diesem Geiste Raum gibt im eigenen Wesen, damit er das Göttliche zur Herrschaft bringe und bestimmend eS sich answirken laste im Reinen Harten. Feinen. Guten. Edlen und Wahren, nste immer sich sonst unter Leben nach austen gestalten mag. Tiner hat u»S ein Vorbild dafür gelassen, dast wir seinen Fusttapfen Nachfolgen sollen. Die Ernte der FleischeSsaat aber besteht im Verderben, sofern sie nicht über bas Irdische hinaus reicht. Wer dagegen auf den Geist sät, wird geborgen werden in den ewigen Scheuern. Wir treten an ein Grab ,-Ein kleines Stück Erde um schließt eß aber die Heit stößt dort ans die Ewigkeit ES wäre sinnlos wollten wir den Hügel, unter dem ein Mensch ruht, mit Blumen schmücken, wenn zuletzt droben wie drunten alles nur der Verwesung anheim fiele Doch in die Trauer hinein, die Herzen an Gräbern empfinden, und in die Tränen, die Augen an ihnen weinen, klingt selige Botschaft: ..Es wird ge- säet nerweßlich und wird aukcrstehen unverweslich eS wird gesäet in Uncstre und wird aufcrstehen in Herrlichkeit* <1 Kor. 16, 42, 48>, und vor allem solche Gedanken soll uns die Ernte auf dem Felde erwecken! cd — Der Altar der alten Frauenkirche. In unserem Artikel: 20Ü Jahre Frauenkirche wurde berichtet, dast beim Abbruch deS alten Kirchleins der Altar der Nnnenkirche überwiesen wurde und beim Brande dieser 178N mit zugrunde gegangen sei. Letz teres ist. wie unS geschrieben wird, nur bedingt zutreffend Allerdings wurde der Altar zerstört. Aber man sammelte die übriogebliebenen Reste, richtete sie neu zu und stellte den «iedererstandenen Altar in der Matthänskirclie ne» auf, wo er heute noch sich befindet. Von den im Brandschutt voraefun- denen Resten benutzte man daS Postament mit den Scitcn- konsvlen, die korinthischen Säulenpaare, das Hanptaesims, zwei kleine Hicrsäulen und daS Obergcbälk. sowie den sich darüber erbebenden Steinschrein. Das im Mittelbild des ver brannten Altars befindliche Kruzifix ist noch heute im Besitz der Frauenkirche, während die Statuen der Maria und deS Johannes, sowie die Predella, in der noch eine Bombe von der Beschießung deS Jahres 17M steckt, im Stadtmuseum ihre Auf stell"" ^ haben. — Die Wolkeufteiner kommen wieder. Die noch von ihren Konzerten >m Januar bestens bekannten „W o l k e n st e i n e r" au» Innsbruck treffen am Freitag abend, dem S. September, um Z-jtv Uhr, auf dem Hauptbahnhos ein. Der österreichische Generalkonsul Eiselt wird die Herren am Fuge begrüßen. Am Sonnabend mittag findet zu Eliren der Gäste ein EmpfangSesjen statt, zu dem die Spitzen der Behörden eingcladen sind. Die Programme für die am 4., 8. und st. September stattsindendcn Konzerte versprechen einen genußreichen Abend. Sie werden auch diesmal wieder ein künst- lerischeS Ereignis im Dresdner .Kunstleben zu Beginn des Winter» bilden. Neuzeilliche Dresdner Stratzensünger. Glücklicher Dresdner, der du den Vorzug genießest, die Gezrlte deine» Dasein» im engeren oder weiteren Vorstadt gürtel von Elbslvrenz anfgeschlagen zu haben - du weiht sa gar nicht, wie hold dir die Musen sind! Aus den Flügeln de» Gesänge» wirst du geradezu durch deine Tage getragen Ober ist da» eine poetische Uebertreibung? Laßt un» sehen! Du liegst in der Frühe sanft schlummernd in den Kissen und hast dich gerade auf die andere Seite gedreht, um deine problematische Nachtruhe, dt« wiederholt durch da» sohlende Geschrei nachtiustwandrlnder und randalierender, halb wüchsiger Jugend unterbrochen war. durch ein kurzes Morgenschläschen schlecht und recht zu ergänzen - da fährst du plötzlich ln die Höhe: denn säh heraus zu deinem geöffneten Lchlaszimmersenster tönt moderner Minnesang: „Lchälgurken, Einlegegurke«. Sensgurke«. 7 Pfund eine Mark!* Du bist hingerissen, aber schließt doch lieber dein Fenster, da du weißt, daß du nun die wundervolle Gurkenaric mindestens fünfzigmal hintereinander im Holzhackertcnor nvrgesnngcn bekommst, bis du . . . aber du wolltest ia schlafen. Also versuchst du'S noch einmal. Kaum ruhst du wieder in Morpheus Armen, da schrillt eS in einem markerschütternden Diskant, der alle Doppelfenster »nd Schlafvorhänge wie Fansarenklang spielend durchdringt: »Heringe, prima neue Heringe, Salzgurken. 5 Stück zwanz'g Psennge!* - auch das „mit Grazie fort* wohl dreißig- bis vierzigmal. Nun gibst du jede Hoffnung auf und machst deine Morgen toilette. nmrauscht von den Melodien der nunmehr scharen weise vorbeiziehendcn Dresdner NacükriegS- S t r a st c n kä n g e r. von den.» seder einzelne ein paten tiertes Elixier für die abgerackerten Nerven des Großstädters erfunden zu haben scheint. Beim Morgenkaffee besprichst du mit deiner Eheliebste» die letzte Möglichkeit einer Rettung vor den Tag kür Tag un ausbleiblichen Gemüse, und Obstmatinees Ihr einigt euch aus eine Verlegung des Schlafzimmers nach der Hofseite eures Hauses, dort wird dich der Gralsaesang nicht so leicht erreichen Abends, wenn du von der Arbeit heinikommst, ist der kleine Umzug vollzogen. Tn bist befriedigt. Diese Nacht wirst dn einmal schlafen, sa wirklich schlafen Unglücklicher, der freundliche „Numsahrcr* hat deine Absicht längst erkannt Um 7 Uhr früh ertönt plötzlich in deinem Hose eine Kuhglocke, die von sachkundiger Hand mächtig geschwungen wird. io dast ihr Schall sich au den Hintcrmaucrn der Häuser gellend bricht. Und dann hörst d» die schmelzende Kantilene: „Kartoffeln, in c h l i g e neue Kartoffeln, tl Pfund sufzch Pfenngc'* Ter Mann hat Humor: denn da die Käuferinnen auf sich warten lallen, donnert er in den Hof hinein: „Ihr dummen Lnderich. hängt eich auf wenn nich mal mehr eener 6 Neigroschen für Aebcrn iebrig hat!* Die ganze Skala der Warenarten aller Kategorien wird unS täglich aufS neue vorgesungen, und zwar von manchen Straßenhändlern ganz ohne Rücksicht ans bestehende Polizeivorschriften. Es ist zum Beispiel hinlänglich bekannt, daß vom Polizei präsidium wiederholt i» der Presse darauf hingewicscn wor den ist, welch hohe Strafe» für Uebertretungen der hinsicht lich deS Straßenhandels bestehenden Verordnungen vor- gesehen sind. So ist daS Ausrufen irgendwelcher Waren auf den Straßen Dresdens nur zwischen st »nd >2 Uhr vormittags und von 4 bis v Uhr nachmittags gestattet. Trotzdem beginnt daß Straßenhändlerkonzert oft schon gleich nach 7 Uhr srüh. setzt auch oft während der Mittagsstunden nicht aus und endet nicht selten erst abends in der achten Stunde, wenn alle Ge schäfte schon längst geschlossen haben müssen. Verboten ist ferner daS Ausrufen während deS Haltens der Waqen. An diese Vorschrift scheint man sich überhaupt nicht zu kehren: denn man kann sehr häufig sehen, daß der Besitzer des Wagens sein beladenes Vehikel ruhig an einer Straßenecke stehen läßt und dann, beständig mit Stentorstimme schreiend. daS ganze Straßenkrenz vierfach abschreitet. Es überschreiten gewiß nicht alle Strastenhändler ihre Rechte. Wir wenden unS hier nur gegen solche, denen bestehende Vorschriften Luft sind und Rücksichtnahme ans ihre Nebenmcnschen als vollkommen überflüssig erscheint. ES gibt auch noch andere menschliche Interessen als „Gclbverdienen um icden Preis". Allerdings. Gcldvcrdicnen muß man wohl im Straßcnhandel, sonst würde er nicht in unseren Tagen so überhand nehmen. Der Straßenhändlcr zahlt keine teuere Ladenmietc, kaust billig ein, wendet sich an die Masse, hat ein raffiniertes Empfinden für die Ausnutzung günstiger Gelegenheitcns Es soll nicht verkannt werdeitHdast gerade im Straßcnhandel viele Erwerbslose eine Verdienstmvglichkeit haben. Und wer legitimer Weise die wenigsten Steuern zu bezahlen hat, dem sei eS gegönnt. Die Straßcnhändler sind heute übrigen» lest organisiert. SS gibt sogar schon einen Verband Dresdner Straßcnhändler. Dieser wacht eifersüchtig über seinen Stand. Seine Mitglieder besitzen sedeS ihre Karte. Keiner darf dem »»deren in den Bereich seiner Tätigkeit kommen lwa» übrigens oft durchbrochen wirdi. Es gibt Straßenhändler, die herumsahrcn dürfen, andere sind an feste Plätze gebunden, wieder andere müssen vormittags da, nachmittags dort sein. Sie werden nicht nur von der Polizei überwacht, sondern haben eine Art eigene Kontrollpolizei, die keinen Spaß versteht. Man sieht, der Straßenhandel ist bereits zu einer zünstigen Einrichtung der Großstadt ge worden. Ob es bereits einen Gesangverein tm Verbände der Straßcnhändler gibt, war nicht festzustellen. Doch so etwa» mutz in der Luft liegen. Das gehört nun einmal zum Fach. Und was alles gehandelt wird. Sehen wir einmal ab von der herzersreuenden Obst-, Ge- müse- und Heringslistc, die uns eingangs beschäftigte, und wenden wir »ns anderen schönen Dingen zu. Steht da einer am Allmarkt und preist in den höchsten Tönen Patent- Tab o k p f e t s e n - R e i » t g c r, die Zukunftsivonne der Gattin des Rauchers, der - o Wunder — »un nimmermehr eine stinkende Pfeife hat. Neben ihm vertreibt einer Schnür senkel, die so fest sind, daß man damit „getrost seine Schwiegermutter am Gängelbande führen kann" ler verkauft rasend... la, jai. Ein Stück weiter erhält man Kern- ledcrinderTubc, das man aus die Locher in den Schuhen streicht, und — welche Lust ist es. in unserer Zeit zu leben — inan braucht keinen Schuster mehr, gar keinen, die Zauber- ilüssigkeit ersetzt jede Sohle. Noch ein Stück weiter bietet einer eine V c r s t l b e r n n g s s l ü s s i g k e i t an, die nach Gebrauch den simpelsten Mctallgegcnstand zum Wertobjekte macht. Und dann kommen Bananen, ausgerechnet Bananen... In der Marienstraßc wird mit einer Wundernäh maschine genäht: in der Blochmannstraße hat einer einen ganzen Wagen voll Störche und Elefanten, Schwimm tiere. die aufgeblasen sehr ulkig aussehen und nach der Be hauptung deS Händlers die eingeblascnc Luft eine Woche lang festholten: am Postplatze preist einer Menthol- Z i g a r c t t e n - A t t r a p p e n an. die die herrliche Eigen schaft besitzen sollen, dem passionierten Raucher seine Leiben- schaft abzngewöhneu. Ten Vogel schießt endlich einer ab mit prächtigen kleinen Zigarettenspitzen, die die Eigenschaft be- sitzen, beim Gebrauch den Rancher in die schwülen Illusionen der Liebe zu versetzen: „Man sieht die Eva im Paradiese . . . man sieht* . . . doch nein, das darf er aus offener Straße nicht sagen. Und so geht es fort in unendlicher Reihenfolge: Hosen und die dazu gehörigen Ei n k l e b e st r e i f e n für nie mehr vergehende Bügelfalten, Patentkletster Mark« Boxerkitti, S ch l i p ß b i n d e r, die jeden sofort zum Kavalier machen, S ch r c i b f c d e r n, die man, wenn die Tinte kleckst, in der Wut in den Tisch bohren kann, baß sich die Spitze nach allen Richtungen biegt, und die doch immer wieder sofort schreiben. Operngläser, die jedes Teleskop ersetzen, Zaubcrartikcl, echte goldene Uhren für eine Mark, Glaser diamanten aus Eisen, Fleckenseifen, die Salzsäuredefekte weg nehmen wie Wassertropfen, Tiroler Tanzpärchen an der Schnur, die, während sie tanzen, von ganzen Mauern Schau- lustiger umstanden werden..., Bleistifte und Rasierklingen» Stopfapparatc und Nadeleinfädler, Spielzeug und Echerz- artikel, kurz, was man sich nur immer wünschen mag. Um übrigens mit unserem Urteile gerecht zu bleibe«, wollen wir zum Schluffe nicht zu erwähnen unterlasse«, daß man auch im Straßenhanbel mitunter recht praktisch« und bewährte Dinge erstehen kann. Es geht hier eben wie tn jedem anderen Ge werbe, der Beruf an sich steht ehrlich da — aber e» gibt Außenseiter, die ihn diskreditieren. Und diese zu bekämpfen, hat jeder, der sein schönes Dresden liebt, die Pflicht. Die übermäßigen Schreier aber mögen eS sich gesagt sein lassen, daß sich ihre Geschäfte nicht durch ihr gewaltige» Stimm- organ, sondern einzig und allein nur durch gute Waren hebe» werben. Wo man gut gekauft hat, da kauft man aern wieder. ^V. »I ^o<;epei4rk o/vo 's Die Dresdner Singakademie, e. B., gegründet 1848 von Robert Schumann Dirigenten: Generalmusikdirektor Eduard Mörike und Johanne» Leonhardt, hat mit den regelmäßigen Proben Montags, abends 8 Uhr, im «onscrvatoriumS-Saale, LandhauSstraßc 1t, wieder begonnen. — AIS neues Werk wird das Te Dcum von Walter BraunselS studiert, Erstausführung Anfang Februar. An weiteren Aufführungen sind zunächst vorgesehen: Tie Neunte Sinfonie von Beethoven, die Missa solemnis von Beethoven (Bußtag, 18. Novcm- bcri und der Messias von Händel lAnsang Januar). — Anmeldung neuer singender Mitglieder lDamcn und Herren) In den Proben. -f Rlchard-Wagner-Nerband Dcntscher Franc», Ortsgruppe Dres- ben. Die Abonnements-Anmeldungen für die drei großen Abonne- menlSkonzerie mit der Dresdner Philharmonie unter Leitung von Tr. Frieder Meißmann am 1t>. Oktober, 80. November und 18. Januar, in welchen hervorragende Solisten Mitwirken können, erfolgen bet F. Ries. Scestraßc Li. s- Rabindrauath Tagore in Dresden. Im Rahmen der Ver anstaltungen der Tlttmannschen Buchhandlung wird Nabtn- branath Tagore vor seiner Abreise in die Heimat noch in Dresden spreche» und zwar Montag, den 4. Oktober, >48 Uhr, lm Gciverveka»« über „Philosophie der Inder". s- Friedrich Erhard beginnt seine Boriräge am 21. September mA Goethes „W ahlverwandtschaftc n". Dieser Vortrag wird von dem Zweigvcrcin Dresden der Goclhe-Gcsellschast veranstaltet. -f Galerie Arnold. Die erste Herbstausstellung vermittelt dte Kenntnis deS gesamten plastischen Werke» deS berühmten französi schen Maler» Edgar DcgaS. Gleichzeitig werden ein« Reihe Werke von SiSlcy, Monet, Pissarro, Renoir und Cezanne ausgestellt. Die Ausstellung wird Ende der Woche eröffnet. s- Nene Kunst Fides lStruveslr. v>. SonterauSftellung be» künst lerischen Werkes von Lasar Segall, Gemälde, Aquarelle und Zeich nungen. darunter Gemälde auS Museiiinsbesltz. f lieber dir Thcaterverhältnisse in Chemnitz hat sich Generalintendant Tauber ausgesprochen. Er betont« dte allgemeinen Bctricbsichwtcrigkeiten aller Bühnen und vertrat bie Meinung baß Staat und Städte für die Aufrechterhaltung der Theatcrbetrlebr weiter finanziell« Opfer bringen müssen. Bon den Elieninitzer Vcrlmltnsssen sagt er: ,Ote Chemnitzer Bühnen sind daraus bedacht, das finanzielle Gleichgewicht der Theater möglichst herzustcllcn: ans der einen Seite durch neue Methoden vermehrte Einnahmcmöglichkeitcn zu schaffen, auf der anderen Seite durch Herabmindcrung der Ausgaben. Die Etnnahmemvgltchkeitrn sind tn Chemnitz durch den un zureichenden Raum begrenzt. Opernhaus und Schauspielhaus könnten sehr häufig mehrere hundert Plätze mehr verkaufen. Beim Vorhandensein von mehr Plätzen könnten auch die Ein trittspreise den heuttgen Verhältnissen noch mehr angcpaßt werden, ein Prinzip. Las den Besucherorganifattonen lVolks. bühne und BolkSbUhnenbnnd) zugrunde liegt. An einen Um- bau oder Anbau deS Opernhauses ist natürlich nicht z-u denken. Man mutz versuchen, den Strom der Theaterfreudigk«tt tn ander« Bahnen zu lenken. Bon diesem Gesichtspunkt Ist dte Schaffung eines neuen Operettentheater» eine Notwendi gkeit. Ehemnitz hat seit 3l. August 1828 keine Operette mehr. Auf die Dauer wird dieser Zustand immer unangenehmer fühlbar werde». Für die Bereitstellung des Gebäudes dürsten der Stadt keine finanziellen Verpflich tungen erwachsen. Die Verwirklichung des Projektes auf einer derartigen Grundlage und die Angliederung der neu zu er richtenden Opercltenbühiic an das Opernhaus und Schauspicl- lmus würde die Stadtthcatcr finanziell entlasten." ?dot. vriul» Kleiner Prof. Dr.-2ng. k. e. Pattrnhausrn s. s Das Schicksal des Ncichsbühncngcketzes. Die Konferenz livischen dem Neichsiniienministcriiim und den Ländern über den Entwurf eines Rc-ichsbühnengesctzeS, die im Laufe dieses Monats stattfinden sollte, ist auf Wunsch einiger Länder auf den September verschoben worden. Soweit sich bis jetzt über leben laßt, kann man aiinehmcn, daß diese Konferenz ohne größere Schwierigkeiten verlaufen wird, so daß der Gesetz entwurf dann sofort dem Reichsrat und Reichstag zngehcn kann. 1 Uraufführung in Oberammcrgan. Unter Spielleitung von Georg Lang, der die letzten Obcrammergancr PassionLspielc geleitet batte, gelangte im Obcrammerganer Uebungstheater ein Volksstück mit Musik des Münchner Malers Prof. Zeno Dtemcr zu erfolgreicher Nranffüh. rung. Das Stück, das den Titel „Das Stern licd" trägt, spielt in der Zeit deö spanischen Erbfolgckrtegcs und schildert einen auch heute vielerorts im Bayrischen Hochland üblichen VolkSbrauch. Dte Dekoration hatte Prof. Diemcr selbst an- icseriiat s Uraufführungen in Hamburg. Die Hamburger Kammer- spiele planen für den kommenden Winter eine Reihe von Uraufführuikgen. Genannt seien Frank Wedekinds „Die Kaiserin von Neufundland", ein hinterlaffenes Schauspiel von Peter Allenberg, „Oilartier", „Die beiden Abenteurer" von Georges Farquhar tn -er Bearbeitung von Otto Zoff und das Lustspiel .Fllian" des Deutsch-Böhmen Paul Kornfeld. 1 Eröffnung der Spielzeit im Wiener Nurgtheater. Das Wiener Burgtheatcr eröffnet die Hc-rbstspiclzcit am 1. Sep tember mit Grillparzers „Traum ein Leben", die Filialbühne, das Akademiethcater. am gleichen Tage mit Gustav Davis' Lustspiel „Mädel von heute". 7 Ei« unveröffentlichtes Schubcrt»O«artett. Ein Quar tett aus dem Nachlaß Schuberts, das bisher der Öffentlich keit nicht bekannt war, erscheint demnächst in einem Berliner Verlag. Die Besetzung des Quartetts ist von besonderem Interesse,- Flöte, Gitarre. Bratsche und Cello find zu einem ungewöhnlich«» Klangkörper »usammengefaßt.