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'2. Beilage z«m „Riesaer Tageblatt". «wationsdrn« »ab ««lag »» Laag» » »tntertt« la Rtel«. — Mir die KwaMm, »«mtworUtch: i.».:»rthu,HLH««lla «las» H 193. Soaaabea», S1. Aagast 1909, «beab». «2. Jahr,. «MiiklM inMM'. Ja Laubegast bei Dresden soll demnächst die Grund- ftetalegna»zu einem höchst orglnellen Bismarck- Denkmal, einem »Ehreugarten* Bismarcks vor sich gehen, lleber da» seltsame Werk ist schon mehrmals be achtet morden. Jetzt aber sind die Bausteine von Bis marck» Verehrern säst vollzählig zusammengetragen und der »Ehrengarten* geht seiner Vollendung entgegen. Am 1. September soll die Grundsteinlegung in feierlicher Weise stattstndm. Vertreter der Familien Wilhelm und Herbert Llsmarck, unter anderen der jugendliche Sohn des ver storbenen Fürsten BtsMarck, nebst besten Witwe Werden dem feierlichen Akte beiwohnen. Auch an den Fürsten vülow ist «ine diesbezügliche Einladung ergangen. Ob aber der Fürst derselben stattgeben wird, ist noch unent schieden. Dahingegen hat der frühere Reichskanzler eben falls feinen Tribut zum Ehreugarten seines großen Vor gänger« beigetragen und «inen Baustein aus dem Berliner Retchskanzlerpalais mit entsprechender eingemelßelter In schrift gestiftet. Eine große Anzahl historisch denkwürdiger Steine ist jetzt etngetroffen, zuletzt vom Magistrat zu Frankfurt a. M., nämlich ein« Türschwelle aus dem ehe maligen vundespalais daselbst. Such Graf Bismarck- Bohlen auf Karlsburg versprach, demnächst einen Karls burger Granttblock für den Ehreugarten zu stiften. Be kanntlich weilte der Altreichskanzler in seiner Greifswalder Studienzeit häufig tu Karlsburg. Drei gewaltige Steine und eine Eiche aus dem Sachsenwalde, Stiftungen der Fürstin Herbert Bismarck, erzählen von den deutschen Huldigungsfahrten nach dem Eachsenwalde. Ein anderer Stein au» dem GeburtSschloß Bismarcks, gewidmet von der Gemeind« Schönhausen, weist auf die Wiege de» neuen Fürstengeschlecht» hi». Stein« von Burg Stendal und der Stadt Bismarck berichten von seinen Ahnen und «in Ge denkstein des Schlöffe» Kniephof zaubert uns die Jugend gestalt Bismarcks vor. Der Besitzer der Kruppschen Werke, Herr von Krupp-Halbach, sandle zur Flankierung des Denkmal» zwei gewaltige Belagerungsgeschofle von m Höhe. Auch da» Göttinger Korps »Hannover«*, die Burschenschaften in Eisenach fehlen ebenfalls nicht mit In- schrtst und Steinen, und Offiziere und KriegSoeteranen holten von den Schlachtfeldern von Wörth, Spichern und Metz ihren DenkmalStribut herbei. Biele Stifter von Bausteinen haben letztere selbst mit einer Inschrift, irgend einer Seußerung warmer Zuneigung und Dankbarkeit ver- sehen. Die Steine, zu schönen Gruppen unter Blumen und Blattgrün geordnet, reden somit «ine lebendige Sprache. Der »Ehreugarten Bismarcks* wird eine Sehenswürdigkeit Deutschlands werden. W Ulrich von Hutten. )fk( Mit dtzr Geschichte der Reformation aufs' engste verknüpft ist der Name- Ulrich von Hutten, dessen Doms tag, der 29. August, unS diesen begeisterten Kämpen aus dem Felde der Reformation in Erinnerung bringen soll. Ulrich von Hutten wurde am! 21. April 1488 als der älteste Sohn eines knapp begüterten fränkischen Ritters auf Schloß Steckelberg an der Kinzig geboren, wurde 1499 aus unbekannten Ursachen in das Kloster Fulda getan, um Mönch zu werden. Aber ein angeborener Freiheits drang trieb ihn aus dem Kloster, und, zerfallen mit seinem Vater, führte er das wilde, zügellose Leben eines fahrenden Schülers. Der Weg hat ihn, wie so manchen ankeren, am Abgrund hingeführt, Not und lebensläng liches Siechtum, letzteres nicht ohne sein Verschulden, Karen seine Begleiter, aber die feurige, dem hohen Frei- heitSrdeal zugewandte Seele hat ihn nach oben gerissen. Ter Ritter wurde Humanist, und er wandte sich dem Sehnsuchtsziele aller Humanisten, Italien, zu. Als. fertiger Mann kommt er 1517 nach Deutschland zurück, und nuw beginnt seine gegen das Wälsch- und Papsttum, gegen alle Neider und Hasser Deutschlands und feine» Kaiser» gerichtete literarische Tätigkeit. Mit einem Ruck staub der bisher unbeachtete Poet, der seine in klas. fischen, Latein abgefaßten launisch-satirischen Dialoge in die Welt mit KvinpfsSmut und Begeisterung hinauSschleu- derte, an der Spitze der Humanistenbewegung. Er war «in berühmter Mann. Sein reiche» Können, seine Genia lität, sein leidenschaftliche» Temperament ließen den außergewöhnlichen Menschen erkennen. Im Sommer 1517 wurde er von Kaiser Max feierlich mit dem Dichterlorbeer geschmückt. Selbst im Dienste des ErzbischofeS von Mainz ließ er nicht ab, für die deutsche Nation gegen das Papst- tum zu wettern. Huttens eigentliche geschichtliche Bedeutung beginnt im Jahre 1519, wo er in Luther den geistigen Bahn brecher, in Franz von Sickingen den starken Arm. für seine patriotischen BefveiungSpläne von der römischen Tvrannei zu finden glaubte. Mit dem Hochmut des echten Humanisten hatte Hutten bisher auf das Streben und Ringen Luther» als auf un fruchtbares MönchSgezänk herabgeschaut. Doch Luthers kühnes Auftreten gegenüber der kirchlichen Autorität und dem Papsttum während der Leipziger DiSputätiow 15l9 hatten ihm die Augen geöffnet. Begeistert stellte er sich Luther als Mitkämpfer zur Seite, und seine ganze Schrift stelleret war auf den Kampf gegen Rom gestellt. Tie christliche Freiheit und die antichristliche Ä»rannei der Päpste sind die Pole seines Gedankenganges. ES ist nicht zu bezweifeln, daß Luther und Hutten sich gegenseitig beeinflußt. Luther hat starke Anregungen erfahren durch die Kenntnisnahme der Huttenschen Ausgabe der berühr»- ten Schrift des Balla und der „römischen Dreifesten", die ein vollständiges Sündenregister der römischen Kirche ent hielten, doch weit bedeutender ist der Einfluß Luthers auf Hutten. Bon Luther lernte er, in der schlichten, deut schen Muttersprache mit vinem biblisch-evangelischen Hauch dem ganzen Volke zu sagen, Was sein Herz bewegte. Das hat Hutten neben LuHer gestellt. Als Luther gebannt wurde, traf auch ihn der Bann, und Sickingen gewährte ihm Ausnahme auf seinen Schlössern, den „Herbergen der Gerechtigkeit". Bon dort aus richtet er glühende Send schreiben an den Kaiser, die sächsischen Kurfürsten, an einzelne StandeSgenossen, ja, an die ganze Nation, um sie aufzurusen, die heftige Sache der Freiheit gegen Rom zu verteidigen, und Hutten verstand es wie kett, anderer, die eigene glutvolle Üeberzeugung den andern in die Seele zu gießen. Fast fühlt man aus seinen Worten, wie ihm die Hand nach dem Schwerte zuckt. Selbst die revolutio närsten Mittel sind ihm recht. Luther dachte ganz anders wie Hutten, er wollte das Wort durchs Wort ausgebreitet wissen. Auf dem Worm ser Reichstag wurde Huttens Bann ausgesprochen, und damit Kar seine Glanzepoche vorbei. Bei allem, was er getan hatte, war der greifbare Erfolg ausgeblieben. In einigen Keinen Fehden war er gegen Stifter und Orden ausgezogen, immer vom Unglück verfvlgt. Der Kurfürst von der Pfalz nahm die von Hutten bedrohten Webte in Schutz und ließ die Huttenschen Knechte wie Straßen räuber festnehmen und htnrichten. AlS Sickingens An schlag aus den Erzbischof von Trier 1522 mißglückte, floh auch Hutten, der wahrscheinlich daran beteiligt war, suchte in Schlettstadt, dann in Basel Zuflucht, von Mo er durch den vorsichtigen Erasmus von Rotterdam ver trieben Kurde. In Zürich gewährte ihm Zwingli gastliche Aufnahme. Der sieche und mittellose Mann mußte noch einmal alle Bitternisse seiner unsteten Jugend durchkosten. Nachdem er in den heißen Quellen von Bad Pfäfers ver gebens Heilung gesucht hatte, starb er am 29. August 1523 auf der Insel Ufnau im Züricher See. Ulrich von Hutten hat viel gewirkt und noch viel mehr gewollt. Wenn auch mancher Schatten auf das Wesen des gmialen Feuergeistes gefallen ist, so darf man nicht vergessen, wie vorzeitig, schon im 36. Lebensjahr, der Tod seinem roealiflischeü Eintreten für christliche und evangelische Freiheit ein Ziel gesetzt hat! F. Blumberg. Aus aller Wett. Berlin: Die am Bahndamm bei Linderode in schwerverletztem Zustande aufgefundene und vorgestern nachmittag gestorbene Person ist, wie die Berliner Kri minalpolizei ermittelte, das dreißig Jahre alte Dienst mädchen Auguste Scheurig aus Berlin. Ta diese in letzter Zeit schwermütig war, nimmt man an, daß Selbstmord vorliegt. — Beuthen (Oberschlesien): .In dsr Nacht, vom Mittwoch zum Donnerstag wurde der Händler Schweitzer aus Milomice von drei Räubern überfallen und erhielt, als er sich zur Wehr setzte, einen Schuß durch den Hals und einen -urch einen Arm. Seine herbei eilende Tochter schossen die Räuber in den Rücken. Sie entkamen trotz der in der Nähe sich aufhaltenden Grenz soldaten nach Preußen. Einer soll Lytko, «in anderer Soßniers heißen, beide sind russische Untertanen und durch wiederholte Diebstähle auch den preußischen Behörden be kannt. --Berlin: Tas nach dem Unglück im Botanische« Garten von der Regierung erlassene Verbot der Dauer rennen hinter Motorschrittmachern jst, wie das „B. D" berichtet, aufgehoben worden. Allerdings sind Kautelen geschaffen worden, die in Zukunft eine ähnliche Kata strophe wie die vom 18. Juli unmöglich machen sollen. Namentlich sind Holzbahnen für Motorrennen künftig nicht gestattet. — Stuttgart: .Der Hauptmann Moessen vom Feldartillerieregiment 49 jn Ulm hatte sei nerzeit die Schießergebnisse seiner Batterie zu seinen Gunsten korrigiert und wurde deshalb vom Kriegsgericht zu drei Monaten Festung verurteilt. Tas OberkriegK- gericht beurteilte das Vergehen Wesentlich schärfer und' bestrafte den Hauptmann mit zwei Monaten Gefängnis und Dienstentlassung. — Zürich: Die Hotel- und Eisen bahndiebstähle nehmen unheimlich zu. Vorgestern ver ließ eine argentinische Familie Mailand, um das nörd liche Europa zu bereisen. Ms sie in Göschenen xrnkamen, war ihre Reisetasche, die viele tausend Franken, Juwelen, Geld und kombinierte Reisebillets enthielt, abhanden ge kommen. Man vermutet, daß her Diebstahl schon in Mai land ausgeführt wurde. Bon den Tätern fehlt jede Spur. — In der vorletzten Nacht wurde im Hotel „Schweizer hof" beim Bahnhof Cornavin in Genf, während der Portier schlief, ein Diebstahl von 4000 Franken verübt. Ter Portier, dessen Erklärungen nicht einwandfrei er scheinen, wurde verhaftet. — Mutterstadt: Gesternt früh wurde auf der Lokalbahnstrecke Tannstadt—Ludwigs hafen ein Anschlag auf den durchfahrenden Zug verübt. Ein bis jetzt unbekannter Täter hatte auf die Schienen ein Paket mit 50 Jagdpatronen gelegt. Als der Zug die Strecke überfuhr, explodierten die Patronen, ohne jedoch größeren Schaden anzurichten. Personen wurden nicht verletzt. — Im Saarrevier hat der Bierkrieg mit dem vollen Steg der Konsumenten geendet. Nachdem tage lang alle Gastwirtschaften wie «usgestorben waren, find' die alten Preise und früheren Gläser wieder eingeführt worden. In den Bergwerksdörfern wurde sehr scharf kon trolliert, wer verteuertes Bier jrinke. Ter „Uebeltäter" mugte, wenn er dabei.ertappt wurde, ein Strafgeld in die Ortsarmenkasse zahlen. — Auch in Waldenburg wurden durch Gründung eines Boykottvereins', dem viele hundert Bürger beitraten, die vier größten Restauratio nen veranlaßt, die alten Bierpreise wieder einzujührLN, Sport. Der Jubiläums-Renntag mit dem 1000. Rennen al» Eröffnung der diesjährigen Hcrbstsaison, morgen, Sonn tag, den 22. August, nachm. 2'/? Uhr, dürfte dem Dresdner Rennverein wieder einen vollen Erfolg bringen, da der in Aussicht stehende Sport geradezu großartig sein wird. — Biele Neuerungen und großartiger Blumenflor werden den Besuchern den Aufenthalt zu einem genußreiche« gestalten. k^kompson' «ekSMlati«, Ue üesekSItrstsUe Aei«e PreiS-Grhößvitg! Sathreiuers Malzkaffee wird nach wie vor zu den seitherigen Preisen in allen einschlägigen Geschäften abgegeben. — Wegen feiner angenehmen aromattfchen Geschmackes, seiner absoluten Bekömmlichkeit und seiner Billigkeit wird er täglich von Millionen Menschen getrunken. Man achte beim Einkauf auf die Schutzmarke: das Bild und die Unterschrift des Pfarrer» Kneipp und die Firma Kathreiners Malzkaffee-Fabriken. Gebr. Sofa wegen Platzmangel sehr billig zu verkaufen Goelheftr. 82, 1 Tr. r. GtlWheitMfe: 2 Bk. MuNn, ick «I, 2 KemümNek mt ÄrB», l Aibemi mt Knilns, I WnÄnmü mtÄstest spottbillig unter Garantie abzugeben. Mx Mler, Mer Wrchiis, Aliertplatz 7. I»t »«»wnätallan ä» Veste ^asckmtttel. d. vl. ist geöffnet Werktag, LsHNNlLUR norm. 7—12, nachm. '/,2—7 Uhr, GW WWW WGWGW G