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SS. Aabrg Sonnabend, 22 Dezember ISSN, abend« .i° 2S7 Stlbrrue «vd versilberte Laset- and »evrauidsartikel, pratiliche, solid» au» bevorzug»« D» d-KnU^FoZL tzßovl»«»ist»-, bwstww- und L»I»v«nk«»D»v»»vI>„n>r» , k>ui «»« Mrr. s Nllä krLZtzvtkisttzii. Nk. Mk. ^SL' k. Mittig «MM» IS -ven rat tar mle «1« MIM' ent null bMi« MM Pk«ttin«^»D»». 27 »kk« K nl«r W'lv Viu» 10-25 Mk. «-1S „ L Oißsarrsn —OlKg-rstlsn ^-//' ^s-ML-r-r, r/nck A/. Lwpksbls »Is praltiscds ^VoihnsodtsZosclienks »-«sksn kiMLZ UER'WGtGHEN RK§§SS in krkasntaiioltvl»«!!. krsw jo nuok tzuulitüt unä küUunp; L 6»euo, edio. Vdvv, kltoeoIaÄ«», Itiseuits, Kalkei», Oouüturvn öottlloulörou, fllrUPPHll in ^o8okmaokvoll8tor L.nskiikrnoA bsi billigsten l'rsison. L LvbLuvIieu. — 1k. tr»ur. >VaU»Ü88v. — krri8v»tk8rdv. 22.S'tLSSDSr Hr22.DS. lloll. uvä lülk. lubak. ^.äolk Lorin^im, ^Vl'1titl6I'8tia886 31. erbittlich, und ich ersuche Dich ein für allemal, eine solche Möglichkeit au» Deinem Programm -u streichen. Ich will einen Schwiegersohn, welcher arbeitet, welcher Schaffen», drang, Intelligenz und Pflichttreue besitzt, einen Schmie- gersohn der sein eigene» Brot verzehren kann und nicht an unserem Kuchen mitißt. Ich denke» Du bist selbst nicht schlecht dabei gefahren, al» Du einen Mann heiratetest, welcher arbeitet. Wie immer Dein Leo» Zallet. Lisette» Tagebuch. 8. Mai. Da sind wir nun end lich in unserem Schlöffe l Wie «ndlo» lang ist mir doch der Monat April vorgekommenl Ein Traum von Schönheit ist dieser alte Besitz! Türmchen und Türme, rund und eckig. Erker and Fenster, wie man e» sich nicht reizender vor stellen kaNN t "--- > ..n... Ich kann nicht begreifen, wie man sich dazu entschließen mag, einen solchen Besitz zu verkaufen! Ich möchte lieber Hunger» sterben, al» ihn aufgeben, und doch bin ich nicht auf diesem Grund und Boden geboren und brauche keine Pietät zu empfinden. E» gibt einen recht schlechten Be griff von dem letzten Besitzer, daß er da» Heim seiner Bä« ter an den Meistbietenden zu veräußern vermocht hat. Er muß überhaupt irgend etwa» recht Schlechte» ge- tan haben, denn al» ich neulich abend» den Salon betrat, sprach Papa eben seinen Namen au», bei meinem Eintritte fügte er aber hastig hinzu: „Still, still, da kommt ja Li- fette!" Ich kenne diese Redensart gar wohl; seit ich au» der Anstalt zurückgekommen bin, wird sie gar häufig ge- braucht. ES ist recht demütigend, noch so sehr al» kleine» Mädchen behandelt zu werde», während man sich doch ganz erwachsen fühlt! Würde ich jene Worte nicht ver- nonunen haben, so fiele c» mir jetzt gewiß gar nicht ein, mir darüber den Kopf zu zerbrechen, weshalb der Graf von Rr ach meinem Papa da» Schloß verkauft hat, wel« ch.'s d >.. .>iu i Familiennamen führt. ü. Mm. Als ich da» Kloster verließ, hat Mutter Ga briele mir ausgetragen, ja immer ein Tagebuch zu füh ren. „Es ist eine ausgezeichnete Gepflogenheit," sagte sie zu mir. „Man ist gezwungen, sich die Empfindungen und Gedanken, welche man hegt, klar zu machen." Da» sind ihre Worte, und ich habe ihr zu gehorchen. Ich bin ja auch allein, immer allein, und so ist mir da» Tagebuch eine angenehm, Zerstreuung, ein guter Freund! Wa» mich am meisten beschäftigt, da» ist die Einrich- tung meine» Zimmer», worin ich gegenwärtig diese Zeilen schreibe. Ich habe mir gerade diesen Raum gewählt, weil er gar so köstlich altertümlich auSsieht: die lichte Holz- schnitzarbeit, die blaffen Seidentapeten, der vrnetianische Spiegel, welcher mir mein Bild zeigt, all da» interessiert mich lebhaft. Ich habe mich gefragt, wer schon vor mir sein Bild in diesem Spiegel gesehen, und ich habe auch an andere diese Frage gerichtet. Man sagt mir, «» sei die Gräfin Franziska gewesen, die erste Gemahlin de» alten Grafen von Reinach; sie ist jung gestorben und ihr Zim mer blieb seither immer verschlossen. Diese Mitteilung hat mich ein klein wenigerschreckt! Wa» dann, wenn sie mir einmal erscheinen würde? In diesen alten Schlös sern ist man doch nie vor Gespenstern sicher, und man be hauptet ja, daß Abgeschiedene in den Räumen, die sie am meisten geliebt, sich zeitweise wieder zeige»! 22. Mai. Ich gestehe mir die Tatsache zwar nicht esi^ aber sie läßt sich doch nicht in Abrede stellen: ich hab« Langeweile! Meine Eltern sind au«gezeichnete Menschen, und ich liebe sie tnnig, und freute mich grenzenlos, nun mit ihnen vereint sein zu können. Aber e» genügt mir doch nicht! Mama ist stet» von Sorgen gequält, anfang» ängstigte mich da»; ich glaubte, sie fühlte sich leidend und verberge e» vor un», um un» nicht in Unruhe zu versetzen. Nach und nach erst begriff ich, daß ihre Verstimmung nur von den gewöhnlichen häuslichen Sorgen herrührt. Ich fürchte auch, daß ich der Mama eine Ursache der Enttänschung bin! Sie hielt etwa» von mir und glaubte zweifelsohne, ich würde Talente besitzen, und ich vermag auch nicht ein einzige» aufzuweisen 1L<LS Mayr« Iriande. Roman von Georg Bütow. Leon Zallet an seine Frau! Ich muß Dir leider mitteilen, daß Du niemal» den Namen Deine» Schlöffe» wirst führen können, aber dessen Eigentümerin bist und bleibst Du, und da» ist die Haupt sache! Um Deinen Wünschen nachzukommen, habe ich aller dings die Frage der NamenSübertragnng in Anregung ge bracht, bin aber wie ein Hund behandelt worden! Der k eine Notar Jule» Herbette, ist dermaßen in die Höhe ge fahren. als ich ihm ganz höflich den Vorschlag machte, auch den Namen zu kaufen, daß ich alle Mühe hatte, ihn nur einigermaßen wieder zur Rübe zn brniaen. Er ant wortete mir, daß, wenn ich ihm solche Vorschläge machte, rr da» Schloß lieber in andere Hände übergehen lassen wolle, und ich wär« beinahe in die Falle gegangen. Er be griff aber schließlich doch, daß sich ihm schwerlich ein nur annähernd so gnter Käufer biete» würde, wie ich! Der Bie dermann ist aristokratisch gesinnt und hat ein« zu große Anhänglichkeit an da» alte Schloß, al» daß er e» Händen «»vertrauen würde, die nicht gut damit umgehen. Da ich die» durchschallt«, sprach ich ihm von der Achtung, welche man der Vergangenheit schulde, und von unserem beson deren Interesse für Altertümer, und ich gelobte, alle» pie- tnluvll bewahren zn wollen, die alten Steine sowohl wie dir alten Bäume. Ja, ich ließ mich so weit bringen, zu -erklären, daß, wenn in späteren Jahren der letzte der Rei- nachS seinen Besitz znrückerwerben wolle, ich bereit sein würde, ihm denselben mit einem äußerst geringen Nutzen All überlassen. Freilich könne ich mich nicht jetzt schon schrift lich dazil verpflichten, aber jedenfalls würden wir sehr .leicht zn einer Berständignng gelangen. Da ich sah, daß <r nach dieser Erklärung zugänglicher wurde, blieb ich bei beni Preise, den wir ursprünglich genannt hatten, und die Einigung war nicht schwer zu erzielen. Aa» nun den Umstand betrifft, daß wir unsere Lisette jeulals einem die- jscr Adeligen zur Fra.» geben sollen, so bin ich darin un .L..?.!:.":— * tti.l.nxi » 3. Beilage ,am „Mesaer Tagedlart Dru» »Md Verlag von Sanger » W">i,e»la> IN — Für Ni. ^Redaktion vermttwortlich: L Lange« in Riesa. MSI MW». V» OrMtz - 8vimeU - K6>t6i ei I). k. I>. 2um dvvorstsdsnäsn fssvitmuLdtsksst vmpkskls rod msin r«l«k »anxentsttvten üsxar iu m WMll ei« feines modernes Sttatz'ukletd ein schönes praklischrs Hauskleid (in ff Catton« verpackt); Stoffzu Bluse«, Röcke«, fertige Bluse«, Unterröcke, Coftümröcke, Kopfschals, Leibwäsche, Tischwäsche, Bett wäsche, Kttchenwäsche, Tisch-e-ecks, Teppiche, Bettvor lagen, Bettdecken, Lchlafveüen, Tischdecken, Lofadecke«, Plaids, Korsettes, HauSschürzrn, Täudeischürze«, Taschentücher in ff. Carton usw. Am Hanshnrn ff. Stoff j« 1 Anzug, wrttze «ud bunte Oberhemden, Kragen, Servttears, Manschette«, Krawatte«, Leib wäsche, Schretbtischvorlage«, Schlafdecke«, Retsedecke, Taschentücher «sw. Hen emMenen Wtern Ballkleider, Straßzeukleider, Hauskleider» Blase«, Unter röcke, Coftümröcke, Zierschürze«, Gürtel, Taschentücher in ff. Cartons, BallschalS, Handschuhe, Korsettes, Strümpfe »sw. 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