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1. Beilage zum „Riesaer Tafteblatt"^ Druck und «erlag von Langer» Winterlich <n Mesa. — YUr die Redaktion verantwortlick r T. Langer in Mesa. -d? 297 Sonnabend, 22. Dezember 1996, abenss. »9. I«krg. Backwarentaxe Dezember 1M6 englisch japanischen Bündnisses stattfindsn werde. Das Re sultat der Konferenz werde vermutlich nicht sofort zu tage treten, cs sei aber anzunehmen, datz das Bündnis durch die Konferenz eine Stärkung erfahre. Es liege die Mög lichkeit vor, daß Japan in vorsichtiger, aber deutlicher Weise darauf aufmerksam machen werde, daß die englische Armee in einer keineswegs durchaus zufriedenstellenden und brauchbaren Verfassung sei. Oesterreich. der passiven Resistenz bei den Wiener zwar für gestern fest beschlossen worden, bis mittag im Verkehr bei Postämtern Tagesqescküchte. D—tschr« «eich. Die kaiserliche Familie wird das Weihnacht«, est in hergebrachter Weise im Neuen Palais bei Potsdam eiern. Da auch da» Kronprinze»paar und Prinz Eitel- friedlich der Einbescherung im Neuen Pa ais beiwohnen »erden, wird daS Katserpaar am heiligen Abend Seine Lmltichen Kinder um sich versammelt sehen. Nach den «iS jltzt getroffenen Versüßungen wird am kommenden Kontag mittag um 1 Uhr im Apollosaale FlükstöckStafe« tatlfinden, zu welcher der Reichskanzler Fürst Bülow, die lyef» der Geheimen Kabinette und die Damen und Herren «er näheren Umgebung des Kuiserpaare« Einladungen er- alten haben. Gegen */, z Uhr begibt Sich der Kaiser in jegleitung Seiner Söhne nach der Kaserne des 1. Garde- egiment» z. F. nach PorSdam, um der Bescherung der siibkompanie beizuwohnen. Um 5 Uhr erfolgt die Re chnung in der kaiserlichen Familie. Am Sonntag gedenkt >a8 Ka'seipaar dem Mausoleum bei der FrisdenSküche, oo d e Eltern des Kaisers ruhen, einen Betuch abzusiatten für den 1. Weihnachtsfeiertag sind ein Besuch des GotteS- ienste» in der Potsdamer Garnisonkirche und ein Abstecher lach Berlin vorgesehen. Die Meidun; der Braunschweigischen LandeSzeitung, iah der braun chwügtsche RegenlschasiSrat beabsichtige, die kyronsolgefrage vor den Bundesrat zu »ringen, ist offenbar verfrüht, da der Reyentschaftkrat! icher nicht ohne die Zustimmung der LardsSoersammlung inen derartigen Schritt unternehmen würde. Im übrigen iber kann man angesichts der Stimmung in Braunscbwe'g mnehmen, daß die Angelegenheit trotz der b-rettS erfol ck n Stellungnahme des Kaisers und l»eS Reichskanzler» noch »eiter verfolgt wird. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt: Die kölnische Volkszeitung hat eine Pressemeldung zurückxe- oiesen, wonach der Abgeordnete Spahn vor der Reick»- agssitzung am 13. Dezember sich in die Dienstwohnung >es Reichskanzlers begeben haben sollte, um seine Ver nittlung anzubieten. Wir wollen unsererseits bestätigen, laß Herr Spahn einen derartigen Schritt im ReichSkanzler- lalais nicht unternommen hat. Hinzugefügt mag werden, >aß auch der Chef der Reichskanzlei keinen Auftrag zu kerhandlungen hatte und daß auch von ihm keine Schritte lazu ausgegangen sind — Zum Wahlkampfe sagt lie Norddeutsche Allgemeine Zeitung: Wir betrachten es ÜS unsere Pflicht, immer wieder darauf hinzuweisen, daß er Wahlkampf zwischen Kandidaten der Parteien, die am 3. Dezember gemeinsam für die Kolontalforderung ge- timmt haben, unter Vermeidung aller Gehässigkeiten ge ährt werden müsse. Durch eine illoyale Kampfesweise oürdc zwischen diesen Parteien eine Erbitterung heroorge- ufen werden, dis sich unter Umständen bet den Stichwahlen chwer rächen könnte. Zu den gehässige» Kampfmitteln gehört auch die Saaloerwsigerung Es ist selbstverständlich, »aß derartige Ungehörigkeiten bei den zu strenger Loyalität lerpflichteten amtlichen Stellen in keiner Weise auf Bill gung u rechnen haben würden. Auch der Vorwärts druckt msere Feststellung ab, daß der Kaiser niemals den Arbeiter ilS oatertandslosen Gesellen bezeichnet habe Damit be- ommen wenigstens auch die Leser deS Vorwärts die Wahr rit zu Gesicht. Natürlich fehlt es nicht an einem Kommentar, «er den Zweck hat, die Wahrheit wieder zu verhüllen, trotz deS eifrigen Suchens nach Kaiserworten ist es aber lem Vorwärts nicht gelungen, auch nur ein einziges zu Inden, das die unwahre Behauptung, der deutsche Arbeiter »erde als vaterlandsloser Geselle bezeichnet, als wahr er- »eist. Daß die sozialdemokratischen Agitatoren auch künftig iese Hetzerei weiter betreiben, ist gewiß. Wo man ihr be- zegnet, sollte man ihr stets gebührend entgegentreten. Die Wahlparole des Zentrums wird von ler „Köln. Volkszeitung" mit denkenswerter Offenheit ormuliert. Sie lautet: 1) Keinem sozialdemokratischen Mbgeordxeten eine Stimme! 2) Keine Stimme einem Dmtionalliberalen Kandidaten! 3) Auf gleichem Fuße zu »«handeln ist die freisinnige Bereinigung. 4) Bei Kandt- Daten aus der freisinnigen Volkspartei und der Konseroa- Diven Partei wird von Fall zu Fall zu entscheiden sein. Der Kardinal - Staatssekretär übersandte alle» diplo- Daattschen Vertretern eine Protestnote gegen die von der Manzöstschen Regierung in dem PalatS deS Vertreters des Welligen Stuhle» vorgenommene Haussuchung, gegen die Mortschaffung verschiedener Schriftstücke und die gewaltsame WuSwetsung de» Migr. Montagntnt. Die Protestnote be- WMt die Ungeheuerlichkeit eine» solchen Vorgehen», da» bi». Wer bei den zivilisierten Nationen beispiellos bastehe. Diese Mequestrierung sei eine sehr schwere Beleidigung nicht nur Mr den Heiligen Stuhl, sondern auch für alle zivilisierten Mächte, die ein höchste» Interesse daran hätten, die diplo- erhaltung der öffentlichen Ordnung erfolgen darf. Es soll damit ausdrücklich gesagt sein, daß von einer Beein flussung wirtschaftlicher Kämpfe durch'Truppenaufgebote nach der einen oder anderen Richtung nicht die Rede snn kann. Tas gesamte Gesetz wurde sodann mit 105 gegen 4 Stimmen angenommen. Dasselbe wird im Frühjahr vom Ständerat in die zweite Beratung gezogen. Es ent hält eine wesentliche Verlängerung der Rekruten schulen und Offiziersschulen, sowie eine Erweiterung der Pflich ten und Kompetenzen der höheren Truppenführer und unter anderem die Bestimmung, daß Familien von ein berufenen Wehrmännern im Falle der Not vom Bunde unterstützt werden. unbestreitbaren Reckte» der Kilchensiinren, direkt duich Vermittlung bestimmter Personen in B efwechsel zu treten mit den Katholiken der ganzen Welt über alle» da», wo« auf das g-tftüche Wohl der Katholiken Bezug habe. E» sei auch nicht brr Schatten einer Grundlage vorhanden für den Borwand, den die französische Regierung zur Recht fertigung ihre» Vorgehens angegeben habe. Msgr. Montag- »int habe den drei Geistlichen in Paris, die wegen Ber letzung de» Gesitzrs von 1905 verfolgt würden, keinerlei Mitteilung zukommen lassen. — Die Vertreter am Heiligen Stuhl erhielten außerdem ein Zirkular, da» die Gründe für die bis diahin vom" Heiligen Stuhle gegenüber der französischen Regierung beobachtete Haltung betreffend die Anwendung des Gesetzes^ von 1905 darlegt. Tiefe Gründe seien so gewichtig und klar, d§aß niemand dem Heiligen Stuhle Unversöhnlichkeit oder ungerechtfertigte Feind seligkeit gegenüber der französischen Regierung vvrwerfen könne. Tas Gesetz von 1905 verkannte die wesentlichsten Rechte der Kirche, die auf ihrer Verfassung selbst beruhen, nämlich die, welche die von ihrem göttlichjen Gründer eingerichtete Hierarchie als die Grundlage der Organisa tion der Kirche ansehe. Tas gelte noch mehr dem Rund schreiben des Kultusministers Briand vom 1. Dezember. Ohne andere Erwägungen anzustcllen, konnte der Heilige Stuhl unter keiner Bedingung eine ungerechte und uner trägliche Lage zulassen, die das Rundschreiben für die Tiener des Kultus bei der Ausübung ihres Amtes schasse. Wenn die Regierung von billigen Empfindungen erfüllt wäre und der Kirche in Frankreich eine Lage schaffte, die zum mindesten nicht ihre wesentlichen Rechte aniastete, so könne der Heilige Stuhl, ohne den Grundsatz der Trennung im Prinzip anzuerkennen, doch eine solche Lage dulden, um schwere Ucbelstände zu vermeiden, wie er es auch in anderen Ländern getan habe. Schweiz. Ter Nationalrat nahm in der Beratung des neuen Militärorganisationsgesetzesl die Bestimmung an, daß, wenn Konflikte wirtschaftlicher Natur die Ruhe im Innern gefährden oder stören, das dadurch notwendig wer- dcnde Truppenaufgebot einzig zu dem Zweck der Aufrecht-i Konferenz über" Berte'digungtzmoßnahmen "auf Grund deS setz vorgelegt zu haben. Kultusminister Briand bemerkt gegen Ribot, daß jetzt von allen Seiten die vvrgeschriebe- nen Erklärungen einlaufen. (Gelächter.) Seit langem habe die Regierung vorausgesetzt«, was heute vorgehe. Ter Papst habe die französischen Katholiken in Ab hängigkeit von sich gehalten. Heute soll ihnen nun das Recht gegeben werden, sich frei zu organisieren. Tas Land sei ruhig und billige die Politik der Regierung. Mehrere Bischöfe, auch zwei Erzbischöfe, hätten die Negierung ge beten, sie auszuwcisen, damit sie nicht beim Vatikan in den Verdacht kämen, im Einverständnis mit der Regierung zu stehen. Ter Minister fordert schließlich die Republik kaner auf, die Regierung zu unterstützen. Nachdem noch mehrere Redner gesprochen hatten, wurde die Generaldi»- kussion geschlossen. Sodann bewilligt die Kammer für die Vorlage die Tringlichkeit und beschließt mit 445 gegen 117 Stimmen, zur Beratung der einzelnen Artikel übev- zugehen. «ntzlan». Durch kaiserlichen Ukas von heute werden die Wahlen zur Reichtduina aus den 19. Februar 1907 angefetzt. Dieser UkaS gilt nicht für den Nordkaukasu«, den TranS- kaukasuS, Mittelasien und Sibirien, für welche Gebiete der Wahttermin noch nicht festgesetzt ist — Stadt und Gou vernement Baku sind in den Zustand de» außerordenllrche» Schutzes, anstatt in Kriegszustand befindlich erklärt worden. Die Petersburger Telegraphen-Agentur ist zur der Er klärung ermächtigt, daß im Laufe deS Dezembers a. St., da« heißt biS zum 14. Januar n. St, die russische Regierung alle sowohl im Auslaute alS in Rußland emiNier-en kurz fristigen Obligationen der Reicht rente im vollen Betrage ohne jegliche Prolongation tilgen wird. Admiral Skrydlow hat angeordnet, daß die Wacht posten inr Festungsrayon von Sewastopol von 6 Uhr abends bis 7 Uhr morgens auf verdächtige Personen, ohne sie anzurufen, feuern sollen. England. Der Daily Expreß erfährt, baß im Anfang nächsten Jahres wahrscheinlich in Japan eine englisch-japanische , fiir 2lc Weihnachts-Nummer erbitten spätestens vis Montag vorm Die Expedition des „Riesaer Tageblatt". Der Beginn Postämtern war machte sich aber und der Zustellung von Briefen und Postpaketen nicht fühl bar. In allen Postämtern wurde regelmäßig gearbeitet. Die ersten Briefexpeditionen um 8 Uhr morgens wurden in allen Bezirken ohne Verzögerung zugestellt; erst später traten Verzögerungen ein, die aber durch stets stärkeren Andrang bei der Post zu Weihnachten und verspätetes Eintreffen der Postzüge infolge Schneeverwehungen auf den Bahnen erklärt wurde. Nur aus einigen Postämtern bei den äußeren Wiener Bezirken wurden Fälle entschiedener Resistenz gemeldet. In Prag begann die tschechische Post dienerschaft überhaupt keine Resistenz, da sie auf Erfüllung der Zusagen deS tschechischen Handelsministers noch hofft. Kraukreich. Die Besprechung der Interpellation, betreffs Unzu- länglichkeit deS Flottenprogramms, wurde gestern im Se nat wieder ausgenommen. Der Marineminister verteidigt in längerer Rede daS Flottenprogramm, wie eS Deutsch- land, England und die Vereinigten Staaten auSführten. Da« Programm von 1900 sei jetzt fast auSgesührt. Frank reich würde am nächsten Tage Deutschland die Stirn bie ten. Der Minister führt alsdann auS, daß die Forderung von 6 Kreuzern daS unentbehrlichste Minimum darstellle, um die Lücken auszufüllen, die in der Flott« durch da» Ausscheiden der alten und unzulänglichen Panzer ent stünden. Tie DeputiertenkaMmer begann gestern mit der Be ratung des Gesetzentwurfes über dfie Kultussreiheit. Lasies (Antisemit) verliest eine Erklärung, durch welche Einspruch erhoben wird gegen die von der Regierung gegen die katholische Kirche vorgeschlagenen Maßnahmen. Raibertt (radikal) beantragt, daß man in das Gesetz die Bestim mung aufnehme, daß die Benutzung der Kirchen ohne Vergünstigung den kirchlich dgzu ermächtigten Kultus- «attschen Geheimnisse respektiert zu sehen. Der Heilige beamten übertragen werden könne. Ribot (Republikaner) »tuhl protestiert in gleicher Weise gegen die Verletzung de» glaubt, daß Briand« es bald bedauern werde, das neue Ge- »airrn d«r VSckrr und Händler. Pf«. Ns Vrat 3. Gort« <-- »Pfand N LS 12Pf. wieg, «r. E 1L«. Srm» mel wleqt: «r. wur- »rod » Pfund Pt,. Berg .... Bme .... Born .... Brand . . . Büchner . . . Konfumvereln . Fritzsche, Oelfitz . Göhl .... Günzel . . . Hanke .... Haugk .... Hennig . . . Hamann . . . Jahn .... Kießling . . . Köhler. . . . Knoos .... Kreißig . . . Lange .... MSnnel . . . Mattusch . . . Mißbach . . . Mttschke Rachs. . Müller . . . Meiner« . . . Neider. . . . Reubert» Gröba. Peri- .... Pollack . . . Röder .... Roßberg . . . Röhrborn. . . Seysert . . . Schulze . . . Semmler. . . 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