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Ander Riesa, 14. Dezember 1906. »lew« Senil, älck.-»w. I Mer». Schiefertafel» Federkasten tü> sekulranren Haltbar Billig pro Rar neueste Fa^onS ia «och nie gehabter Aaswahl. rate vir, w aber »enach- vwAow» lffSe»»tz«i» Central-Drogerie. LS r KrsvrMsn. Ilrsxsnrvkonsr GrötzteS Kravattealager am Platze. z«t»t «mpflehlt bis auf wettere«: Sokkipw« Rwnftwvleiili« ^»»vkiwnßGvIrwr^ Rwrnftwi» Ro»»nßi"GP«^ Saolewn in großer Aukwahl krau» »»euer Hanplstratze 64». in reickster Nuswakl, nur eigene Saortkate, in jeder Preislage, empkiektt Mo» v«romann,SeiIermsir.,Mesa o.L. derung unserer Türme und Türmchen, meine» Zimmer» l aber wirklich Notar und heißt auch Jule». Das sind frei- und alle« dessen, wa» e» sonst noch Reizvolle» an unse- lich, wie mein Pate, der General sagen würde, zwei Wider, rem Besitze geben kann. »» ist doch uumitalich, ihr diese Wracke in sich selbst: abaekeben davon ikt < Mwfte -- 44 Faß Gserbeböuger («ach ab Chemnitz) . . . MoÜrret-Aahbünger (mit Gägespän-Streu) do. ( « Gtroh-Streu) L. s Rinderbünger ZL i Gtrohbünger ' -attelbüager Gtratzenkehricht (roh) bo. (gelagert) Ooopoee-kloizrong. An unserer Kaffe werden am 1. Ja«»ar 1907 fällige Wm, WMMtziie M Wllckw Slicte bereit« von heute ab etngelöst. H. Otto Striegle», Msn i. k klL" «Mw». MlWlnl. Jilckche» I , HSabchea, I S «ützchen, I Gamasche«,! Haadschuhk.I in größter Auswahl kreor Mira«. Strick-Jaikru, I Schwitzer in allen Größen billigst bei I Franz Börner, Hauptstr. 6 t Kmmämkl und Leibbinde«. »rnar Mira«, Hauptstraße 64». Psx Verner Handschuhmacher «ab Vavbagist — Hanptstratze «5. Freiwillige GmHWveOigerWg Da« im Grundbuche für Riesa Blatt 1581 auf den Namen der Iran Olga Ernstine verw. Bartsch geb. Kaeseberg in Dresden al« Ligrntümer eingetragene Grundstück soll Sonaabead, am IS. Jauaar 1SO7, vormittags 10 Uhr «ft ber Kanzlei -es «nterzeichaetev Rotar — Wettinerstraße Nr. 23 zu Riesa, Eingang: Tarolastraße — freiwillig versteigert werden und zwar auf Antrag der Erben der verstorbenen Frau Bartsch zum Zwecke der Erbteilung. Da« Grundstück ist nach dem BesitzstandSrerzeichni« 3,5 Ar groß, mit 400,24 Steuereinheiten belegt, auf 36 200 Mk. geschätzt und mit 27560 Mk. gegen Brand versichert. E« besteht au« ei« em Wohn- gedäude mit Vorgarten und Hofraum, liegt an der BiSmarckstraße Nr. 52 zu Riesa in ruhiger und gesuchter Wohnung«lage und trägt lbw vrandkatasternummer 39 L/4 Abt. 8. Der Mteirrtrag de« Grund- Mck» ist jährlich 2030 Mk. Die Einsicht der Abschrift de« Grundbuchblatte«, de« Besitzstand«» Verzeichnisse«, de« Schätzung«schein« und de« Brandkaflenschein« ist jckwm gestattet. Da« gleiche gilt von anderen da» Grundstück be» treffenden Nachweisungen, die ein Beteiligter etwa noch einreicht. Die Verstetgerung«bedingungeu können beim unterzeichneten Notar «ingesehen oder von ihm gegen Erstattung von Echreibgebühr und Porto abschriftlich bezogen werden. Riesa, den 20. November 1906. »r. Friedrich Gastav Meüde, Kgl. Sächs. Notar. Besitze geben kann. G» ist doch unmtglich, ihr diese Sachen zum zweitenmal zu erzählen l Bon Bällen, von Bikomte» und ähnlichen Herrlichkeiten, weiß ich ihr aber wirklich nicht» zu berichten. Freilich gibt e» in den benach barten Schlössern genug vornehme Herren, und ich hoffte auch, daß wir bei diesen Familien Besiuh« abstatten wür den. Mama aber hat beschlossen, daß wir zuerst unsere wagen und Pfeiche habe» müssen, damit wir »em ersten Anfänge an «inen guten Eindruck machen, und Papa wei gert sich entschieden, seinen Stall schon in diesem Jahre einzurichten. Er meint, man könue bi» zum nächsten Som mer warten; viel« andere Dinge gingen vor. Bi» dahin werde ich aber gewiß vor Langeweile zu Grunde gegan gen sein, wir vegnügen uu» folglich einstweilen damit, die hervorragenderen Einwohner von Reinach zu besu chen ; da der Doktor und der Notar aber nicht verheiratet sind, so bleiben uni» nur der Richter und der Postvorst«, her 24. Mat. Papa hat ber Mama mttgeteilt, daß er de« Notar Jule» Herbette zum Esten «ingeladen hat und da bei hinzugefügt: .Ich rate vir, liebe Fra«, jede» Wort »u erwägen, wenn Du von Reinach sprichst! Er Ist in die ser Hinsicht schwierig; heute noch sehe ich seine Entrüstung, al» ich ihm jenen Vorschlag «achtel" Um welchen Vorschlag mag e» sich da gehandelt ha ben? Ich weiß nicht» davon! Merkwürdig, wie viel Ge heimnisse man in diesem Jahre vor der armen Lisette hat! Papa empfahl mir, recht Iteven»würdig zu sein! Erlegt Wert darauf, daß Herr Hule» Herbette von unserem Emp fang befriedigt sein soll, denn dieser Notar könne un» bei der Verwaltung de» Besitze» sehr nützlich sein. Mir ist da» im Grund« genommen gleichgültig; «in Landnotar, der noch dazu Jule» heißt, trägt gewiß auch eine goldene Brille auf einer karmostnroten Nase und ist daher vollständig uninteressant. 2ö. Mat. Er ist nicht alt, hat keine goldene Vrille, ist (Mac, I^um. sprüche in sich selbst: abgesehen davon ist er aber ganz angenehm. Er sieh» hübsch au», ist blond, kräftig, hat blaue Augen und etwa» Fröhliche» und Freimütige», dabei aber zuweilen doch etwa» wehmütige». Al» er unseren Speise saal betrat, wurde seine Miene zum Beispiel plötzlich ganz traurig; er gab auch meiner Mutter den Grund dafür an. «verzeihen Sie, gnädige Frau," sprach er, „ich ver mag meiner Erregung nicht leicht Herr zu werde». Ich bin in diesem Schloff« ausgewachsen; meine Eltern waren arme vauer»leute und sind bei einer Feuersbrunst um» Leben gekommen; der Graf und die Gräfin Reinach «nvfanden Mitleid für den Waisenknaben und nahmen ihn zu sich. Jetzt, wo ich wieder an diesem Tische Platz nehmen soff, muß ich unwillkürlich an alle Gitte zurückden- ken, die ich von jenen erfahren Habel" Er sprach diese Worte einfach und edel; mir erschie nen sie wie ein Trinkspruch auf die Dankbarkeit E» gefiel mir überall», daß er seiner dahingeschiedenen Wohltäter gedachte, denn ich habe e» stet» für verächtlich gehalten, wenn man da» Gute, welche» die Menschen einem i« Le ben erwiesen, im Handumdrehen vergiß». Ich fühlt«, daß meine ganze Sympathie für den jungen Manu erwachte, welcher ohne jede falsche Scham seine bescheidene Herkuuft einaestand und seine Dankesschuld bekannte. Papa erwiderte dem Notar freundlich: ,O, wir stam men auch nicht vom Jupiter ab. Ich habe mir meine Exi- st«nz selbst gegründet, so, wie Sie mich da sehe«. Im Be ginn meiner Laufbahn war ich..." 1S4,1» Mama unterbrach ihn rasch; sie hört e» nicht geru, Wenner erzählt, daß er «in schlichter Handwerker »ar, der durch ein« Erfindung zum reichen Mann« geworden. Papa ist sehr stolz auf diese seine Erfindung, vte Mama aber ganz und gar nicht. Um dem Gespräch ein« andere Wendung zu geben, beeilt« sie sich, an de« Notar Her- betteeiniae Fragen über die früheren Bewohner de» Schlos se» zu stellen; er beantwortete sie inde» ««»weichend. Mayr« Arennde. Roman von Georg Bütow. 20 Erst neulich habe ich gehört, Wieste zu Papa sagte: «Ich weiß wirklich nicht, wa» die Klosterfrauen Lisette ge lehrt haben. Sie kann so gut wie gar nicht», sie ist ein vollständige» Kind!" Papa aber erklärte mit seiner ge wohnten Nachsicht: »Laß sie doch in Ruh', die arme Kleine. Sie hat ja noch alle Zeit vor sich, klug und vernünftig zu werden!" Zu werden! Er findet also auch, daß ich e» nicht bin, und ich gebe mir doch so viel Mühe e» zu sein. Diese Un- gerechtigkeit hat mich sehr betrübt. Ich habe mich so sehr ««freut, ganz in da» Elternhaus zurückzukehre», nun aber ,st meine Freude gedämpft; ich weiß nie recht, ob ich glück- »ich oder unzufrieden bin. wären wir in der großen Stadt <«lieben, dann hätte ich Umgang und Veränderung ge- ««g, könnte mich auch vielleicht in Vereinen nützlich ma chen, aber hier auf dem einsamen Schloß? LS. Mai. Nun habe ich meinerseits auch einen Snm- «er. Meine liebste Freundin, Gabriele Sasio» hat mir «ftchriebeu. Al» wir von einander Abschied nahmen, ge- Achten wir un», immer alle» mitteilen zu wollen! Sie Hält muh Wort. Seit einem Monat erst hat sie da» Klo- Oer verlassen nnd sie war schon auf einem Balle, wäh- «ob tch, die ich schon ein halbe» Jahr zu Hause bin, noch wicht di« kleinste Soiree zu verzeichnen habe, denn die Bostoupartie kann tch doch nicht gut Soiree nennen. Herr Gaston ist Oberst eine» Kavallerieregiment«» Er hat einen Gall gegeben, bet welchem Gabriele die Hanltfrau spielte, »ährend keine» einzigen Tanze» blieb sie sitzen, «eson- llwv viel tanzte sie mit einem jungen Leutnant, welchen W» .den vikomte" nennt; sie scheint darauf seh, stolz,« Ot»; er hat einen blonden Schnurrbart, braune Augen ewd «tue blaue Uniform. Sie wird auch noch andere Bälle ««-Reunion» mitmachen. «a» in aller Welt aber soll ich ihr schreiben? In »einem ersten Briese gab tch ihr schon «ine genaue Schil- 17.— 28 — 40.— 40 — 55.— 40.— 38.— 28.— 10.— 15.— Schürzen jeder Art, in reichster Auswahl b Ara«, Börner, Hauptstr. 64 Ate Aimi-MttlWl billigst bei * Franz vör«er, Hauptstr. 64 s. Worin-Lemkleiäer für Damen und Mädchen in Triro Cheviot, Satin. Hauptstr. 64». Franz Börner, Vll«n»vk«ßü»e> Swnrrißwwn» -ÜWrttport-kerelkellsst ru LrerSeo ckwl LI, I., üelr« Lowry 10 000 Ke Mk. " hlichter Hw reichen Ma auf diese seine Erfindung, die Mama aber ganz und aar nicht. Um dem Gespräch ein« andere Wendung zu geben, beeilt« sie sich, an de» Notar ' Ksore vsesickokbs Hanptstratze 14.