Volltext Seite (XML)
Frei« P resse 8er WesenMche Jnhall au» sVlgenNtn Puukteu: 1) Serbien vertraut die Verteidigung seiner Interessen Rußland und den befreundeten Milcht« an. H Getlien verlangt nicht vrn Oesterreich-Ungarn, d. h- «» will überhaupt nicht mit Oesterreich-Ungarn über die au« der Angliederung n»n Bodnim und der Herze go- Mtn« herttrrge-ang«« Strettfrag« verhandeln. 8) Tie serbisch« Reglemng, getreu der Resolution der Dkupsch- tina, ter-ichtet nicht au^ihre Forderung«. Liese Punkte stimmen genau mit dem überein, wa» bereit- and Aeusterungen serbischer Minister und «offi ziöser Belgrader Blätter bekannt war. Jedenfalls kann al» zweistllvÄ angesehen tverd«, daß der entgegenkom mend« Schritt, de» in der Vorig« Woche der öster reichisch-ungarisch« Gesandte Graf Forgatsch nqmenS seiner Regierung bei dem serbischen Minister des Aeußern mitermenmen hat, ein Fehlschlag war. Nach Belgrader Berichten ist in dortig« RegienmgSkreisen, wie von Abgüordneteu der Skupschtina in unzweideutiger Weise erklärt Worden, die Aufwerfung der tzandelsvertragssrage seit«S Oesterreich-Ungarns sei im gegenwärtigen Augen blicke für Serbien belanglos, da diese Frage in keinem Zusanuncnbang stehe mit der internationalen Frage der Angliederung Bosniens und der Herzegowina. Tie ser bische Regierung tverde daher das österreichisch« Ange- blot zuk Kenntnis nehmen, ohne gegenwärtig in der Lage zu! sein, sich mit dieser rein wirtschaftlichen Frage zu befassen. I« Wie» ,vird lt. einem Telegramm! des L. T. die Lage ernster uud kritischer beurteilt als je zuvor. Maß gebende Kreise wiesen darauf hin, daß die Fortdauer dec russiichen Machinationen eine andere als eine krie gerische Lösung des serbisch-österreichischen Konfliktes von Tag zu Tag unwahrscheinlicher erscheinen lasse. Wenn der jüngste Schritt deS Grasen Sorgatsch in Belgrad nicht die danut beabsichtigte Klärung brächte, würden binnen kurzen» weitere Schritte der Wiener Regierung erfolg«. Ich Wiener Publikum vertieft sich die Beunruhigung. I« Serbien arbeitet man eifrig daraufhin, kriegsbereit zu sein. Kilon- vrinz Georg ließ den Kommandant« des freiwilligen .HilfskorpS zu sich berufen und beauftragte ihn, dem Ausschuß der Nationalverteidigung mitzuteilen, daß Ser biens Forderungen unbedingt erfüllt werden würden, und zwar entweder turch territoriale Konzessionen ron Oester- reich oder durch solche von der Türkei. Ter letztere Fall sei der wahrscheinlich!, und Rußland werde es überneh men, die Türkei zur Abtretung eines Teiles des Sand- schaks-Novibasar zu bewegen. (?) Tie Truppen müßten sich bereithalten, sofort nach dieser Abtretung in den Sandschak cinzurücken und, noch ehe es darüber zu Kon flikten zwischen Oesterreichuud Serbien komme, den Sand schak zu besetzen. N«S London wird dem „Echo de Paris" gemeldet: In dortigen diplo matischen Kreisen habe man jeden Optimismus auf gegeben. Man betrachtet den Schritt Oesterreichs in Belgrad trotz der vorangegangenen Versicherung bei den Mächten dahin, daß cs "sich um nichts anderes als eine Aufforderung handelt, die sowohl an Serbien als auch an Rußland gerichtet ist, die Mächte zu zwingen, alles andere als wirtschaftliche Forderungen aufzugebeu. Aas Berlin lvurde der dortigen Redaktion des L. D. am gestrigen Mittwoch von offiziöser Seite mitgeteilt: Der Ävnferenz- gedanle ist wieder nähergerückt. Die Mächte, mit Aus nahme Deutschlands, das eine direkte Beeinflussung Oe sterreich-Ungarns nach wie vor ablehnt, trollen in Wien ini Sinne einer Konferenz hinwirken, die den Balkan- vonslikten «in Ende machen solle. Man hat! kerne be schämten Anhaltspunkte für di« Art, wie die Mächte dabei wrzugehen gedenken. Auch dürft« der rechte Zeit punkt noch nicht da sein. Eine Konferenz kann erst dann von Nutzen sein, wenn alle Fragen gereinigt sind und W«n sowohl die türkisch-bulgarischen Verhandlungen, als die österreichisch-serbischen. Konflikte keine Schwierigkeiten mehr lieten. Dis dahin wird ein Kou- ferenzvorschlag stets negativ beschicken werden, weil eine Anzahl Mächte, darunter Teutschland und Oesterreich- Ungarn, den eben skizzierten Standpunkt beibehalten iverden, also an einer Konferenz vorläufig nicht teil» rnhemn können. Tagesgeschichte. Seit einer Reihe von Jahren ist in Deutschland »ine zunehmende kiuweu-ernug von Tscheche» zu beobachten. In den tschechischen Gegenden Böhmen» sind die Löhne außerordentlich niedrig, und so sehen sich die Tschechen veranlaßt, nach Gegenden mit höheren Löhnen -u wandern. Zunächst ginge»» sie nach den deutschen Be zirken Böhmen», später nach Wien und in neuester Zett scheint ihnen Deutschland besondere Vorteile zu bieten, wo freilich die Lrwerb»verhäl1nisse durchweg noch günstiger sind al» selbst in Wien. Genau läßt sich die Zahl der Tschechen in Deutschland nicht feststellen, da die deutsche Statistik lediglich die Staatsangehörigkeit der im Deutschen Reiche anwesenden Ausländer verzeichnet. Nach der Volks zählung von Ende 1905 wurden in Deutschland 494 000 österreichische Staatsangehörige ermittelt. Im Königreich Sachs« wohnten insgesamt 140 000 Oesterreicher, also 28 v. H. der österreichischen Staatsangehörigen in Deutschland. Nach Angabe Dresdener vlätter befinden sich darunter mindesten» 50 o. H. Tschechen. Somit wäre di« Zahl der Tschechen sür Sachsen auf etwa 70000 und im gleichen >«chßltni» sür Deutschland auf etwa 245 000 zu veran schlag«». Diese Fahlen dürften kaum zu hoch gegriffen sei», namentstch «mm man in Bettacht zieht, daß seit »ade 1905 die »iu»anderung von Oesterreichern, insbesondere von Tschechen, stoch immer mehr zugenommrn hat. »ein t« GroßberUa und dm vorortm iebm mehrere Tausend Tschechen, finden sich in tschechisch-nationalen Vereinen zu- saamrrn uud pflegen dort ihre Eigenart, die hauptsächlich in dem Haß gegen alle», was deutsch ist, besteht, obwohl st« nicht nur der deutschen Kultur die eigene, sondern auch ihr« Erwerb dem Deutschen Reich« und Volke verdanken. Die tschechischen Einwanderer find zumeist Arbeiter, nament- ltch Maurer und Handwerker, aber auch Uhrmacher, Hand- lunglgehilfeo, Musiker, Schauspieler usw. Wenn man sich vor Augen hält, daß gegenwärtig infolge de» rückläufigen Geschäftsganges viel« Tausende von deutschen Arbeitern und Angestellten feie« «nüffen, und wenn man sich erinnert, daß di« Tschechen in Prag und überall tu Böhm«, wo sie di« Mehrheit bild«, die Deutsch« zu vergewaltigen suchen uud «inen erstaunlich« Haß geg« alle» Deutschtum be kunde», so wird mau den Wunsch nicht unterdrücken können, «S mögen die beteiligten deutschen Arbeitgeber darauf be dacht sein, in erster Reihe di« tschechischen Arbeitskräfte zu entlassen, znmal st« auch sonst, namentlich mit ihrer un aufrichtigen Unterwürfigkeit, manche üble Eigenschaft be tätigen. Deutsche» «ei«. Der Kaiser, der bekanntlich früher eine große Vorliebe für praktische Aenderungen der Uniformen an den Tag legte, hat, ivi« der „Inf." von militärischer Seite mitgeteilt wird, durch eine Kundgebung vor kurzer Zeit dargetan, daß er in dieser Beziehung jetzt anderen Sinnes geworden ist und die mannigfachen Uniform änderungen mit ander« Augen betrachtet- An einigen spanisch« Uniformen wurden nämlich jüngst einige Aen- derungen angeordnet. Da der Kaiser als Ehrengeneral- Kapitän des spanisch« Heeres rmd Chef des 11. Dra- nerregimentS „Numantia" auch spanische Uniformen t, fr müssen natürlich alle A«derungen, dienen die spa- Nische,» Uniform« unterworfen werd«, auch an den be- treffenden Uniform« des KkiserS vorgenommen lverden, weil Ponst di« Uniform nicht vorschriftsmäßig wäre. An dem Bericht, den daS Krieg-Ministerium! an den Kaiser in dieses Angelegenheit sandte, machte er nun eine hand- schrlstluye Anmerkung, die sich gegen die Aenderungen der Uniformen ausspricht. Während der letzten Reichstagsdebatten zum Etat des süLwestafrikanischen Schutzgebietes wurde aus den Kreisen der Abgeordneten die Befürchtung laut, daß infolge der Tiamantensunde sich viel Gesindel in Lüderitzbucht einfinde» möchte. Tabei wurde dann die Forderung rechtzeitiger Abwehrmaßnahmen erhoben. Ter Gouverneur ist nunmehr, wie die „SL. pol. Korr." an zu ständiger Stelle erfährt, vom Reichs-Kolonialamt ange wiesen worden, geg« Individuen, die sich Bestrafungen wegen Tiebstahls und Hinterziehung von Diamanten usw. »iuziehen oder welche di« Ruhe des Schutzgebiets gefähr den, mit Landesverweisung vorzugehen. )( Ter „Reichsanzeiger" teilt mit, daß d>er General gouverneur des Sudano/die Einfuhr von Gewehren Ka liber 303 in daS Gebiet dev Sudans ausnahmslos unter sagte uno bähet mich Jagdliebhabern die Erlaubnis zur Einfuhr von Gewehr« Kaliber 303 im! Sudan zukünftig nicht mehr erteilt werden wird. )( In der tzinanzkommission des Reichstages erklärte gestern, nachdem' ein Vertreter der Wirtschaft lichen Bereimgung für die Einführung des Dabakmlono- pols unter der Bedingung ausreichender Entschädigung etngetreteu war, ein BundesratÄbevollmächtigter, daß nach ungefährer Schatzung der Einfuhrzoll (GewichtS- zolle) für unbearbeiteten Tabak pro Tvppeltzentner auf 210 Mark erhöht werden müsse, falls 70 bis 80 Million« aus dem Tabak gewonnen werden müßten. Tiefe Erhöh ung erfordere auch «ine Besteuerung des inländischen Tabaks von 110 Mark pro TosHelzentner. DaS Monopol schasse für den Augenblick kein GeV). Ein Vergleich mit der Branntweinmonopolvorlage stimme nicht, da es sich bei dieser nur um eine Verstaatlichung Von bestehend« Einrichtungen handle. Tie Banderolen steuer sei die ge rechteste uno sür die mittler« und klein« Industrien di« am wenigsten drücken! e Belastung des TkbakS. Tie Kom mission beschloß schließlich, die Beratung über den Pavagraph 2 auszusetzen und das Gesetz einer Dubkom- mission zu überweise«. Ei» nationalliberaler Antrag, die Banderole bereits jetzt abzulehn«, wurde gegen die Stimmen der Nationalliberalen, Wirtschaftlichen Ber einigung, Freisinnig« und Sozialdemokrat« abgelehnt. Ter Antrag der Wirtschaftlichen Vereinigung, daß die Sublommission Ersatzvorschläge Machen solle, wurde gegen deren Stimmen abgelehnt. l>r DaS Kaiserliche Statistische Amt hat nach den Halb jahrsausweisen der 38 deutschen Hypothekenaktien- banke» deren Pfandbriefumlauf für den 31. Dezember 1908 auf 9316,15 Millionen Mark ermittelt; daneben waren im Umlauf 278,38 Millionen Mark KomUrunal- und 6,02 Millionen Mark Kleinbahnschuldverschreibungen. Der gesamte Olligationenumlauf betrug somit Ende 1908 9600,56 Millionen Mark. Gegenüber dem Obligationen umlauf vom 30. Juni 1908 in Höhr von 9306,04 Millionen Mark bcoeutet dies eine Zunahme um 294,52 Millionen Mark. Für das gauze vergangene Jahr betrug diese Zu nahme 533,36 Million« Mark. Für den 31. Dezember 1907 war der Gesamtumlauf auf 9067,20 Millionen Mark ermittelt. Tie gerichtliche Bestrafung eines ungetreuen „Ge nossen" ist wieder erfolgt. Wegen Unterschlagung von Kasscngeldern wurde der sozialdemokratische Glasarbeiter Fritz Grützmacher in Liebau von der Strafkammer zu Hirschberg zu neu» Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehrverlust derurteilt. Grützmacher war Vertrauensmann und Kassierer des OrtttereinS Liebau des Deutschen Glas- arteiierverbandeS. Bei einer außevordentlichen Kassen- revislon wurde ein Fehlbetrag von 569 Mark entdeckt. In der Verhandlung wurde festgestellt, daß in der Kasse oeS OrtLvcreinS eine unglaubliche Mißwirtschaft herrschte. — Tie Genossen sind bekanntlich auch nicht frei von Un redlichen Sobald die Sozialdemokratie emmac »n irgend einem Ziuejge unseres Staats- oder GesellschaftSwesens zur Herrschaft oder Macht gelangt ist, dann ist es mit der „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" vorbei. Ihr Zrvang ist unerträglich, ihre Unduldsamkeit rücksichtslos. Liese Tatsache ist bekannt, es erübrigt sich nur, ab und zu die krassesten Beispiele dafür zu registrieren, wie u. a. fos- geudes: In oen Werkstätten, wo sozialdemokratische Ar- beiter in der Mehrheit sind, werden andersgesinnt« Ar- beiter meist «ich; gcdnl'cc, foneern verhöhnt nnd mrspot ct. Um diesem Treiben vorzubeuge«, hat der Südwestdeutsche Arbeitgeber-Verband für das Holzgewerbe beschlossen, in den neuen Tarifvereinbarungen mit dem deutschen Holz arbeiter-Verband folgenden Passus aufzunehmen: „Da» Zusammcnarbeiter mit anders oder nicht organisierten Arbeitern usw. darf nicht beanstandet lverden. Die Ein stellung und Entlass»»)'? von Arbeitern steht in» frei:» Ermessen des Arbeitgebers. Di« Zugehörigkeit zu einer Organisation der Arbeiter darf kein Grund zur Forde- rung aus Entlassung sein usw." Man sollte meinen, daß dieses Verlangen ganz, selbstverständlich ist, und man könnte sich eigentlich nur wundern, daß so etwas ganz natürliches noch besonders und ausdrücklich festgestelli, ja sogar vertragsmäßig sestgelegt w.'rden soll. Wie nun aber aus Zuschriften an sozialdemokratische Zeitungen und aus den Auslassungen dieser Blätter hervorgeht, wird dieser Passus in dem Entwurf als „Kapitalistischer Uekermutsdünkel" bezeichnet und verlangt, daß mau diese für jeden Menschen eigentlich selbstverständlichen „For derungen' der Arbeitgeber als unannehmbar ohne lv«l- teres ablehnen soll. — Zu dieser Anmaßung etwas zu sagen, erübrigt sich. —k- Frankreich. Bon den deutschen Fremdenlegionären, über deren Schicksal vom Kriegsgericht in Oran entschieden wurde, find neun zu harten Strafen verurteilt worden. Der Rädelsführer Kadur, genannt de Pal, erhielt zwanzig Jahre Zwangsarbeit und wird degradiert. — DaS Journal berichtet aus Algier: Die Militärbehörde verhaftete einen Zuaven de» 3. Fremdenregiments, welcher desertiert war und sich nach Algier geflüchtet hatte. Seine Verhaftung führte zur Entdeckung kompromittierender Schriftstücke, welche beweisen, daß die Desertationen von einer in Algier lebenden Person betrieben werden. Man glaubt einer Organisation auf die Spur gekommen zu sein, welche zur Desertation aufreizt. Rntzland. In der RrichSduma kam e» bei der Fortsetzung der Beratung de» Etat» des Ministeriums deS Innern während einer Rede des Deputierten Markow zu stürmischen Szenen. Nachdem der Redner sich gegen die Beamten gewandt hatte, die eS nicht für ihre Pflicht hielten, die Autokratie zu stützen, erklärte er, eS sei bedauerlich, daß Majestäls» beleidigungen, wie sie die Ausführungen einiger Vorredner enthalten hätten, im Dumasaale zugelassen würden. Prä sident Chomjakow erwiderte, daß er eine Majestätsbeleidigung niemals zulassen werde. Einer solchen habe jedoch Markow sich selbst schuldig gemacht. (Beifall im Zentrum und links.) Darauf reichte die extreme Rechte eine Erklärung ein, wonach der Justizminister von dem Geschehenen in Kenntnis gesetzt werden soll, um festzustellen, ob Markow eine Majestätsbeleidigung begangen habe. Au» Petersburg wird gemeldet, daß die Begnadigung Stoessel«, deS „Helden von Port Arthur", beoorsteht. Stoessel hat in jüngster Zeit einen Schlaganfall erlitten, so daß ihm die Aerzte den Aufenthalt im südlichen Klima verordneten. DaS Gnadengesuch wurde vom Marine» Minister befürwortet. Der „Matin" veröffentlicht ein Schreiben deS russischen Revolutionärs Rutenberg, worin dieser behauptet, daß er e» gewesen sei, dem seinerzeit vom Zentralausschuß der Revolutionäre die Mission erteilt worden sei, die Hinrichtung de» Popen Gapon durchzuführen. Mintsterprästdent Stolypin begab sich vorgestern nach ZarSkoje Sselo zum Vortrag beim Kaiser. Auf der Rück fahrt erlitt Stolypin einen schweren OhnmachtSansall. Die Aerzie erklären, daß eS sich um einen Influenza- Anfall handle. Türkei. )( Die Kammer hat die Regierung ermächtigt, eine Vorschußanleihe in Höhe von einer Million türkischer Pfund mit 6°/,iger Verzinsung aufzunehmen und zwar 500000 türkische Pfund bei der Ottomantschen Bank und der Deutschen Bank und 500000 türkische Pfund bei der Deutschen Orientbank. Amerika. CK. AuS Neuyork wird berichtet: Neuyork« Ruhm al» Metropole der amerikanischen Gesellschaft ist bedroht, da» stille Washington, bisher die „BerwaltungSstadt", schickt sich an, Neuyork zu überbieten. Schon macht sich di« Initiative von MrS. Taft fühlend, die erklärt hat, sie betrachte sich in ihrem Amt als Herrin des Weißen Hauses „al» Hausherrin der Nation"; damit bricht sie mit den Anschauungen der früheren Präsidentenfrauen, die das Weiße HauS als ihr Privaiheim ansahen, wie auch die Roosevelt», bei denen selbst der „StaatSraum", sozusagen der „Thronsaai" Amerika«, al« Prioatraum benutzt wurde. Mr«. Roosevelt pflegte im Gtaal«raum in den Lagen der großen Wäsche die nassen Linnen zum Trocknen aufzu hängen, und Roosevelt selbst scheute nicht davor zurück, den Thronsaai der Nation zu einem Schauplatz von Box kämpfen und Jiu-Jitsu-Ring« zu machen. Mr». Taft ist der Ansicht, daß Neuyork lange genug in gesellschaftlicher Beziehung die erst« Rolle usurpiert habe und erwartet, daß die Hausfrauen von Washington nun auch sich be-