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- 17 ASIATISCHE KUNST. Wir fassen unter diesem Kamen, als der zweiten fruchtbaren Quelle, wo unsere modernen Künste Vor bilder gefunden haben, die ganze decorative Kunst des Orients und des äussersten Ostens zusammen. Dieses Ensemble begreift Erzeugnisse der verschiedensten Epochen in sich, von denen die ältesten dem Alter nach selbst die ägyptischen Werke überbieten könnten, die jüngsten mber uns ungefähr gleichzeitig siml In seinen Hauptzügen "betrachtet, ist dieses ungeheure Bild weniger complicirt, als man auf den ersten Anblick glauben könnte. . Die traditionelle Unbeweglichkeit des Orients, wo zahlreiche Generationen sich die Proceduren der Fabri kation und die Erfahrungen überliefern, erweckt, indem dieselbe es oft ausserordentlich erschwert, das Alter dieses oder jenes Erzeugnisses zu bestimmen, in vielen Fällen nur ein schwaches Interesse nach solcher Bestrebung, wenn nicht vom Gesichtspunkte der Curiosität und des wirklichen Werths der Gegenstände, so doch wenigstens von dem der allgemeinen Charaktere der Ornamentik, welche die moderne Nachahmung den alten Vorbildern mehr oder weniger aufrichtig, selbst oft mit einer vollständigen Täuschungskraft nachbildet. So kann sich unsere kurze Betrachtung, von einer langwierigen und minutiösen chronologischen Prüfung entbunden, mit einer allgemeinen Eintheiluiig begnügen, den primären und originalen Typen entsprechend, wec ie die abgeleiteten Arten und die individuellen Modificationen beheirschen. _ Von unserem speciellen Gesichtspunkt aus erkennen wir, ohne auf die sehr interessanten ethnograp iscien Fragen einzugehen, nur von unserer Competenz und unserem Rahmen ausgehend, drei grosse Gruppen oder lami Iren: die "chinesische, die indische und die arabische Familie. (Vergleiche Anquettil-Duperon und Champollion- Eigeac, Histoire de la Perse.) . < Die erste Gruppe, China und Japan in sich schliessend, werden wir zuerst besonders behandeln, m 111 Charakter und ihre Geschichte es selbst zulässt. Dann auf den eigentlichen Orient zurückkommend, werden wir die zwei grossen Traditionen Indiens und Arabiens betrachten, indem wir deren unterscheidende Merkmale und ebenso ihre Begegnungspunkte kennzeichnen, letztere linden sich hauptsächlich in der persischen Kunst, die von Indien stammend, durch den mohammedanischen Stil seit der Entstehung des Islams und der arabischen Eroberung bedeutend modificirt wird. Chinesisch und Japanesisch. Chinesisch — Die Geschichte der chinesischen Kation steigt in das höchste Alterthum. Während seiner Taf.x- langen Existenz scheint dieses Volk, diese Welt, seit undenkbarer Zeit nichts Schätzbares yon sich gegeben, und nichts aufgenommen zu haben; es genügte immer sich selbst, und durch diese Starrheit und Isolnung, welche seine Originalität ausmacht, bildete sich eine besondere Weise aus, die mit den Erzeugnissen anderer Civilisationen nichts gemein hat, ausgenommen einige geometrische Combinationen, die m dem Instinkt a ei je kannten Rassen liegen. , P |. m Die ausserordentliche Phantasie ihrer ornamentalen Compositionen, der Mangel an Ordnung < mässigkeit, welcher sich darin im Allgemeinen zeigt, erklären sich, wenn man bedenkt, dass re Baukunst besitzen, welche wie wir gesehen, als Urtypus der coordmirten Idealisirung cie wnMcr Decorationen erzeugt, wodurch den geringsten Motiven der Stempel der Grossartigkeit gegeben wird nie _ es im ägyptischen Ornament findet. „Dieser Mangel an Architektur, sagt de Chavaunes e a ua ^ 1 , ’ JL gerade in dem Geiste der chinesischen Kation. Dieses Volk scheint bestimmt zu sein, sich a ss * um die Details zu bekümmern und dies in allen Dingen. Die Conception eines Monuments geh u Standeskräfte.“ „