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XVI. UND XVII. JAHRHUNDERT. Muster von Einbänden in Mosaikarbeit. Einer der interessantesten Zweige der ornamentalen Kunst ist unstreitig die Buchbinderkunst, Das Verlangen nach schönen Einbänden, als die natürliche Folge der Leidenschaft für schöne Bücher und seltene Ausgaben, hat zu jeder Zeit in dieser Richtung wahre Meisterwerke entstehen lassen, und wird es gut sein, dieselben unseren jetzigen Künstlern wieder vorzuführen. Als Abbildungen für unsere Tafel haben wir die Vorbilder gewählt, welche durch die combinirte An wendung mehrerer Farben und Gold ganz besonders in das Bereich unseres Werkes gehören. Wir haben sie folgenden Quellen entnommen: Nr. i. Exemplar des Procopius, De bello Persico, in-4., 1509. Dieser schöne italienische Einband ist für Maioli, den be rühmten Bücherliebhaber gefertigt worden und trägt die Auf schrift: Th. Maioli et amicorum. Bibliotheque de M. Amb.-Firmin Didot. Nr. 2. Exemplar der Ausgabe von Paolo Giovio in-folio, Florenz, 1549. Dies Exemplar stammt aus der berühmten Bibliothek von Grolier und trägt folgende Aufschrift: Grolieri et amicorum. Bibliotheque de M. Amb.-Firmin Didot. Nr. 3. Exemplar der Bibel von Bobert Estienne, in-fol., Paris, 1540. »Der Einband ist für den Präsidenten de Thou ausgeführt worden und scheint seiner Bibliothek angehört zu haben.« Bibliotheque de M. Amb.-Firmin Didot. Nr. 4. Auslegung der fünf Bücher Mosis, in-4. Bibliotheque nationale (Saint-Germain, framjais, 4). Nr. 5. Einbanddecke mit dem Wappen Heinrichs II. und den Initialen der Diana von Poitiers. Bibliotheque Mazarine. Nr. 6. Ein anderer Einband mit dem Wappen Heinrichs II. und den Initialen der Diana von Poitiers. Das Exemplar trägt den Titel: Fl. Vegetii, Senati viri et . Bibliotheque Mazarine. Nr. 7. Biblia (ex duplici versione, altera vulgata, altera Tigurino Leonis de Juda, cum annotationibus Fr. Yatabli). Lutetia, ex offlcina Bob. Stephani, 1545, 2 vol gr. in-8., in rothem Maroquinleder mit Mosaik und vergoldetem Schnitt. Im Verkaufcataloge der Bücher von M. Brunet, woselbst es mit Nr. 2 bezeichnet war, wurde über diesen Einband Fol gendes gesagt: »Reicher und eleganter Einband aus dem XVI. Jahrhundert mit Mosaik, sowohl durch seine gute Gonservirung wie durch seine Schön heit bemerkenswert!!.« TAFEL LXIX,