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Nr IM, Seite z Der Niedergang -er Opereike Ein Kulkurbil- aus -er Tonkunst -er letzten Jahre Freitag. den 18. Juli IV24. „Deutsche Liga" Was auf so vielen Tagurigen, In allen deutschen Ländern, In einer Reihe von Kreisen und Verbänden, was von so vielen Führern in so manchem Artikel mit steigender Dringlichkeit ge fordert, ja als die wichtigste Augenblicksaufgabc der deutschen Katholiken bezeichnet worden ist. das hat nun endlich den Weg zur Erfüllung angetreten. In Münster, der westfälischen Lan deshauptstadt, wo man so katholisch fühlt wie national, wo man alle die Spannungen, die neue Entwicklungen zwischen diesen Polen gesammelt haben, in verschärfter Form empfand, haben sich verschiedene Persönlichkeiten aus allen Schichten der Bevölkerung schon seit Wachen zusammengefunden, um über eine praktische Lösung dieser bedrängenden Fragen zu beraten. Die vertrauliche» Sitzungen endeten mit einem Ergebnis, das gleich bei seinem ersten Vekanntwerden an mehreren entscheidenden Stellen stürmisch begrüßt wurde, nämlich mit der Gründung einer „Vaterländischen Arbcitsgemeinschast der katholischen Ver bände" unter dem Ramcn „Deutsche Liga". Es galt, die blosse Abwehr gegenüber völkischen Auswüchsen zu ersetzen durch eine positive Leistung. Es galt eine Fahne aufzurichten, der alles, was katholisch ist, begeistert folgen Kanu. Es galt der Jugend vorab ein Herzensbedürfnis zu befriedigen, das je länger, je mehr nach Erfüllung schrie. Schön war der Augen blick, als alle Beteiligten. Akademiker wie Arbeiter, Jugend wie Gereiste, Geistliche und Laien, Männer und Frauen, Vertreter aller Berufsklassen und Volksschichten sich endlich an dem Ziele sahen, das die hier folgenden einmütig angenommenen Satzun gen kennzeichnen. Diese Satzungen suchen in einer vorläufigen Fassung unser» Zielen, unserer Gliederung und unserer Arbeitsart Ausdruck zu geben. Jeder Katholik kann sie unterschreiben, die Einzclpro- granune aller Länder passen hinein, und überhaupt sind sie so dehnbar und weit, daß freiem und frohem Wachstum Spielraum bleibt, wie cs bei allem Lebendigem ja auch sein mutz. Keine neue Organisation steht da, sondern eine Arbeitsgemeinschaft, die alle verbindet. Sie lauten: I. Unser Ziel ist die Wiedergeburt des deutschen Volkes im Geiste seiner Geschichte. Mit den größten Zeiten deutscher Vergangenheit durch Blut und Glauben verbunden, erkennen wir die besondere va terländische Sendung des katholischen Volksteils in der Er haltung und zeitgemäßen Erneuerung jenes Valererbes, das uns einst stark gemacht. Dies Vntererbe. die Verbindung von Katholizis mus und Deutschtum, verlangt von uns das Bekennt nis zum Recht als der Grundlage der inneren und äußeren Politik gegenüber der Revolution. Dieses Vntererbe will den Geist der Versöhnung und der Volksgemeinschaft gegenüber dem Klassenkampf und bürgerlichem Hader. Dies Vätererbe will die Reinheit der Familie und die Pflege der S t a m m e s k u I t» r gegenüber sittlicher Fäulnis und der Mechanisierung des Daseins. Dies Dätererbe besagt die Hinordnung aller Volkskräfte auf ein Neichsidcal, in dem sich die geschichtliche deutsche Ausgabe erfüllt gegenüber rein wirtschaftlich-materialistischer Einstellung. Dies Vätererbe will opferfreudigen Dienst an dem Hoch ziele Europas und der Menschheit gegcniiber völkischem Hoch- mekt, Bölkerverhetzung und Weltzersetzung. Mcs Vätererbe pflegen wir, soweit die deutsche Zunge im Verein mit unseren katholischen Brüder» und Schwe ster* im In- und Auslande, im freien Wettbewerb mit allen andere:» Kräften, die an der Wiedergeburt des deutsche» Rei ch»» u>rd deutscher Kultur wirken. II. Die „Deutsche Liga" ist eine überbündische Arbeitsge meinschaft der katholischen Verbände, die sich als körper schaftliche Mitglieder anschließen. Jeder angeschlosscne Verband hat die Pflicht, die Ziele der deutschen Liga in seinen Reihen zu pflegen und örtliche Grup pen zu bilden, denen die Verwirklichung dieser Gedanken beson ders obliegt. Das Bundesabzcichen ist ein Kreuz mit Eichenkranz. Die Bundesgruppen der einzelnen Ortsvcreinc wählen einen Obmann; die Obleute innerhalb eines politischen Kreises bilden den Bezirksausschuß; dieser wühlt einen Vorsitzenden, einen Schriftführer mit je einem Stellvertreter und drei Bei sitzer als Bezirksvorstand. Die Bezirksvorsitzenden innerhalb eines Bistums bilden den Kreisausschuß. Dieser wählt einen dem Bezirk entspre chenden Vorstand. Ihm zur Seite steht ein Kreisbeirat, der aus Vertretern der einzelnen Tiözesanverbände und zuzumahlenden Mitgliedern besteht. Die Kreisvorsitzenden bilden für das Reich den Reichs ausschuß: dieser wählt einen dem Kreis entsprechenden Reichs vorstand, dem ein Neichsbcirat aus Vertretern der katholische» Reichsverbünde und sonstigen zuzuwahlenden Mitgliedern zur Seite steht. An jede der bestehenden Gruppen können sich auch Einzel mitglieder anschließcn. Aufgabe der Vorstände, der Ausschüsse und der Beiräte ist es, sich der Förderung der Deutschen Liga besonders auzu- nehmen. Im Bezirk müssen Vorstand und Ausschuß mindestens mo natlich, im Kreise mindestens vierteljährlich und im Reich min destens jährlich zusammentreten. Das gleiche gilt süc die Beiräte. NI. Unsere Methoden ergeben sich aus unseren Zielen. Es geht nicht so sehr um Ncubelastung mit Arbeit, als vielmehr um einen bestimmten vaterländischen Geist, der alle unsere Ar beit erfüllen und müdes Vereinsleben neu beleben soll. Im besonderen veranstalten wir Vorträge, womöglich mit Lichtbildern, Uber deutsche Geschichte und Heimat. Eine kleine Zeitschrift soll unsere Ziele immer mehr klären und vertiefen und über die Tätigkeit der Arbeitsgemeinschaft berichten, eine Broschürenreihe soll immerfort neues Material liefern und die wichtigsten Fragen beleuchten. Ein regerer Verkehr mit den A u s l a n d s k a t h o l i k c n soll nach Kräften gefördert werden. Sport, Geländespiel und Wanderungen pflegen wir vor allem im Anschluß an die schon bestehenden katholischen Sport verbünde. Ein vorläufiger Arbeitsausschuß erledigt die Geschäfte bis zur Wahl eines Vorstandes. Mitglieder: Religionslehrer Kaplan Friedrichs, Präses der Iungmännervereine, Gewerkschaslssekre- tär August Heeke, Freiherr von Heeremann-Surenburg, Ober arzt Dr. Hinsen, Oberregicningsrat Paul Mertens. Friedrich Muckermann S. I.. Stud. Hermann Sanders, Frau Studienrat Dr. Schulte, Kaufmann Schürmann-Sarrazin, Dr. Erich Stricker. Anschrift der Geschäftsstelle: Deutsche Liga, Mün ster i. W.. Bült 29. Friedrich Muckermann S. I. Von Otto Das ist die Welt; sie steigt und fällt und rollt beständig! Sie klingt wie Glas; wie bald bricht das? Ist hohl inwendig. Hier glänzt sie sehr. . . sFaust, Hexenküche.) Man würde der Operette Unrecht tun, wollte man ihr jede Daseinsberechtigung absprechen. Sie behauptet in der Musik ebensogut ihren Platz, wie jede andere Gattung der klin genden Kunst. Nur muß sie in den Grenzen bleiben, die ihr Humor, Parodie, Satire und prickelnde Laune gesteckt haben. Was inan heule in den meisten Fällen Operette nennt, ist obszöne Erotik, ist Schmutz der Gasse. Doch davon später . . . Die Urahne der Operette ist die Buffo-Oper. In ihr spie gelt sich der gesellschaftliche Ticsstand des französischen zweiten Kaiserreiches wieder. Die zwar witzigen Texte waren frivol. Eine pikante, übermütige Musik mit lasziven Rhythmen er höhte den schwülen Rausch. Aber in ihr liegen trotzdem erst die geringen Anfänge der neuzeitlichen Operette», die meist nur von Schlüpfrigkeit. Gemeinheit und niedrigen Leidenschaften leben. Waren sie auch Sumpfpflanzen — dem leichtfertigen Pariser Leben der damaligen Zeit konnte nichts anderes entkeimen — so waren sie doch immerhin »ock gesellschaftsfähig, wenn man sie unvoreingenommen betrachtet. Auch darf mau ihren kultur geschichtlichen Zweck nicht beiseite schieben. Sie waren ein künstlerischer Protest — wenn auch ein leichtsinniger »ud leicht fertiger — gegen das oft nur allzu hohle Pathos der großen Oper. Daß die Buffooper jedoch einen besonders großen Scha den angestiftet habe, wird wohl ziemlich schwer nachzuweisen sei». Eins aber ist sicher, die Gunst des Publikums flog ihr im Sturme zu. Es war nur ein winzig kleiner Schritt bis zur Operette. Als Vater derselben dürste man Florimoud Ronger sHervu) be zeichnen könne». Er war Organist und wurde 185,1 Kazcell- meister am Palais Royal. 185,-1 eröffne!« er die „Falles concer- tantes" mit allerband pikanten Kleinigkeiten. Einige seiner Operetten sind ,.L' oeil creue", „Le Petit Fant". Bald aber verdrängte ihn Offenbnch. Er ging nach London. In Paris wohin er später zurückkehrte, starb er. Durch Iacgues Ossenbach (Juda Eberscht) wurde die Operette auf einen beachtlichen Höhepunkt getragen. 1810 in Köln geboren, kam er schon als Knabe nach Paris. In seiner musikalischen Art zeigte sich das verfallende, sittlich haltlose Pariserlum ganz augensüllig. Er schrieb 102 Bühnenwerke. de ren Reichtum an Stimmungen, melodischer Fülle und Schön heit. Schärfe der Charakteristik der handelnden Personen, an üppiger Sinnlichkeit der Tonwclt von seinen Nachfolgern kaum überboten worden ist. Seine bekanntesten Werke, außer der Oper „Hoffmanns Erzählungen", sind die Operetten „Orpheus in der Unterwelt", „Die schöne Helena", „Pariser Leben", „Blaubart", „Fortunios Lied", „Die Herzogin von Gerolstein". „Madame Favart". Von weiteren französischen Operettcnkomvonislen seien nach genannt: Andrä Nibelle, Ferch Poise, Ad. Blanc, Olivicr Metra, Charles Lccocq s„La sille de Mine. Angot". „Girakle- Girofla"). Et. Barbier. Ed. Audrun <„La Mascotle'Z. Rob. Plan- auelte s.,Glocken von Corneville") und Prosper Messager j„Les petits Mich»"). Textlich und musikalisch ganz verschieden von der franzö sischen Operette ist die Wiener. Ihr ältester Vertreter ist Franz v. Suppä. Seine Operetten zeichnen sich besonders durch eine prickelnde Musik aus. Am bekanntesten sind „Das Pensionat". „Flotte Burschen". „Die schöne Galathea". „Leichte Kavallerie", . Fatinitza", „Boccaccio". „Dona Iuanita", „Die Jagd nach dem Glück". Auch Franz Richard Genee muß genannt werden, da sein „Seekadett", „Manou" und andere Werke früher zu den beliebtesten Operetten gehörten. Der Altmeister der Wiener Operette ist und bleibt jedoch Johann Strauß. So graziös, leichtlebig, durchflochten mit musikalischer Feinheit, frisch am Empfinden, reizvoll in der Ins.riunentation und besonders rassig durch seine Walzer hat niemand wieder der leichtgeschürz ten musikalischen Muse gedient. Die Straußschcn Operetten „Die Fledermaus", „Caglioslro", „Das Spitzeutuch der Königin", „Der lustige Krieg", „Eine Nach! in Venedig", „Der Zigeuner baron", „Ritter Pazmann". „Methusalem" werden für alle Zei ten Meisteroperetten bleiben. Die Operetten von Adolf Müller und Max Wolf sind heute vergessen. Dagegen leben einige Werke Karl Millöckers hier und da immer wieder aus. Er ist der Komponist von „Der Bettelstudcnt", „Der tote Gast", „Diana". „Die Fraucninscl". „Der Regimentstambour", „Drei Paar Schuhe", „Die Musik des Tcuscls", „Das verwunschene Schloß", „Apajune", „Die Jungfrau von Belleoiile", „Der Vizeadmiral", „Die sieben Schwaben". Einen Welt ruf erlangte auch „Der Mikado" des Londoner Komponisten H o l I st e i n Seymour Sullivan Wir dürfen auch den Dresdner Kopest, meister Deilinger. der am Resideuzlheatcr ist,., war, nicht ver. gessen. Seine bekannteste Operette ist „Ton Ecsiu". Mn» könnte diesen Zeitabschnitt gewissermaßen das Zeitalter der „klassischen" Operette nennen. — Ein ganz neues Milieu brachte die Tanzoporette. Das Modell dazu ist vielleicht in der „Luftigen Witwe" von Lehar zu suchen. Der Erfolg dieser Operette beschwor die Geister und nun begann die Jagd nach dem Glücke. Jedes Jahr mußte» d e Modekomponisten der Operette ihren Verlegern eine Ncuheit liefern. Es entstanden znrei typische Lager: die Wiener und aie Berliner Operette Einige vielgenannte Tonsetzer der Wiener Richtung sind: Leo Ascher. Ralph Benatzky. Heinrich Bartl. Ed mund Eysler, Leo Fall, Bruno Grauichstädlc», Emmerich Kal man. Franz Lehar. Oskar Nedbal und Oskar Slraus. Zu de» fruchtbarsten Berlinern gehören: Waller Bramme. Jul. Eiuicks- höfer, Max Winterfeld sIean Gilbert). Hugo Hirsch. Viktor .Hol länder, Georg Iaruo, Leon Fessel, Walter Kollo. Paul .Vincke und Rud. Nelson. Sie alle haben mehr oder weniger dazu lei gelragen, die Operette „vulgär" zu machen die „Schlager" in den Vordergrund zu drängen und den musikalischen Geschmack der großen Masse zu versuchten und zu verderben. Der Ga>,cy- hauer feiert Triumphe und Orgien in den fabrikmäßigen Er zeugnissen der vam Publikum vcrherrlickieu Schöpfer einer profanen, banalen, geschmacklosen und knolligen Tonkunst. Wie die Eintagsfliegen tauchen mit präziser Pünktlichkeit die Mu- sikivarsn der Günstlinge des Publikums auf. Aber sie ver schwinden meist ebenso schnell und 'chmerzlos. um neuen Schwär men Platz zu machen. Solange sich diese Operetlenmulik noch an eigene Einfälle hielt, läßt sich vom künstlerischen StnnSpuuitte aus nicht viel tun. Jeder liebt eben die Kost, die ihm bchagt und zusagt. Wer sich eben „Die lustige Witwe", oder „Die ge schiedene Frau", oder „Puppchen". der „Das Sckwai,wn!d- mädel" und wie diese „Kostbarkei'en" alle hcißen. lieber ein dntzenbmal ansieht, dafür aber für den „Freischütz" und die „Zauberflotc" kein Verständnis hat. dem ist mit dem besten Willen nicht zu Helsen. Gegen Geichwackslosigkeit Kämmen Götter selbst vergebens. Wenn sich aber die Musikscibrikanten an dem geistigen Eigentum klassischer Tonsetzer vergreisen und daran Inspirationen verschandeln und beschmutze», daun rück ten sie sich selbst. Ein solcher .Heros rat ist Heinrich Be, dem Schuberts Musik so wenig heilig war, daß er im „Dm miädcrl. Haus" die Cckubsrtsche Tonpoesie in gewissenloser W-stc ver gewaltigte. Je näher wir unser» Tagen Kämmen, desto mehr versinkt die Operetteiunusü! in die Gefilde der Platttickten. Was ist die heutige Operette? Zwei Gassenhauer oder Sckw.aer und um diese herum drei Akt Wust und geistige Arm»!. Niaaer- tänzc aller Art werden herbcigezenst. Den Vogel schieß! in dieser Weise die Berliner Operette ab. Die moderne Operette bed. m st für die Kunst eine außerordentliche Schädigung Sic z:ttp das bißchen Feingefühl und Geschmack noch vollends in den Sum; s. Mozart verdiente mit der „Zauberflöte" 100 Dukaten. Eine „durchschlagende" Operette bringt heutzutage ihrem „Schoost r" Huudcrttauscnde. Ironie des Schicksals! Weit schlimmer als um die Musik steht es aber um die mo derne .Handlung. Zaten. Schlüvirigkeiten gcmciniter Am Zwei deutigkeiten. Unflätigkeiten, schamlose Erotik finden üch zu einem wüsten Bacchanale zusammen. Die niedrigsten Leid n- sckaften im Menschenleben und in der Gesellschaft werden u -> gekocht und mit scharfen Gewürze» serviert. Alles wird cku Hörern sazusagen „ins M — aeschmiert". Und sc ucicr der Sumpf ist. desto ivohler sichlk sick die große Malst darin. Je gemeiner die Handlung ist. desto größer !si der Zuspaack. „Haben Sie schon — — — gesehen? Weis! Noch »ich:? Da müssen Sie einmal hineingehen! S'e kommen aus der B.-.- Icgenheit garnicht heraus! Ick sage Ibnen. es ist köstlich!" M l diesen Gesprächen wirb dann auch »och zumeist aeicst'iä alttiche Propaganda für derartige Lasterwerke gemacht Es u w soviel gegen den „Schund in der Literatur" gecicbeitet. Um den „Schund in der Operette" geht mg» aber herum, wie di »aste um den heißen Brei! Aus diese Weise baden die Terckuck- fabrikauten, die ihre Handlungen mechanisch nur Maschine!', ar beiten und für die die Schutzmarke gilt „Scbeiua F". nach und nach die Operette zur Gassendirne herabgewirlsckaiiest Wieviele gute Operette» mögen iesi verschlossen in Schreib tischen und Küsten liegen! Wieviele sind undurchgeieli,» ihren Schöpfern zurückocschickt morden! U»> der Grund? Sm maz n zu anständig, zu „stubenrein" sein. Die Muck: stammi -an einem Namenlosen. Die Operetteuhäujcr brauchten uv- Wae von Modckomponisten. Io. wenns ein Lehm oder FaZ odcr Gilbert oder sonst einer der Lieblinge märe! Aber wer kernt denn einen Tonsetzcr .D oder P? Und so sinkt die Operette u m Stufe zu Stufe, bis doch endlich einmal das Einsehen kommen wird, daß es so nicht weiteroehen kann. Vorläufig wist st. ch noch »iemnud den entscheidenden Sprung tun. Vo.läu ig hat noch niemand den Mut. einen herzhaften Schnitt in das kranke Gewebe auszufüinen. -Aber einst, da ... — Das Losburgfeslspiel Seit über einem Vierteljahrhundert wird auf der einzig artigen Naturbühne auf der Luisenburg-W u n s i e d e I, der Zentrale des Fichtelgebirges, von über 300 Wunsiedlern ein Volksschauspiel aufgcsührt, dessen Stoff den uralten Sagen und denkwürdigen Geschichten des Berges entnommen ist: „Das L o s b n r g f e st s p i e I". ein romantisches Bergsestspiei in 3 Abteilungen von Professor Ludwig Hacker. — Musik von s- Professor Dr. Heinrich Schmidt, Bayreuth. — Die letzte Aufführung unter dem Protektorate des Ge neral-Intendantcn Dr. Ernst Ritter v. Possart und unter der Leitung des Hofschauspielers und derzeitigen Oberspielleiters der bayrischen Styatstheater. Fritz Basil. München, im Jahre 1013 war ei» Ereignis von ungeahnter Wirkung, das die Namen Wunsiedel und Luisenburg sLosburg) weit über Deutschlands Gaue hinanstrug. Die führenden Blatter Deutschlands, sowie erste Theater- und Kunstkritiker brachten damals eingehende, durchwegs günstige und anerkennende Berichte. Selbst in gro ßen amerikanischen Zeitungen waren aussührliche Mitteilungen über das Wunsiedier Festspiel zu lesen. Im Juli und August dieses Jahres findet nun eine Wiede, ^ aufführnng dieses Festspieles statt. Besonders bedeutsam wird > diese Ausführung wegen der großartigen Naturbühne sein, über die eine Berliner Kunstzeitschrift schreibt: „Nirgends wird die Einheit von Darstellung und Ort der Darstellung so souverän von der Natur gefordert, wie hier. Keine Freilichtbühne Deutsch lands steht in so eigenem Rahmen. Man glaubt Jahrhunderte zu umspannen, wenn man an dieser Sötte steht. Nirgends gibt es ein Bild von solch zauberhafter Fantasie, wie es hier der Dichter erschaut hat und wie es hier glanzvoll anfgesührt wird. Ja, da gebietet eben Mutter Natur selbst und läßt theatraiisch- wcihclosen Willen und künstlerischen Unverstand nicht aujkom- men." Alle, über das Festspiel gewünschten Aufschlüsse erteilt kostenlos die F e st s p i el l e i t u n g Wunsiedel lStadtrat Wun siedel.) Einem ungeheuren Kapitalverbrechen ist die Polizei i» Hannover ans die Spur gekommen. Der bereits verhaftet« Haarmann, weicher anormalen Neigungen zustrebte, hat e» fertiggebracht, eine ganze Reihe von jungen männliche» Per» sonen auf das viehischste hinzumorden. Der Mörder ist wegen Diebstahls und anderer Verbrechen mehrmals vorbestraft. Haannann stammi aus einer ordentlichen Familie: er selbst ist als verworfener Mensch bekannt.