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Sächsische Volkszeitung : 18.07.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192407183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240718
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240718
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-07
- Tag 1924-07-18
-
Monat
1924-07
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 18.07.1924
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Dresden Mitteilungen aus der Sitzung des Gesamlrales vom 15. Juli 1924. Man schlägt den Stadtverordneten den Ausbau des Kinderhortes im Jägerpark zu einer Tagesanstalt fiir die dort und im angrenzenden Stadtviertel wohnenden Kinder unter Bewilligung von 3300 Goldmark einmaligen und der lansenven Mehrausgaben fiir dieses Jahr vor. Für die Ermäßigung des Straßenbahnfahr- Preises an Friedensblinde wird entsprechend einem Beschlüsse der Stadtverordnete» die Einkvmmensgrenze für volle Freifahrt bei alleinstehenden Blinden aus wöchentlich 20 Mark, der Zuschlag bei Verheirateten für di« am Erwerb gehinderte Ehe frau ans 9 Mark uno silr jedes versorgungsbedürstige Kind aus 8 Marl erhöht. Ebenso beschließt man, einem Ersuchen der Stadtverordneten zu entsprechen, das auch für die Zukunft Unterstützung der Erwerbslosen im Wege der Jndividualsürsorge, durch Miet beihilfen und dergleichen verlangt, wenn die reichsrcchtliclicn Unterstützungssätze nicht den jeweiligen Teuerungsverhältnisjcn entsprechen. Tie Dien st bezöge der Beamten und Ange st eil ten in Gruppe 1 bis 6 der Besoldungsordnung beschließt man in der Weise zu regeln, daß ab 1. Juni d. I. nach der vom Land tag fiir die Staatsbeamten verabschiedeten Vorlage die Reichs- sätzc übernommen und von Rückzahlung der für Juni und Juli geleisteten Uebcrzahlungen Abstano genommen wird. Voll oen nach vorläufiger Aufhebung der Beherbnngs- steucr eingelciteten Erörterungen über die Herabsetzung der Hvtelzimmerpreisc nimmt man Kenntnis. Tem Stencr- amt wird weitere Kontrolle und Bericht Mitte August aufgegeben. Dem Hotelbesitzerverein und der Vereinigung der Pcnsionsinhabe- rinncn soll milgeteilt werden, daß, falls die Zimmerpreise künftig nicht allgemein herabgesetzt werden, die Wiedereint-ebnng der Beherbungssteuer von den betreffenden Hotels und Pensionen künftig in Erwägung gezogen werde. ' A»S dem Stadtverordnrtenkollegium. Wie wir hören, haben die Dentschnationalen im VerwaltungSausschuß der städtische» Werke auf Grund des H 67 der VerwaltungSordnung Einspruch dagegen erhoben, daß der Verwaltungsausschuß die endgültige Entscheidung darüber trifft, daß eine Anzahl höherer Beamter künftig auf Privatdienstvcrtrag angestellt wird. Die Folge dieses Einspruches ist. daß sich die Stadtverordnetenversammlung selbst niit dieser Angelegenheit befassen mutz. Zu hohe Preise für möblierle Zimmer Die Vermieter möblierter Zimmer in Dresden, die heute noch durchweg höhere Preise verlangen, als die Magistrals- beknnntmachnngen vorschrciben. mögen sich folgende Schilderung der Entwickelung in Berlin zur Warnung diene» lassen. Das Berliner Tageblatt schreibt: „Mit dem Wegzug der Ausländer und der Einführung der Nenlenmnrk ist eine gründliche Wandlung eingetreten. Das A n - gebot ist gegenwärtig nach den Angaben großer Vcrniittlungs- zentralcn mindestens doppelt so groß wie vor zehn Jahren, und gegen das vorige Jahr 466 Prozent höher. Die Ursache» liegen auch hierbei in der Geldknappheit. Zahllose Familien, die früher niemals daran gedacht hätten, möblierte Zimmer zu vermiete», geben unter dem Zwang der Verhältnisse einen Teil ihrer Wohnung an Untennieter ab. Da das Angebot erheblich größer ist als die Nachfrage — das Verhältnis ist etwa 6:1 —, so wird kein besonders günstiger Preis erzielt; man bekommt beispielsweise Zimmer, die für 00 Mark an gebo ten wurden, schließlich für 38 Mark, also eilt Herunter lassen fast auf die Hälfte des ursprünglich geforderten Betrages. Früher hatten die Vermieterinnen sich daran gewöhnt, durch das itftigeben möblierter Zimmer anßcr der Wohnungsmiele auch den Lebensunterhalt zu bestreiten, daS hat jetzt gänzlich anf- gehört. Die Untermieter zahlen kaum de,: Preis, den das leere Zimmer Miete kostet, die? gilt besonder? für den alten Westen, wo die FricdenSmiete durchschnittlich etwa 800 Mark jährlich beträgt, dort wird bei möblierten Zimmern selten die effektive Miete erreicht. Die Magistratsbckannt- m a ch n n g e » über die gesetzlichen Mieten veröffentlichen Sum men, die der Untermieter nicht mehr bezahlt." Verkehr mit Vollmilch Auf Grund der Reichsverordnung über die Regelung des Verkehrs mit Milch vom 6. Juni 1924 hat auch die örtliche Der- teilungsregelung der Milch mit Ausnahme von besonderen Not ständen ihr Ende erreicht. Mit Wirkung vom 16. Juli 1934 ab hat daher das Lebensmittelamt. auch mit Rücksicht auf die seit einigen Monaten besser gewordenen Milcheingänge die Rats- bekanntmachnng vom 38. Mai 1921 sowie die hierzu erlassenen Nacklragsbckanntmachnngcn aufgehoben. Der Kartenzwang für Milch besteht von diesem Zeitpunkte ab nicht mehr. Für die Zeit des Uebergangcs hat das Lebensmittelamt mit den Groß- molkercien und der Händlcrorganisalion vereinbart, daß die bisherigen Karteninhaber wie bisher bevorzugt beliefert werden. : Neues amtliches Fernsprcchbuch. Die Nachrichtenstelle der Oberpostdircktion teilt uns mit: Das amtliche Fernsprech- bnch für den Oberpostdirektionsbezirk Dresden ist neu er schienen. Mit der Verteilung wird in Dresden am 31. Juli be gonnen. Die Fernsprechteilnehmer werden durch besondere Be nachrichtigungskarten aufgefordert, das neue Buch möglichst bald gegen Rückgabe des alten Buches und der Benachrichligungs- karte. die als Derechtignngsausweis dient, innerhalb von vier zehn Tagen bei der auf der Karte angegebenen Dienststelle ab holen zu lassen. Das neue Buch wird in diesem Falle uneut- oeltlich abgegeben. Wird das Buch nicht abgeholt oder die Zu stellung gewünscht, so wird es gegen eine Gebühr von 30 Psa. ins Haus gebracht. Der Bote ist verpflichtet, das alte Buch unentgeltlich mitzunehmen. Falls das alte Buch nicht zurück- gegeben wird, ist dafür ein Betrag von je 80 Pfg. sogleich bei Empfang des neuen Buches zu zahlen, lieber die in der Bc- uachrichtigungskarte angegebene Stückzahl hinaus sind weitere Bücher bei der Annahmestelle des hiesigen Telegraphenamtcs sPostplatz 1) fiir 1,60 Goldmark das Stück käuslich. : Wohnungsangabe auf Postsendungen nach Dresden. Bei Postsendungen nach den neueingcmeindcten Teilen von Groß- Dresdcn wird sehr häufig unterlassen, den Stadtteil und die zuständige Z u st e 11 p o st a n sta l t anzugeben. Diese Angaben sind aber besonders wichtig, weil gleiche Straßenbeneunungen in mehreren Teilen Groß-Dresdens Vorkommen. Um Jrrtümcr und Verzögerungen in der Zustellung zu vermeiden, ist cs des- lzalb dringend erforderlich, in der Anschrift solcher Sendungen den Stadtteil und die Zustellpostanstalt genau anzugebcn. : Stadtkinder aufs Land! Durch Vermittlung der Kinder- hilse des Landesverbandes der christlichen Ellernvereine Sachsens unter Leitung des Geschäftsführers cand. min. Geißler Kat eine große Anzahl Dresdner Kinder unentgeltlichen Aufenthalt aus dem Laude für die diesjährigen großen Ferien erhalten können. Am Dienstag haben die erholiiiigsbedürftigen Kleinen vom Dresd ner Hniipibahnhof aus ihre Reise angetreten, die sie teilweise i» die fernsten Teile Sachsens führte. : Zum Besten der Kinderheilanstalt Dresden wird vom 17. bis 33. Juli ein« Döesse, die erste Dresdner Soinmermesse für Hauswirtschaft, Mode und Sport (mit Klcinverkaufs, in sämt liche» Räumen des VercinShanseS auf der Zinzeudorfstraße ver anstaltet. Die Eröffnung ist Donnerstag mittag 12 Ilhr. : Stratzenbahnwartehallen mit Verkaufsräumen. Die Stiwtische Straßenbahn beabsichtigt, an mehreren wichtigen Ver kehrspunkten der Stadt Stratzenbahnwartehallen zu errichten, uoenn es gelingt, die dafür herzustellenden Gebäude auch für andere Zwecke, durch Einbau von Verkaufsräumen usw., nutz bar zu machen. Personen und Firmen, die an der Erlangung solcher Verkaufsräume Interesse haben, erhalten nähere Aus kunft durch die Verwaltung der Städtischen Siratzenbahn, Stadthaus, Theaterstratze. : Rridolf Boruvka, ehemals Korrepetitor an der Dresdner Staatsoper und Schüler Fritz Neiuers. ein geborener Dresdner und ehemaliger Schüler der 4. katholischen Bezirks schule hier, ist als erster Kapellmeister an das Stadttheater in Lübck engagiert worden. Leipzig Das Unwesen von Wegelagerern Leipzig, 17. Juli. Ein hiesiger Einwohner hat die Polizei über einen fast unglaublichen Vorfall Anzeige erstatte!, der sich in der Zeit von 12 bis 1 Uhr in der Nähe von Park Meusdorf auf der Landstraße abspielte: Bereits in Liebertwolkwitz, wo er wegen eines Defektes an seinem Kraftwagen halten mutzt», er zählte der Führer eines Kremserivageus, datz er an der bezeich- neien Stelle von einer Bande von etwa 30 bis 40 Männern an- gehalien und mit Knüppeln verprügelt worden sei. Anzeige erstatter wurde aber, als er wieder weitersuhr, von einem Rad fahrer angehalten, der ihn warnte, am Park Meusdorf vorüber zufahren, dort halte sich, nach dessen Angabe, eine mit Knüppeln bewaffnete Bande aus, die jedes Autogeschirr und jeden Rad fahrer onhiclt und die Leute verprügelte. Da der Anzeige erstatter jedoch die Straße wciterfahren mutzte, um nach der Stadt zu gelangen, so suhr er in ziemlich scharfem Tempo wei ter. Er ivurde dank dieser Vorsicht nicht belästigt, sah aber rechts und links der Straße kleinere Trupps Männer im Stra ßengraben liegen bez. dori herumstehen. Zwischen Probstheida und Park Meusdorf hatte sich eine größere Anzahl Radfahrer angesammelt, die cs nicht wagten, weiterzusahren und sich einem Ueberfall auszusetzen. ) Der Prozeß gegen die Organisation „C". Wie nnr auf Erkundigungen erfahren, ist in der Angelegenheit des reichs- gerichtlichcn Verfahrens gegen die Organisation ,.C" eine Ter minfestsetzung noch nicht erfolgt. Man rechnet jedoch damit, das; der Prozeß Ende August anfgerollt werden wird. ) Ein herber Verlust. Der Inhaber eines Einlegegcschästes, der am 7. Juli mit seinem Wagen vor der Markthalle hielt, hatte zwei Pakete in seinen Taschen, eines mit seinem Frühstück, das andere mit Geld — 2 660 Goldmark in Scheinen. Um sein Frühstück nicht in der Tasche umhertragen zu müssen, legte er es unter eine Militürjoppe auf seinen Wagen. Zn spät — nach einer Viertelstunde bemerkte er, daß er die Pakete verwechselt und das 'Paket mit dem Gelde unter die Joppe gesteckt hatte. Bei seiner Rückkehr zum Wagen war es bereits gestohlen wor den. Angaben zur Sache teile man der Kriminalpolizei mit. ) Im Tode vereint. In Lcipzig-Anger-Croitcnderf wurde ani Montag ein Ehepaar, der Maschinenmeister Emil R-äthe! und seine Frau, in der Wohnung tot aufgcfnnde». Beide waren einer Gasvergiftung zum Opfer gefallen. E? wird ein Unglücks fall angenommen. Aus Sachsen Tin sächsischer Fall Kerrmann? Dresden, 17. Juli. Die T. U. meldet: Als vor einiger Zeit bekannt wurde, daß der Ministerialdirektor Freund und der Polizeipräsident Menke bei ihrer Einstellung in hohe Amts- stellcn um viele Jahre vordatiert worden waren, hat da? in weiten Kreisen, besonders in der Beamtcnschait, berechtigtes Aufsehen hcrvorgernse». Inzwischen ist nun bckanntgewordcn, daß es sich bei den beide» Genannte» nicht ettva um Einzelfnlle gehandelt hat, sondern daß bei der Einstellung von Par- t e i f n n k t i o n ä r e n in bobe Beamtcnstellen ganz allgemein so verfahre» worden ist, daß man sie bei der Einstufung in die Gehallsklasse bezw. bei der Feststellung ihres peniivvSpftichtigcn Dicnstaltcrs um 19 Jahre vordadicrle. Nach einer jetzt bckannt- gewordcnen Zusammenstellung ist in dieser Weise Verfahren worden bei den KrciShanptlcuteii Lange, Buck und Dr. MarcuS; bei den AintShanptlentcil Kühn, Rvssel, Schmidt, Schirmer, Kuhnt, Jungnickel und Müller-, ferner bei Ministerial rat Nisla», Obcrregicrnngsrat Lüttich. Ministerialrat Dr. Künk- ler, Ministerialrat Haack, ObcrregiernngSrat Brand, NegicrnngS- rat Panoscha und Negiernngsrat Eastan. lieber die zehnjährige Vordntiernng hinaus sind alle diese Beamten sofort als unkü n d- bar eingcsleltt worden, das heißt, cs Ivurde ausdrücklich anf die anderen Beamten gegenüber in Anwendung gebrachte Möglichkeit verzichtet, daß, sie, fall? sic sich innerhalb einer gewissen Frist als unverwendbar erweisen, noch gekündigt werden können. » Diese Nachricht dürfte kaum dazu dienen, die Erinnerung an die rosenrote» Tage der Linksregierung den sächsischen Be amten in hellerem Lichte erscheinen z» lassen. Das hier cngcwcn- deie Verfahre» der Vordatiernng bedeutet ein reichlich skrupel loses Hinwegsctzen über die wohlerworbenen Rechte der Beamtenschaft. Zweifellos wird die Negierung sich zn der vorliegenden Nachricht äußer» müssen. Wir versagen cs uns daher, heute über diese freundliche Methode der Bevorzugung von Parteifunktionäre» naheliegende Betrachtungen anznstellen. Wir weise» nnr darauf hin, daß der ehemalige thüringische Minister H e r m a n n wegen eines ähnlichen Vorgehens vor wenigen Tage» zn Gefängnis verurteilt worden ist. Der ArbeilsmarkU in Sachsen Das Landesamt für Arbeitsvermittlung veröffent licht über die Lage auf dem Arb, st-markte für die Zeit vom 6. bis- 12. Juli 1021 folgenden Bericht: Der ArbeiiSmarkt stand auch in dieser Berichts-Woche wie nun bereits seit Anfang Mai d. I. unter dem Zeichen eines immer mehr bemerkbar werdenden Kapiir!-, Kredit- und Alsiatz- inangels. Betriebseiiischränkungen und -stillcgnnge», desgleichen Entlassungen nabmen an Ilmianq z» und erstreckten sich auf fast alle Jndnstriezweige und BernsSgrnppe». Weiter nach gelassen baben in bezug ans Geschäftsgang und Aufnahmefähiglest für Arbeitsuchende, insbesondere die Industrie der Steine »nd Erden, die Metall-, Ehcmische, Textil-, Pmsier- „nd Lederindustrie, ebenso das BekleidungS- und Vervielfältignngsgcwerbe. Im Bergbau konnten nach beendigter Aussperrung Neueiiistellungeii nur in ganz geringem Maße erfolgen, und im Holzgcwerbe wird der Arbeitsmarkt durch Streik und Aussperrung weiterhin ungünstig beeinfluß!. Nach wie vor schlecht blieben auch die Ver hältnisse im Nahrung?-- und Gennßniittelgewerbe, in der Etast- '»nd Schankwirtschaft, für ungelernte Kräfte und für kaufmän nische und Büroangestellie. Als aufnahmefähig erwiesen sich die Landwirtschaft, das Bau- und daS Musiker gewerbe. () Chemnitz, 17. Juli. (Ein Böller zersprungen.) Bei dem Ansprobieren eincö Böllers auf einem Sckiicßsiand der Westv o r- stadt zersprang der Böller. Dabei wurde ein Stück des Rohres im Gewicht von ungefähr 10 Kilogramm mehrere hundert Meter fortgeschlendert, glücklicherweise ohne jemand zn verletzen oder anderen Sachschaden zu verursachen. 0 Chemnitz, 17. Juli. (SturmeSfolgen.) Bei dem am Sonntag abend aufgetretenen Gewitter wurde am Schloßtcich ein großer Weiden bäum vom Cßnrme g e r sp l it t e rk, außerdem wurden mehrfach Zäune umgeworfcn und Fensterschci- ben zerbrochen. <) Bvrna, 17. Juli. <DaS Geständnis des Räubers.) Vor Jahre» war an dem Fischersche» Ehepaar in Wyhra ein Raub- überfall verübt worden. Als mutmaßlicher Täter war damals der Dachdecker Max Ilhlemann ans Frohbnrg verhaftet, später aber wieder freigelnssen worden. Jetzt hat Uhlcmann gestanden, den Ileberfall zusammen mit einem inzwischen verstorbenen Grubenarbeiter ansgcsülirt zu haben. 0 Chemnitz, 17. Juli. <Ei„ ungetreuer Kassierer.) Von der hiesigen Kriniinalabtcilnng wurde ein 27 jähriger Kassierer ans Scbwebitz, der einer hiesigen Bank, wo er sich in Stellung befand, nach und nach insgesamt 13 000 Mart unlerschlagen hatte, verhaftet. () Cgrmnitz, 17. Juli. (Sin eigenartiger Unfall.) Beim Hochziehen eines mit loche,wem Leer gesüllten Eimers an einem Baugerüste der Oststrabe ritz plötzlich das Seil und der Eimer stürzte aus oen Bürgersteig. Ter herausgeschlcnderte jüd-'nde Teer beipritzte orci vorübergehende Schulmädchen ,v schwer, daß sie sich in ärztliche Behanolnng begeben mußten. 0 Döbln, 17. Juli. (Beim Kirschenpflücken zu Tode ge kommen.) Bürgermeister Schurig geriet beim Kirschenpflücken, vermutlich durch einen eisernen Haken, in Berührung mit der Hochspannungsleitung und stürzte ans die harte Straße ab. Anher einer durch den elektrischen Strom verursachten Ver brennung an der Hand zog er sich einen Schädelbrnch und so schwere innere Verletzungen zu, daß er aus dem Transport zuin Arzte verstarb. <) Frciberg, 17. Juli. (Verurteil,ing wegen Landfriedens- bruchS.) Die blutige» Vorkommnisse am 27. Okrober vorige» Jahres bildeten den Ausgangspunkt einer Verhandlung, die am Montag vor dem erweiterten Schöffengericht statlfand Wegen schweren Landfriedensbruchs, schweren Aufruhrs und öffentlicher Beamtenbelcidignng waren ougetlagt der Metalldreher Arthur Noack, der Maurer Steinbach, der Former Tradowskp, der Bau arbeiter Colmar und der Schlosser Kändler, sämttich aus- Frci berg. Unmittelbar nach der erste» Schießerei am 2< Oktober auf dem Bismarckvlatz war Bürgermeister Dr. Genie in seiner Eigen schaft als Polizeiftadtrat auf dem BiSmarckptatz. Die Angeklag ten, besonders Noack, gingen auf Genie zu, drängten ihn in die erregte Menge und »lißbandclten ihn. Tr. Genie erhielt u. a. eine,, ckweren Stockschiag auf den Kopf, wodurch er dann einige Tage dienstunfähig ivar. Die sehr umfangreiche Verhandlung führte zur Verurteilung des Angeklagten Noack wegen sckgrercn Laiidfriedeiisbruchs, schweren Aufruhrs und öffentlicher Beam- tenbelcidignng zu 8 Monaten Gesängni?, Tradcuvsk« erbiclt wegen schweren Lanidriedensbruchs mit schwerem Aufruhr 6 Monate Ge fängnis, Eolmar und Steinback wegen schweren Landsricdens- bruchs 6 Monate Gefängnis, Kandier wegen Landfriedensbruchs 3 Monate Gefängnis. <) Flöha, 17. Juli. (Wegen einer Strafstunde ins Wasser gesprungen.) Ein 13jähriges Schulmädchen, da? in der Schule eine Strafslnnde erhalte» hatte, sprang deswegen ins Wasser, uni sich das Leben zn nehmen. Ei» Mann, der de» Vorgang ocobach- tet hatte, rettete das Kind vom Tode des- Ertrinkens. Die sofort angestcllten Wiederbelebungsversuche waren von Erfolg. () Grotzharthau, 17. Juli. (Waldfrevel.) In einer der letzlen Nächte wurden in unmittelbarer Nähe des Schlosses 40 Blau-, Edel- und Weißtannen sowie Lebcnsbäume von einem Unbekannten umgesügt und liegengelassen. Es handelt sich of fenbar um einen Racheakt am Besitzer, dem Prinzen Sizzo von Schwarzburg. () Großenhain, 17. Juli. (Urncnsnndc.) In einer Sand grube i» Bieb'.ach stieß man beim Graben anf eine Uruenitätte. Ilm eine große Urne waren kleinere Urnen und auch Träiieiurüg» lein gruppiert. Leider waren die Urnen, da sie nnr etwa 30 Zen. tinietcr unter der Erdoberfläche lagen, säst völlig zn Scherben ge gangen. Die Uriicnstätte war durch daranfgelegtc große Steine abgedcckt. I» der dortigen Gegend sind vor einiger Zeit bereits Urnenfunde gemacht worden. <) Glashütte i. Sa.. 17. Juli. (Tödlicher Unfall.) Ein Einwohner von Glashütte fuhr anf dem Rad die stcilabsa lende Straße nach dem Müglitztal und stieß dabei mit einem Per sonenauto zusammen. Er erlitt schwere Verletzungen, denen er ii» Krankenhaus Heidenau erlag. () Großröhrsdorf, 17. Juli. (GroßröhrSdorf Stadt I Das Ge- sanittnivisterium hat genehmigt, daß sich die Gemeinde Groß röhrsdorf künftig als „Stadt" bezeichnet. () Krimmitschan. 17. Juli. (Hagelwetter.) In den letzten Tagen haben Hagelwetter in der Gegend von Mennsdorf. Heukewalde und Jonciswalde sowie in Emdschntz und Moien viel Schaden angcrichtet. In Wünschendorf und Weilitz hat das Unwetter die Getreide- und Obsternte zumeist vernichtet: aus dem Bahnhof Wünschendorf und in der Umgebung des Orlcs wurden Fensterscheibe» zerstört. — Auch in der Chemnilzer Gegend und anderen Teilen Sachsens haben schwere Uuweiler gewütet. <) Klingenthal, 17. Juli. (Reiche Heidelbecrernte.) Mit dem Beginn der Schulferien hat auch in unseren Bcrgwnldcrn die Heidelbeerernte eingesetzt. Entsprechend der reichen und durch Witternngsciiiflüsse nicht geschädigten Blüte ist der Fru-Hiauiatz der Heidelbeeren ein selten reicher. Die Ernte kann alö außer ordentlich gut bezeichnet werden. () Löbau, 17. Juli. (Abermals zwel Berliner Einbrecher verhaftet.) Durch die Aufmerksamkeit von Arbeitern der Löbauer Zuckerfabrik wurden am Moiiiagnachiiiitlag ani einer Wiese zwei verdächtige Männer verhaftet, die Bohrwerkzeug und Sperrhake» bei sich führten. Die Einbrecher sind, gleich den bereits am Freitag in Löbau verhafteten beiden Geld schrankknackern, Bcrlinr-r und halten seit Freitag mit ihren „Damen" in Krummhübcl im Riesengebirge logiert, lieber ihre Abstecher von Krummhübel nach Löbau vermochten die beiden Einbrecher, welche vermutlich Komplicen der beiden hier Ver hafteten sind, keine Auskunft zu geben. Sie verweigern über haupt jede Austin,ist. () Meißen, 17. Juli. (Prüfung von Schäferhunde».) Am letzten Sonntage fand hier eine Jugend-Beraniagungs-Prniung im Verein Deutscher Schäferhunde statt. Geprüft wurden Tiere im Alter von 4—9 Monaten. Es waren 8 Hunde anwesend, die anf Schürsevcrnnlagiing, Fnttcraiinahine, Unerschrockenheit usw. geprüft wurden. Als Richter fungierte Polizeiinspcklor Roth von der Landespolizcischiiie Meißen. Die Tiere bestanden mit vorzüglich und gut und wurden entsprechend mit Prcijen bedacht. (- Netschka». l7. Juli. (Pvniuittiiftst.) Ai» 26 »nd 27 Juli findet hier das große P'.'ianiieisiest (Verband Sachse») statt. ES werden 8 -600 Bläser erwartet. <) Pulsnitz, 17. Juli. (Ein Riesenheckst.) Bei dem Aöiasie» des hiesigen Branereiteiches wurde ein Riescnheckit im G.wicht von 21 Pfund und einer Länge von 1,10 Meter gefangen. <) Zwickau, 17. Jitti. (Vergmannslos.) Im Bahiihossck ickt des- Erzgebirgiscken Stcinkobienlxruvcrcins verunglückten durch un erwarteten GeittinS-iiiedergang ei» Bergarbeiter tödlich, ein anderer lebensgefährlich. <) Zittau, 17. Juli. (Von einem tollwütige» Hund gebissen.) Von einem tollwütigen Hunde gebissen wurde am 8. Jui, ans der Löbauer Straße ei» Scknlt «> abe, bei dein sofort die Schutz impfung vorgerioiniiien werden mußte. ES sollen auch nock aneerc Kinder oder Erweck sine gebissen worden sein. In ihrem eigene» Interesse möchten sich diese sofort der Schutzimpfung unter g.hei' und deshalb beim Wohlfahrtsaiiitc der Stadt melden. <) Zittau, !7. Juli. (Tschechische Manöver.) Tschechische Manöver finden vom 14. bis 22. Juli im »ordböhiii'ischen Ggcnz. gebiet statt. Mehrere nordböhintscke Orte lmben Eincpwruei>ing *- bekommen, so Alt-Ehrenberg 200 Mann Artillerie, 18» Pseide, 9 Geschütze, Großschönon 1 Bataillon Infanterie. Auch anoere Orte erhalten militärische Einquariiernng. C? hanbcll sich n« Sommerübnicgen der Truppen des Lcitmeritzer Militärkommando»
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