Volltext Seite (XML)
Dienstag, den 8. Juli ISS« Nr. 1KS. Seite S sercnz oder zu einer Verlegung nach Brüssel stammen allem Anschein nach weder aus amtlichen französischen noch amtlichen deutschen Kreisen, wo man vielmehr an Ort und Zeit der Aus sprache sestzuhalten wünscht. Pcrtinax stellt im „Echo de Paris" fest, daß die gestrige Demarche nur unternommen worden sei, um die französische öffentliche Meinung hinters Licht zu führen. Tie Angriffe Pcrtinax.' gegen Herriot nehmen heute übrigens eine schür, sere Form an, als je. Pertinax wirst dem französischen Mi nisterpräsidenten vor, daß er, jeden politischen Scharfblickes bar, noch immer nicht erkenne, was die Downing Street eigentlich wolle, nämlich die Vernichtung des Vertrages von Versailles. Es handele sich heute darum, die Offensiv« zu brechen, die ein Anhänger der Internationale gegen Frankreichs Rechte führt, von dem man fürchten muh, dah er seit lSl4 seine Auffassung überhaupt noch nicht geändert hat. Pcrtinax. fordert unverblümt den Sturz Herriots noch vor der Interalliierten Konferenz. Frankreichs Teilnahme müsse von dem Abschluß eines vorherigen Abkommens ab hängig gemacht werden, über das öln Reglcrungsck>es verhandeln müsse, der von nationalen Interessen etwas verstehe und der nicht bereits mit vorliegenden Bindungen zu Kämpfen habe. Lerriöl W Me Paris, 7. Juli. Herriot hielt gestern nachmittag in Troges eine Rede, in der er u. a sagte: Wie man mir auch zur Vorsicht raten möge, ich lege Wert darauf, derselbe zu blei ben. der ich in der Opposition gewesen bin. Es ist meine Pflicht, an der Sicherung des Friedens zu arbeiten, den die Völker ver langen, und in keinem Augenblick die Rechte unseres Landes be- einträchtigen zu lassen. Wir müssen unser Ziel durch Schwierig keiten und Zwischenfälle hindurch verfolgen, selbst wenn unsere Arbeit in gewissen Augenblicken ins Stocken geraten oder gefährdet werden sollte. Wenn inmitten zahlreicher Klip pen der Steuermann seine ganze Wachsamkeit braucht, wenn er insbesondere das Gefühl hat. dah er denjenigen, die sich seiner Hut anvertraut haben, seine ganze Kraft bis zum äuhersten schul dig ist, so glaube ich. dah das Schiss in den Hasen gelangen wird. Liegt es wirklich im Interesse unserer Länder, dah man den Charakter der Zusammenkunft in Chequers entstellen oder ihre Tragweite abschwächen will? Hat es Zweck, einen Ministerpräsidenten zu verkennen, der so wie wir ein Demokrat ist und den guten Willen hat. durch ein Einverständnis zwischen Grohbritannien und Frankreich in den wesentlichen Grundlagen dem Frieden zu nützen? Unser Be streben nach soviel Enttäuschungen ist zuerst zu versuchen, die Alliierten untereinander näherzubringen und nicht das heraufzubeschwören, was sie trennt. Amerika ist aus dem Lausenden Paris, 7. Juli. „Chicago Tribüne" meldet aus Washing ton: Der amerikanische Botschafter in London werde aus Veranlassung seiner Regierung bei der bevorstehenden Lon doner Konferenz die erste Gelegenheit benutzen, um in nicht mitz- zuverstehender Form die Ansicht der amerikanischen Regierung dahin auszusprechen, daß die Durchführung des Sachvcrständigenplanes dis Grundlage für die Erholung Euro pas bilde. Der amerikanische Botschafter halte das Staatsde partement ständig auf dem Laufenden. Eine Konferenz, die kürz lich im Weihen Hause in Gegenwart des Präsidenten Cool id- ge, des Staatssekretärs Hughes, des amerikanischen Bot schafters in Berlin. Houghton, und anderer Persönlichkeiten slattsand. habe die Reparationsfrage zum Gegenstand gehabt und werde als die denkbar fruchtbarste Auseinander setzung bezeichnet. Me SMe «Wklei siir Meilim Frankfurt, 7. Juli. Der Zentralvorstand der Deutsche» Volkspartei hielt hier am Sonntag eine von mehreren Hundert Vertretern besuchte Tagung ab, in der Außenminister Dr. Strcseinann über die innere und äuhere Politik einen ein gehenden Bericht erstattete. Es wurden zwei Entschließungen an genommen, in denen etz u. a. heiszt: «.Her Zentnalvorstand billigt die Politik der Neichs- regierung, insbesondere des Herrn Außenministers, in der Frage !eS Sachverständigen-Gutachlens. Der Zentralvorstand ist sich darüber einig, daß die Lasten des Gutachtens nur unter der Vor aussetzung übernommen werde» können, daß dadurch die deutsche Währung nicht erschüttert und die Lebenshaltung der deutschen Bevölkerung nicht unter die der anderen Nationen herab gedrückt werden darf." Schweres Aulvmobilunglück Neuß, 7. Juli. lDrahtbericht.) Einem Autvmobilunglück isr gestern abend der Fürst Salm-Neifferscheidt zum Opfer gefallen. Der Fürst befand sich in einem Auto, in dem sich noch zwei Damen befanden, auf dem Wege von Harf nach seinem Schloß. Beim Passieren eines Eisenbahnübcrgangcs wurde der Kraftwagen von einem Eisenbahnzug erfaßt und vollständig z e r t r ü m m e r t. Der Fürst und sein Chauffeur waren sofort tot, die beiden Damen wurden schwerverletzt in das Dnrcner Krankenhaus gebracht. Die Leiche des Fürsten und des Chauffeurs wurde,, von der Polizei beschlagnahmt und befinden sich zurzeit noch im Bahnhofe Neuß. Das Unglück ist darauf zu rückzuführen, daß die Bahnschranken infolge Versagens nicht heruntergclassen waren. Revolution in Brasilien Paris, 7. Juli. lDrahtbericht.) Nach einer Meldung des „Exchange-Telegraph" aus Neuyork, ist in Brasilien eine Revolution ausgebrochen. In Rio de Janeiro ist der Be lagerungszustand verkündet worden. Die Aufständischen sollen sich der Telegraphengebäude in San Paolo bemächtigt ha ben. Die Verbindung zwischen Brasilien und Neuyork ist unter brochen. Ae KenesW -es öllemiWkl! M-es- IWers Ter österreichische Bundeskanzler Dr. Seipel ist dieser Tage als geheilt aus dcni Wiedener Krankcnhause entlassen worden. Das «Neue Wiener Journal" veröffentlicht über die Abreise des Bundeskanzlers nach den, neuen Aufenthaltsort Hüttelsdorf fol- gende'S Stimmungsbild: Schon am frühen Morgen ist das Wiedener Krankenhaus von Mensche» umlagert. Es hat sich herumgcsprochen, daß Dr. Seipel im Laufe des Vormittags nach Hütteldorf übersiedeln will. Wenn man in das Tor hineinsieht,'bemerkt man auch schon den erhöhten Betrieb: Nerzte eilen hin und her, Autos kommen an und bringen Besuch vo„ Notabilitäten, die dem Kanzler zu seiner Genesung gratulieren. Auch Blumen werden gebracht, große Ge binde aus kostbaren Rosen und kleine Sträuße aus bescheidenen Kinder» FloraS. nie sic einfache Menschen spenden. Es ist über haupt rührend, womit die Liebe des Volkes Seipel in den Wochen seiner Krankheit beschenken wollte. Da brachte einer zwei Flasche» mit einem Zettel ..Grinzinger, siebzig Jahre alt" und dem Wunsch baldiger Genesung, eine Bauernfrau gab täglich einige Eier ab und ein alteS Mütterlein widmete gar fünfund zwanzig Stück „Aegyptische". Einige Minuten nach viertel elf Uhr wird plötzlich das Tor de« Nraiiienhause» geöffnet und unter dem Jubel der Menge verläßt in einem offenen Auto der Bundeskanzler die gastlicke Stätte, an der er genese» durfte. Neben ihm hat Professor Singer, vor ihm sein Sekretär Platz genomwe». Während Dr. Seipel, der einen langen schwarzen Nock trägt, seinen weichen schivarzen Hut immer wieder zum Danke lüftet, fährt da"! Auto die Favoritenstraße hinab und wir folgen ihm in einem Mietauto in respektvoller Entfernung, werden . Zeuge, wie ihu fast alle Passanten gerührt ertenncn, die Bedeutung dieser Ausfahrt er raten und ihrer Verehrung durch einfaches Hutabnchmen, aber auch durch begeisterte Ruse, durch Schwenken von Tücher» Aus druck geben. Es ift eine Fahrt des Triumphes, wenn man als höchstes Ziel des Ehrgeizes das Eine vor Augen hat: geliebt zu sein. Und es kam immer wieder zum Ausdruck, in der Margaretenstrahe, in der Schönbrunnerstrahe, dann draußen in Meidling. Breitensce und Hütteldorf: die grüßten und jubelten, waren Menschen, die eben ihres WegcS ginge» und mit freudigem Herzklopfe,, den Genesenden dahinfahre» sahen. ES ivar nichts Gemachtes, Vor bereitetes in der Freude. Wie rührend, wenn die Menschen aus den Geschäften auf die Straße liefen und Nachbar» und Kunden herbeiwinkten, um ihnen auch die Freude dieses köstlichen Augen blicks zu gönnen! Im Wagen aber saß der Kanzler aufrecht, nahm immer wieder de» Hut zum Grüßen ab, plauderte mit seinen Weggefährten, und man sah: ein glücklich Genesener fährt da vorbei. Endlich, ein Viertel vor 11 Uhr, ist der Wagen in Hüttcl- dorf angelangt und hält vor dem Erholungsheim der Schwestern vom Herzen Jesu. Einige Herren stehen zum Empfang bereit, möchten dem Ankömmling beim AuSfteigen helfen. Aber er er hebt sich mit einem Ruck bo» seinem Sitz und steigt ohne Mühe von de,» Trittbrett des Autos herab. Er bleibt einen Augenblick stehe», spricht ein Paar Worte mit den Herren, die ihn hegrüht haben uns tritt dann ins HauS, in dessen Einfahrt rechts und links Palmen und Blattpflanzen aufgestellt sind. Nur rechts das Madonnenbild blickt aus dem Grün lächelnd auf den Gast. Rückwärts sieht man mit gebeugkAn Antlitz drei Schwestern vom Orden Herz Jesu stehen, dann schließt sich das Tor und die er griffene Menge, die sich auch hier angcsammelt hatte, entfernt sich wieder. Die letzte Phase der Genesung, die Rekonvaleszenz, beginnt. Wohl selten hat man ergriffener und teilnahmsvoller den Nachrichten vom Krankenbett eines Mensche» gelauscht, der vielleicht gerührten Herzens ciusehen dürste, daß die Wunde, die ihm eined Wahnwitzigen Hand zngefügt hat, nicht vergebens war: sie hat ihm zumindest gezeigt, wie nahe er dem Herzen des Volkes steht, das ihm seine Rettung aus höchster wirtschaftlicher Not ver dankt. Videns. Mm M Ser ZeWe Wl Rom, den 2. Juli 1924. Seit einiger Zeit geht speziell in der ausländischen Presse das Gerücht von einer Spannung, die sich in den Beziehungen zwischen der türkische» Negierung und dem apostolischen Visitator in Konstantinopel, Monsignor Filippi, bemerkbar machen soll. In katholische» und selbst vatikanischen Kreisen fehlt jede Bestätigung dieser Nachricht, womit ihre geringe Stichhaltigkeit bewiesen sein sollte, um so mehr als die Herkunft des Gerüchtes leicht zu erraten ist. Es ist indes die Verordnung der türkischen Negierung bckannt- geworden, wonach die religiösen Empleme i» den katholischen Schulen der Türkei z» entfernen wären, eine Maßnahme, die immer wieder in katholischen Kreisen ungünstige Aeußerungen über die türkische Republik erregten und die sogar die Vertreter der Mächte veranlaßt bat. die Aiifmcrksamkeit Kcmals selbst auf diese zum mindesten strittige Maßnahme zu lenken. Ohne die rechtliche Seite der Frage zu erörtern, über die man auch allerlei Betrachtungen anstelle» könnte, muß festgestellt werde», daß die Schulen, die in der Türkei von religiösen Orden geführt werde», sich, immer jeder<Propaganda und jeder Art von Proselhtenniacherci enthalten babe». Cs waren und sind allerdings die meisten Schüler jener Schulen Türken (man spricht von 70 Prozent), die dort eine gediegene wissenschaftliche und literarische Bildung genießen, eine Erziehung, die ihnen jedoch niemals zumilletc, weniger treu ihrer Religion und ihren religiösen Idealen anzuhängen. Viele, die heute die Regierung Kemals bilden, erhielten ihre Erziehung in jenen Schulen und sie erinnern sich mit dankbarer Verehrung und Achtung ihrer ehemalige» Lehrer. Ihnen haben warhaftig die religiöse» Embleme in den Hallen der Schulen nicht geschadet. Es läßt sich deshalb die jetzige feindselige Haltung der türkischen Negierung nicht begreife». An dererseits können die religiösen Orden dem Ansinnen der türkischen Negierung nicht willfahren, weil sie damit eine» Akt der Apostasie gegen ihren Glauben und ihre religiösen Grundsätze begehen würden. Was schließlich die von vielen Zeitungen behaup teten Meinungsverschiedenheiten zwischen Monsignor Filippi und der türkische» Regierung betrifft, so ist zu erinnern, daß der apostolische Visitator ein ausschließlich religiöses Amt verwaltet. Die Charaktereigenschaften und das ausgeglichene Temperament des Monsignor Filippi sind allzubekannt, als daß man glaube» könnte, er habe den genau borgcschricbcncii Kreis seiner Tätigkeit überschritten. ES ist daher zu hoffen, daß man nach fteberwindung der immerhin möglichen Meiimngsverschicdcnheitc» zu einem Vergleich kommen wird zwischen dem Heiligen Stuhl und Angora, um so mehr, als die Anwendung dieser Laicngcsctzc eine reine Form frage und nicht etwa eine nationale Angelegenheit ist. Z. L. Aus aller Wett — Ein Meer unter der Sahara. Gibt es unter oen trockenen Wüsten der Sahara in oer Tiese Wasser? Auf diese Frage bieten Beobachtungen einen überraschenden Aufschluß, oie bei Grabungen uach.artesischen Brunne» n» verschiedenen Punkten per uordafrikanischeu Wüste gemacht wurden. Wie die Pariser Blätter melde», gibt cs 200 bis 300 Fuß unter dem brennenden Sand oer Wüste tierisches Leben. Bei dem Graben nach Brunnen stieß man in großen Tiefen auf Wasser, das kleine Krabben „nd Fische enthielt, die alle lebenoig waren; auch Muscheltiere wur- den entdeckt. Eine Erklärung dieser merkwürdigen Erscheinung wird darin gesucht, daß früher da, wo jetzt die Wüste sich dehnt, ein Meer war und daß bei einer vorgeschichtlichen Natur- katastrophe die Tiere von oen Saudi,lassen eiugcschlosscn wur den. Diese Lebewesen haben sich nun allmählich oen neuen Verhältnissen angepaßt: da sie in der Dilnkclheit leben, sind sic entweder ganz blind oder besitzen besondere optische Organe, die der Dunkelheit angepaßt sind. Die Wassertiere, die man im Untergrund der Sahara fand, gehören zu den Arten, die in den Seen von Palästina leben. Tiefgrabungen der letzten Jahre in der Sahara haben gezeigt, daß sich dort große Wasjermengen befinden, und die Entdeckung dieser Tiere bestätigt nun die Amiah,ne, daß sich hier ein dicht bevölkertes unterirdisches Meer befindet. — Menterci in einem Gefängnis. Im Kownser Gefängnis eiitwaffiicten 74 Gefangene die Aufehcr und entflohen. Etwa 10 Gefangene setzten sich in ein Automobil der deutschen Gesandt schaft und zwangen den Wagenführer unter Bedrohung mit der Waffe, sie aus der Stnot zu fahren. Ter Rest der Ausae- brochenen verbarrikadierte sich im Gefängnis und begann, die Aufseher und die Polizei z» beschießen. Bei der Schießerei wurden einige Polizisten verletzt. Später entsandte oie Kom mandantur Kowno eine Militärabteilung, die sofort das Feuer aus das Gebäude erösfncte. ES gelang der Polizei, 35 Gefangen« wieocr fcstzunehmcii. Ein Gefangener wurde erschossen aufge- sundcn. Außerdem wurde während der Schießerei im Gefängnis ein weiterer Gefangener getötet und einer schwer verletzt. Stenographie bet -er Reichsbahn Dresden, 6. Juli. Wenn auch durch den Personalabbau eine wesentliche Verringerung der Ausgaben erreicht wird, so muß doch, wie unS die Pressestelle deS NeichsverkehrsministeriümS schreibt, darauf Bedacht genommen werden. Einrichtungen zu treffen und Mittel anzuwenoen, die es ermöglichen, mit einem niedrigen Per sonalbestand große Leistungen zu erzielen. Die Hauptverwaltung der Deutsche» Reichsbahn hat eine ausgedehnte Anwendung der Stenographie cmgeorduet und zur Erzielung der unbedingt crfor. derlichen Einheitlichkeit des KurzschriftshstemS Gabelsberger als Einheitsstenographie für den gesamten Bereich der Deutschen Reichsbahn bestimmt. Bei einer Besprechung, die auf Ersuchen des Vorsitzenden de4 Stcnographenverbandes Stolze-Schrey in diesen Tagen bei der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn stattfand, hat diese erklärt, daß aus wirtschaftlichen Gründen eine Aufhebung der getroffenen Anordnung nicht erfolgen könne. Im übrign wurde noch von der Hniiptverwaltung betont, daß die Anordnung nicht vom NeichsverkehrSministerium als Behörde, sondern vo„ dem nach privatwirtschastlichen Grundsätzen arbeiten den .,Unternehmen Deutsche Reichsbahn" getroffen sei, daS sich aber auf Erörterung der Bewertung der einzelnen Systeme nicht einlassen könne. ' 794 Millionen Dollars amerikanischer Anssubr-Neber- schuß im Jahre 1923-24. Ter Niisfuhr-Ueberschuß der Ver einigten Staaten während des am 30. Juni abgelaufenen Fiskal- jahres wird nach vorläufigen Schätzungen des Handelsdeparte ments in Washington ans 794 Millionen Dollars veranschlagt. Das bedeutet gegenüber dem vorigen Fiskaljahr eine Steige,- rnng »m rund 600 Millionen Dollars. Diese ungewöhnliche Aktivität der amerikanischen Handelsbilanz ist darauf znrück- zuführen, daß die Ausfuhr von 3 957 000 000 Dollars im Vor jahr auf 4 368 000 000 Dollars (vorläufige Ziffern), also um 200 Millionen Dollars vermindert hat. Die Gold-Einfuhr der über 400 Millionen Dollars gestiegen ist, während die Einfuhr sich von 3 781 000 000 auf 3 574000 000 auf Dollars, d. h. um 200 Millionen Dollars vermindert hat. Die Gold-Einfuhr der Union im abgelaufenen Fiskaljahr wird auf 430 Millionen Dollars, die Ausfuhr auf 11 Mil. liouen Dollars geschätzt. Der Goldbestand der Vereinigten Staaten hat sich demnach, wenn die amerikanische Goldgewinnung nicht in Betracht gezogen wird, um rund 420 Millionen Dollar« erhöht. Berliner Devisenkurse vom 7. Juli (amtlich) mitgeteilt von unserem Berliner Börsenvertreter lDrahtbericht'. Die Roiiernngen erfolgen vom 4. Mürz ab für ie wo Einheilen der !»><- iündifchen Wübrung. ausgenommen England und Amerika, die m» 1 Pfund bezw. l Dollar notiert werden, sowie Oesterreich und Ungarn mit looooo Kr, »nd Polen mit wo Flolh. kAotiernnge» in Billionen — Goidinark.i Telegraphische Ans» 1. 1. 4. 1. zahl»,,g ani st- Geld Brief st' Geld Brief AmUcrdam . . . ,81.40 188.80 181.40 188 80 Brüssel .... >3.08 W.i8 >8.68 >8.15 Ebrislianla . , . 88.83 88 >4 88. IS 86.44 Kopenhagen. . . 86.33 88.81 86.86 6892 Stockholm . . . 110.31 >11.43 III.I2 111.88 HelslngsorS . . . W.41 10.83 W41 >0,83 Rom ..... ,1.668 11.888 1806 IS.,8 London . ^ . >6,42 >8.228 >6.142 18.226 Ncnpork .... 4.13 4,?l 419 4.21 Paris ..... 21.28 21 33 21.64 21/6 1418 18.14 14 t, 14.18 (Madrid ! I ! . b4.6« 88.14 1416 i-.c4 Wien ..... 8,3l 8.83 6.81 6.93 Prag ..... Budapest Sofia 12.24 12.30 12.21 >2.33 6 09 8.11 b08 6.11 3.6, 303 303 s.os Buenos Aires . . 1.338 1.248 1 345 1.368 Rio de Janeiro . 0.43 c.44 0.44 0.45 Danzig .... KaUowih.... 12.84 12,80 12.84 12.83 Warschau. , . . Llapnn. , . . 1.188 I. 68 1,188 1,166 Agram .... Lissabon .... Riga Reval ..... >1,41 11,83 >1.41 II,63 Kowno .... Bukarest .... Berliner Börse Miigei-Üi von unserem Berliner Börscnverireter (Drahibericht) AMenlurse in Billionen Berliner Anfangsknrse Dt. Staatsanleihe UProz.ReichsnnIeibe 4Pro-.Rcichsanieibe g'/i Pro-. Rcichsani. AProz.Rcichsanleihe VcrkelirSwert« Eleklr. Hochbahn. . Schaninng . . . . Di. Rnsstralien . - 3aleliahrt . . . . Hamburg-Süd . . Hania Norddeutscher Llohd Rohland-Linie . - Bankaktien Berl.Handelsgeiell. Kommerz-n.Privnib. Darmsi. n.Naiionaib. Deutsche Bank . . Diskonto . . . . Dresdner Bank . . Mitleid. Kredit . . BergwerkSaktien Bochumer . . . BndernS Ei. Lnx Essener Steinkohle» . Gcisenlirchc» . . . Hagener..... Hoeich .... . Hohenlohe . . . . J>i° Laura. . . . . . Mannesinaim. . , Mousse,der. . . . Oberschi. Eiienbed. Oberschi. Eisenind. Phbnix Rhein. Braimk. . . Rheinstahl . . . . Noinbachec. . . . 7.7. 838 818 428 .ors 3813 0.8 >7.4 18.8 29.25 7ch 4 ro.rb 3,7b 6.8 8.1 6.2b 4,1b 2.3 1.8 4462b 39.8 4b,8 b,.8 30,d Ib,b II 4.12b 2b 2.1 «.6 «.iS 24 2S.2b 2/28 6.76 4.7. 320 886 426 !7S :o.6 v.b?L I8.S >8.4 20.318 7.7S 4 8.8 ri.irs 3 828 7 8 8 12b 4.7b 1,878 48 7.378 44,b 40 46 82^8 31 ,8.378 >1.6 4,b rb r.i 6.78 6828 24,S 26 30,318 6.128 liallaktle« Deutscher Kall . . Kali Ascherslcben . Ehen,. Aktien A.G. iürAnilinsabrif. Anglo Guano. . . Bad. Anilin . . . Dynamit . . . . Elberfeider Farbw. . Goldichmidi Th.. . Höchster Farben . . KüIn-NvUwcil. . . Oberschi. Kokswerfe. Riedel RiilgerSW Elektrizitäts-Akt. Akknniulaiorcu . . A E. G Bergmann . . . . Licht u. Kraft. . . Fclienn. Guilleaume Ges. s. Eieklr. Unt. . Schlickert . . - . Siemens n. Haiske Linkc-Hoffmaun . . Maschinen-Aktien Beri.Anh.Maichine» Beri. NariSr.Jndiisir. Daimler Deutsche. Maschine» Deutsche A crke . . Hansa Llohd . . . Hartman» Mcnchin. Locwe Orenliei» n. Kovpei Schuhcrt u. Salzer . gimmcrmann. . . Industrie-Aktien Pingwerle . . . . Deutsche Kabelwerke Hirsch Knpscr. . . Rhein. Metall . . Stettin Vulkan . . Hammersen . . . Kammgarn Siöhr . LharloU. Wasscr-Wk. Schulth.-Patzenh. . Otavi...... Deutsches Petroleum 7.7. S 8 318 >1.8 8.1,0 68 6,318 8 5.2 33.8 2,81b II 22 62 II.28 83fb 16.4 >8 28 38.8 4.18 88 I.87b 3.87b 4.b 0.bb 2,4 82 ll.26 6,31b V.41- 1.7 L6 >8 3.8-8 1.2- 42 I? 14,28 21,1b >2.,2b 4.7. 27.8 6.8 8.10 8 >2 8 10 3 3.28 4.3 34.8 2,8 10,2» 22 8.4 >1 6.8 ,6 ,8.2 38.1 6.128 4,8 81 2 3.828 4.2 V.48 2.3 83 II.318 Sk 0.8 I 18 0.628 11.128 11.1 6.618 48.8 ' II >4.8 21.28 >0,8 Wetterbericht -er Dres-ner Wetterwarte Luftdruckverteilung: Tiefer Druck nordwestliche» Europa, Depression 745 Millimeter Finnland, ostwärts abziehend, Depression 745 Millimeter nordwestlich von Schottland ostwärts vordringend. Hoher Druck über 765 Millimeter West- und Mit teleuropa. — Wetterlage: In den Randbildungcn des - nordosteuropäischen Tiefdruckgebietes kam es am Sonntagnach mittag und in der vergangenen Nacht in Sachsen und Schlesien zur Ausbildung leichter Böen, zum Teil mit Gewittern verbun den. West- und Mitteleuropa wird heute von einem Hochdruck überlagert und weist demzyfolge trockene, vielfach heitere Mit-, terung auf, wobei aber Nandbildungen der über Finnland ge legenen Depression bei ihrem Vorübergang Bewölkungszunahme bedingen. Die gestern südlich Islands gelegene Depression ist ostwärts vorgedrungen. Ihre Randbildungen werden sich vor aussichtlich in ähnlicher Weise wie die vorhergegangene Depres-., slvn geltend machen, d. h. bei im allgemeinen trockener uny, vielfach heiterer Witterung ist immer wieder mit örtlich auf tretenden Störungen gewittriger Art zu rechnen. — Vorher sage: Wolkig bis zeitweise heiter, warm, örtlich GewitteD Neigung, schwache bi» mäßige Winde aus südwestlicher Richtung)'