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kTienstag den 87. Sepleinber f»21 Süchstsch« «»HSzettun- Nr. 223. Seit« » te » >e»en e» isteiil.un o dieser elt geht, nderbar« »Ins der lanift: en rede» krz. oder Habe der ll e Wis» versetzen . Auer eht sie." neu Fa- ns. Sie auch die Das >st rversicht, Licht m e tieff- ,Lr di« rle i>ud so wer. iche Ae- lauteren cch eine ir also, werten, ' - iche türlichen berieten >tz selbst neu, die a« öieli- r, wenn zeichnen, onfcssio- rtig >e< eder die der kan. zd Kön- n Ehre, ung der engänge che !!r» für das atz i»« te beim das; sie ui frohe rzcn zu Religion sei iin >t sclt.'i gerade ft briu- sull dec » Rach- daß i ir ist denn mg des en . ir leide», n sic es unserr ran den brannte ncrknng alsschlä- . Das : nnab- >uck deS die Ta igen zu : dieses Armut ug. e. Le nd nur r Zrc>- tet und die ihn t: „Aus :rregtc» „Alles Gutes Mensch aubenS- e. Sie be e>ner ist dazr tbeherr- hst mit ist nicht rwerfc.u bgrünoe ht. So cn, und rrschrns mg der t. Und ldehnen. i er die leidet!" dag Ser us dem sich die heit zu nerzien- e. alte ichlcisstg- erlassen. ui Ade! inschaft. Kinder- An die katholischen Mitglieder der Reichsregierung und de« deutschen Reichstages: Der S. Sächsische Katholikentag freut sich, datz die Be» russvcreine endlich einmal durch ein neues Gesetz die Rechts fähigkeit erhalt«, spfieix hehanert «bcr sehr, datz laut Snt. wurf des Reichsarbeitsministeriums „den Berufsvereinen reli giöse .... Betätigung untersagt" wird. Der 8. Sächsische Katholikentag bittet daher dringend, nur einer Fassung des Gesetzes zuzustimmen, die keine Fesseln in religiöser Beziehung enthält. 4L Der Katholikentag hält die Aufklärung?- und Erziehungs arbeit des Volksvereins für das katholische Deutschland auf so zialem. staatsbürgerlichem und apologetischem Gebiet und neuerdings besonders auf dem Gebiet der Familienpflege und des Kampfes um die Erhaltung unserer katholischen Schulen gerade für unsere Diaspora für unbedingt notwendig und empfiehlt aufs dringendste allen Katholiken Beitritt und Mit arbeit. Der Katholikentag begrützt miss wärmste die dringend nötige Schaffung einer katholischen Ncdnerorganisatirui für Sachsen, deren Durchführung hie LandcSvcrtretuiig des Volks- Vereins für das katholische Deutschland übernommen hat, und erwartet, datz t. jeder geeignete Redner sNednerin) Sachsens sich der Or ganisation zur Verfügung stellt. 8. datz sämtliche katholische Vereine nsw. Sachsens dieselbe lebhaft unterstützen, auch durch Geldbeiträge» falls solche erbeten werden. Wir sächsischen Katholiken sind eingedenk unserer Glau- henSpflicht, nicht allein der Kirche, sondern auch dem aiige- stainmten Vaterland« in uneigennütziger, opferfreudiger Liebe zu dienen. Wir beklagen tief die wirtschaftliche Not. mehr aber »och die seelische erZrissenhrit unseres geliebten, schwer- heimgesuchtcn Vaterlandes. In der Erkenntnis, datz jeder Einzelne auf seinem Posten zur Beseitigung dieser Not bcizn- tragen vermag, verspreche» wir, uns stets unserer Verantwor tung fürs Volksganze bcwutzt zu sein und, ohne auf persönliche oder Standesrücksichten zu achten, all unsere Kraft für den wirtschaftliche» und religiös-sittlichen Wiederauftmil Dentsch- huids einzusetzcu. Wir wollen bei der Arbeit für des Volkes äußere »nd innere Erneuerung treu zusammenstehen mit allen wahren Patrioten anderer Bekenntnisse. Wir wollen in unseren Reihen den echten Geist der Gemeinschaft pflegen, dem ganzen Volke zur Mahnung, wieder zu leben als ein einig Volk von Brüdern, in dem einer cinstcht für alle »nd alle für einen. Der 3. Sächsische Katholikentag empfiehlt allen Glau bensgenossen aufs wärmste die Unterstützung des Deinschen Vereins vom Heiligen Lande in Erfüllung seiner Zwecke, die sich des besonderen Wohlwollens Sr. Heiligkeit des PavsteS erfreuen, Unterstützung der deutschen katholischen Knltstätten im Lande, wo der Heiland geboren ist, gewandelt, gewirkt und gelitten hat, gestorben und auferstanden ist. Ihre Pflege ist gemeinsame Aufgabe der Katholiken aller Nationen, imd wir deutschen Katholiken dürfen darin nicht ziirücksiehe», besonders setzt, wo dort alle mit brutaler Gewalt alles katholische Leben zu unterdrücken sucht. Der 3. Sächsische Katholikentag weist nachdrücklich auf die Wichtigkeit und Bedeutung der Jugendpflege hin und bittet alle in Betracht kommenden Persönlichkeiten dringend, die Arbeit unter den Inaendlichen in den einzelnen Gemein den tatkräftig zu unterstützen. Für die Schüler höherer Lehranstalten empfiehlt er deren Eltern und ReligionStebrern die beiden katholischen Jugend bewegungen Ouickborn und Ncudeutschland. Der 3. Sächsische Katholikentag in Bautzen empfiehlt, in der Erkenntnis, datz der Alkobolismns wieder weiter um sich greift, das katholische KreuzbündniS und hält insbesondere sest an dem Grundsatz des 8. Sächsischen Katholikentags, datz die Jugend am besten völlig alkoholfrei erzogen wird. Er bittet auch alle katholischen Volkskreise, vor allein die Orga- sationen der Licbestätigkeit, um tatkräftige Unterstützung der katholischen Trinkcrfürsorgestellen in Dresden und Leipzig. Der 3. Sächsische Katholikentag kn Banken empfiehlt aufs angelegentlichste die Förderung der katholischen Prelle, nnd hier in Sachsen insbesondere der „Sächsischen VolkS- zeitung", als eine der Hauptvflichten des katholischen Volkes. In jedes katholische Haus gehört eine katholische Zeitung. enisl. luben» Die Trauerfeier in Oppau Ludwigehase«» 25. Sept- Heute vormittag 11 U^r fand bei den Ebrengräbem der bei der Expso«ionSkatast'-ophc Getöteten die Totenfeier statt, unter Beteiligung ein-r großen Zahl von Arbeiter vereinen und Gewerkichasten. Dst Zahl der Teilnehmer an der Tra«effe''er wird auf 70000 geschäht. An der Feier nahmen teil Mchepräsident Ebert. der bayrische Ministerpräsident Gras Lerchenfeld, der badische Staatspräsident Trunk, Vertreter der hessischen Negierung, NcichSlagS» »nd Landtagsabaeordncte der ver schiedenen Länder, die Oberbürgermeister der Städte Mannheim und Ludw gShaien und verirrter der BesntzungSbehörde. Der Vertreter deS Generals Triard General de Metz sprach den badischen Minister präsidenten »nd dem bayrischen Ministerin äsidcnstn sein Bettlid ans »nd leate an den Gräbern einen kostbaren Kranz nieder. Im Namen der RkichSregiernng und deS Reiches dankte Ncichsptäsident Ebert dem General für die Anteilnahme und gab seiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß am Grabe der Opfer die Menschlichkeit über die LandeSgrenre reiche. Den Worten deS Reichspräsidenten schloß sich Graf Lcrchenfeld an. Im Namen t»S Generals Degoutte »nd der sranzösischcn Armee sprach General Douaau au» Landau BkilcldStvoite, auf die der Reichspräsident und der bayrische Minister präsident antworteten. DstVertreter derBstatzungSarmeeverabschiedeten sich hierauf mit der Begründung, die nalionale Feier stir die Toten durch ihre Anwesenheit nicht stören z» wollen. Die eigentliche Trauerst!» wurde dann mit einem Musikstück und einem Chorgesang sämtlicher MSnnergcsangvcreme von Ll>>nsig8kastn und v cler Orte eingeleitet. Dann sprach zuerst der Oberbürgermeister von LudntzgShasen. hierauf Vcrleter der Arbeiterschaft »nd der Gewerkschaften und der Direktion der Badischen Anilin- und Sodafabriken. Nrichspräsidcni Ebert hielt folaende Rede: „In tiefster Erschütterung sieben wir heute am Orte der großen Katastrophe, die in der Morgenfrühe de« 21. Scpttmber ganz Deutschland in Schrecken und Aufregung versetzt hat, einer Kata strophe, die die Geschichte der deutschen Industrie bisher noch nicht zu »eizeichnen batte Mit Ichmerzbewegtem Herzen betrauern wir heute den Tod io vieler pflichttreuer Arbeiter, die dem furchtbaren Unglück zum Opfer gefallen find, beklagen wir die bei dem Uinlück verhetzten Männer und Frauen, deren Qual und Schmerzen wir Mit empfinden. Gewaltig ist die Zahl der Toten und Verwundeten. ES ist mir ein dringende? Herzensbedürfnis gewesen, zur heutigen äußeren Feier teilnehmender Trauer bierher zu komme» und lnn Hinter bliebenen. den Verwundeten und Beschädigten auch von dieser Stelle aus nochmals die innige Anteilnahme der ReichSregicrung und wie ich sagen darf, de» gesamten deutschen Volke» in ihrem Unglück aus- »»sprechen- Eie dürfen überzeugt sein, daß die weitesten Kreise Deutschland» mit de« Hinterbliebenen der Tote« «nd de» zahlreichen Verletzten herzlichste Teilnahme empfinden. Auch wett über dt» de» Reiche« hin««« h«t d«« A»ido»tz»> »nd Toiinoy«« erwecht. Nu« allen Teilen der Welt find Beileidrkeundgebungn und Zeichen hilfsbereiten Beistände« »inzrlaufen, die un« wohltuend berührt haben und für die ich hier nochmal» Gelegenheit nehme, zu danken. Ehrliche» Mitgefühl beschränkt sich nicht auf Worte. Gleich nach dem Unglück bat sich überall menschenfreundliche und brüderliche Hilfe neregt. Reichs- und Staatsbehörden, Kommunalverwaltungen und Organisationen, industrielle und finanziell« llnternehmungen wie die einzelnen Mitglieder tn Etadt und Land haben bereit« erhebliche Beträge zur Vermeidung materieller Not aufgebracht. Eine Hilfsaktion größten Umfange« hat begonnen, und wir dürfen hoffen, daß e« un« gelingen wird, dem so schwer vom Unglück Betroffenen di« Sorge um da« Leben abzunebmen. Hochverehrte Damen und Herren! In die Stätte blühender Arbeit, tn eine Mustcranstalt deutschen Unternehmungsgeistes und deutschen Arbeits willen« sind nnS unbekannte Kräfte der Zerstörung mit elementarer Wucht eingebrochcn, das zerstörend, was Erfindungsgeist und Schaffenskraft in jahrelanger Arbeit errichtet haben. Hart ist da« Geschick, und dach wird eS uns nicht lähmen in unserem Entschluß da« Zerstörte wieder au'zubanen Wie Sie hier trotz des Walten« finsterer Mächte sofort on das Werk gehen werden, wa« heute hier in Trümmern liegt, morgen wieder aufzuhauen. so wallen wir auch im ganzen Volke und im ganzen Deuttchen Reiche foriiahren, mit festem Willen nnd in in harter Arbeit aller produktiven Kräfte unser wirtschaftliches Leben wieder anizuvnuen und trotz der harten Schicksnlsschläge, die uns wie kaum ein Volk in der Weltgeschichte betroffen haben, schaffenssreudig uns eine bessere Zukunft zu erarbeiten." Für die Opfer des Unglücks Berlin, 24. Skplcmber. Die Umerzeichneten erlassen folgenden Aufruf: Für die Opfer von Oppau! Eine Katastrophe, wie sie in Deutschland „och nicht erlebt wurde, hat lu der bahn chcn Rbt'iirstalz Hunderte von M nschenlebm ver nichtet, Tausende obdachlos gemacht und unmiictzlichc WirtschailS- schäden verursacht. Nock ist -war die Stärkung deS Unglücks in allen seinen Folgen nicht abhhbar! Aber ein« ist schon jetzt ersichltich: Ries nanstren nn'en ssi d notw ndig, uni ausrcich vde Hilfe zu bringen. Weit über 1000 Tote und Schwerv-.rwüiidcte sind neben zahlreichen Leichtverletzten ein Opfer der Erpiosion p worden. Kanu auch den Kinoc>n und Frauen, die da» Schicksal zu Wallen und Witwen gemacht hat. der Ernährer nicht wiedergcgcben werden, vermag auch keine noch so weitreichende Hilfe den ObdachloSgewordenen ihr altes Heini wiederrua-'ben, >o gilt es doch, in Zusammenfassung aller hil'Sbcreiten Kräfte Deutschlands Miltel und Wege zu finden, um rasche und möglichst nachhalttgc Hil'e zu gewähren. Ungeheure Summen wird die Wiederherstellung de? bet: off,ne« Werkes und seiner ArveitSfähigkeit im Interesse der dcuttchen Volt». Wirtschaft eriordtiii- Diese Summen aufzubrlngen, betrachtet da« Werk als seine selbstverständliche Aufgabe. Darüber hinan? aber werde« große Beträge zur Behebung de» außerhalb de« Werk? an» gerichteten Schadens erforderlich sein. Bereits sind aus öffentlichen und privaten Mitteln »mfanarciche Summen zur Verfügung gestellt und Maßnahmen zur einsiweisigen dringlichsten Hilst getroffen. Soll aber volle und nachhaltige Hilfe gebracht werden, so gilt er, weitere große Mittel auszubringen. Die Unterzeichneten richten deshalb an das gesamte deutsche Volk in Stadt und Land die Bitte: Gebt rasch «nv gebt reichlich für die Opfer de« Oppauer Unglücks! lieber die eingehenden Beträge vertilgt der Unterzeichnete Reichs» knlssaveschnß. Er üb rweist sie nach Bevart den öffentlichen HilsS» einrichtungen der bclrostenen Länder, in oenen alle Beteiligten, auch die Verirrter der Gerchädigten, m tarbeileu. Spende» nehmen entgegen: die Reich Sbauk. sämt liche Banken, Po st an st alt» sowie die Postscheckkonten LudwigShaien Nr. 15000, Frankfurt a. M. Nr. 55000 undBcrlinNr. 117000(ReichshilfSauSschußfurOvvau). Ebert Reichspräsident, Gras Lerchenkeld, bayrllcher Minister präsident, Tr link, >-adllcher Stnatepiäsident, Ul riet«, hessischer Staats-und Miiiistcrp:äsir>eiit, Dr. Wirlh, Reichskanzler, Lobe, Präsident deS Deutsche» Reichstags. Der Nekrhspriisident an der Unalücksstätte München, 26. September. Die Korrespondenz Hoffman» meldet aus LudwirShastn amtlich: Sonntag nachmittag wurde in Begleitung des badischen und deö wiirttembergischen Ministerpräsi denten, des bayrischen HandelsminllterS Hamm und einer Anzahl StaatSvertreter Unterführung der Direktoren der Badischen Anilin» und Sodafabrik Ludwigshafen die Unglücksstätte Oppau durch den Reichspräsidenten Ebert und den bayrischen Ministerpräsidenten Grafen LerLenfeld einer eingehenden Besichtigung unterzogen. Die beiden Herren empfingen im Werk eine Abordnung de» An. gestellten- und Ar beite rrats, der sie die weitestgehende Hilfe von Reich und Staat und Gemeinden in Aussicht stellten. Durch d.e persönliche Besichtigung an Ort und Stelle fanden die Herren die bisherige» Schilderungen über den Umfang der Zer störung und über die Not der Bevölkerung und Arbeiterschaft von Gemeinde und Werk mehr als bestätigt. Der Reichspräsident stattete den Verwundeten in de» Ludwigshafener und Mannheimer Kranken. Häusern einen Besuch ab. Der bayrische Ministerpräsident sowie der Regierungspräsident der Pfalz betuchten unter Führung deö Bürger meisters. des Polizeiresereuten und des Krankenhausdirektors das LudwigShatener Krankenhaus und die zum Lazarett eingerichtete Goeihescvule. Sie erkundigten sich im einzelnen nach dem Befinden uns den Familienveihältmssen der Verunglückten und sprachen ihnen Trost zu. Kerne Lebenden un er den Trümmern Mannheim. 25. Sept- An« die in Oppau ausgetretenen Gerüchte, wonach sich unter den Tnimiiienl noch Lebende b:fi den tollten, w»:dc durch die Mannheimer Feucrwebr einwandfret fest estellt, datz im Donc Oppau kcineskallS llelieriebendc unter den Trümmen, sich befinden. Eine solche Möglichkeit für die Fabrikanlagen selbst wird von der Leitung der Fabrik auf das bestimmteste in Ab.cdc ge« stellt. Die Zahl der noch nicht erkannten Leichen beträgt noch 75. «etne Besprechung beim Reichskanzler (Eigener Drahtbericht der „Sächs. Vo lksz eitg/") Berlin, 28 Sept. Die Meldung, daß die heutige Besprechung der Parteiführer beim Reichskanzler sich mit der Kabincttserwciteriing beschäftigen meid-, ist, wie der Lokalaiizciger von unterrichteter Seile hört, nicht zutreffend. Das Wiesbadener Abkommen (E'gener Drahtbericht der „Sachs. Vo lk S ze > tg.") Hannover. 26. Sept. Der hannoverische Kurier erfahr! von maßgebender Stelle so gende Einzelheiten über das zwilchen Loucheur »nd Rat heiiau in Wiesbaden getrogenen Abkommen. Es bandelt sich um Summen von schwindelnder Höhe. Den Weg, den Nathcau sür die Oeanniiallon der Sachle stungen beschielten will, ist nicht der, der freien Wirtschaft zwilchen beiden Ländern, sond,rn Nattzena» erstrebt eine P nnwirlschaft ähnlich der Kriegs- und ZwangSwnttchaft. Untere Sachleistungen tollen durch künstlich geschaffene Leist», gs- verbände hindurchgepreßt werden. Eine Note der Entenle gegen die Schutzpolizei Berlin, 26. September. Die militärische Konttollkomm fiion der Enlcnte hat der ReichSregicrung eine Note zum 9. d. M. über reicht, die sich gegen die angebliche militaristische Form der Schutzpolizei wendet. Das Kabinett hat sich am Sonn abend unter Hinzuziehung von prpidijckien Dienststellen mit der Note beschäftigt. Die RlichSre«ieru>ig kofft nicht auf dem Wege von Noten, sondern durch Vorstellungen im Wege der Ver handlungen den Standpunkt der Koulrollkommiision ändern zu können. Man geht dabei von der Erwägung aus, daß die Note nicht allein rechtlich unbegründet, sondern tatsächlich auch völlig undurchführbar sei. Die Eisiillung der ReparationSver- pfl chlungen Deutschlands sei abhängig von der Ruhe und Ordnung im Lande. Bi» an die Grenze der Möglichkeit sei jede Forderung der Entente in bezug auf die Entwaffnung erfüllt worden, aber weiter könne man nicht gehe». Gegenwärtig wird von preußischen Dienst stellen. die der ReichSregiernng in Polireikraaen nl» AnSginaspniikt der neuen Organi'a-ion u»d al» Organe d-s müßten B indesstaate« maßgebend sind. Material i» de-Frage gesomm l', ans dess n Gr» - lag« sich die Re!chrieg-,run.z in ihrem Verhallen gegenüber de» Entente schlüssig werden wird. Schließ,«« der Höchster Werk« Fwanksnrt a. M., 24. September. Die Höchster Farbwerke und die fkunstseidesabriken Kesterbach haben ihre Werke heute geschlossen und sämtliche Arbeiter fristlos entlassen. Die Schließung der Werk« ist auf Demonstrationen der Arveitertchaft zuriickzu'ühren, die am Donnerstag in Höchst am Main und am Freitag in Kesterbach stattfanden. In rtzrem Verlaus wurden die Direktoren der Werke zu tarifwidrigen Zugeständnissen gezwunaen Der Arbeitaeberner. band der C emischen Industrie hat den Firmen die Durchftihrung der erpreßten und daher nichtigen Forderungen untersagt. Harding über die Frieder so ertriige Washington, 25. September. Harding erklärt in einem Briefe an Senator Lodgc. von welchem der Senat heute Kemluus erhielt, die Fricdensverlräge mit Deutschland, Oesterreich und Un- garn wollten den letzten Rest von allem, was mit dem Kriege za. sammeiihüngi. beseitigen und den Frieden vollständig wle derbringen. Der Brief ist vom 2l. d. M datiert, dem Ta .e, an welchem die Vertrüge übersandt wurden. Der Präsident, welcher die Vertrüge als in voller Uebereiirstimmung mit der vom Kongred angenommenen Entschließung, der Knox - Resolution, hinstellt und daraus hinweiit, datz der sormelle Frieden so lange unterbrochen gewesen sei, wüuschr schnelle Ratifikation. Franzosenseindliche Kundgebung tu Italic« (Eigener Drahtbericht der „Sächs. V o l k S z e i t g.") Lngano» 26. September. Laut Cornere dela Sera ereignet« sich in Venedig während der Empfangsfeierlichkeiten zu Evren der französischen mitiärischen Mission unter Führung de« General« Fayolle ernste Zwischeniälle. Al« di« Mission am Freitag Mittag in Begleitung de« sranzösisckien Botschafter« Baniäre die König«- kirche verließ, um sich zum Bankett tn« Hotel zu begeben, demon- strierten Faszisten unterstützt von der Volksmenge gegen di« Marseillaise und riesen: Hoch Italien, nieder mit Frankreich. Bnrriärc rief einen der Schreier an: Mage es, deine Worte zu wiederholen. Nach Popolo d'Jtalia ergricff er ihn bei der Brust und ließ ihn erst auf da« Dazwischentreten eine« französischen Osfiziers los. Die Volksmenge uindrängte di» Mission, sodaß diele zerstreut ivurde. Die Szene drohte ein« gefährliche Wendung zu nehmen, bi« der Kriegsminister eine Ansprache an die Volksmenge hielt und diese zur Achtung dec Gastfreundschaft auffordertr. Beim Konzert deS Abends wiederholten sich die französisch-feindliche» Kundgebungen von seiten einer riesigen Volksmenge. Die Polizei« truppen schritten ein und nahmen 30 Verhaftungen vor. Ablehnung des Entenle-Mtimatums durch Ungarn Wien, 21. Sept. Der Konflikt zwischen Oesterreich und Ungarn, der nach dem Vermittlungsversuch des tlchechlschen Außenminister» Benesch eine friedliche Lösung erhoffen ließ, lst unerwartet in ein« kritische Phase getreten. In den Mittagsstunde» ist die HavaS-Meldung eingetrofien, daß dl« ungarische Regierung der Botschafterkonferen, erhärt habe, sie könne, um einen Verfall Ungarn« zu »erbaten, Westungarn nicht abtreten. Dadurch wäre Oesterreich, wenn sich dt« Meldung bewahrheitete, vor eine neue Situation gestellt, und der Regierung, der der Ausschuß sür Aeußercl sür weitere Verhandlungen mit Ungarn freie Hand gelassen hatte, würde eine schwer« Verantwortung erwachsen. Sine Abtretung Oeden- burgs, wie Ungarn sie anzustreben schien, wäre allerdings von Oester reich kaum zugestandcn worden. — Sine AestLUgu.-ag der HsnaS-Relduntz liegt allerdings noch nicht vor. Revolverattentat i« der ungarischen National» Versammlung Budapest, 85. September. Von der Galerie der National« Versammlung wurden auf den ehemaligen Präsidenten der Versamm lung Rakovszky fünf N evol versch üssc abgegeben, die jedoch niemanden trafen. Der Täter, der geistesgestört zu sei» scheint, heißt Ibrahim Georg Kocver. Er wurde feslgenoinincn. Ungarn und der Völkerbund Gmf, 25. September. Die ungarische Delegation hat heute das Gesuch Ungarns um Aufnahme in den Völkerbund ftir die diesjährige Tagung zurückgezogen. Die« ist ein Sieg der Kleinen Entente. Eine neue Konferenz Benesch - Schober Wie», 25. September. Wie die „Neue Freie Presse" meldet, wird Bundeskanzler Schober voraussichtlich Dienstag niit dem tschechischen Außenminister neuerlich zusammenlreffen, um ihm die österreichische Antwort auf den Bermittlmigsvorschlag der ungarischen Regierung zu übergeben. Wie», 25. September. Gestern ers hieven im Parlament zahlreiche Flüchtlinge aus dem Vurgenlande und protestierten bei den Abgeordnete» gegen eine eventuelle Abtrennung OedeuburgS vom Vurgenlande. Das ganze Burgenland müsse, den Bestimmungen des Friedcnsvertrages entsprechend, als eine Einh it an Oesterreich angegliedert werden. Ohne Oldenburg gebe es kein Burgcnland. Dir Lage in Kleinasien Paris, 25. Sept. HavaS verbreitet eine au« türkischer Ou lle kommcuae Konstaiftinopelcr Meldung, daß da« Gerücht von der Eroberung von Eskischehir sich nicht bestätigt. D e Lage der griechischen Armee habe" sich noch dadurch verschlimmert, daß 2 Kavalleriedivffione» und 2 Iinanleriediv sioiieii in ihrem Rücken operierst», die Said Ghazir l-csetzt hätten. Konftaiitinopcl, 25. Sept. sHu-aS) Rach Nachrichten au? kemalistischer Quelle ist in der Gegend von Eskischehir eine aroße Schlacht im Ganze. Nachrichten aus Sachsen Ausstaud in der sächsischen Textilindustrie Die Belegschaften verschiedener Färbereien und Appretur- anstalten in Glauchau und Greiz haben wegen Lo nistr.riigteit 'n die Arbeit niedcrgolegt. Nach Meldung des kommunisrisehen „Kämpfer" ist damit zu rechnen, datz auch die Webereien des Glauchaucr Bezirks von dem Ausstand in Mitleidenschaft gezogen und etwa 30000 Mann in den Streik trete» werden, — Landesausschutz der Gewerbeschulen Sachsens. Wie uns aus Dresden gemeldet wird, hat da« sächsische Wirtjcha is. Ministerium den Gewerbekammern die beantragten weiteren Ver treter tm Landesausschutz der Gewerbeschulen nicht zugeiranden und darauf hingewiesen, daß der AnSschutz schon in der jetzt geplant»» Zusammensetzung reichlich groß ist und erfahrungsgemäß kleine Ane- schüsse arbeilssähigcr sind als grotze. Auch werde cs in die eni LailScSausschutz selten einmal zu Adstimmun,en kommen, vielmehr seien die Aussprachen in diesem Kreis dem Ministerium wertvoll, so datz es ohne grotze Bedeutung sei, wieviel Vcrueler die »iörp r- schast entsendet. Als Vertreter der sächsischen Gewerbekammer,, ist der Vorsitzende der Leipziger Kammer, Herr Obcrmeisier Lhalheim, benannt worden. Ncichcnbach i. V. Am Sonntag den 13, September lv-1 fand im katholischen VereinShause eine Versammlung der die sigen Ortsgruppe statt. Der Vorsitzende, Herr Fabrikant Grev, gedachte zunächst in schlichten Worten unserer verewigten Zeu- trumSführer Hitze, Trimbor». Bavlage und Erz- berger. Darauf forderte er die Versammelten aus, trot. der neuen Erhöhung des Abonncmentpreises die „Sächsische Volks zeitung" auch weiterhin aufs tatkräftigste zu nntcrstüpen. Zwei Herren traten dem Prctzverein bei. Schriftführer °Folm»nes Kindermann bot dann eine längere Vorlesung über „L .e GegenwartSbedentnng des Zentrums". Die Ver- sammlung endete gegen 11 Uhr.