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Sächsische Volkszeitung : 27.09.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192109277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210927
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-09
- Tag 1921-09-27
-
Monat
1921-09
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.09.1921
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Seit« « Dienstag de« 87. September El Sächsische »r. WS. E«it. 7 AtlMUNg klirusnsobe !676. Istsos Ullll csissa i»ns- Rorzrukuii !30. »Hs- ,4ct. mb aspr. 35226 olk«tr»öo ä msrbgitnoß; 'akt»lll»8«u ÜspSs vkillen, r«Üs 82 rr.Rr.40I61 >n lfvklion iS Lfmulk >o. »siusstk.Ll I8pr. 11026 «n-, >«>lung Zl'NSl' KI«!»«? zahl sinkt, ein immer größerer Teil der Neugeborenen ist erb lich belastet, schnell entziehen sich die jungen Leute der elter. siche,, Gewalt, die freie Liebe lockt sie, immer größer wird die Kot der Kinder, alle großartigen HilfSmaßregeln werden selbst do» ihren Förderern als Tropfen auf den heißen Stein be- zeichnet. Dabei steht es nicht so, daß diese» Elend eine Folge der Lebensnot ist. Vielmehr werden alle diese Verfallerscheinun. een als Kräfte des Fortschritt» gepriesen. Die Beschränkung der Kinderzahl, die Selbstbestimmung der Jugendlichen, die Be seitigung der Ehe sind Grundsätze moderner Richtung. Sie sind akenzenlose Verirrungen, die den Untergang der Volksgemein schaft herbeiführen würden. Ihnen gegenüber ist die Reli gion nicht bloß der starke Damm, der unseren Staat und unser Volk schützt, sie Ist auch die Kraft, die ihm neues Leben einslößt. Denken wir weiter an unser össentlicheS Lebe». Es wird in weitem Umfange von Eigensucht und Gewalt beherrscht. Jeder ist sich selbst der Nächste und weis, sich sein vermeintliches Recht »u verschaffen, indem er e» rücksichtslos gegen andere verficht. Immer stärker rüsten unsere Stände und Berufe zu dem inneren Kamps, als bewaffnete Heerhausen stehen sich Arbeiter, Angestellte, Beamte, Landwirte, Mittelständler, Industrielle, Reiche und Arme gegenüber. Unsere Zeit rühmt sich, die Religion überwunden zu habe», aber sie liefert auch den Beweis, das, ein religionsloses Volk nicht zu regieren ist. Man kämpst zu Unrecht gegen die konfessionelle Schule mit dem Rufe, daß sie den Schülern nicht soviel Wissen und Können niitgcbe als die gemeinschaftliche. l«bcr ist nun Wissen und Kön nen die einzige Grundlage für die Blüte der Volkswirtschaft? Unter unseren Dieben, Betrügern, Räuber» befinden sich Hoch- Intelligent« Leute, die unsere er fahrensten Kriminalisten vor uit- lbsbare Aufgaben stellen. Die er- - solgreichsten Schieber zeichnen sich durch Begabung und Willenskraft ans. Niemand wird sie aber als Blüte unseres VolkstumS be zeichnen. Die Ehrlichkeit, die nicht selten mit Dummheit gleich- acachtct wird, beginnt wieder in der Wertschätzung zu steigen. Die Menschen brauchen eben nicht blos, Kräfte, sondem auch Ziele, die Natur reicht für sie nicht aus. llebernatnr ist Ihnen Lebensbedingimg, Menschen und Völker ohne Religion vergehen. ist die Parteischule des Freidenkertums. Es ist unerklärlich, wie man sie christlichen Eltern als allgemeine Schule zumuten kann. Nicht Halsstarrigkeit, Herrschsucht, politische Rücksichten, über triebene Anhänglichkeit an überkommene Einrichtungen veran lassen uns zum Festhalten an der katholischen Schule. Dieser Standpunkt ist uns Gewissenspslicht, unserm Volk fühlen wir uns verpflichtet, das nach unserer Ansicht ohne Religion sich nicht wieder zu erheben vermag, jedem einzelnen Kinde, dessen zeit liches und ewiges Wohl wir gefährdet sehen, wenn wir ihm nicht die religiöse Lebenslust in seiner Erziehung erhalten. Tie Pflicht des Einzelnen gegenüber dem deutschen Volke und den« deutschen Staaie wird durch die religiöse Erziehung nicht abgeschwächt, sondern verstärkt. Wir übernehmen sie gern und freudig. Tie katholische Schule muß ein Glied der deutschen Einheitsschule sei», sie ist als solches sogar unbedingt notwendig, io daß wir eine deutsche Einheitsschule ohne ka tholische Schulen für undenkbar erachten und als Stückwerk und Teilschnle ansehen. Der deutsche Katholizismus hat eine lauge und ruhmreiche Geschichte; er gehört zum Wesen des deutsche» Volkstums mindestens in gleichen! Grade wie jede andere Anschauung und Geistesrichtnng. Für uns deutsche Ka tholiken ist Deutschtum ohne Katholizismus undenkbar. .Beide Seiten unseres Wesens sind fest miteinander verwachsen. Wer nur den Deutschen in die Schule einlasse», den Katholiken aber ausschließen will, mutet uns Unmögliches zu. Unser deutsches Volk muß uns nehmen, wie wir sind. Wenn andere Leute es Vorrüßlicke Romane aus ckom Vortag «Josek ^ ILoiui»». He«. Llünoftsn / ikie^gnsburß; / Lsmptkll öVsr litsro.rioodsn Roodrvort bonnspruodt, ckor rväsilvt Jahrzehnte hindurch haben uns di eGegncr von Religion und Kirche mit Siegesnachrichten überschwemmt; ihre Fortschritte sollten das Morgenrot einer glücklichen Zeit sein. Heute sehen wir, daß die Umwertung der Wer ste einen Ucbergang von der Gold währung der Religion zum Pa piergeld des Freidenkertums war. Mau hat »nS ReltgionSersatz ge boten, der ebenso minderwertig war ivie fast alles, was wäh rend des Krieges als Ersatz für frühere Güter diente. An die Stelle der Freiheit trat die Selbst- sticht, Würde wurde durch Ansehen, Freude durch Genuß ersetzt, statt der Ehe bot man freie Liebe dar, die Nächstenliebe ward ver drängt durch die Vereinigung Hum Klassenkampfe. ES scheint unbegreiflich, daß dieser verhäng nisvolle Abstieg auf allen Ge bieten nicht die Augen öffnet für «ine rechte Wertschätzung der -Tinge. Viele Gründe lassen sich tmstir ansühren, hier ist nur .einer von Interesse, das Viel fache Versagen der religiösen Mcn- .scheu. Nicht wenige sind dem Na men nach Christen, aber ihr handeln belastet das Christentum, bringt ihm Unehre und verleitet seinen Gegner zu dem Ruf: „Die Religion ist überlebt, seht, welch schlechte Früchte sie her- vorbciiigtl" Noch größer ist die Zahl der Mutlosen, die im öf fentlichen Leben nach christlichen Grundsätzen zu handeln wa gen, weil sie dann fürchten, rem Wettbewerb zu erliegen. Eine Umkehr ist ganz unver kennbar. Krieg und Revolution haben sie gesördert. Man erkennt tn steigendem Maße die hohe Bedeutung sittlicher Werte und sieht aus der Verwirrung der Gegenwart nur eine Rettung: den Anschluß an den Herrn der Welt, die Religio». Daraus ergibt sich die erhöhte Bedeutung der Religio» für die Jugenderziehung. Irdische Wohlfahrt und ewiges Schicksal des Menschen hängen nach christlicher Ucberzeugnng von seiner Stellung zur Religion ab. Katholische Eltern. Lehrer nnd Geist liche geraten daher t» größte Gewissensnot, wenn mair die deut sche Jugend, auch die, für die sie in erster Reihe verantwortlich lind, Schnlen zuführrn will, die ihnen jene reichsten Schätze der Menschheit vorenthalten oder sie nur nebenher, iie abgetrennten Stunden berücksichtigen wollen. Sie fühlen sich reich, sie emp finden mit aller Kraft die Verpflichtung, von diesem Reichtum auszuteilen und können nicht ertrageie, daß man ihnen diese geistigen Werke der Barmherzigkeit verbietet, daß sie tatenlos iusehen sollen, wie andere darben, den richtigen Weg wicht sin- de» und in die Gefahr völligen Verderbens geraten. Ein abgetrennter Religionsunterricht kan» in keiner Weis« den Anforderungen der Pädagogik und der Sittlichkeit genügen. Der größte Vorwnrf, den man den religiösen Menschen macht, ist der, daß ihr Handeln nicht ihrer Lehre, ihren Worten ent spricht. Es ist schon erwähnt, daß dieser Vorwnrf manchmal zu- trifft. Aber eS hieße doch diese von alle» verurteilte Erscheinung zur Grundlage der Erziehung machen, wenn mail aus dem Schiilleben die Religion ausschaltet nnd sie anf einzelne Stun de» beschränkt. Das müßte tm Kinde die Anschauung erwecken nnd großziehen, daß Leben und Religion sich trennen lassen, daß die Religion der Schmuck des Lebens, eine Angelegenheit für Weihestunden sei, aber das Alltagsleben sich ohne ihren Einfluß abwickele. Auf solchen Standpunkt sich zu stellen, kann »äcmand religiösen Eltern zumute». Für sic durchdringt die Religion das gesamte Leben, ist eine daö Leben bestimmende Macht. Das >nnß schon das Kind erkennen, es muß während seines ganzen Ans- »nthalts in der Schule religiöse Lust atmen. Auch die religionslose Schule will sittliche Menschen bilden. Für uns gibt rS kein« Sittlichkeit ohne Religion. Keeidenker möge» andere» behaupten. Aber eine Schule, die re ligionslose Sittlichkeit schasse» will, ist keine neutrale Schule, sic DRRIOä VOdl Eosoo unck Maria. Roman a»8 ckom Oonaulanäs in ervei RNnckvn. 6sl>. 84 Mark, ß;sb. 42 Marie. l'-in Osnikld« VON 1snetlt«lld«r Iskriionpraslit nnd Intinlt, der vivrniUi, nu8^v8e)i6pkt. Yverdon Lnnn. Ltspdana Lod^ortnsr. Hin 8toz'rsr Roman in ärsi Lünäon. Ood. 60 Mark, z-sd. 74 Mark. Ovkttrt ru dein Lekünzton. Oewrr1tjA«,t«n und t«rndstsn, vva» wir in dor inodvrven IntvrnLnr d« Msinrack IlsIrnporNor« »lsnk^vür'IiZos Zadr. Rultnrkistorisoiior kloman. Doli. 26 M., xsb. 80 M. Di« croliiiksr« inNvncl« voiUxs rivk»' ist Nas ckrnnikinntiv, wundervoll verkörpert. io dor Ooenrll. des klon-dis Hlein- »kdus. ID8R VOR 88^011, Raus Rlcksrlinx. Roman. 6ok. 20 Mark, ßod. 24 Mark. Din« pszkoIioIopsikoU «icdior k«lt11irt.o Idnt.>vieklunk8xo- sokielil-o, im Irinnen moistortuikt, ^«Leiekneer Kodons- KN0 WKIMäXINK, klari klaillon. Kornau auö clor Rdön. Osd. 12 Mark, x-vb. 18 Mark. Hi« ist dis Lsoie «inor I-nndsedttlt- und iliroft LLonsekon- svdIaA«8 tioksinnixor orf-riZt und diokterlseiier und solt- >»in kutrsxvndvr >vordon. RbMLR VÜRkRVR, Enäitk Rinsborrvaläsris. Roman. Ossi. 26 Mark, xsb. 30 Mark. I'NN ''isistenwkork in »slnor ^.rt. vo 1 Isivster psz^« tro- lo^isekor Kunst und xrnQ<No»«Ltor 0«ut»1tuo8kk.ri>tt. Oor kollbud. komao. Oed. 12 KI., ^ed. 1Ü KI. Vör1!«r kormt äio Krisdriiss« sin«» OmQtlväixsQ rurn. Lpioxol klir Itoitor«, tUr ffrÜÜ«r«, kilr tttus«n«Z nn6o,'o rin«! drttitet OlaiiL ttbor 6sn düuvrlielien ^.IltrlA. I§6«re Oottei' koman au8 Irüdedriktlieder 2o!t. In zr>ver I^nden.^ Oed 60 klarlc, r^sb 68 kiark. VOX LIOOXK^OLM, 1>a8 xroÜs I. e u e d t v u. komair 3.U8 6em ved^vLdirzodeu KarrernlLrie^e Oed. 16 klark, Aed. 20 klarlc. Kin von orsedlitt«rirder Krr»kt uu<! Oröde. KO>KI-ILL, I)or krbe. Oe^en^vartsi'omau. au8 den» Klnii3tvrlari6e. Oed. 17 KI., j>ed. Ll KI. i'-in nrk4.'litj>jse8 Itioxon nni tiekst« ^lnnsvktioitsprobisnis suoiit iu dit?8orn Itoinnir soivv Ökstttltun^. 8K1XKI0I1 80Ü0IM. ttaiig Ilerrror Kv8elred8 j^er 8orr rrtkA. Ilvrmatromau Oed. 18 klarlc, ssvd 22 klard. ^vnnd«k-I«lN68 Luoii voll Iloimirtliode, ^Vaiidorsodlr- soelit und Sdionlloit8dor»t. >Ver ^oäio^ono IloLeidaltsuedt, 6er lese: X^KLOK, Der KerLpkar-ror. Kornau. 9. ^riOaxe. Oed. 12 k!urk, ^sd. 18 Klard. Lelaildsrt rnit koinor ^lirrinlnonKtik und drtt,nktik,cli«r ^Vuekt Niodoikkllß und llettonxs ein«» urrnok» LorßsdorLe». ^08LPIL KLeöor unä kedov. klein asndeldüedlsrn. Oed. 7 klsrk. ^QlivirnolndkgJs'.driodon« Hb«ri8«rikll)sronx;SQ ldld«n d»>v Nulimov om. xoldon« Idodvr oinov lrommon bomMvs. klOXIal, ködvQlouedtsu. Xovellen orrä 8kr22eu. Oed. 18 Klarlc, ^od. 24 klarlc. Liiro 8s1t«v« UknuiKksltlAkvit in d«o Ltotisn und Uc>iiv«li, Ldor Lneli in dsr ^.rt dvr Lvlnvndlnn^ ist dns vrsl«. wa8 «n diosvm Irlsolien Xovellontmcli einer junsron 8 liwvi- »srin nnktkllt. IL^R8I,I,R R.Q8RR, Ril ä a <lio Roxo. lioman ans äor 2oit äer kloxonproaosso. 6vii. Ü M,, p;>;k. 14 M. Di« toinkinniZ« di« tic»k»rUlldißf« ker.lc'n- korsokeriQ entrollt liier ein ^r-lndioseK («omklde anl- dem Lsittvlrklter. R/zR8 8cHK0DT-riL0lIDR. Ror 8pati! am .7ook. Lin Tirolc-r Roman. Ovd. 7 Llark, 12.60 k!ark. Duroli «nd durcl» kerooelrtd.«, lxidonslllndi^o«; 1'irolorlvm. 8LIiF8TI.4R 1VIL8LK. -Im Lrvitisod äs« I.odons L,inoor»ns;su ckos Rainor tlötn. 6sd. V Mark, x;sb. 14 Mark. DL IV>1^1., Ratakombsnbiiäsr. 8eods LrriäNlnn^on aus clsn ersten ckakrdnnclsrtsn clsr okristliokon Rirods. l^vsi kklnclo mit xadlrsioksu Toxtbilävru. Osd. 10.80 Mark, gsd. 21 60 Mark. Ilor I1«i<!o,is;>,i5t Nor «r»t«u Uokounor No« - Nr>>Nlio0oii srlnubon» !»t »vockaalioli NN» ko««o!n<I VLOliOL ERL8TLKT0R, priestor nnä Ds- toktiv. Osd. 940 Mark, p;ob. 15 Mark. ^uk Nora tiodist Nos llstokti v-Noman« noov »t.va« tsouoc, «r.va« ^aktailoacioo aa» »r.vas tturovaa« OriLiaoUo«. ROI!L RT R LO R MLR80R. L i v D n r o ir s o d n i t t a - wsusok. Rsiichös-ps^okoloAisolisr Roman. 6sd. 16 Mark, fi;sd. 22 Mark. Der Verfasser, selber Konvertit avä vor Karrern »ts kriiiat Assiorbov, trat la <iivsorrr spaarrsact aas xesNbl. voll xssevrioben«» Aoinaa Nie tlvseliiolits eiver Kov- version doset,rieben. fertig bekommen. Hren veltanschauungSrock auszuziehen und sich Hinken auf dem anderen Beine sein würde. Beide» ist notwendig, wenn die Erziehung ihr Ziel erreichen will. Tie meisten Men- schen sind Mittelmaß, sie würden über ihre Kräfte versucht wer- den, wenn ihre religiöse Betätigung sie wirtschaftlicher Not auS- lieferte. Davor wollen und müssen wir sie bewahre», indem die katholische Schule sie für den wirtschaftlichen Wettbewerb so ausrüstet, daß sie ein Unterliegen nicht zu befürchten haben. Was sie an religiösem Werte zusügen, ist ein Mehrbetrag katholischer und überhaupt religiöser Erziehung, den wir außerordentlich! hoch einschätze», der auch für daS praktische Leben von außeror dentlichem Wert ist. Dabei zeigt die konfessionelle Schule Merk male einer Einheitsschule, die sie jeder anderen Schule überlegen erscheinen läßt. Sie allein ermöglicht die Einheit aller erzieherischen Kräfte, die ans das Kind ei» wirken, Familie und Schule sind In der kon fessionellen Schule eines Sinnes, ihnen ge sellt sich die Kirche zu, deren Einsluß ans die Jugend niemand auSz»schalten vermag. Die also eine ztelbcwnßte Erziehung von vornherein be rücksichtigen muß. Es wäre ein verderblicher Zustand, wenn Eltern und Lehrer um die Seele deS Kindes sich stritten; wenn die Eltern besürchten müßten, daß die Schule ihr Kind ihren Anschauungen entfremde. Sie würden entgegenwirke», und das Kind, zwischen seinen Führern in Schule und Haus hin und her gezerrt, müßte daS Vertrauen zu allen verlieren. Aber auch für die innere Einheit deö Schuilebens vcrma. die konfessionelle Schule besser als jede andere zu sorgen. Ein Lehrer und Schüler ist in ihr zu finden. Ein T::g die.er Freiheit muß der Volksschule zukommen. Das ist nur m>- lich, wenn man in Ihr Lrlver und Schüler zusamm«nbrin,,t, wie sie sich freiwillig zns.im« meniinden würden. Damit der kommen wir zur Konkessions- schnie. Es ist nckgemeinN: Grundsatz, daß der Wert ccr Schule in erster L in: vor' Lehrer abhängt, daß eS das Leben des Lehrers ist in d-m sich das Leben des Schülers entzündet. Deshalb muß 1»r Lehrer die Cck'ü' ' ' s an die Quellen führen, aus denen er Lebenskraft und Lebensmut schöpft, er muß sein Inneres seinen Schülern enthüllen kch,. neu. Die Mischschnle ober oer- pfüchtci ihn zu kühler Obiekti- vität. Er muß entweder den Schülern das Beste vorentbal» ten. was er ihnen zu bieten vermöchte, oder er 'setzt sich der Gefahr aus, daß er Andersden kende in unzuvässiger Weise beeinflußt nnd sein Amt zu Profellfteninacherci nnschrancbt. Vor unserem religiöse», pä dagogische» und iigticmcocn Gewisse» können wir allo un sere Forderung nach Kcw.fts- sionSschnlen nicht bloß rechtfer tigen; sie ist vielmehr ein Aus fluß unserer Gewiffenbafti z- kcit, wir würden heiligste ^>:- wifsenSpflichteii in crnstefier Weise ver'chen, wenn w'c diese Forderung nicht in nach drücklichster Weise erhöben. Die konfessionellen Schulen sind allen anderen Schnlformcn überkegen, wir werden uns nicht etwa? Minderweriige? Mlsdrängcn lasse». Sie werden fragen, welche AuSfichieii sich für die Erhal tung und den Ank-bau der kon fessionellen, der katholischen .Schulen eröffnen. Ich beur teile Dio liisr nulgntötnion IVorkv siuä äuroü all« lluotchnnälnu^cu. su darislivn. ^ustüüriivb« ?ro«p8kt»> null Rntaloßg kür siimtlioüs V6rIaA8s.t,toilunßsn vorsvnävt, nni IVunseli kostonkrsi äio Rropa^nucksLoutraiv äos Vvria^v, Münoiroo, Dieuersirnüs 9. 19b4 in neutrale» Hemdsärmeln in die Gemeinschaftsschnle z» scpen, so bewundern wir die lockere Verbindung zwischen den Grnnd- nnschauuiigeii des Menschen und seinem Handeln. 'Aber wir hal ten daS weniger snr nachahmenswert, noch ist ein solches Tun überhaupt möglich. Die Religion ist unS nicht cine^Hnlle, die nia» beliebig ablegen kann, sondern ein Teil unseres Selbst. Nie mand wird »ns znninten tonnen, daß wir uns schinden oder vcrjlnnuneln lasse», weil einige unserer deutschen Mitbürger An sichten über die dcntiche Schule besitzen, die snr den Katholizis mus seinen Raum lassen. Eine Gefahr snr das Tentschtuni und die Einigteit unseres Volkes bilden die katholischen Schulen nicht; sie sind im Oiegenteil starke Stützen dentscher Gesinnung. Es ist eine grundfalsche Anschauung, alS ob die konfessionelle, die katholische Schule die Unterschiede gegenüber anderen^ Anschan- nngen »ngcbnhrlich betone, dadurch die Klüfte in nnserm Volk Verliese nnd den religiösen Frieden gesährde. Die katholische Schule ist rin Hort der Duidsniiileit. Nächstenliebe, nnd Duldsamkeit hängen, eng mit dein religiösen Eharakter der lonsessivnollen Schule zusammen. Nur ein Zerr bild konsessioneller Erziehung sieht man, wenn inan ihr Wesen im Hcranskehren von Gegensätzen erblickt. Diese spielen in der katholische» Erziehung eine geringe, manchmal zu geringe Nolle, sie ist vielmehr anf die Begründung eines sittlichen Levens anf dem festen Boden der Religio» eingestellt, nnd zu diesem sittlichen Leben gehöre» die Liebe, der Friede, der Friede auch mit den Nichtkonscssionsgenossen- Aber auch die für unser Volksleben so wichtige wirtschaft liche Seite der Jngenderziehnug findet in der katholischen SchnlL hinreichende Berücksichtigung. Es ist nahezu ein Glanbenssatz der katholischen Lehrerschaft, daß die katholischen Schulen hinter Schu len anderer Art nicht zurückstchen dürfen. Die Jugenderziehung ausschließlich oder auch nur vorwiegend ans den späteren Beruf oder Erwerb cinzustellen, ist eine Verirrung, die praktische Brauch barkeit allein schasst keine» tüchtigen Menschen; sie gleichen eher einbeinigen Krüppeln. Mir sind un» auch vollkommen bewußt, daß eine einseitige Hervorhebung der Geftimungöbiltzting nur ein diese Aussichten unaün- st!g. Die Zeiten sind vorüber, in denen sich die deutschen Ka- tlwliken vorschreiben ließen, wie katholisch sic sein dürfen. Wieviel Katholizismus ihren Kindern miigetcilt werden darf. Darüber zu entscheiden, nehmen sie für sich in An spruch und werden »cb von niemand dreinreden lassen. Wer unS deutschen Katkolüen eine andere Schule anfzwinaen will, muß zn Genwlt greifen .. nnd den Kampf eröffnen. Dazu ist aber heute i» Deutschland niemand in der Lage und wohl auch nur ein ein kleiner, fana- iisierier und weltfremder Teil de? Volke? willen?. Gegen die deutschen .Katholiken und gegen da? Zenlrnm, in dem die deut schen Katholiken ihre politische Haupivcrtretnng sehen, kann in absehbarer Zeit in Deutschland nicht regiert werde». Diese Widerstandskraft der Katholiken, ihr Selbstbewußtsein sichert ihren berechtigten Anspruch auf Selbstbestimmung in Hinsicht ans die Erziehung ihrer Kinder. DaS deutsche Volk entbehrt henke äußerer Machtmittel, eS ist auf den freien Willc», auf das ungezwungene Zusammen» gehörigkeitsgefübl seiner SiaatSanscbauung kaum geduldet, son der» vielleicht sogar znriickgedrcingt nnd unterdrückt worden. Diesen StaaiSno.wendigkeiten wird sich auf die Dauer, niemand verschließen lönncn, dem überhaupt die Zukunft un seres Volkes am Heine» liegt. Aenßcrsie. Staatsnotwendigkett ist cs daher, diesen Will?» zum ungezwungenen uZsammcuhalt zn stärken, StaaiSgcsinnung zu erzielen, freudige Miarbeit an den schweren Arbeiten zur Erhaltung unseres Staates herzn- siellen. Solche Gesinnung kann nie ans dem Wege des Zwan ges erreicht werden; sie erwächst ausschließlich auf dem Boden der Freiheit. Die wird man auch den deniscben Katholiken in hezug auf die Gestaltung ihres Schulwesens cinränmcn müsien, so schwer die? auch anscheinend manchen gegnerischen Richtun gen fällt. Wir, Sie alle, sind Träger der katholischen Schulen, an der Tätigkeit jedes einzelnen von Ihne» hängt deren Zukunft ab. Ihr bester Schutz ist die lebendige Reberzeugung der Katholiken van den, Werte katholischer Erziehung, deren unbeugsame Ent schlossenheit. für deren Erhaltung die größten Opfer zu bringen. Je mehr Sie sich von diesem Geiste nberzeuglen Katholizismus durchdriugen lassen, desto ruhiger dürfen wir bezüglich unserer Schnlen in die Zukunft sehen. Vor allsm gilt eS. daS Gefühl der Rückständigkeit abzuschüiteln, das weite katholische Kreise be- herrscht. Es stammt aus einer Zeit, in der Reichtum als ein- ziger Beweis von Fortschrittlichkeit galt. Heute naht sich dieser Taumel seinem Ende: geistig« Wert« steige», nnd der Katholi zismus ist auf dem Wege, modern zu werden. Et bietet di«? Grundlage» snr allen Fortschritt, nach unserer Neberzeugnn-
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