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Dogmas der Unbefleckten Empfängnis zu einer ganz be sonders feierlichen und besonders einigenden Manifestation des ungarischen Katholizismus sich zu gestalten. Diese auf den jährlichen Katholikentagen immer wieder aufs neue als notwendig erklärte Einigkeit sei angesichts des Umstandes umso gebotener, als die kirchliche Autonomie in Ungarn noch nicht geschaffen sei und den Anzeichen nach nicht so bald zu stände kommen solle. Es folgte sodann die Konstituierung des Bureaus und die Absendung der Huldigungstelegramme an den Papst und an den König. Als erster Redner sprach sodann der griechisch-katholische Bischof v. Luges, Dr. Hosszu- Vazul, über die Einigkeit der Katholiken in der Anhänglich, keit an das Papsttum; päpstl. Prälat Dr. Rajner hielt hier- aus einen Vortrag über die Einigkeit der Katholiken im Patriotismus. Ten Schluß der ersten Plenarsitzung bildete ein zündender Vortrag des Titularbischofes Dr. Wolafka Ferdinnand über die Einigkeit der Katholiken im Marien kultus". — Der soziiltzkmokratische Riesenspektakel. Die Re- gierung hat den für Sonntag angesagten Lueger-Fackelzng verboten, dafür aber den sozialdemokratischen Nicsenspek- takel am gleichen Tage ruhig seinen Verlauf nehmen lassen. Am Sonntag nachmittag verübten etwa 30 000 Menschen, die in geschlossenen Massen ans verschiedenen Stadtteilen anrückten. heulend. Stöcke und rote Fahnen schwingend vor dem Rathaus ein bis zwei Stunden lang öffentlichen groben Unfug, um ihren Gefühlen gegen den Bürgermeister der Stadt Wien Luft zu mache». Die Polizei war massen haft aufgcboten. hatte auch den Rathausplatz abgesperrt, störte aber, abgesehen von wenigen Verhaftungen, die Herr- schäften nicht in ihrem Vergnügen. Der Adressat dieser Svmpathiekundgebnng des ..souveränen Volkes" von Wien, Dr. Lueger, hatte in der Freitagssitznng des niederöster- reichisa,en Landtages an eine Reihe »on Katzenmusiken er- innert, die in den letzten Tagen schon stattgefunden hatten, und mit ausgesuchter Bosheit beigefügt: »Es wird soweit kommen, das; kein anständiger Mensch in Wien mehr ist, dem nicht eine Katzenmusik geinacht wird. Wenn Minister- Präsident v. Körbsr keine bekommt, dann weiß ich nicht, ob ich nicht zweifeln soll, daß er noch zu jener Bevölke rung gehört, die etwas ans Treue zu Kaiser und Reich hält." Schweiz. Nach endgültiger Feststellung schließt das eid- gcnössiche Budget für das Jahr 1905 mit 115 725 000 Franks an Einnahmen und 116 810 000 Franks an Aus gaben ab. Die Ausgaben iibersteigen somit die Einnahmen »intmaßlich um 1 085 000 Franks; in dem Budget für 1904 überstiegen die Ausgaben die Einnahmen um 3 609 800 Franks. R»m. - Am 29. Oktober findet im Petersdoin ein Seelen- aint für weiland König Georg in Gegenwart dos Papstes, der Kardinäle und des diplomatischen Korps statt. Papst Pins wird dabei die Absolution erteilen. Fra»kreich. — Combes will anscheinend den Gemeinden, welche die Kilktilsbedürfnisse selbst bestreiten, auf Wunsch die Kirchen freigeben, Bischöfe und Klerus sollen noch vier Jahre lang vom Staate bezahlt und dann pensioniert werden. Letzteres wird namentlich von den Sozialdemokraten bekämpft, die erst die Arbeiterpensionen haben möchten. Ferner wird be anstandet, daß während der vier Übcrgangsjahro die Kirche ihre Freiheit hätte und noch dazu das Geld des Staates. Das zerrissene, hinfällig gewordene Konkordat würde fort leben, ein konkordatsmäßiger Zustand ohne Konkordat ge schaffen werden. Trotz des Vertrauensvotums ist also nicht einmal der Bestand des Combesschen Kabinetts so ganz sicher. Combes ist den Radikalen noch lange nicht radikal genug. Am 25. d. M. fand die Leichenschau der getöteten Fischer statt. Die russische Botschaft war, entgegen der allge meinen Erwartung, dabei nicht vertreten. Das Begräbnis ist ans Donnerstag nachmittag angesetzt. — Der russische Dampfer „Esperance", der am 24. d. M. abends mit Vorräten für die russische Flotte den Hasen verlassen wollte, begann nachmittags zu sinken. Daily- Telegraph zufolge ergab die Untersuchung des Schiffes, daß es unter der Wasserlinie angebohrt war. Das Schiff sei vor mittags noch vollständig seetüchtig gewesen. Man glaube in Cardiff, daß einer von den auf dem Schiffe beschäftigten Arbeitern die Tat begangen habe, um für den Angriff der russischen Flotte ans die Fischerflotte Vergeltung zn üben. Der Wert der Ladung des Schiffes beziffert sich der „Daily Mail" zufolge aus 100 000 Pfund Sterling. - Der russische Botschafter Graf Benckcndorff hatte am 25. d. M. eine Unterredung mit dem Minister Marquis of Lansdowne im Auswärtigen Amte, wo auch das Parla mentsmitglied für Hüll Sir Seymonr King und andere der Fischcrflotte nahestehende Personen vorsprachen. — Die Königin übersandte dem Bürgermeister von Hüll 100 Pfund Sterling für die Witwen und Waisen der getöteten Fischer und für die durch Verletzungen arbeitsunfähig gewordenen Fischer. — Das Reutersche Bureau erfährt, die britische Re gierung habe in der nach Petersburg gesandten Note gewisse bestimmte Forderungen aufgestellt, darunter in erster Linie die Forderung gebührender Entschuldigung für die Gewalt tat und voller Entschädigung für die Opfer der ungerecht- fertigten Handlungsweise der russischen Flotte. Weiter werde auf unverzügliche Anstellung einer Untersuchung gedrungen, und zwar unter Bedingungen, welche gewährleisten, daß dem Ergebnisse der Untersuchung geeignete Schritte Nachfolgen De«tsch - — Ein Telegramm aus Keetmanshoop enthält folgende genauere Meldung über die Verluste im Gefechte bei Wasser- fall -Karas-Berge vom 5. Oktober: Gefallen: Leutnant Eick. Reiter Nerbe. Beide Kopfschuß. Schwerverwundei: Reiter Nieniann, Schuß rechte Schulter, Unteroffizier Weiß, Fleischschuß durch Hals, Sanitätssoldat Pallais, Schuß linker Unterarm. Leicht verwundet: bei Kompagnie bleibender Hauptmann Wehle, leichter Streifschuß linke Kopfseite. Unteroffizier Langenbach, Reiter Orzischeck, Reiter Bartels. Vom Gouverneur Leutwein werden noch folgende Personen als tot gemeldet: Unteroffizier Heinrich Held und Farmer Hußfeld. — Der Farmer Georg Brauer, welcher in dem Telegramm des Gouverneurs Leutwein vom 21. d. M. als tot gemeldet ist, hat in einem anscheinend gleichzeitig aus Rehoboth abgegangenen Telegramm seinem in Berlin woh nenden Bruder mitgeteilt, daß seine Schwester Clara Bräuer getötet sei. Die Meldung von dem Tode des Farmers Georg Bräuer scheint hiernach auf einer Verwechselung zu beruhen. — Zur Verstärkung unserer Schutztruppe in Südwest afrika wird, wie der „Lok.-Anz." meldet, ein 4. Bataillon bei dem 2. Feld-Regiment aufgestellt werden. Hierzu wird ein Stab und drei Kompagnien neu formiert werden. Das Bataillon wird Major v. Kamptz kommandieren. Außer dem wird der Stab 4 Offiziere, 21 Unteroffiziere bezw. Gemeine und Unterbeamte, 14 Fahrer bezw. Burschen, 20 Reitpferde, 10 Zugtiere und 4 Fahrzeuge umfassen; jede Kompagnie wird 7 Offiziere, 170 Unteroffiziere, Gemeine und Unterbeamte, 31 Fahrer bezw. Burschen, 194 Reit pferde, 11 Packtiere, 48 Zugtiere und 12 Fahrzeuge ent halten. Die Einberufung der Mannschaften erfolgt zum 5. November auf dem Truppenübungsplatz Münster, die Ab reise voraussichtlich am 12. November von Hamburg aus. A«s Stadt und Laad. lMiltcUuiiakn auS unserem Leserkreise mit NamenSsertiguna für diese Rubrik find der Redaktion allezeit willkommen. Der Raine des Einsenders bleidt Äebeimnts der Redaktion. Anonyme Zuschriften müsse» unberücksichtigt blciben.> Dresden, den 20. Oktober 1904. —* Se. Majestät der König und Se. König!. Hobeit Prinz Johann Georg werden der von den hiesigen drei Hochschulen veranstalteten Lrauerfeier fiir Se. Majestät den hochseligen König Georg beiwohnen. —* Durch den Königl. Amnestie-Erlaß sind im hiesigen Gefangenhause etwa 30 Personen betroffen worden, die vorgestern früh entlassen wurden. Einige wurden von ihren Anverwandten an den Toren der Anstalt erwartet. Da über einige durch den Erlaß begünstigte wegen der Gesamtstrafe noch das Justizministerium zu entscheiden hat, müssen sich diese mit der Entlassung noch gedulden. —* Generalmajor a. D. v. Lossow, zuletzt Koinman- baut der Festung Königslein, ist gestern in Seckowitz ge storben. —* Der in Dresdner militärischen und patriotischen Kreisen geschätzte Tonkünstler und Komponist. Herr E. Wilh. Schneidenbach begeht am 27. Oktober als Komponist sein 40jähriges Künstlerjubiläum. —* Es scheint, als ob der W a s s e r st a n d der Elbe gar nicht normal werden wollte. Nachdem eine Weile ein konstantes Steigen des Wasserspiegels registriert werden konnte, ist in den letzten Tagen wieder ein Rück- schlag eingetreten, und der Stand ist gegenwärtig wieder 182 Zentimeter unter Null, somit ist die Elbe wieder um 20 Zentimeter gefallen, nachdem sie noch vor kurzer Zeit einen Stand von 162 Zentimeter hatte. Mit Rücksicht auf die sich immer lebhafter gestaltende Schiffahrt und Flößerei ist dieser Umstand gewiß sehr zn bedauern. Vor aussichtlich werden aber die reichen Niederschläge der letzten Tage eine gründliche Aufbesserung dieser unerquicklichen Verhältnisse bringen. Hostertvitz. Im nächsten Frühjahr soll hier mit dem Ban eines Wasserwerkes begonnen werden. X Bautzen. Ter Arbeiter From in s e r hier, welcher am Sonnabend wegen gefährlicher Körperverletzung usw. hatte in Haft genommen werden müssen, war am Sonntag einstweilen wieder freigelassen worden. Doch schon am Mon tag früh mußte der Mann von der Polizei wieder arretiert werden, da er in seiner Wohnung herumgctobt und seine Ehefrau schwer bedroht hatte, weil diese ihm nicht Geld zn Schnaps geben wollte. — Demnächst wird hier der bekannte sozialdemokratische Parteiführer A n g u st Bebel in einer öffentlichen Versammlung sprechen. Die Versammlung wird in den Kronsälen abgehalten werden. Kath. Lehrerverband im Königreich Sachsen. Sitzung der Vereinigung Bantzen-Schirgiswalde am 19. Oktober >904. An diesem Tage, an dem der hochseligc König Georg in die stille Gruft der Wettiner gebettet wurde, war es den Versammelten ein Herzens- bedürfnis, zunächst des teuren Verstorbenen zn gedenken, der als leuchtendes Vorbild vor uns steht in seiner Pflicht treue. die er in allen Lagen des Lebens betätigte, in seinem mannhaften Eintreten für alles Gute. Wahre und Schöne, in seinem Ernste, mit dem er seinen Beruf als Familienvater auffaßte. Den Hauptvortrag hielt Herr Domschullehrer Hille über die Frage: „Durch welche rechen- methodischen Grundsätze hat I. H. Pestalozzi den Grund zum neueren Rechenunterrichte gelegt und welche Stellung nahmen die Rechenmetbodiker seinerzeit zu denselben ein?" In interessanter Weise wurde ausgeführt, wie Pestalozzi dem Rechenunterrichte in der Anschauung eine feste Grund lage gegeben, ihm in der Kräftebildung ein höheres Ziel gesteckt und durch das lückenlose Fortschreiten der Hebungen und das planmäßige Abstufen der Ausgaben das Lehr verfahren verbessert habe. Doch wurde auch nicht verkannt, wie es zu tadeln sei, daß von Pestalozzi die nötige mecha nische Fertigkeit versäumt, die Rücksicht auf das praktische Leben außer acht gelassen und daß durch das Prinzip der Lückenlosigkeit das kindliche Interesse getötet worden sei. Von den weiteren Bestrebungen der Freunde und Schüler Pestalozzis, wie seiner zeitgenössischen Gegner auf dem Ge biete des Rechennnterrichtes wurde ein ausführliches Bild gegeben. Hierauf beschäftigte sich die Versammlung mit dem vor kurzem erschienenen Schriftchen: „A. H. Lübeck. Bilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte, ent worfen als Lernstoff für die Hand der Schüler in der Mittelstufe." Das Ergebnis der eingehenden Besprechung und gründlichen Prüfung war folgende von der Versamm lung einstimmig angenommene Resolution: AuS sprachlichen, sachlichen und methodischen Gründen halten wir die Schrift als Schulbuch für ungeignet und lehnen ihre Einführung in unseren Volksschulen ab. Zuletzt wurde noch ein Referat stber den Bennokalender für 1905 gegeben. Z Leipzig. Der kath. Gesellenverein zu Leipzig hielt am verflvssenen Sonntage sein diesjähriges Herbstvergnügen im Etablissement „Thalia" ab. Punkt */»8 Uhr nahm die Ausführung des Theaterstückes „Z widenvurz'n" seinen An fang. Sämtliche Mitspieler entledigten sich mit der größten Bravour ihrer Aufgabe, namentlich sei dem Regisseur. Herrn Terre, für seine Bemühungen an dieser Stelle der herzlichste Dank gesagt. Ein munteres Tänzchen hielt die Teilnehmer noch lange beisammen. Ein Kaffeeklatsch bildete den Schluß, und hoch befriedigt zogen alle wieder ihren häuslichen Penaten zu. 8 -tü- Chemuitz. Sonntag den 23. d. M. veranstaltete der hiesige katholische Frauenverein einen Ausflug mit Kränzchen nach dem „Tiergarten Scheibe". Der Ausflug war ziemlich gut besucht und verlief sehr animiert. Ein von den Damen Frl. Urbansky, Dohnt und Liebert auf geführter Schwank Irrig außerordentlich zur Belustigung bei und fand lebhaften Applaus. Tie Herren Gebrüder Fischer hatten den musikalischen Teil übernommen und waren, be sonders zur Freude der tanzlustigen Jugend, unermüdlich. Die Kosten des Ausfluges wurden durch eine unter den Gästen und Mitgliedern veranstaltete Sammlung reichlich gedeckt. Der Krieg in Oftafte«. Es hat den Anschein, als ob sich aus dem Feldkriege eine Art von Stellrings- oder Belagerungskrieg entwickle. Beide Gegner graben sich ein. Einzelne lveit vorgedrungcne Ab teilungen müssen dabei, nur der Verpflegung willen und um eine zusammenhängende, verteidigungsfähige Front herzu stellen. zurückgenommen werden, wie andererseits die Russerr deir Pntilowberg stürmen mußten, wenn sie am Schaho aus harren wollten, weil er ihre Front durchbrach. Mit dem Ansharren allein ist indessen die endgültige Entscheidung nicht zu erringen. Wenn nicht einer der beiden Gegner die Partie aufgibt und den Rückzug antritt, so wird vermutlich die erste namhafte Verstärkung, die in der Front eintrifft, den Anstoß zur Vollendung der blutigen Arbeit geben. Sonderbarerweise wurden bisher noch immer zwei japanische Felddivisionen, die 7. und 8., in Japan zurück- gehalten; auch von der Formosa-Divison hat man noch nichts gehört. Auch den Russen stehen Verstärkungen in Aussicht. Das 8. europäische Armeekorps rollt dem fernen Osten zu. Die Fahrt dauert aber 20 bis 25 Tage. Sobald also der japanische Heerführer die Möglichkeit erneuter Offensive erkennt, muß er verständigerweise wieder angreifen. Längeres Abwarten würde nur den Russen zu statten kommen. Ein frontaler Angriff bietet freilich wenig Aussicht gegen den hartnäckigen, tapferen Feind, trotz dem dessen Verluste allem Anscheine nach über ein Viertel der Streitbaren betragen haben. Die Versorgung des russischen Heeres in seiner Ver teidigungsstellung mit Munition und Nahrungsmitteln soll auf die größten Schwierigkeiten stoßen. Da die Straße nach Mulden noch immer von der japanischen Artillerie bei Lin- schinpn beherrscht wird und die Eisenbahn südlich des Hunho von den Russen nicht benutzt werden kann, so kann die Zu fuhr nur des Nachts erfolgen. Für das Heer der Japaner bestehen derartige Schwierigkeiten nicht. Ihre Verbindungs straße nach Liaujang ist frei. Welche Folgen der Angriff russischer Kriegsschiffe auf englische Fischerboote nach sich ziehen mag, ist noch nicht ab- znseben. Der Fall wäre zn einer ernsten Stellungnahme Englands sehr geeignet, wenn man dazu die Absicht hätte. Man könnte leicht die Weiterfahrt der russischen Flotte nach Ostasien hindern oder verzögern. Benutzt England die Ge legenheit nicht in diesem Sinne, so kennzeichnet es dadurch deutlich seine Stellung zn den kriegführenden Parteien und beweist, daß es ihm fern liegt, zu Gunsten Japans einzu greifen. Daß der russische Admiral keine feindselige Hand lung gegen England beabsichtigt habe, kann man ohne weiteres annehmen. Mit Recht aber können neutrale Staaten verlangen, daß ihre Bevölkerung derartigen Gewalttaten nicht ansgesetzt sei. Wenn der russische Admiral Ursache hatte, vor japanischen Angrissen auf der Hut zn sein. und. wenn die Dunkelheit der Nacht die Unterscheidung zwischen feind lichen Kriegsschiffen und neutralen Fischerbooten unmöglich machte, mußte die Fahrt in der Nacht unterbrochen werden. Der Vorfall wirft ein grelles Licht auf die gefährdete Lage der großen, von Transportschiffen aller Art begleitete Flotte. Tie Möglichkeit eines Torpedoangrifses und das Unheil, das er anrichten kann, sind die Ursachen der scharf gespannten Vorsicht gewesen, die hier, viele Tausende von Seemeilen vom Kriegsschauplätze entfernt, an nervöse Über reizung streift. Welche Aufgaben harren erst, wenn der Suezkanal, die Straße von Aden und das Kap der guten Hoffnung klassiert sein werden? Petersburg, 25. Oktober. Wie General Kuro- patkin dem Kaiser meldete, hatte die erste mandschurische Armee am 21. d. M. keine.Kämpfe zu bestehen. L o n d o n . 24. Oktober. Der Korrespondent des Renterschen Bureaus bei der russischen mittleren Armee meldet von heute: Die Russen haben am Freitag den Sckiaho wieder überschritten und führen jetzt eine Bewegung in der Richtung auf die japanischen Stellungen aus. Sie errichten Verfchanznngen in dem Maße, wie sie Vordringen. Auch die Japaner sind, wie wahrzunehmcn ist. lebhaft mit dem Auf Wersen von Verschanziingen beschäftigt. L o n don , 25. Oktober. „Daily Telegraph" meldet ans Tschisu von gestern: Nach chinesischen Berichten aus Dalny ist ein japanisches Torpedoboot, als cs sich dem Hafen von Port Arthur näherte, auf eine Mine gestoßen und ge sunken. — Tie in Dalny lebenden Chinesen werden durch kleine japanisckie Handelsdampfcr mit Lebensmitteln ver sorgt. Tie Truppen in und vor Port Arthur leiden stark unter der Kälte. Madrid, 25. Okt. Dic^Regiernng Kat aiigeoidnet. daß im Hafen von Vigo für die Zeit des PassicrenS des russischen Geschwaders die Bestimmungen betr. Beobachtung strenger Neutralität zur Anwendung kommen. Daß man die Russen in Vigo sich verproviantieren läßt, wird ebenso wenig für eine Verletzung der Neutralität angesehen, als andere Staaten eine solche darin sahen, daß sie znließen,