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stellten sich nun plötzlich Schmerzen im Rücken und im Ge sicht ein, welche von den Aerzten als Anzeichen einer Blut vergiftung begutachtet wurden. Trotzdem der verletzte Finger im Krankenhause sofort amputiert wurde, kam Hilfe zu spät und unter qualvollen Leiden gab das arme Mädchen Freitag abend den Geist auf. Weinböhla. Sonntag früh brach auf dem Grundstücke des Herrn Schlechte Feuer aus. welchem ein großes Neben- gebäude zum Opfer fiel. Bei den Rettungsversuchen stürzte der Steigerführer Grahl in eine siedendheiße Jauchengrube und erlitt erhebliche Brandwunden. Der Hornist Schäfer stürzte bei Aufräumungsarbeiten einen Stock herab und blieb besinnungslos liegen. Leipzig. Von einen Motorwagen der Großen Leipziger Straßenbahn wurde vorgestern der vierjährige Solm des Schuhmackiers Pelzer überfahren und sofort getötet. Glaucha». Jni Bezirke der hiesigen AintShauptmann- sckrast finden am !>. November die Urwahlen zur Handels und Gewerbekanimer statt. Reichenbach i. V. Am Sonnabend wurde hier eine jährige Fabrikarbeiterin unter dem Verdachte, ihr neu geborenes Kind getötet z» haben, verhaftet. Die Beschul digte gibt zu. das tote Kind in der Feuerung der Waschküche verbrannt zu haben, woselbst auch von der Polizei Knochen- überreste gesunde» wurden. Darüber, ob das Kind nach der Geburt lebte oder nicht, will sie nichts wissen. Die Be treffende hat bereits einmal unter einer gleichen Anschuldi gung gestanden. Plnnrn i. V. Die bayerische Grenzstadt Waldsassen wurde durch eine Fenersbrnnst heinigesncht. welche 20 Scheu nen mit allen Vorräte» und Materialien vernichtete. In folge Wassermangels ist nichts gerettet worden. Orlsniti i. V. lUnglncksfälle.) Lademeister Mansch vom Dentichlandschacht erlitt beim Absturz von der brennen den Halde schwere Brandwunden. Lademeister Müller vom Hedwigschacht stürzte in das Lberwnsserbassin und erlitt einen Rippenbrnch. Sahda lErzgrb.s. Von der hiesigen Sparkasse werde» 20 Sparbücher ansgeschrieben, ans welche in den lebten 00 Jahre» keine Einzahlung geleistet, »och .Kapital oder Zinsen behoben wurden. Falls der rechtmäßige Eigentümer sich innerhalb dreier Monate nicht meldet, verfallen die Beträge derKasse. Bnchholz. Die Wassernot wird von Dag zu Dag größer. Der Zufluß der Hochbehälter unserer Wasserleitung nimmt immer mehr ab und an eine regelmäßige Versorgung der Stadt mit Leitnngswasser ist nicht mehr zu denken. Be sonders 2.7 Straßen sind von dieser .Kalamität hart mit genommen. Gcrn. Jiiiierhalb der renßischen Schlachtviehversiche rnng ist man nnlanteren Manipulationen ans die Spur ge kommen. indem Landwirte ihr Vieh über den beim Verkauf an die Fleischer ansgemachten Preis versicherten. Mehrere derartige Fälle käme» zur Keiinliiis des Versichernngsvor standes. welcher die schuldigen Landwirte bei der Staats anwaltschaft wegen Betrugs anzeigte. Halle. Die Polizei nahm in der hiesigen Volksbuch handlung eine Hanssnchnng vor und beschlagnahmte 00 Stück vorgesnndene sozialdemokratische Volkskalender für 100'». Ans welchem Grunde dies geschah, hat selbst die Volksbuchhandlung nicht erfahren. Eilenbur-. Der Bahnwärter Drechsel und seine Frau, die einer verwandten Dame in Dresden 30 000 Mark in Wertpapieren gestohlen und diese an ein Bankinstitut in Leipzig verkauft hatten, wurden heute verhaftet. Bei ihnen wurden 13 000 Mark in barem Gelde gefunden. Mühlberg a. E. Bei Weßing havarierte ein großer Kohlenkahn und legte sich quer über den Strom, wodurch eine vollständige Verkehrsstockung entstand, welche volle drei Tage andauerte. Die hierdurch hervorgerufene Anhäufung von Schwemmsand machte die Requisition eines Dampf baggers nötig. Bürhertisch. Gedichte und Vorträge bei verschiedene» festlichen Anlässen für Haus und Familie, Kinderschulen. Anstalten und Vereine. Zu- sanunengeNellt vv» Emmy «ietyl (Tante Enn»y>. Dvnauwöith, Ludwig Auer- Preis 1.— — Nr. 1.20. Hochzeiten. Primizen, die Jubiläen verschiedener Standcspersone». die Festzcitcn des Kirchenjahres uiw. hat die vorsorgliche „Dichtcrtnute" nicht über sehen. Neue Weihnachtöspicle und andere «elegenlieits Festspiele dürsten beionders von den Vorstehenden von WvhliäiigkeitS- und Erziehungsaiisialteii freudig begrüßt werde». — Emmy «iedrl, die betanine Freundin der Kinder, die treue Beraterin der Müller und ihrer Vertreterinnen, hat es verstanden, wieder einmal zu Nuß und Frommen derselben eine Lücke in der so reichhaltigen für sie be stimmten Literatur mit geschickter Hand anSznsüllcn. Möge das Büchlein in keinem Hanse, i» keiner Anstalt fehlen, Ivo sich katholische Kinder und Kinderfrennde finden! Wurzln» g. Cm mH «vrdo» lieber die Gedichte (Verlag Holze L Pohl. Dresden! inneres einheimischen Komponisten Herrn Hotrat Cdmund Kretschmer macht die „Neue Musik-Ztg." folgende Bemerkung: Daß die drama tische» Kompomslen »eueren Stils ihre eigenen Textdichter sind, ist nach dem Beispiele Wagners vielfach zu bcobachien: ivcniger häufig lvird cS schon Vorkommen, daß der musikalische Verfasser eines Liedes fick auch den poetischen Vorwurf liefert. Das; aber ein erfolgreicher Tonsetzer gleich mit einem selbständigen Bande lyrischer Gedichte vor die Oeffentlichkcit tritt, gehört zu den Selten heiten. Außer Peter Cornelius, der 1861 einen Band „Lyrische Poesie»" heransgab, ist uns im Augenblick kein bedeutender Kom ponist bekannt. Nun folgt der Dresdner Edmund Kretschmer, der Komponist der „Folknnger" und anderer Opern, der Verfasser zahlreicher Chore. Lieder, Klavier- und Orchesterstürke. „Die Welt." 5, Heft. Preis 15 Pf. — Inhalt: Der Thron wechsel in Sachsen. Das neue Kaiser Friedrich-Museum. Der Brand des Stadtlheaters in Basel. Wilhelm ». Kanlbach. Wild- entenjagd. Vaienfabrikativn. — Diese Artikel sind mit 22 Bildern illustriert. Ans der «Geschäftswelt. Die russischen Kohlcnprcisc sinken fortgesetzt infolge der durch den Krieg hervorgernfenen allgemeinen Stagnierung in der Industrie. Die Do.nbrowncr Grube» haben daher beschlossen, die Produktion aus 05—10 Prozent cinznschränken. Die Folge sind weitere Arbeitercntlassungen. HandelsteiL. Dresdner Kurse vom 25. Oktober 1804. Bank-Diskont. Ncichsbank 5 Proz. lLombarden 3 Proz. Brüssel 0 Proz. London 0 Petersburg 5>/„ Proz. Wien 3'/? Proz. Ausländische Fonds. 6 Proz.» Amsterdam Proz. Paris 0 Proz. 4>' 4 4 4 Oesterr. Silberrente 100.10G s». Goidrente ll>l,75G Ungar. Goidrente 100.00G Ungar. Kronenrente 97.80« BaugescllfchaftS-Aktic». Banks.Grnndbesitz — s in P DrSd. Bangesclls. Nuinän. Renke 1889 do. 1890 do. 1891 do. amori. 89.50 B 109.0"« Ip Residenz-Bank,, 212,00« 10 I do. St.-Pr.-A. 3'/. »'/, 3 3 3 3 »'/, »'/, 3'/, 3'r 3-, 3'/, 3'/, 4 3'/, 3'/, 3'3 3'., 4 3 3'/- 3',. D««tsche S»»bs «»d LtMbtMilettzeu Deutsche ReichSanl. 89.50 S do. do. lOl.40« do. aba.uuk.b 1905 101,40« Sachs. Rente, gr St. 88.00dz do. 500 Mk 88,10« do 300.200 u.lOOR. N9.25B Sächs. St.-«, v. 1855 95.00« do.18ü2/tG500T1r. lOO.OObz do. 100 Tlr. lOO.OObz do. 1807 500 Tlr. 100.0t,bz do. 1807 100 Tlr. lOO.i Odz do. 1809 500 Tlr. lOO.OObz do 1809 100 Tlr. lOO.OObz Löbau-Zittauer E. 100,00« do. 102.25« Landr.-Br. 100.00B LdS -Klt -R. OOOOM 05.00HB do. >500 Mk. do 300 Mk. do. 1500 Mk. Preuß Konsols do. 95.50bz 90.00« 101,30« 89.40« 10l.25b« do. u»k.b.1905 l0l.25b« 3'/„ DrSd. Sl.-Sch.1871 3'/^! do. 1875 99,75b« 99.75b« S'/r 3'/. 4 4 3'/, 4 4 Dr»d.St.-Sch.1880 99.75« do. 18M 99.75« do 1900 105.00« Aussiger Et.-«. Klb. — Bauyner St.-Anl. — > Vuchholzer Karlsbader 3'/, Chemnitzer 1863/89 3»/, do. 1902 3' z Döbelner 3'/r Freiberger «lauchauer Leipziger Löbauer Meeraner 3'/,! Nürnberger 3V, Planensche v. 1903 100.40« 99.75« 100.00« 3'/, 3', 3'/r 4 99.75« 99.25B 100.30B 4 4 3'/, 4 3'/, 4 3 4 do. do. Pulsnitzer Reichenbachcr Riesaer do. Ziltauer do. von 1901 99.90-S v. 1892 — v. 1897 103.70B 103 50« »'/, 4 Deutsche Pfand- und Hnpothekenbrtefe 103.2a« 88.00« I03.75G A. D.Kredilanst.Pfb. >B.50« do. do. 102 25« 3'/.. K.-Bk.d.K.S.Al.Sch. 90.30« 4 4 3'/. 4 do. do. 101 >0« «rdr.-nHyp.-A.Pf.I04.75« do. do. 10I.90B do. Grundrente 1 102.90B 3 3' 4 3 3'.. 4 I 3 8'/, 4 - 3-, 3".. 3'/„ 4 Hp.-Ob.d B.s.d R.D 98.00B Landwirtsch. Pidbr, 87.00« do. da. 99,50bz do. da. 103.25B Landwirts. Kreditbr. 87.00« do. do. 99.45bz do. do. U'29<>« Lausitzer Psandbr. — do. do. 109.00b« Leipz. Hyp.-Banl 0 98.00« do. l!>00 unk. b! 98.10« VI I. 1908 uk. 98.00« X. 19,3 unk — 1900 n„k. l-' I02.t'0« VII 1,1908 n. 1,13.00« IX. 1910 nk. 102.70« McmingcrP'dbr.V! 100,60« do. VII, 190«t unk. >01.00« do. do. do. do. do. 4 3 .z 4 4 4 3 o .z 4 3'F 4 4 j 4 »>' 3'/.. 3'/,! 4 3' Meini»g.VU1l91 ln.102.20« Mltd. Bdkr. uk. 1900 90.00« do. do. do. do. do. do. 3'/, 4 4 3'/, 3^ 3'/2 3 4 do. 1900 100.50« do. 1907 100.50« do. iE 101.50« «rundrtbr. 1 87,50« do. 11 90.,»« do. 111 101.50« Pr. Z.-B.-Kr -Psdbr. 95.00« do. do. do. —.— do. ukb. b. 1909 —- do. do. 1910 — do. do. lOOti 95.20« do. K Ol' 1887.91 99.90« do. do 189«; 99,00« do. do. u 19l0 S. Bdk.-Psb. 190<i 1 do. do. 1908 l l I909Illl04.30B 1910 lV 103.00« 1910 V 99.00« Serie 5n 100.50« 99.80B do. do. do. do. do. do. do. do 99.50« 99,50« 8>/ Allg.D.Krcdilanil. >77,75« Berl.Spar-u. Dep,- B. (M. p. St.) —,— Chemnitzer Bankoer. — Dresd.Krcdit-A.sr. 7,00 « Dresdner Bank >54.00« Dresdn. Bankver. 103 75« Löbauer lOOOOG Bank-Aktien. Sächs. Erbl. Pfdbr. do do. —.— Dresdn. Freim.-A. 102.75« 1 l 0-.-> 1 -A. lt l 7'/„ 8->/^ 3'/- l Dtsch. Srrußenb. 157.50B l Dresd. Slraßenb. 180.75bz 4 DrSd. Fuhrwesen —,— 1 Verein. Elbeschiff, l 12.50« Transvort-Aktien. Mitteld.Bdnlr. Oberlausitzer — Sächsische Bank 135.50bz Sächs. Bodcn-Kr. 140 50B do. nngek. 137,50b« Sächs. Dislont-B. 108,50« Vorschußb. Frcibcrg — Zwickauer Bank —- 0 2 0 »'/- Keire —,— S.-B.Danipsschisf. — Sächs. Slraßenb. 135,00« Mainkette —.— Wiener offizielle Schlnßkurfe. Oesterr. Papierrente 4 Proz. 99,90. Oesterr. 4 >Proz. Nvtenrente 100.35. Oesterreichische «oldrenle 119.75. Ungarische 4 proz. Gold reine 118.95. Ungarische iKronenrente 97.95. Bnschtiehrader 1058. Lombarde:« 85.00. Staatseiscnbahnaktien 054.25. Ferd.-Nordbahn 5580. Nordtveflbahn 119.M. Elbetal 410.1X). Krcditaklien 009.75. Länderbank 452,50. Unionbank 543,00 Wiener Bankverein 549,00. Ungarische Kreditaktion 783,50. Alpine Montan-Aktien 485,00. Napoleonsdor 19,08. Marknoten 117,0l. Tnrkenlose 131,50. Brüxer Kohlen 600. Behauptet. — 7.8 7!) — „Sollte Jlinen ön nicht mich öer K(qnie Ihres Schiffes einfallen?" Hvläsivbrtl, sein,, und sann, aber »insvnst. Herrn Scherincmn war der Geislesziislniid des.Urcmteii ein Rätsel. Derselbe erinnerte sich alter betannter lll'ainen. sobald er sich anssprechen hörte. In gleicher Weise vermochte er alle Dinge, die er sab, mit Namen z» bezeichne», eben weil er sie sab. Hätte John son gelebt, so würde er ih» gelaunt und „Johnson" gerufen haben. Hätte inan ilnn bo» Dolly gesprochen, von Sontbbonrne. von den Londoner Docks, vom „Meteor" oder irgend welchen Vorfällen, die mit dem Untergang des Schisses in Verbindung standen, so würde sich Holdstvorth genau alles dessen erinnert haben, was er hörte. Doch ohne eine solche von außen kommende Anregung blieb sein Gedächtnis tot für alle Eindrücke, die er vor der Zeit seiner Rettung empfangen hatte. In diesem Widerspruch lag gerade das Seltsame des Zustandes. So unertlärlich und i,»faßbar er aber auch war, Herr Scherniann verzweifelte noch nicht daran, einen Wandel herbeiziisühren lind dachte an neue Versuche. Nachdem er seinen Pflegling wieder ans dessen Stuhl znrückgebracht, holte er die Sachen, die in HoldsworthS Taschen gesteckt hatten und hielt sic ihm mit den Worte» bin: „Hier, diese Dinge gehören Ihnen. Wir fanden sie in Ihren .Uleidertasche»." Holdswortb betrachtete jedes Stück mit gespannter Anfniert'samteit und entgegnete dann mit einem traurigen Aufblick: „So — diese Uhr, dieses Messer und das Geld sind mein? Da sie es sagen, muß ich es glauben, aber ich babe leine Almniig davon." „Na, lassen Sie sich das nicht ansechten, lieber Mann," tröstete der Ka pitän. der lünziigetreten war. gutmütig, „warten Sie »nr, mit der Zeit wer den Sie schon wieder im richtigen Fabrwasser schwimmen." Von dem geistigen Druck, der ans Holdswortb lastete, sich eine, auch nur annähernde Vorstellung zu machen, lvird selbst der lebhaftesten Einbildungs- lrajt nicht gelingen. Im gewöhnlichen Leben tann schon das vergeblich an gestrengte Sinnen nach einem Namen oder Datum Unruhe bereiten, ja dieselbe bis zur Pein steigernwas bat das aber zu bedeuten gegen den Gemütszustand eines Menschen, der plötzlich das Gedächtnis perloren bat für alles, was hinter ihm liegt, der dabei fühlt, daß es Menschen und Verhältnisse gibt, zu denen er i» Bezielmng siebt, dennoch aber gänzlich nnsähig ist. sich derselben zu er- Innern. Die Jahre, die er gelebt bat, sind ansgelöscht, was ihn je erfreut, was er gelernt und erfahren hat, ist perloren, und die ihn liebten, sind für ilm tot. wie er selbst für alle, an denen sein Herz läng. Er ist alleinI — Herr Scherniann stand ratlos bor diesem Problem, nachdem alle seine Persnche, dem Uranten Licht zu bringen, seblgeschlagen waren. In tiefem Nachdenken persnicken. schritt er ans dem Deck bin und bcr. Er gewann all- »löblich die Uebcrzengnbg, daß vorerst seine Genesung des Kranken zu er- »'arten stände: indessen lwffte er in Sydney, wobin seine und des Schiffes Reise ging, durch ärztliche Kunst Heilung für den seltsamen U-rankhitsfall zu finden. Als dort ansässiger, angesehener Kaufmann, der mit australischen Aiisfiibrartilcln bandelte, batte er viele Verbindungen mit Europa und kehrte zur Zeit von einer Geschäftsreise nach England zurück. Alte Freundschaft mit Kapitän Duff, der einen Anteil an dem Dreimaster besaß, hatte ihn auf die „Jcssie Maxwell" geführt, die im übrigen kein Passagier-, sondern ein Han- delsschiff war. Herr Schermami war ein Manu, der seinen Wohlstand dem eigenen Fleiß verdankte. Seine achtunggebietende Gestalt und sein geistvolles Auge, ans welchem edle Gesinnung und Menschenfreundlichkeit strahlten, ge wannen ihm alle Herzen. Auch Holdswortb empfand für ihn bald die innigste Znneigiing, ganz abgesehen von der Dankbarkeit, die er ihm für seine Rettung und die unermüdliche, stets aufs neue erwiesene Fürsorge zollte. Die Zeit verging. Das Wetter wechselte. Zwei Tage lag das Schiff in einer Windstille, dann auf einmal wurde es von einer starken Bö erfaßt und bei dieser Gelegenheit war es, wo der Kapitän wie Herr Schermann die Ueber- zengling gewannen, daß ihr Schützling, mochte er gewesen sein, was er wollte, jedenfalls kein Seemann gewesen war. HoldSworth befand sich gerade auf Deck, als die Bö hreinbrach und das Schiff unter ihrem plötzlichen Stoß sich stark auf die Seite legte. Er zitterte nie Espenlaub, als die Naaen schlugen, die Segel donnerten und die Segel berger in die Wanten stiegen. Entsetzt stürzte er nach der Luvseite, faßte den Arm seines Freundes und warf angstvolle Blicke nach Lee; und als Herr Schermann ihn herunter nach der Kajüte führen wollte, klammerte er sich krampfhaft an das ihm nächste Tanwerk. „Mein lieber Freund," suchte dieser ihn zu beruhigen, „Sic müssen sich Mühe geben, sich zu beherrschen. Wir sind ja in keiner Gefahr. Dieser Lärm »vird gleich wieder anfhören. Im Nord-Atlantischen Ozean haben wir viel schlimmeres Wetter als dieses ohne Schaden Überständern" „Ja, ich schäme mich meiner Schwäche, aber meine Nerven sind gar zu sehr zerrüttet," antwortete der arme Mensch, und seine Augen mit der Hand bedeckend, fuhr er fort: „Ich kann cs nicht ertragen, die Leute da oben zu sehen, jeden Augenblick ist mir, als müßte einer hcrabstürzen." Das Schiff richtete sich bald wieder auf, aber die Sec blieb jetzt bewegt und Sclxnier von Spritzwasser kamen ab und zu über das Vorder- und Hanpt- deck. Holdswortb wurde hierdurch so aufgeregt, daß er das Tau, an dem er sich sestgehalten hatte, losließ und nach der Kajüte zu gelangen suchte. Er tappte so kraftlos dahin, als wenn ihm seine Beine nicht trügen, die Hände ansgestreckt und den Kopf ängstlich hin und her wendend. Als er seine Ka bine erreicht batte, sank er wie gebrochen auf sein Bett und vergoß bittere Tränen über seine Unfähigkeit, sich zu beherrschen. Der Kapitän trat an Herrn Scherniann heran. „Na, was meinen Sie," spottete er, glauben Sic immer noch, daß unser Freund ein Seemann war?" „Nein, jetzt allerdings nicht mehr. Wäre er Seemann gewesen, so würde er, trotz des Verlustes seines Gedächtnisses, schon aus alter Gewohnheit nicht den Mut verloren haben. Indessen lassen Sic uns nicht vergessen, daß seine Nervosität die Folge seiner schreckliäien Leiden ist. Wenn Krankheit — ein Fieber zum Beispiel - es vermag, uns die Nerven zu zerrütten, um wie viel mehr muß dies der Fall bei denen sein, weläie Hunger und Durst und vielleicht tage-, ja wochenlange Gefahr und Not in einem offenen Boote zur Berzwcifelung treiben! Mich würde das entschieden wahnsinnig machen." „Ja, ja! Das ist wahr. Verstehen Sie mich recht, ich spreche nicht aus Mißachtung von dem armen Kerl. Ich meine nur, daß seine Furchsamkeit der sicherste Beweis ist, daß er keine Teerjacke gewesen sein kann. Der alte See- M g p n 2 Ä P d L Z ei E >» ki: tv di Ni S m jc le se Ei sie sie ho ab ih' jei fü sch ge Os zu ehi kor M. E zitc rick Elc von die Pol rad lmn wie N'at Sto flui. theo vcrs> denc nur etwc Wär Kehl bau alles Aetb volle Ema fen. l gcwil andei „akti der! der < «llerü