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Wi» zunächst für längere Zeit vertagt werden, und für diesen Fall wurden die notwendigen Vorbereitungen in Ischl ge troffen." Nachdem das Blatt den nochmaligen Zweifel aus gesprochen, daß es zur Verständigung konunen werde, schreibt es unter anderem noch: „Da das österreichische Communiqu6 über die Jschler Beratungen konstatiert, daß die Krone in der Kommandosprache nicht nachgeben könnte, so können allfällige weitere Konzessionen, welche Baron Fejervary der Koalition noch in Aussicht stellen will, nur auf anderem Ge biete als auf jenem der Kommandosprache liegen. Es hat den Anschein, daß Baron Fejervary solche andere Kon zessionen noch besitzt und in Aussicht stellen wolle. Er- mutigend klingt die ganze Darstellung also gewiß nicht. R»m. — Die päpstliche Schweizergarde feiert im Januar 1906 das Fest ihres 400 jährigen Bestehens. Es war im Oktober 1505, als zwischen den Urkantonen und einem Vertreter des Papstes Julius II. der Vertrag geschlossen wurde, daß erstere 200 Lanzknechte stellen sollten. Im Januar 1506 trafen dieselben in Rom ein und hatten bald bei der furchtbaren Belagerung Roms durch Robert von Bourbon die Feuer- probe zu bestehen. Nach der Wiederherstellung der Ord nung in Rom übernahmen die Schweizergardisten den Wach dienst in den päpstlichen Palästen, den sie mit zwei Unter brechungen — 1809 und 1848 — bis heute inne gehabt I)aben. — Die Errichtung einer päpstlichen Nuntiatur in Pe- king wird gegenwärtig im Vatikan lebhaft erwogen. Teils sind es die Berichte der Bischöfe, teilweise Vorstellungen der chinesischen Regierung selbst, welche hierzu bewogen haben. Es hat sich nämlich hcrausgestellt, daß nach dem wenn auch nicht formellen, so doch tatsächlichen Hinfall des französischen Protekorats die katholischen Anstalten in China nicht jenen Schutz genießen, der wünschenswert wäre. Die einzelnen Missionare können zwar als Individuen Schutz bei ihren zuständigen Diplomaten und Konsuln finden, nicht aber die Institute. Dies würde alles anders werden, wenn in Peking eine päpstliche Nuntiatur bestände. Italien. — Nachdem der Präsident der italienische« Deputiertea kammer «m 27. Juli in seinem dem Andenken des verstor benen Deputierten Socci gewidmeten Nekrolog die Wendung gebraucht hatte, daß Socci im Jahre 1866 mit Garibaldi in den Bergen „unseres Trenttno" gekämpft habe, wurde von Wien aus im Wege der österreichisch-ungarischen Bot schaft bei der italienischen Regierung in freundschaftlicher Weise Aufklärung verlangt. Der Kammerpräsident hat auf Befragung jede irredentistische Absicht in Abrede gestellt. Der italienische Minister des Aeußeren hat der peinlichen Empfindung gebührend Rechnung getragen, die jene Aeuße- rung in Oesterreich-Ungarn hervorgerufen hat und hat sich mit gewohnter Loyalität beeilt, dem österreichisch- ungarischen Vertreter in Rom das aufrichtige Bedauern der italienischen Regierung über den Vorfall auszudrücken. Frankreich. — Die frnnz'öfische Regierung erwartet die Antwort des Sultans von Marokko betreffend die Freilassung des Algeriers Bu Mzian el Miliani nicht vor fünf oder sechs Tagen. Der französische Gesandte Taillandier hatte Auf trag. das Verlangen der französischen Regierung um Frei lassung Bu Mzians dem Maghzen am Mittwoch mitzutetlen. Man wird also erst Ende dieses Monats erfahren, wie sich der Sultan den französischen Forderungen gegenüber verhält. Englan». — Das Genossenschaftswesen in England. Im Kristall palast ist eine Ausstellung eröffnet worden, an der ein Fünftel der ganzen Bevölkerung des Vereinigten König- reichs beteiligt ist. Diese Ausstellung bildet einen Teil der 18. Jahresfeier der Genossenschaften. Tausende von Ge nossenschaftern strömen aus allen Städten und Dörfern des Reiches herbei, um die Produkte korporativer Werkstätten zu besichtigen und den Triumph des Genossenschaftswesens in der Weltstadt zu verkünden. Welchen Umfang dieses Ge nossenschaftswesen in England angenommen hat, geht aus einigen Zahlen hervor. Die Zahl der Genossenschafter be trägt 2 205 942. Das Aktienkapital beläuft sich auf 28 128 426 Pfd. Sterl. Die Reservefonds enthalte» 2 345 430 Pfd. Sterl. Der Wert des Eigentums der Ge nossenschaften beträgt 14 184 948 Pfd. Sterl. Die Lager vorräte haben einen Wert von 10 384 942 Pfd. Sterl. Die Zahl der Angestellten beläuft sich auf 100 833 Köpfe. Die Verkäufe ergaben im letzten Jahre 91 884 198 Pfd. Sterl. Der Reingewinn betrug 10 342 698 Pfd. Sterl. Wenn man jeden Haushalt auf durchschnittlich fünf Köpfe berechnet, so beläuft sich die Zahl der von den Genossenschaften ihre Waren beziehenden Personen aus über zehn Millionen. Die Genossenschaften haben besonders im Norden Englands festen Fuß gefaßt, während sich der Süden ablehnend ver- hielt, wenngleich die zweitgrößte genossenschaftliche Vereini gung in Plymouth zu finden ist. Die weiteste Verbreitung fanden die Genossenschaften in den Städten von Lancashire und Norkshire. Die Genossenschaften entwickeln augenblick lich eine besonders rege Tätigkeit in dem Bau von Stadt- teilen nach dem Prinzip der „Gartenstädte". Norwegen. — Der vom Storthing angenommene neue Zolltarif wurde von der Regierung bestätigt. Der Tarif tritt am 8. September in Kraft. Rußland. — In der Stadt Bnlnschew hatte sich am 3. d. R». eine Anzahl Kreisärzte, welche den Dienst vor kurzem demonstrativ eingestellt hatten, zu einer Beratung kersam- melt. wobei eS zu Ausschreitungen des Pöbels gegen die Aerzte kam. Wie nun da» Polizeidepartement mitteilt, sind die Urheber dieser Ausschreitungen dem Gerichte über- stellt worden. Der RegierungSbote meldet hierzu, daß Kaiser Nikolaus auf dem Berichte LrepowS folgenden Vermerk machte: „Revolutioäre Erscheinungen dürfen nie mehr geduldet und gleichzeitig auch nicht ein eigenmächtige» Vorgehen de» Pöbels gestattet werden." Türkei. — Die Untersuchung»* und Verhaftungen in S«hr>« dauern fort, da 96 Bomben, welche nach dem Geftändni» in Smyrna verhafteter Personen noch vorhanden sind, bis her nicht gefunden wurden. Komplizen werden auch im Regierungsgebäude vermutet, da dort ein Ort zur Auf- bewahrung von Bomben vorbereitet war. In armenischen Geschäften wurden Uniformen und Priestergewänder ge funden. welche für die Urheber de» Anschlag» bestimmt waren. Au» der aufgefundenen Korrespondenz geht hervor, daß. da die Vorbereitungen nicht beendet waren, der An schlag erst am 10. September stattfinden sollte. Infolge der getroffenen Vorsichtsmaßregeln ist ein Ausbruch moha- medanischer Erbitterung in Smyrna nicht zu befürchten, aber angesicht» der allgemein herrschenden Beunruhigung leidet der Geschäftsverkehr und der Kredit wird einge schränkt. Nach Magnesia, wo die Erbitterung der Mo hammedaner gegen die Armenier groß ist, wurden 150 Mann geschickt. Amerika. — Auf Grund der Erfahrungen in den Seeschlachten des russisch-japanischen Krieges hat da» awerikanische Marinebepartement verschiedene Veränderungen angeordnet. Zunächst sollen die Ueberwassertorpedorohre beseitigt werden mit Ausnahme eine» einzigen aus jedem Schiff, das zu UebungSzwecken bleibt. Persien. — Die Persische Regierung verhandelt über den An- kauf von zwei Kanonenbooten, mit denen sie dem im Persischen Meerbusen überhandnehmenden Schmuggler unwesen zu steuern beabsichtigt. Aus Stadt m»d Land. Dresden, den 26. August 1905 Tageskalender für den 27. August. 1903. f Prof. E. Büchel in Dresden. Bekannter Kupferstecher. — 1901. -f Prof. Rudolf Haim. Literarhistoriker. — 1887. -f Dr. Phil. W. Bolkmar zu Homburg. Ocgelvirtuose und Komponist. — 1870. Reitergefecht bei Buzancy zwischen dem 3. sächsischen Reiter-Regiment, einer Schwadron Ulanen und dem 12. französische« Chasseur-Regiment. — 1730. * Jobewn Georg Hamann zu Königsberg. — 1651. -f Maxi milian I., Kurfürst von Bayern zu Ingolstadt. — 1626. Schlacht bei Lutter am Barenberg. Sieg TiSyS über Christian IV. von Dänemark. 28. August. 18S2. Treffen bei Aspromonte. Niederlage und Gefangennahme Garibaldis. — 1828. * Graf Le« Tolstoi zu JaSnaja-Poljona. Berühmter russischer Schriftsteller. — 1802. * Karl Joseph Simrock zu Bonn. Hervorragender Germanist und Dichter. — 1749. * Johann Wolsgang v. Goethe zu Frankfurt a. M. —* Wetterprognose des König!. Sachs, meteoro logischen Instituts zu Dresden für den 27. August: Witterung: regnerisch. Temperatur: normal. Windnrsprung: West wind. Luftdruck: tief. —* Der König im Vogtlande. Freitag, 7 Uhr früh, brachte das Musikkorps des 134. Infanterie-Regiments dem König ein Ständchen. Se. Majestät begab sich im Lause des Morgens zu Fuß in die Kunstschule für Textil industrie und besuchte die Ausstellung sowie verschiedene Teile der Schule und das Textil-Museum. Dann folgte der Besuch beim 134. Jnfanterie-Regiment in der Kaserne. Um 10 Uhr trat der Monarch die Weiterreise nach Werdau an. Unterwegs fanden Huldigungen in Jsketa und Herlas- grün statt. Nach einer feierlichen Begrüßung im Sitzungs- saale des Rathauses zu Werdau besichtigte der König die Webschule und begab sich hierauf zu einem Frühstück in das Hotel znm Löwen. Während desselben brachten etwa 180 Sänger mehrere Lieder zum Vortrag. Um ^2 Uhr ging die Fahrt nach Crimmitschau weiter. Die Stadt war festlich geschmückt. Der Bürgermeister geleitete den König in den Sitzungssaal und hielt eine Ansprache. In seiner Erwiderung bemerkte Ge. Majestät, daß der Crimmitschauer Textilarbeiterstreik im Jahre 1903 und 1904 seinen König!. Vater, König Georg, vom Besuche der Stadt abgehalten habe. Das sei ihm um so mehr Grund gewesen, die Stadt zu besuchen, damit die Bürgerschaft nicht etwa denke, daß er der Einwohnerschaft die schweren wirtschaftlichen Kämpfe nachtrage. Er wünsche, daß der mit schweren Kämpfen erkaufte Friede der Stadt zum Segen sein möge. Hierauf folgten Besichtigungen der Stadtkirche und der Industrie- ausstellung im VereinShof. wo ein Frühstück serviert wurde. Nach einer Parade der freiwilligen Feuerwehr erfolgte nach V«5 Uhr die Abreise nach Chemnitz. Hier besuchte Se. Majestät die am Vormittage eröffnete zweite Erzgebirgische Gartenbau-AuSstellung. Um 7 Uhr fuhr der König nach Dresden zurück. —* Se. Majestät der König wird sich am 12. Oktober nach Reichenbach i. V. begeben, um der Einweihung des König-Albert-DenkmalS beizuwohncn. —* Zur gestrigen Mittagstafel bei Ihrer König!. Hoheit der Prinzessin Mathilde in Hosterwitz war der hochw. Bischof Dr. Georg WuschanSki geladen. —* In der Nacht vom Donnerstag zum. Freitag verstarb Herr Oberst z. D. August Herrmann Clauß, der im Jahre 1830 in Adelsdorf bei Großenhain geboren wurde, unerwartet im Alter von 75 Jahren an Herzschlag. Als Kommandeur des 6. Infanterie-Regiments Nr. 106 zu Straßburg, ging er am 1. April 1881 in Disponibilität und lebte seit der Zeit in Dresden. An Auszeichnungen besaß er da» Eiserne Kreuz 2. Kl., da» Ritterkreuz 1. Kl. vom AlbrechtSorden mit der Kriegsdekoration, den preußischen Kronenorden 3. Kl. und andere mehr. —* Das Zittauer Regiment Nr. 102 ..Prinzregent Luitpold von Bayern" ist in Dresden einge- troffrn und wird am 31. August von Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Ludwig von Bayern besichtigt werden. Prinz Ludwig von Bayern wird am 30. hier eintreffen und am Bahnhof von Sr. Königlichen Hoheit Prinz Johann Georg empfangen werden. Von hier erfolgt mittels Sonderzuges die Fahrt nach Niedersedlitz, wo Se. Majestät der König seinen Besuch erwarten und dann nach Pillnitz geleiten wird. Nach der Besichtigung am 31. findet Tafel und ein Ausflug nach Moritzburg statt. Prinz Ludwig verläßt Dresden so dann um 11 Uhr 10 Minuten abends. —* Eine Dresdner Generalagentur sandte vor- gestern einen Wertbrief, der 9600 Mk. in Kassenscheinen als Hagelentschädigung enthalten sollte, nach OelSnitz 1. V Bel Oeffnnng de» Briefe» fand man nur Zeitung»papter- schnitze! darin vor. Die Untersuchung ist eingeleitet. —* Da» neue Bankhaus der Deutschen Bank in der WatsenhauSstraße und Johannesallee ist heute ein- gewetht worden. E» ist ein imposantes Gebäude in modernem Barockstil, welche» allen Anforderungen der Jetztzeit entspricht und gleichzeitig eine Zierde des Stadtviertels ist. Der Bau ist in sächsischem und schlesischem Sandstein auSgeführt und besondere Sorgfalt ist auf die Anlage der Tresor» gelegt, die gegen Einbruch wie gegen Feuer absolut gesichert sind. Am Montag erfolgt die Inbetriebnahme der neuen Bank seitens des Publikums. —* Die Verwaltung der neuen städtischenStra» ße nba h n hat mit der Neuuniformierung ihrer Angestell ten begonnen, indem das Personal der „Roten" seit heute anstatt grün-weiße — schwarz-gelbe Kokarden trägt. Chemnitz. In Anbetracht der Fleischteuerung hat der Rat folgenden Antrag angenommen: „Im Hin- blick auf die gegenwärtig dem Gewicht und der Beschaffen heit nach unzulängliche Zufuhr von Schlachtvieh und die dadurch bedingten außergewöhnlich hohen, sogar noch die- jenigen des Ausnahmejahres 1902 erheblich übersteigenden Fleischpreise, insbesondere für Schweinefleisch, die bei weiterer Dauer Gefahren für die ausreichende Ernährung der arbeitenden Bevölkerung zur Folge haben müssen, die König!. Staatsregierung zu ersuchen, bei der Reichs- regierung alle mit den sanitären Rücksichten irgendwie ver einbarten Erleichterungen anzuregen, welche baldigst und für die Dauer jenes Notstandes eine erhöhte Zufuhr be sonders von Schweinen herbeizuführen geeignet sind." Diesem Anträge haben die Stadtverordneten zugestimmt. — Zur Fleischteuerung möge übrigens erwähnt sein, daß bei dem letzten Viehmarkte auf dem Chemnitzer Zentralschlachthofe für Schweine bis zu 80 Mk. Pro Zentner Schlachtgewicht verlangt wurden und viele Fleischer es vorzogen, überhaupt kein Vieh zu kaufen, und erklävten. daß sie besser täten, wenn die Preise nicht bald fielen, ihre Läden zu schließen. ! Leipzig. Die beiden Löwen, welche links und rechts vom Haupteingang des neuen Rathauses aufgestellt sind, sind vom Münchner Bildhauer Georg Weba modelliert und von hiesigen Bildhauern in Muschelkalkstein ausgeführt worden. Die Löwen sind 2,50 Meter, der Sockel, auf dem sie stehen, ist 35 Zentimeter hoch. Die Postamente sind 2,40 Meter hoch. Das Gewicht jedes Löwen beträgt etwa 250 Zentner. — Heute ist auch das Stadtverordnetenbureau in das neue Rathaus verlegt worden. Den Stadtverordneten stehen im neuen Heim 6 Sitzungszimmer für die Ausschüsse, darunter ein großes für die vereinigten Ausschüsse, zur Ver- fiigung. Außerdem sind vorhanden 1 Lesezimmer, 2 Zimmer für die Kanzleibeamten, eins für den Archivar und das Arbeitszimmer für den Stadtverordnetenvorsteher. Waldheim. Am 18. und 19. September findet Hier selbst die in Zittau auf dem Verbandstage beschlossene Hauptversammlung der Haftpflichtversicherungsgesellschaft des Sächsischen Gastwirteverbandes statt. In derselben sollen die neuen Satzungen beraten und angenommen werden, außerdem wird eine Aussprache der Vertrauensmänner über Aufnahme von Versicherungen stattfinden. Zittau. Auf eine weitere Erhöhung der ohnehin schon so hohen Fleischpreise wird die Einwohnerschaft von Zittau und Umgegend durch eine Bekanntmachung der hiesigen freien Fleischerinnung vorbereitet. Eine am Dienstag statt findende, von sozialdemokratischer Seite einberufene öffent liche Versammlung, in der der Reichstagsabgeordnete Sindermann spricht, wird zu der Fleischnot Stellung nehmen. Teplitz-Schönau. In der nächsten Woche tagt hier der nordböhmische Gastwirteverband; gegen 600 Teilnehmer haben bereits ihr Erscheinen angemeldet. Obzwar der Tag vorzugsweise ernsten Beratungen gewidmet ist, wird dennoch ein großangelegtes Parkfest im Fürstlich Claryschen Schloß park auch weiteren Kreisen und insbesonere auch dem hie sigen Kurpublikum Gelegenheit verschaffen, sich an der Ver anstaltung zu beteiligen. Für dieses Fest sind großartige Vorbereitungen getroffen, die dem Titel desselben: „Ein Sommernachtstraum" entsprechen tverden. Ein zweiter der- artiger Festabend wird im Laufe des Gastwirtetages auch im Kurpark veranstaltet. Beide Orte sind durch ihre pracht volle Lage für eine glanzvolle Veranstaltung bestens geeig net. Dem erwähnten Vcrbandstage folgt dann Ende Au gust das Badefest. Einen Ausblick in die nächste Saison ge währt die eben jetzt veranstaltete Ausstellung der Entwürfe für den von der Stadtgemeinde beabsichtigten Bau eines neuen Heilbades und Kursalons. Die Kosten dieser Neu- einrichtungen, mit deren Durchführung bereits in diesem Herbste begonnen wird, belaufen sich auf I^H Millionen Kronen. (Fortsetzung in der Beilage.) Vermischtes. V Die Sonntagsruhe bei der Post in Berlin erfährt vom nächsten Sonntag eine abermalige Erweiterung, indem an Sonn- und gesetzlichen Feiertagen die Annahme von Paketen dergestalt eingeschränkt wird, daß in Berlin und Charlottenburg nur bei den Bahnhofspostanstalten ttnd bei einzelnen größeren Postämtern jedes PostbezirkS eine Annahme von Paketen ftattfindet. v Der flüchtige Bankbeamte Galley ist in Bahia (Brasilien) auf der Jacht Katharina im dortigen Hafen verhaftet worden. Die Polizei hat auf dem Schiff 600 000 M. beschlagnahmt. Zur Auslieferung GalleyS sind die nötigen Schritte eingeleitet. LI Der Krieg ir» Oftaste»« Frieden-Verhandlungen. Die Nachrichten, die über die Friedensverhandlungen eintreffen, schwanken fortgesetzt zwischen den beiden Ex tremen. Darnach sind die Aussichten bald zufriedenstellend, bald wieder das Gegenteil. Man wird gut tun, gar nichts zu glauben, sondern den Gang der Ereignisse ruhig abzu- warten. Die Entscheidung kann nicht mehr fern liegen. Vorläufig registrieren wir die neuesten Duldungen: In Peterhof ist fast jede Aussicht auf Frieden ge schwunden. Wie verlautet, soll der Abbruch der Friedens- Verhandlungen durch ein besonderes Manifest verkündet werden, in welchem alle Untertanen zu einigem Zusammen gehen gegen den Feind aufgefordert werden. V