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Zur Auswertung der Sparguthaben Eine Richtigstellung des Innenministeriums ' Anfrage an Mackensen Der „Sächsische Beobachter", da? Organ der sächsische» Notio- nalsozialistc». bringt in seiner neuesten Nummer folgende Auslage an Len Gencralseldmarsehall von Mackensen: „Von zuverlässiger Seite wird uns berichtet: E Gelegentlich der Nundcsiaguug des DOB., dessen Ehrenmitglied Geucrolseldinarschall «on NWickensen ist, wurden allerlei Reden gehalten. So auch vom Vorsitzende», General v. .Huftier, der cs sür angebracht hielt und «s Ivanen konnte, die Mitgliedschaft jüdischer Zeitgenossen beim TOB. «ft der eigenartige» Begründung zu rechtfertigen: eine große An zahl dieser Mitglieder Hab« auch — im Felde gestanden und sei dort verwundet worden...! — Da rief Mencralseldmarschall von Macken sen: „Bravo!" — Der Weite Führer des „Stahlhelm", dessen Ehrengast von Mackensen ist, Oberstleutnant Düstcrberg, war bei der fraglichen Tagung anwesend. — Wir fragen Sie, Herr Eieneralfcld- marschall von Mackensen! Beruht der obige Bericht auf Wahrheit, und stellen Sie den jüdischen Zeitgenossen auf di« gleiche Stufe mit dem dcutschblütigen Frontsoldaten?!" Herr von Mackensen ist also sür die Herren um Hitler nicht mehr national zuverlässig. Wie cs Herr von Hindcnburg und andere ehrenwerte M.nncr in den Augen der „Nazis" ja längst nicht mehr sind. Offenbar legen di« Herren vom .Hakenkreuz Wert darauf, nach ollen Seiten hin den Nachweis zu führen, daß man sie nicht ernst nehme» darf. : Neuer Stadtverordneter. An Stelle des verstorbenen Stadt verordneten He.» Arch lieft Woldemar Scholz ist Herr Regiernngs- am'mann Max Mchnert zum Stadtverordneten ernannt worden. : Besuch aus Kopenhagen. In den letzten Tagen weilte eine Abordnung der Stadtverwaltung Kopenhagen unter Führung den Bürgermeisters Andersen und des Stadtverordnetenvor- stckhers Svendsen in unserer Stadt. Die Deputation, die vorher in Berlin die Gas- und Wasser-Ausstellung besucht halte, hat hier nach einer Begrüßung im Nathause das stüdlisck>e West- kiaftwcrk mit den Fernhcizanlagen, das Wasserwerk Saloppe und das Güntzbad besichtigt. : Neues Wald-Lust- und Schwimmbad. Dresden hat am 17. d. M. durch die Eröffnung eines prachtvoll gelegenen, im Grund stück des ehemaligen Sanatoriums Bühlau eröffnetcn Sehwimm und Luftbades eine große Bereickzerung erfahren. Mit der Straßenbahnlinie 11 kann man von Milte der Stadt in 25 Mi nuten dieses neue Bad erreichen. Schöner alter Waldbestanü schützt vor der brennenden Sonne. Alles ist modernst errichtet, so daß dos neue Unternehmen bestimmt den Zuspruch aller Dresd ner Gesellschaftsschichten erhalten wird. : Bakteriologische Untersuchungen. Bakteriologische und Wasseruntersuchungen werden, wie die Nachrichtenstelle der Staatskanzlei mitteilt, nicht vom Landesgesundheitsamt ausgc- sührt, sondern von der Landesstelle für öffentliche Gesundheits pflege, Dresden-A. 24, Reichsstraße 1a. Anfragen und Anträge sind dorthin zu richten. : Abschaltung von Kabeln. Arbeiten im Kabelnetz erfor dern Sonntag, 21. Juli, folgende Abschaltungen: Von 4 bis etwa 13 Uhr Hepke-, Uttewalder Straße und mehrere Neben straßen, sowie Teile der Weesensteiner, Kipsdorfer und Wehlener Straße mit angrenzenden Straßenteileni von 5 bis etiva 11 Uhr Marschallstraße 35 bis 55 und angrenzende Teile der Rictschel-, Schulgutftraße und Terrassenufer, Sachsenplatz 1 bis 3, Hinden- burg-, Feldherren-, Blumen-, Neubertstraße und angrenzende Straßen und Plüße, sowie Fiirstenstraße 80 bis 115. — Auskunst durch Fernsprecher 25 071 und 25 661, Zimmer 101. : Großmarkthalle. Vom 27. Juli ab wird die Großmarkt halle an Sonnabenden wieder wie an den übrigen Markttagen von 6 bis 12 und 16 dis 18 Uhr offen gehalten. Schwerer MolorradunfaH Meißen, 20. Juli. Am Freitag früh in der vierte» Stunde wurden auf der Staatsstraße M e i ß e» — Rad c b e rg zwischen Gräbern und Gohlis im Straßengraben eine männliche Person und unweit davon ein junges Mädchen schwerverletzt ausgesunden. Wie festgestellt wurde, handelte es sich um einen Assistenzarzt ans dem Stadt krau kenhavs Meißen und ein daselbst beschäftigtes Fräu lein K. Beide waren mit dem Motorrad an der betreffenden Stelle gegen einen Baum gefahren. Der Arzt hatte einen Schädelbruch und das Mädchen schwere inner« Verletzungen erlitten. Beide mußten ln bewußtlosem Zustand ins Stadtkrankenhans Meißen gebracht werden. Man vermutet, daß der Motorradfahrer durch di« Schein werfer eines entgegenkommende» Kraftwagens geblendet wurde ui>d dadurch di« Herrschaft über sein Fahrzeug verlor. d. Kraftpostvcrkehr. Am 21. Juli tritt aus der Kraft post sint« S cb n i tz — H o h n st c i n ein »euer Fahrplan ln Kraft. Der Dresden, 20. Juli. Zur Richtigstellung der ln der Presse ver breitete» Mitteilung, daß das Ministerium des Innern die sofor tige AnszaUnng der Spargnllmben auf Grund des gegenwärtig sest- gcstellten Anfwertnngssatzes augnordnen und dadurch die drille Durchführungsverordnung zur Auswertung von Sparguthaben un wirksam zu machen beabsichtige, wird folgendes bemerkt: Nach Paragraphen 9 und 10 der dritten Verordnung zur Durchführung der Aufwertung der Spargntl>abcn von: 30. Juli 1927 können Gläubiger von Sparguthaben, die im Inland« wohnende deutsche Reichsangehörige find, unter bestimmten Voraussetzungen bereits vor dem 1. Januar 1932 Abschlagszahlungen auf di« anfgewerteten Guthaben verlangen. lieber diese Verpflichtung hinaus bade» die Sparkassen auch bei Nichtvorbandensein dieser Vor aussetzungen in zahlreichen Fällen ans Wunsch Zahlungen an die Glä»bigcr geleistet, die ausdrücklich als Abschlagszahlungen ans di« ihnen nach endgültiger Festsetzung des Aufwcrtnngssahcs zustchende Forderung bezeichnet worden find. Da die Ausstellung des in Paragraph 3 der Verordnung vom 30. Juli 1927 sür jede Sparkasse vorgeschriebenen TeilnngSplanes erst dann möglich ist, trenn die gesamte Aktiv- und Passivmafse der Sparkasse genau seststeht, aus der anderen Seile aber die Gläubiger großen Wert darauf legte», wenigstens annähernd über die Höhe der bei den einzelnen Sparkassen sich ergebenden Anfwcrtnngs- quolen unterrichtet zu sein, l>at das Ministerium des Innern durch Verordnung vom 3. August 1928 die Aufstellung einer vorläufigen lleberficht »ach dem Stande vom 1. Oktober 1928 »»geordnet, ans der der ldamatige Stand der Aktiv-- und Passivmafse ersichtlich ist. Nachdem die Umrechiningsarbeiton bei den Sparkassen mit wenigen Ausnahmen nnnmebr abgeschlossen sind, schweben zur Zeit Erivä- gnngen darüber, ob es angängig ist, durch Erlaß einer weiteren Durchführungsverordmnrg den Sparkassen und den Treuhändern zu ermöglichen, de» vorgeschriebenen Teilimgsplan sür die Verteilung Ptgn kann bei allen Posta »stallen eingesehen tvevden. Vom gleichen Tag an wind an Sonntagcn ein« durchgehende Fahrt von Dresden über Stolpe» »ach Hohnstein und zurück eingerichtet. Abfahrt in Dreeden-Hausübahulws 9.30, Ankunft in Hohnfteln 11.5, Rückfahrt ab Hohnstcin 18.35, Ankunft in Dresden 20.12 Uhr. d. 66 Jahre Chemische Fabrik .Heisenberg. Der Apotheker und E bemiker Eugen Dieterich gründete am 1. August 1869 in den Räumen einer stillgelcgtc» Papiermühle in Heisenberg bei Dresden ein chemisches Laboratorium. Der Gründer, ein Schüler Liebigs, produzierte zunächst einige pharmazeutische Präparat«, nach denen besonders in kleinen Quanten in den Apotheke reg« Nachfrage herrscht«. Später ging Dieterich dazu über, seinen Fabrikaten eine wissenschaftliche Grundlage zu geben, die er durch hervorragende Ar beiten ans dem Gebiete der Drogenkuwde selbst schuf, und di« noch heute der offiziellen Literatur dienen. Erwähnt seien hier nur di« Arbeite» über Extrakte, Tinkturen, Vcgelabilicn, Felle, Oele, Harze, die zumeist in den Helsenberger Annalen erschienen. Neben den Annalen entstand das Dietcrichsche Manual, eine Fundgrube für die Praxis auf technischem und pharmazeutischem Gebiete. So wurde Dieterich für die wissenschaftliche und industrielle Welt eine hoch stehende Persönlichkeit; er wurde Geheimer Hofvat und Abgeordne ter im sächsischen Landtag. 1898 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft nmgewandelt. Der Sohn des 1904 verstorbenen Gründers. Karl Dieterich, war Professor der Pharmakologie an der Technischen Hochschule tn Dresden. Nach seinem Tode im Jahre 1924 ist das Dietcrichsche Geschlecht ans dem Unternehmen ausge schieden; seit 1924 ist der aus dein Apoihekcrstandc hervorqegangene Direktor Staub alleiniger Vorstand der Helscnberger Aklieugesell- schast. s. Ein Mittelstandsheim. Nach einer Meldung aus Zinn- wald hat der frühere Wirtschaftsminister Dr. Wilhelm in seinem Hause in George »seid ein Heim für mittelständische Jugend eingerichtet, das anfangs September geweiht werden soll. Ein Verwaltungsausschuß wird das Iugendeim iveiter ausbauen. der Masse unter di« Gläubiger auszuftellen und damit den sich für die Gläubiger von Sparguthaben ergebenden Aufwertungssatz end gültig festzusetzen- Eine Anordnung des oben erwähnten Inhalts, daß di« Gut haben auf Grund des vorl.usig festgestellte» Ausivertungssatze» auszuzahlen seien, di« weder rechtlich zulässig noch praktisch durch führbar wäre, kann nicht in Frag« kommen. Neue Wendung in -er Mordfache ZeUmer Dresden, 20. Juli. Der Dresdner Er kennungsdien st Hot festge» stellt, daß der Mörder des landwirtschaftlichen Arbeiters Ze li nier nicht Becker heißt und auch nicht aus Stettin stammt, wie er angegeben hat. Vielmehr handelt es sich um den Gärtner gehilfen Ernst Paul Hennig, geboren am 9. Juni 1891 in Großschweidnitz in Sachsen. Trotz lückenloser Beweis führung leugnet der Mörder noch immer. Auch verweigert er sede Auskunft über seine Person und seine früheren Ausent. Haltsorte. Infolgedessen hat noch nicht sestgestellt werden kön nen. ob er noch andere Mordtaten auf dem Gewissen hat. ins- besondere der Gladbecker Mörder ist. Für den Mord, der sich vor einiger Zeit ebenfalls im Wegesarther Rittergutswalde bei Freiberg ereignet hat, dürfte er aber ivahrscheinlich in Frage kommen. Die Freiberger Kriminalpolizei beabsichtigt, das Bild des Mörders und andere Beweisstücke zu veröffentlichen, um mit Hilfe der Bevölkerung eine weitere Klärung herbeizuführen. Hennig war auch bereits in eine Mardsache in der Tschecho slowakei verwickelt. Nachdem sich zunächst einmal das Dunkel über dessen Person gelüftet hat. versteht man auch, warum Hennig so hartnäckig die Täterschaft zu leugnen sucht, obgleich er bei seiner Festnahme im Besitze der Kleidungsstücke des aus so bestialisckie Weise ermordeten Freundes und einstigen Arbeits. Kollegen Zellmer betroffen wurde, die er sogar teilweise am Kör per trug. Die Festnahme wegen Mordverdachts hatte .Hennig vollkommen überrascht. Schlauerweise gab er an, er werde sich nur vor dem Untersuchungsrichter äußern, um sich in letzter Mi nute noch die richtigen Ausflüchte zurechtlcgcn zu können. l-riprig uncl Umgebung Von einem Bienenschwarm überfallen Leipzig, 20. Juli. Am Freitagmittag wurde an der Ecke Kohlgarten- und Neclamstraße der Fahrbote einer Leipziger Zeitung mährend der Fahrt von einem Bienenschwarm überfallen. Während der Mann sein Rad hinmarf und davonlies. ließen sich die Bienen auf dem Rad und den angcschnailten Paketen in dicken Schich ten nieder. Dem Vienenvater der Feuerwehr gelang es schließ lich nach dreiviertelstiindiger Arbeit, den Schivarm einzufangen. Verschiedene Personen, darunter mehrere Kinder, die sich die Bienen und den arbeitenden Beamten aus nächster Nähe besehen wollten, wurden von den Insekten angegriffen und gestochen. — Der gleiche Beamte hatte am Mittwock)abcnd mehrere Stunden auf der Rennbahn zu tun. Hier hatte sich ein Bienenschwaimi am Musikpavillon niedergelassen. Als t<e elektrischen Lampen eingeschaltet wurden, gingen die Menen zum Angriff über. Gegen 22 Uhr war der Schwarm eingefangen. Unglürksfülle in und um Leipzig In einem außerhalb Leipzigs gelegene» Bad« schlug «in dort als Elast weilender ztvanzigsährigcr Mann beim Sprung ins Wasser mit dein Kops auf den Boden aus. Er wurde in schwerverletztem Zustande nock dein Israelitischen Kranken liems in Leipzig gebracht. Im Flußbade Kleinzschocher stürzte ein fünf Jahre alter Knabe über das Geländer des Bassins ins Wasser und erlitt dabei eine schwere Gehirnerschütterung. Ans der Merseburger Landstraße in der Nähe von Rückmar-- dorf wurde ein Mann von einein Motorradfahrer umgefahren; er erlitt eine schwere Elehirnerschütternng. Auch beim 17. Deutschen Bundeskegeln im Acknlleio» bat sich ein tragischer UiiglückSfall ereignet, indem der Kassierer Willibald Görlitz aus Leipzig einen Getzirnschlag erlitt. Ter hinzugerusen« Arzt konnte nur »och den Tod fcststcllcn. Konzerte und Vorträge Elitekonzerte. Dieses Wort ist Dresdner Dialektik. Es sagt dom Dresdner etwas Besonderes. Er weiß dann, daß ihm ein in der Hauptsache sinfouales Programm geboten werden soll. Schön ist dos Wort „Elitekonzert" darum noch nicht. Zivei Etablissements wetteifern zur Zeit, diese Elitekonzerte zu Er eignissen zu machen, Ausstellung und Zoo. Die letzten beiden waren denn auch wirklich sommerlick-e Ereignisse. In der Aus- ftellung spielten die Philharmoniker unter ihrem angestammten Leiter Florenz Werner, der über die Som mermonate ein Kurorchester dirigiert und zu den bewährtesten und künstlerisch ernst zu nehmenden Kapellmeistern Dresdens gehört. Es schien, als ob seine Stabführung die Künstlerschar zu ganz besonderem Eifer. Bestes und Letztes zu geben, ange spornt hätte. In einem sehr reichhaltigen Programm mit viel guter „Gcbrauchsmusik" stand als Mittelteil Beethovens 5. Sin fonie. Es kann gewiß fraglich sein, ob sich ausgerechnet Beet hovens Sinfonien zum Vortrag im Gartenkonzert eignen. Fein heiten gehen ja selbst bei der ausgezeichneten Akkustik, die der Ausstellungskonzertplatz infolge der neuen Muschelhalle jetzt bietet, verloren. Immerhin ist aber gerade die C-Moll-Sinfonie, deren Größe ja auch der in musikalischer Beziehung Voraus setzungslose empfindet, noch am meisten geeignet. Und Florenz Werner versenkte sich so in den Geist des Titanen, daß buch stäblich in dem großen, sehr gut besuchten Konzertgarten eine fallende Stecknadel gehört worden iväre. Begeisterter Beifall dankte diesem Sachwalter Beethovens und seiner Schar. — Das Elitekonzert des Zoo stand unter anderen Zeickien. Es galt zu nächst der Wiedersehensfeier mit Edwin Lindner, dem Langvermißten. Seit dieser temperamentvolle Dirigent nicht mehr den Philharmonikern vorsteht, hat er sich anderen Zielen zugewendet, die zwar nicht minder ehrenvoll sind, aber doch dem großen Publikum einen Abgott entzogen haben. Das ist sehr schade, denn Lindner ist ein Quolitätsdirigcnt von Hohem Rang! Das Dresdner Publikum hat ihm allerhand zu verdan ken, darunter nicht zuletzt die Gründung des Philharmonischen Orchesters in schwerster Zeit, darunter aber auch wahre Meister- aufführungcn der großen klassischen Sinfoniewerkc und manche Uraufführung von Interesse. Hoffen wir. daß die Wiederein führung auch der winterlichen Siufoniekonzerle unter seiner Leitung im Zoo möglich sein wird. Ein Konzert von ihm erweckt immer wieder den Wunsch, diesen Mann als Orchesterdirigent nicht mehr entbehren zu müssen. Im Anfänge leitete August Schnitt Werke von Rcißiger, Berlioz, Weber, Kreutzer und Liszt, später sekundierten die Hoftrompeter mit historisck)en Märschen und Liedern und die drei Schwestern Pretzsch mit sehr hübschen Liedgaben, von denen besonders beifällig der Früh- lingsstimmen Walzer von Ioh. Strauß ausgenommen wurde. Im Mittelpunkt blieb aber doch Edwin Lindner mit dem maje stätischen Kaisermarsch von 3t. Wagner, mit der 1. Carmensuite, mit einer die Sprühteuscl Ofscnbachs erweckenden „Orpheus"- Ouvertüre und last not least mit einer prachtvoll kommentierten, in sedcm Takt die wirklich sinfonischen Gedanke» erkenne» las senden Ausführung der „Geschichten aus dem Wiener Wald" Hier wollte der Beifall kein Ende nehmen. Man feierte den be liebte» Dirigenten und jubelte in allen Tonarten, als er ver kündete. daß „mit Rücksicht auf das schöne Wetter" das Konzert (das eigentlich um 8 Uhr beendet sein sollte!) verlängert werden würde. Wie lange es dann noch gegangen ist, konnte ich anderer Verpflichtungen halber nicht fcststellen. Zu sagen bleibt jedock) noch, daß Lindner aus dem Zoo-Orchester restlos herausholle, was zu erlangen war und dieser Kapelle einen Sondererfolg großen Formats verschaffte. — Und noch eins bleibt zu sagen: Die Konzerte im Zoo iverden sehr geivinnen, wenn dort eben falls die Muschelhalle, zu der wohl die Mittel noch fehlen, er richtet sein wird. Trotz der Mschließung des Platzes mit Mar kisen bzw. Wandelhallen geht noch sehr viel verloren. Ich saß eiwa 30 Meter vom Podium entfernt und hörte z. B. die Piano stellen und das Geigensolo ln der Orpheusouvertüre überhaupt nicht mehr. Wenn man Qualitätsmusik bieten will, werden eben doch Wege gefunden werden müssen, um die Voraussetzun gen dazu zu schassen. Zck. Leipziger Sender Sonntag, den 21. Juli: 8.30 Uhr: Orgelkonzert. 9.00 Uhr: Morgenfeier. 11.60 Uhr: Dr. Erich Egner, Leipzig: Die Geldverfassung. 3.: „Ordnungsstörungen und ihre Behebungen." 11.30 Uhr?Kurkonzert aus Mid Käsen. 12.30 Uhr: Prof. Dr. Fritz Karg, Leipzig: „Mundartensorschung in Mitteldeutschland." Anschließend: Zeitangabe und Wettervoraussage. La ndw i r t s cha f t s f u n k. 13.00 Uhr: Dipl.-Landwirt Kermann, Pößneck: „Entwicklung und gegenwärtiger Stand der Landwirtschaftsbcratung." 13.30 Uhr: Prlv.-Doz. Dr. A. Arland, Leipzig: „Hagel- und Frost schäden, ihre Festelluug und Bewertung." 14.00 Uhr: Auslandspresse und Auslandsspicgel. 14.20 Uhr: Uedertragung aus dem 2. Bundessest des Arbeitcr-- Turn- und Dporldundes in Nürnberg. 15.30 Uhr: Walter B. Sachs. Berlin: „Tierleben im Schilf." Anschließend Funkwerbenachnchten. 16.15 Uhr: Autoren-Stunde. 17.15 Uhr: Russische Musik. 18.30 Uhr: Dr. Alfred Nawralh, Bremen: „Sommer in der Wüste." 10.00 Uhr: Dr. Hermann Boeßneck. Leipzig: Das Wesen der Musik 3.: „Musik als Gestaltung." 19.30 Uhr: Die Opernprobe. 20.30 Uhr: Deutsche Erzähler: Hermann Hesse. 22.00 Uhr: Zeilangab«. Pressebericht und Sporlfunk. Etivo 22.30 Uhr: Meldungen von Bord des LIoi)ddampserS „Bremen". Montag, den 22. Juli: 12.00—13.45 Uhr: Schallplattenkonzert. 13.45 Uhr: Glückivunschruf. 14.00 Uhr: Funkwcrbcuachrichtcn. 14.05 Uhr: Mitteilungen des deutschen Landwirtschastsrates. 15.00 Uhr: Dr. Arno Schirokauer, Leipzig: Literarische Umschau. „Songs und Eliausous." 16.00 Uhr: Lektor Schulz und Lektor Claude Grander: Fran» zösisch. (Kulturkundlich-Iilerarisckie Stunde.) (Deutsckp.- Welle, Berlin.) 16.30 Uhr: Liederstunde. 17.45 Uhr: Funkiverbenachrichtcn 18.20 Uhr: Wettervoraussage und Zeitangabe. 18.55 Uhr: Arbeitsnachweis. 19.00 Uhr: Professor Dr. Theodor Litt, Leipzig: „Die Ordnung der Wissenschaften" II. 19.30 Uhr: Dr. Volerian Tornius, Leipzig: „Frauen, von denen man spricht." 2.: „Triumph der Kunst." (Henriette Sonlag.) 20.00 Uhr: Aus der Violinliteratur. 21.00 Uhr: Zum 20. Todestag Detlev von Liliencrous. 22.00 Uhr: Zeitangabe, Wettervoraussage, Pressebericht und Sportsunk.