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und sind entsprechend den bestehenden Vorschriften an eine besondere behördliche Erlaubnis gebunden. § 10. Hinsichtlich der kirchlichen und religiösen Ver eine und Versammlungen, kirchlichen Prozessionen, Wall- führten und Bittgängen sowie geistlichen Orden und Kon gregationen bewendet es bis auf weiteres bei den bisherigen landesrechtlichen Vorschriften; insbesondere auch bei denen im Gesetz, das Vereins- und Verwaltungsrecht betreffend, vom 22. November 1850 (Gesetzes- und Verordnungsblatt, Seite 264), der dazu gehörigen Ausführungsverordnung vom 23. November 1850 (Gesetzes- und Verordnungsblatt, Seite 270), sowie des 8 3 Verordnung vom 22. August 1874 (Gesetzes- und Verordnungsblatt, Seite 125). Aus TtaÄt «nd Land. Htm»!!:» oen au« unserem LLserlretse mir Kam?n5skrUüu:iz für y!e>r «udrU flu«, der «--dattion aUeM willlo'.imen. Der »tarne de« «imsciioerS üiriot «ehetmu«» der «edaütom Snon»me sjulchrtlisn müsse., u»c>ecuas>irürt diesen.» DrsSdsu. oeu 14 Mai 19)8. Tageskalender für de« 15. Mat. 1881 t Franz von Dingelstedt zu Wien, Dichte-, Direktor de« HusburgtheuteiS. — 1879 -f Gottfried E.mper zu Aom. bei ühwrer deutscher Baume'ster. — 1887 Gefangennahme Maximilians. Kaiser« von Mexiko ' ' Wetrsrp r r gu v! t rer iSächs Landes- wetleivarte zn Dresden für drx 15. Mai' Lebhafte südliche Winde, aufhcitrrnd.kein erheblicher Niederschlag, Temprralurzunahme —* Se. Majestät derKönig ist heute von Darvis ab gereist und wird morgen vormittag 9 Uhr 39 Minuten auf hiesigem Hauptbahnhofe eintreffen. —* Das Wolffsche Tetegraphen-Burean meldet: „So wohl im Leipziger Tageblatt als auch in einigen anderen Blättern ist die Nachricht verbreitet worden, daß der Minister des Innern Graf v. Hohenthal bereits die Zu stimmung des Königs zur Aufgabe der Kommunal- vertreterwahlen erlangt habe. Wir sind von zuständiger Stelle ermächtigt, diese Nachricht als jeder Grundlage ent behrend zu bezeichnen." —* Das neue deutsche Vereinsgesetz ist mit dem heutigen Tage, dem 15. Mai, in Kraft getreten. Wir machen daher darauf aufmerksam, daß nach 8 18 des Vereinsgesetzes mit Geldstrafe bis zu 160 Mark, an deren Stelle im Unvermögensfalle Haft tritt, derjenige bestraft wird, der als Vorstand oder Mitglied des Vorstandes eines Vereins den gesetzlichen Vorschriften über die Einreichung von Satzungen und Verzeichnissen zuwiderhandelt', der eine Versammlung ohne die gesetzlich vorgeschriebene Anzeige oder Bekanntmachung veranstaltet oder leitet; der als Ver anstalter oder Leiter einer Versammlung den Beauftragten der Polizeibehörde die Einräumung eines angemessenen Platzes verweigert: der sich nach Erklärung der Auflösung einer Versammlung nicht sofort entfernt; der als Vorstand oder Mitglied des Vorstandes eines Vereins entgegen den gesetzlichen Vorschriften Personen, die das 18. Lebensjahr nicht vollendet haben, in dem Vereine duldet und der ent gegen den Vorschriften des Gesetzes in einer Versammlung anwesend ist. Mit Geldstrafe bis zu 300 Mark, an deren Stelle im Uuvermögensfalle Haft tritt, oder mit Haft wird nach 8 19 derjenige bestraft, der eine Versammlung unter freiem Himmel oder einen Aufzug ohne die vorgeschriebene Anzeige oder Genehmigung veranstaltet oder leitet; der un befugt in einer Versammlung oder in einem Aufzuge be- waffnet erscheint und der entgegen den Vorschriften des Gesetzes eine öffentliche Versammlung veranstaltet, leitet oder in ihr als Redner auftritt. —* Infolge des am 16. d. M. in Böhmen gehaltenen katholischen Feiertages Johannes von Nepomuk werden von der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrts-Ge- fellschaft aus der österreichischen Strecke die für Sonn-und Festtags'planmäßig vorgesehenen Fahrten anSgcführt. JmsZu- samw.enhang hiermit gelangen auch uns der sächsischen Strecke am gleichen Tage nachstehende Fahrten wie Sonn- tags zur Ausführung: früh 5.45 von Schandau nach Leitmeritz, früh 5,30 von Pirna nach Schandau-^-Leitmeritz. vormittags 9 0 von Dresden nach Schandau—Aussig und abends 6.45 von Schandau nach Dresden. Sonntag den 17. d. M. verkehren die Schiffe wie Montags in den Fahrten: Nr. 28 früh 6.0 von Schandau nach Pirna— Dresden und Nr. 30 früh 6.30 von Bodenbach nach Schandau—Dresden. —* Zu den immer noch 'chwebenden Lohndiffe - renzen im Dresdner Bäckergewerbe hat das Einigungsamt des städtischen Gewcrbegerichtes gestern abend in einer längeren Sitzung Stellung genommen und unter dem Vorsitze des Herrn Gewerbeoberrichters Stübing. einen Schiedsspruch gefällt, aus dein folgendes hervor zulieben ist: Die Forderung der Gehilfenschaft auf ein Ver bot des Kost- und Logisnehmens bei den Meistern kann nur für verheiratete und unverheiratete Gehilfen über 24 Jahre als berechtigt anerkannt werden, da es bei der Eigenart des Bäckercibetriebes nur empfehlenswert er scheint, wenn sie beim Mjeister Wohnung und Kost erhalten können. Indem Las Einigungsamt diese Altersgrenze für unverheiratete Gehilfen festsetzt, von der ab eine teilweise Bezahlung des Lohnes in Gestalt von Naturalien und Ge währung von Wohnung durch den Arbeitgeber verboten sein soll, bestimmt es gleichzeitig, das; auch der über 24 Jahre alte Gehilfe nicht gehindert sein soll, auf Wunsch Kost und Wohnung von dem Arbeitgeber sich gewähren zu lassen. Der den Gehilfen zu gewährende Mindestwochenlohn wird unter Berücksichtigung der siebentägigen Arbeitszeit bei täglich 12 Arbeitsstunden festgesetzt auf 8 Mark für Ge hilfen im ersten Jahre nach beendeter Lehrzeit und 9 Mark für andere Gehilfen, sowie auf 20 beziv. 21 Mark ohne Station. Zulässige Ueberstunden sind mit 50 Pf. zu be zahlen. Für Aushilfen sind zu gewähren an erste Gehilfen 4 Mark, an Weißkneter 3,60 Mark und an andere Gehilfen 3 Mark täglich. An der gesetzlichen Arbeitszeit wird nichts geändert. Bezüglich der Ruhetage wird folgendes bestimmt: Ten Gehilfen sind als Ruhetage zu getvähren je ein Tag in den zwei Wochen nach den drei hohen Festen an Gehilfen, die einen Monat in Arbeit stehen, drei weitere Tage im Laufe des Jahres an Gehilfen, die ein halbes Jahr in Ar- beit stehen und drei weitere Tage an Gehilfen, die ein Jahr in Arbeit stehen. Der Lohn ist für die Ruhetage zu bezahlen und für die ausfallende Kost ist Entschädigung zu leisten. Ueber die getroffenen Vereinbarungen soll ein Vertrag ge schlossen und außerdem soll durch die Innung und die beiden Gehilfenorganisationen eine Kommission zur Ueberwachung der Durchführung der Bestimmungen des Vertrages ge bildet werden. — Die drei Organisationen werden sich am Donnerstag abend in drei Versammlungen darüber schlüssig machen, ob sie sich dem Schiedssprüche des Einigungsamtes unterwerfen oder nicht. — Als Kuriosum sei erwähnt, daß die Verhandlungen des Einigungsamtes bei einem Stearinlichts und brennenden Wachsstreichhölzern zum Ab schlüsse gebracht wurden, da die Dunkelheit hereinbrach und das elektrische Licht in den meisten städtischen Kanzleien bereits um 7 Uhr abgedreht wird. —* In Radebeul wird am Sonntag das bedeutend erweiterte und nunmehr einen Flächenraum von über 300000 Quadratmeter umfassende Btlzsche öffentliche Licht-Luft-Bad (Station Lötznitzgrund) eröffnet. Diese Pflegestätte zur Hebung der Volkskraft ist eine grotze ge- meinnützige Schöpfung ersten Ranges und steht wohl einzig da. In den drei von einander getrennten Abteilungen befindet sich je ein groheS Schwimmbassin nebst Duschen und kleinere Bassins zum Wassertreten, ferner grotze Spiel- Plätze für Lawn Tennis, Fußbell und andere BewegungS- und Gesellschaftsspiele, auch allerhand deutsche und schwedische Turnapparate. Kegelbahn, sowie weitere Spiel-, Sport- und der Belustigung dienende Geräte für Erwachsene und Kinder. Der Besuch obigen BadeS kann nur aufs wärmste empfohlen werden. —* Fahrscheinhefte. Wir machen darauf aufmerksam, dah die deutschen Eisenbahnen nun auch Fahrscheinhefte ausgeben für Touren, die nicht nach dem AuSgangsort der Reise zurückführen. Bedingung ist indessen, dah die zu befahrende Strecke mindestens 500 Kilometer saht. Die Geltungsdauer dieser Fahrscheinhefte beträgt 45 Tage. AuSstellbar sind auch ErgänznngSsahrschrine, jedoch nur für Teilstrecken der in dem van den Bahnen ausgegebenen Fahrscheineverzeichnisse enthaltenen Fahrscheine. Meißen, 13. Mai. Bei der Abstimmung über die Ein führung des Z-Uhr-Ladcnschlusses haben sich von den 571 abgegebenen Stimmen 6 Siebentel für und 1 Siebentel da gegen ausgesprochen. Die Einführung des 8-Uhr-Laden- schlusses steht also nunmehr bevor. Leipzig, 14. Mai. (Telegramm.) Die Strafkammer verurteilte den früher verantwortlich zeichnenden Redakteur der „Leipziger Vylkszeitung", Alfred Keimling, wegen Be leidigung des Kriegsgerichtes der 1. preußischen Garde division zu 6 Wochen Gefängnis. Keimling hatte am 24. Januar über den Prozeß Hohenau-Lynar berichtet und dem Kriegsgericht bewußte Rechtsbeugung vorgeworfen. Der Angeklagte wurde ferner wegen Beleidigung des sächsi schen Finanzministeriums zu 75 Mark oder 15 Tagen Gefängnis verurteilt. Die Beleidigung wurde in einer Notiz erblickt, in welcher die vom Finanzministerium herausgegebene Arbeitsordnung der Forstverwaltung als „schmutziger Schild" bezeichnet wurde. Grimma, 13. Mai. Die neunjährige Tochter des Werk meisters Schindler und einige Altersgenossinnen waren auf einen Mühlwagen geklettert, dabei geriet erstere mit einem Bein in die Speichen des Rades, wurde iherabgezogen und kam mit dem Kopf zwischen Rad und Wagenrunge. Erst durch das Geschrei der Kinder und Augenzeugen wurde der Lenker des Geschirrs ans den Vorfall aufmerksam und brachte das Gefährt zum Stehen. Das schrecklich zuge- richtete Kind, das furchtbare Verletzungen des Kopfes, Zer trümmerung eines Beines und Zerreißen der Lunge er litten hatte, konnte erst nach Entfernen des Wagenrades aus seiner traurigen Lage befreit iverden. Das Kind wurde bewußtlos in das Krankenhaus eingeliesert. Limbach, 13. Mai. In erschreckender Weise nehmen hier die Einbruchsdiebstahlsversuche zu. In der Nacht zum Sonntag sind wieder zwei Versuche unternommen worden, u. a. in: Schützenhaus, wo sich die Einbrecher vergeblich am Geldschrank abgemüht haben. Planen, 13. Mai. Durch Scheuwerden eines Ochsen gespannes vor einem Motorrade wurde der Wirtschafts gehilfe Hofer in Vurkhardtsgrün schwer verletzt. Er ver wickelte sich in die Leine, wurde geschleift und übel zu- gerichtct. Ostritt. Mit Beginn des neuen Schuljahres zählen die fünf katholischen Schulen des Pfarrbeziiks 601 kath. Schüler, und zwar Ostritz 292, Rnsdorf 89, Altstadt 84. Vlumberg 76 und St. Marienthal 60. — Am 24. Mai wird in Görlitz Se. Eminenz Kardinal Georg Kopp aus Breslau das hl. Sakrament der Firmung spenden und in Görlitz und Janernik Kirchenvisitation abhalten. Fricdland i. Böhm., 13. Mai. In Mildenatt wurde der Landwirt Naumann von seinen infolge eines Gewitters sck>eu gewordenen Pferden zn Tode geschleift. Gger, 13. Mai. Der bekannteste Radetzky-Veteran im Egerlande. der Marketender des hiesigen Bataillons des 73. Jnfanterie-Regiments. Joseph Salzmann, ist hier im Alter von 75 Jahren gestorben. Bereinsiiachrichten. 8 Drc-den. In einem vom kath. Bürgervercin für Sonntag den 24. Mai abends Punkt 8 Uhr im Saale des Palmengartens (MusenhauS), Pirnaische Straße, an- beraumten Vortragsabend wird der üochw. Herr ft. Malinowski über eigene Erlebnisse und Er- fahrnngen in der deutschen Kolonie Deutsch-Süd- West-Afrika und über die dortigen Missionen sprechen. Wegen des hochinteressanten Themas werden die Mitglieder kath. Vereine, sowie andere dafür sicb interessierende Kreise zu recht zahlreichem Besuche eingeladen, ft. Malinowski hatte vor Weihnachten 1906 im Aufträge der deutschen Regierung die Verhandlungen mit den aufrührerischen Bondelzwarts geleitet und glücklich deren Unterwerfung erreicht. 8 Dresden. Der Verein katholischer erwerbs tätiger Frauen und Mädchen veranstaltete Sonntag den 10. Mai seinen Frühjahrsausflug. ES mochten wohl etwa 150 Personen sein, welche gemeinschaft lich vom „Wilden Mann" die Wanderung nach der Friedensburg antraten. Glücklicherweise hielt das Wetter sich recht schön, so daß die Wanderung durch den Wolter- und Fiedlergrund, über Wa-Hnsdorf mit seiner herrlichen Bamnblut, vorbei an der Meierei, ein wahrer Genuß zu nennen war. Auf der Friedensburg trafen wir eine Schar Vereinsmitglieder an, welche mit der Elektrischen gleich nach Kötzfchenbroda gefahren waren. Hier im reservierten Saale — derselbe erwies sich allerdings bei der nunmehrigen Zahl von mindestens 250 Personen als etwas zu klein — wurde der Kaffee eingenommen, auch schließlich ein kleines Tänzchen gemacht. Zu unserer großen Freude konnten wir auch mehrere Ehrenmitglieder in unserer Mitte begrüßen. Schließlich wurden von sachkundiger Hand noch mehrere photographische Aufnahmen gemacht. Dann wurde gemein sam der Weg nach „Wackerbarths-Ruhe" angetreten, wo der /Präses des Vereins eine kleine Maiandacht hielt. Es war ein überaus gut gelungener Ausflug, insbesondere verlieh die schöne Schlußanbacht einen so stimmungsvollen Ab schluß, daß gewiß alle Teilnehmer die Rückfahrt von Kötzschenbroda antraten mit dem Bewußtsein, einen für Körper und Geist genußreichen Nachmittag verlebt zu haben. Ohne Frage hat dieser wohlgelungene Anfang unseres Sommerprogramms dem Verein neue Freunde zu geführt. Danken möchten wir an dieser Stelle noch Herrn Lehrer Krengel, welcher in liebenswürdiger Weise uns mit seiner kunstfertigen Hand am Klavier und Harmonium zur Seite stand. — Sonntag den 17. Mai ist der eigentliche Be ginn des Servierkursus nachmittags 5 Uhr Friedrich straße 48, zu tvelchem Anmeldungen noch angenommen wer den. Es schließt sich dann eine Dienstboten-Einzelversamm- lung mit Dortrag Antonstraße 7, Pt., gegen 6, 7 Uhr an. — Die vom Verein veranstalteten Kurse erfreuen stch einer ausgezeichneten Beteiligung; es nehmen an diesen für die Mitglieder kostenlosen Unterrichtsstl«nden teil: im Schneidern 50, Schreibmaschine 17, Stenographie 19, Ser vieren 16; der voriges Jahr begonnene englische Kursus zählt 20 Teilnehmerinnen. 8 Dresden-J»hannstadt. (Jünglingsverein.) Sonn tag den 17. Mai Beteiligung am AuSfluge der „Cäcilia" nach Obergorbitz „Zum Reichsschmied". Sammelpunkt 2 Uhr Vereinslokal. 8 Meißen. Der Männergesangverein „Cäcilia" veranstaltet Sonntag den 17. Mai eine Sängerfahrt in daS Saubachtal, wozu alle passiven Mitglieder sowie Freunde und Gönner des Vereins freundlichst eingeladen sind. Sammelpunkt an der Dampfschiffhaltestelle. Abfahrt 1 Uhr 45 Min. bis Gauernitz. 8 Oßritz, 12. Mai. Gestern hielt der hiesige katb. Gesellenverein eine äußerst zahlreich besuchte General versammlung unter Leitung des Herrn Oberkaplan Fuchs ab. Dabei wurde beschlossen, die bisherigen dem Verein angegliederten Jünglinge in einem besonderen Jünglings verein zu organisieren und traten diesem neuen Verein sofort 50 Mitglieder bei. Neues vvm T§fte. Görlitz, 13. Mai. Die beiden aus Görlitz stammen den Verunglückten werden morgen beerdigt werden. Die beiden in Dresden Beheimateten sind dorthin gebracht worden. — Heute vormittag haben an der Unglücksstelle weitere Vernehmungen von Arbeitern und Polieren statt gefunden, die, wie es scheint, zu ungunsten SehringS aus- gefallen sind. — An die hiesige öffentliche Sitzung des Stadtverordnetenkollegiums schloß sich eine geheime Sitzung an, in der ebenfalls für Sehring ungünstige Momente zur Sprache gekommen zu sein scheinen. So wurde bekannt, daß ein Polier schon vor einiger Zeit den verhafteten Bau führer Naumann ans bedenkliche Ungleichmäßigkeiten in der Rabitzdecke aufmerksam gemacht hatte. Naumann hatte damals gesagt: „Ach, das wild schon gehen" und einige unbedeutende Maßnahmen angeormet. Darauf ist der Polier mit Naumann in einen Streit geraten, der fast in eine Prügelei ausartete. Infolgedessen bat der Polier seinerzeit die Arbeit niedergelegt. — Wie die Firma Martini L Ko. in Sorau, die die Eisenkonstniktion für die Musikhalle in Görlitz geliefert hat, mirteilte. war die Konstruktion genau nach den Belaslimgsangaben des bau leitenden Bauführers ansgearbeitet worden. Die Stadt beanstandete diese Belastungsannahmen und auf Grund neuer Belastung«- und Beanspruchun^kannahmen wurden die Eisenkonstruktionen umgeändert und verstärkt und zwar in völlig ausreichendem Maße, den Erfahrungen der Wissen- schaft und Technik entsprechend. Die hierzu erforderlichen neuen statistischen Berechnung» n sind von der Baubehörde und einem Professor an der Technischen Hochschule zu Charlottenburg geprüft worden. Omaha. Bei dem Wirbelstuvm«, der gestern hier wütete, verloren zwölf Menschen das Leben und viele wur den verletzt. Es ist der heftigste Tornado, von dem der Osten Nebraskas je heinigesncht wurde. Die Hälfte der Stadt Louisville ist dem Erdboden gleichgemacht. Telrftruriimk. Köln, 14. Mai. Der in Seattle ans China ein getroffene Dampfer „Titan" brachte, wie die „Köln. Ztg." aus New-Aork meldet, die Nachricht, kürzlich habe eine Springflut an der Mündung des Jangtseklang einen großen Teil der Hafenstadt Hankau zerstön. 10000 Chinesen seien umgekommen. Krakau, 13. Mai. Der polnische Dichter Sieukie- wicz ist nicht unbedenklich erkrankt. London, 13. Mai. Den „Times" wird aus Neu- york gemeldet: Nach den weiteren Berichten an^ Manteo erhob sich die Flugmaschine der Gebrüder Wright bei dem Probcflug vorgestern nur 20 Fuß und stieg nur höher auf, wenn sie zu den Sandhllgcln kam. Es wurden zwei Flüge zurückgelegt, der eine fast 2^ englische Meilen lang, der ander« 2Vi„ englische Meilen. Der letzte Flug dauerte 3 Minuten 7 Sekunden. Diese Flüge sind länger als irgendtvelchc bisher zurückgelegten. Die Erfinder arbeiten an einem Plane, um die Maschine durch ihr eigenes Kraft- Moment wieder aufsteigen zu lassen, wo sie nicdersteizt, ohne auf einer Einzel schiene entlang laufen zu müssen. London, 14. Mai. Kriegsminister Haldane hielt gestern Abend auf dem Jahresbankett des Zentralvereins der Bankiers, an dem auch Staatssekretär Dernburg teil-