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Oie W'elt der?rs.u Mitteid und Mitsreude Der Weltkrieg mit seinen furchtbaren Katastrophen, die Nachl.'-iei eit mit ihrem Hunger und Jammer, ihrem Meer von Tränen, i?. wie letzten Endes fast jedes Leid in der Welt, eine Folge der Lieblosigkeit, der Verständnislosigkeit, der Selbstsucht unter den Menschen. Man könnte fast meinen, wir ständen erst in de» Uranfängen des Christentums, die Wurzeln des Reiches Chrstti, des Reiches der Liebe, seien eben erst in die Erde gesenkt und es gehörten viele Hunderttausend Jahre dazu, um den ausg.'streuten Samen zum blühenden Baum wachsen zu lassen, in dessen Schatten alle Menschen und in selbstver ständlicher Liebesinnigkeit sich brüderlich die Hände reichen. Mehr als je l>aben wir heute die Pflicht, das Verhältnis von Du zu Du, die Familie, die Volksgemeinschaft zu erneuern, uns darum vom Geiste der Liebe durchfluten zu lassen, uns und andere selbst zu erziehen zu Mitleid und zu Mitfreude. Wenn wir einen Leidenden erblicken, so entstehen in uns die Vorstellungen des Leidens, mit dem jener behaftet ist. Diese Vorstellungen rufen die glcicl-artigen in unserer Seele wach, di« von einem ähnlichen Leiden herstammen, das wir vielleicht durchzumachen hatten. Mit diesen Vorstellungen aber wird das an diese gebundene Gefühl des Schmerzes, den wir selbst aus stehen mutzten, in das Bewußtsein geführt. So kommt es. datz wir mit dem Leidenden leiden, mit ihm Schmerz empfinden, der zuweilen bei der engen Verbindung zwischen Seele und Nerven system körperlich gefühlt wird. Dies Gefühl, das Mitleid, treibt uns dazu, dem Leidenden beizuspringen, seine Leiden von ihm zu nehmen, wenn es geht, oder doch wenigstens zu mildern. Die noch viel angenehmere Schwester des Mitleids, die Mit freude, entsteht auf demselben seelischen Wege. Doch ist sie viel seltener, weil sie eine viel reinere Gesinnung voraussetzt: Das Mitleid ist etwas echt Menschliches, die Mitfreude hat etwas vom Wesen des Engels an sich. Kann die Mitfreude für den Unglücklichen gegenüber dem Glücklichen so leicht sein, wie das Sichfreuen über das Wohl des Nebenmenschen bei dem, dem es selbst so gut geht? Unsere Feinde, di« uns in den harten Friedensvertrag schmiedeten, kennen den furchtbaren Jammer, den Schmerzens- weg nicht, den wir gehen mutzten. Hätten sie die traurigen Kriegsnachwirkungen in verschärftem Maße an sich selbst erfah ren, so würden sie uns mehr Gerechtigkeit widerfahren lasten. Parzival, der reine Tor, wird nur „durch Mitleid wis send", und das Mitleid wird erst in seiner Seele geboren, als er selbst durch Schmerzen und Herzeweh hindurchgegangen ist. O glückliches Leid! O wohl dem Menschen, der in jungen Jah ren vom Kelch der Leiden trinken muß und durch Mitleid hell sichtig und iveiten, barmherzigen Sinnes wird! Aber laß ihm auch Sonne, viel Sonne in das kleine Herz lachen: denn sonst würde es unfähig zur Mitfreude! Wer in der Jugend nichts als Sorge und Jammer gehabt hat, freut sich vielfach kaum, wenn ihm selbst etwas Gutes und Angeneh mes widerfährt, um so iveniger, wenn er andere in Glück und Jubel sieht! Wer als junger Mensch keine Freude und keine Mitsreude genoß, dem wächst ein schwarzer Schatten, das Miß trauen gegen andere, in die Seele hinein. Wie viele Menschen nehmen die ihnen erwiesenen Hilfeleistungen und Wohltaten statt mit Dank, mit Kälte und Gleichgültigkeit, ja mit bitterem Hohn an! Wer selbst nicht menschenfreundlich fühlt, kommt not wendig in die Bande der Selbstsucht, und dem rechten Egoisten ist es unfaßbar, wie ein Mitmensch sich ihm mit anderen als selbstsüchtigen Interessen nahen kann. „Der wird schon wissen, warum er sich meiner so freundlich annimmt", denkt er und setzt seine Stacheln in die Höhe wie ein angegriffener Igel. Glück ist nur denkbar in und mit der mensch lichen Gemeinschaft, die uns ihr Mitgefühl schenkt, und mit der wir und ihretwillen leiden und uns mitfreuen können. Die Mutter braucht nicht immer zu lachen, zu singen und zu scherzen, um ihrem Kinde Freude zu geben. Aber sie darf auch kein vergrämtes, brummiges Wesen zeigen, das vor allen Kleinerdenbürgergenuß eine schwarze Wolkenwand schiebt. Fort mit aller kleinlichen Nörgelei, die das Kind nirgends, weder in Spiel noch Ernst, seines Daseins froh sein läßt und schon manches junge Seelchen bis zum Lebensüberdruß gequält hat. Die Kinder müssen fühlen, wie sehr die Mutter sie liebt, und in dieser Wärme und Freude aufgehen und ihre Blüten entfalten wie die Maienknospen in der strahlenden Frühlingssonne. Jedes Freudenlichtchen, dos die Mutter ihrem Kindlein anzündet, strahlt einmal seine wärmenden Wellen über manches andere Menschenkind, vielleicht über Tausende, ja Millionen, vielleicht spürt man sein Flackern noch, wenn längst schon neue Genera tionen über die Erde wandeln. Gedanken über -ie Menschenliebe Don Franz Carl Endres. An der Verbreitung der Menschenliebe arbeiten, heißt .Eichen pflanzen. Erst spätere Generationen werden den Nutzen dieser Arbeit haben. Vielleicht ist sie deshalb auch so unbeliebt. * Du bist ich! Wann werden die Menschen diese einfachste und tiefste Wahrheit mit glückseligen Augen einander sagen? > » Wenn wir einmal so weit sind, zu erkennen, daß alles Böse pür Krankes ist: dann werden wir endlich aus anmaßenden Richtern bescheidene Aerzte werden. t Ihr darüber schon einmal nachgedacht, daß die Furcht tter des Hasses ist? Nur wer Menschen fürchtet, kann sten. Wer aber die Menschenfurcht überwunden hat, ist fähig höchsten Glücks: Menschen zu lieben. komm siesel Am schwersten lernen die Menschen io->. Menschenliebe. Das nt daher» daß sie unbewußt fühlen, wie wenig liebenswert selbst sind. Es gibt nur deshalb kein Glück auf Erden, weil es keiner dem andern schenkt. Und keiner schenkt es dem andern, weil keiner weiß, daß Glück und Egoismus sich gegenseitig ausheben. » Ich dachte nach über das Glück, das alle suchen und keiner findet. In diesen Gedanken ging ich an einem blühenden Gar ten vorbei. Der war mit Stacheldraht eingezäunt und am ver schlossenen Tor stand geschrieben: „Eintritt verboten, Warnung vor dem Hunde!" — Ja, da kam es wie eine Erleuchtung über mich. „Warnung vor dem Hunde." Das steht an der Tür zu unserem Garten geschrieben. „Mit -er Kirche leben" A. Keinen lieh im Volksvereinsverlag sM.-Eladbach) ein Buch dieses Titels erscheinen als „eine Anleitung für christliche Jungfrauen, am Leben der Kirche als lebendige Glieder teil zunehmen." Die Grundfrage, die hier beantwortet wird, ist die nach religiösem und natürlichem Gemeinschaftsleben. Wäh rend der Verfasser das Kirchenjahr vorüberzichen läßt, zeigt er seine Feste und Freuden, die von der „Gemeinschaft der Heiligen" gefeiert werden, zugleich mit den Mühen und Ar beiten, die es im Verlauf des bürgerlichen Jahres begleiten und die hauptsächlich an die Familie besondere Anforderungen stel len. Die Familie zeigt er als den besten Hort für das junge Mädchen. Der zweite Teil, „Die heiligen Sakramente", führt aus, wie durch die besonderen Gnaden die verschiedenen Lebenslagen in das Leben der Kirche einbezogen werden. Die Sakramente bewirken immer wieder die Gemeinschaft der Chri sten, während jedes einzelne diejenigen besonders zusammen- fchlieht, die sich ihm in besonderer Berufung nahen. Im dritten Teil zeigt der Verfasser „Das heilige Meßopfer und das Gebet", als die stets bereiten Hilfs mittel, das ganze Leben bis in die kleinste Alltäglichkeit zu hei ligen. — Das Buch ivird religiös veranlagten jungen Mädchen, die noch nicht vom soweit greifendem modernen Bildungsdünkel angesteckt sind, in seiner Einfachheit eine Freude sein. Es eignet sich aber auch vorzüglich, einem weiteren Kreise als Führer und Wegweiser zu höherer Lebensauffassung und Gesinnung zu dienen. Luise Iörissen. keimkehr vliihenüe; steläekraut, vein vust l;t wie üer bauch von kinaeriipprnr vich trag' ich heim im vu;en frisch betaut. kauschenäe vnchenkronen, Ihr kühlet über rag mein heiße; stäupt; Mög euch äasür üer wetterstrahl verschoneni 0 trauter Lichtschein in üer stillen «lause! Ich höre Stimmchen hinterm fenster lachen, Ssr wohl bekannt; öottlob ich bin ru Hansel e-u> kcyse. Wie eine gesunde praktische Wohnung ausseheu soll Das kluge Wort von Frau Dr. Rath-Heilbronn auf dem 10. Bayrischen Frauentag von der „Schaffung menschen würdiger Wohnungen als vordringlichster Auf gabe des Staates", wird sicher den wenigen Frauen, die im Parlament vertreten sind, im Gedächtnis sein, wenn Woh nungsbau und Wohnungsreform den Reichstag beschäftigen. Er freulicherweise hat ja seit Einsetzen der Markstabilität die Bau- tust ständig zugenommen. Behörden und Private sind daran ge gangen, gefaßte Pläne zu verwirklichen, schon lange vorliegende Entwürfe für den Wohnungsbau endlich auszuführen. Das so lange schon herrschende Wohnungselend nimmt — wenn auch erst ganz wenig — so doch immer schon für weiteste Schichten fühlbar ab. Wenn man aber nun einmal als Frau Zeuge vom Empor wachsen neuer Siedlungen draußen an der Peripherie der Stadt oder dem Erstehen neuer Mietskasernen innerhalb ihrer Straßen zeilen wird, dann drängt sich einem unwillkürlich die Frage auf, wird das, was dort in reger Bautätigkeit an menschlichen Be hausungen neu ersteht, aber auch allen Anforderungen der Hygiene, wie üer Bequemlichkeit entsprechen, di« die, um die Gesundheit ihrer Lieben besorgte, mit Arbeit so stark überlastete Hausfrau von ihnen erwartet, oder besser verlangen müßte? Die Antwort ist rasch gegeben: „Nein, in der Mehrzahl wird immer noch nach Schema F gebaut, wenigstens, was die Mietskasernen betrifft, bei denen möglichste Raumausnützung bei Einheitlichkeit der Außenfront noch immer oberste Bedin gung der Anlage ist. Rolljalousien, Doppelfenster, Innenklosetts mit Wasserspülung, Gas- und elektrische Leitungen, sind an ihnen ja schon „Komfort" genug, um sie „besseren Kreisen" als neues Heim erstrebensivert zu machen. Alles andere ist „vor läufig" unangebrachter Ueberfluß, wie kürzlich in der Stadtver ordnetensitzung einer mitteldeutschen Großstadt geäußert wurde. In der Anlage der Siedlungshäuser ist insofern schon ein erfreulicher Wandel eingetreten, als sich in ihnen vielfach der Küchenofenanlage ein Geschirrspülapparat mit Warm- wasserzu- und --abfluß beigesellte. Von der Küche aus, die Kel ler- und Vorratsräume leicht zugänglich sind, die praktische Zen tralheizung mit einer neuen Wärmedrosselungs-An- läge versehen ist. um einzelne Räume rascher beheizen, andere völlig von der Erwärmung ausschliehen zu können und eigen artige Abfall-Sammelbecken mit Spülanlage, jedes Aufkommen schlechter Gerüche in und um das Heim ausschließen. Daß dieses räumlich noch sehr klein ist, tut dem hygienisch und sittlich einwandfreien Wohnen der Besitzer oder Mieter keinen Abbruch, wenn sie sich sonst danach verhalten, denn es sind doch immer genügend Gelasse darin vorhanden, um die Familie, ge trennt nach den Geschlechtern, Hausen zu lassen. Der Siedlungsgedanke, so unendlich segensreich er ist und im Interesse der Volksgesundheit begrüßt werden muß, kann aber in der Nähe der Großstädte immer nur in beschränktem Maße verwirklicht werden. Der Bau von Mietshäusern wird zunächst der Wohnungsnot am besten steuern können. Ihre zeitgemäße Anlage, Ausbau und Ausnutzung im Sinne weit gehender Berücksichtigung der Hygiene, wie im Hinblick auf die durchaus notwendige Entlastung der überbürdeten Hausfrau, müßte deshalb oberstes Gesetz beim Bau dieser Häuser sein. Wie es aussehen müßte? Nun, zunächst müßte das Bauen nach der „Fassade", gegenüber üer Anlage der Innenräume zu- rücktreten. Schlaf- und Wohnzimmer müßten der Sonne ungehindert Einlaß gewähren, Küchen- und Vorratsräume auf der sonnenlosen Seite eingebaut werden. Di« „Wohnküche", eine zur Zeit der Kohlennot eingerichteter „Zwit ter", dürfte aus hygienischen, wie kulturellen Gründen im reformierten Heim des Mietshauses nicht mehr vorhanden sein, während sie im Siedlungshause, zu ebener Erde gelegen, mit dem raschen Austritt zum Küchenbalkon und Garten, noch am Platze ist. Die Küche des Mietshauses könnte in ihrem Ausmaß, der amerikanischen ähnlich, zugunsten anderer wichtiger Räume, so beengt werden, daß die Hausfrau, von der Mitte derselben aus, tatsächlich mit ausgestreckter Hand alles erreichen könnte, was ringsum eingebaute Schränke und Regale an not wendigen Küchengerätschaften bergen. Ein Kühl- und Speiseschrank, ständig vom Leitungswasser umspült, Asche- und Ab fall schloß mit staub- und geruchsicherem Verschluß, wie ein Kohlenaufzug am Küchenbalkon, auf dem alle schmutzigen Küchenarbeiten verrichtet werden könnten, wären weitere, arbeitserleichternde und die Hausfrau entlastende Annehmlichkeiten der Mietshauswohnung. Die Etagen heizung, bequem mit Schlaf- und Badezimmer-Wasserver sorgung versehen, und von der Küche aus zu bewirken, würde die einzelne Familie völlig unabhängig von den anderen im Hause machen und Meinungsverschiedenheiten über den ge wünschten Wärmegrad zwischen Mieter und Vermieter verhüten. Die Waschküche, mit abschließendem, offenem und geschlossenem Trockenboden auf dem Dache, ebenfalls mit dem Aufzug des Küchenbalkons verbunden, wäre eine weitere Entlastung für die einzelne Hausfrau, wie für alle Mitbewohner, zumal dann» wenn auch die notivendige Rolle zum Glätten der Wäsche hier gleich vorl)anden wäre. Schließlich müßten als arbeitssparende Einrichtung bei der Ausgestaltung der Innenräume: die obere Fensterlüftung, fugenloser Fußbodcnbelag sLinoleum- und Stein holzfußböden, swo letztere angebracht sind), abgerundete Ecken und Scheuerleisten und verstellbare Fensterbretter zum Zurück schlagen mit den aufgestellten Blumen beim notwendigen Oeff- nen der Fenster, vorgesehen werden, damit das neuerbaute Heim sowohl den Forderungen der Wohnungshygiene wie der -Kultur, entsprächen. Sollte sich trotz unserer Armut nicht doch eine große In teressengemeinschaft finden, die entsprechende Wettbewerbe zum Schaffen des reformierten Wohnhauses, der zeitsparendsten und bequemsten Heimbauanlage prämierte? Wir sind überzeugt, daß unsere deutschen Architektinnen sicher manches Vorzügliche bie- ren würden, nur müßten tüchtige, erfahrene und sozial empfin dende Frauen unter den Preisrichterinnen vertreten sein, di« das herrschende Wohnungselend in seinen schlimmsten Auswir kungen hinsichtlich der Derivahrlosung der Jugend, Säuglings sterblichkeit, Ausbreitung der Volksseuche, der Tuberkulose, u. ä. m. von Grund aus kennen lernten. Praktische Winke Häusliche Obstsektbereitung. Zur häuslichen Obstsektbereitung eignen sich am besten süße, saftreiche Birnen. Sie werden nebst den Schalen auf einem Reibeeisen zerrieben und der davon entstandene Brei ausgepretzt. Man füllt den Saft in ein dazu bestimmtes Füß chen, bei kleineren Portionen auch bloß in eine gläserne Flasche, verwahrt, die Oeffnung von beiden ganz leicht, indem man ein Stückchen Leinwand darauf deckt, und läßt nun alles ruhig stehen. Nach dem Zeitraum von zwei bis drei Tagen beginnt im Safte eine sehr lebhafte Gärung, es wirft sich eine bedeutende Menge Schaum an seine Oberfläche und es drängt sich Hefe zur Oeffnung des Gefäßes heraus. Wenn jene Erfolge Nachlasse-, welches man schon daran erkennt, datz der Schaum sich legt mid alles in Ruhe kommt, so füllt man das Füßchen oder die Flasche mit einer anderen Portion des gegorenen Saftes vollkommen an, verschließt nun die Oeffnung so fest wie möglich und läßt das Ganze in einem Kühlen Keller vier bis sechs Wochen lang ruhig liegen. Man bohrt hierauf vier Zoll über dem Boden des Fasses einen Hahn ein und zieht die Flüssigkeit, welche sich nun voll- kommen geklärt hat, auf stark« Weinflaschen ab. verstopft diese sehr gut, bindet die Stöpsel mit Draht fest und verpicht sie. Die Flaschen enthalten jetzt einen sehr angenehmen, kräftigen, stark moussierenden Wein, der vom Champagnerwein schwer zu unter scheiden ist. Von einem Scheffel guter, saftreicher Birnen gewinnt man im Durchschnitt 24 Liter frisch gepreßten Saft, und daraus er hält man 20—25 Flaschen fertigen Wein. Setzt man zu drei Teilen Dirnen einen Teil zerquetschte Himbeeren und behandelt den Saft wie vorher, so gewinnt man einen Oil de Ierdry von einem überaus angenehmen und feinen Geschmack. Man begreift leicht, daß Personen, die auf dem Lande wohnen, diesen Obstsekt ungemein wohlfeil Herstellen können. Will man übrigens den Wein in dem Faste vollkommen aus gären und solchen ein Jahr lang liegen lassen, um selbigem die mussierende Eigenschaft zu entziehen, so geht derselbe in die Be- schafsenheit eines guten trinkbaren, nicht mussierenden Weins über. Gefahren des Milchfilters. Die Hauptursache für die Ver unreinigung der Milch liegt, wie wir einem Hinweis im „Te- sundheitslehrer" entnehmen, in der nachlästigen Behandlung derselben von seiten der Lieferanten. Gerade das Filter, von dem die Laien oft glauben, daß es eine gute Schußmahregel gegen die Verunreinigung der Milch bilde, entfernt nur die groben, mit bloßem Auge wahrnehmbaren Unreinigkeiten, aber indirekt bildet es ein Mittel, um eine ungezählte Schar von Bazillen mit in die Milch gleiten zu lassen. Folgender Versuch beweist dies: Der Milchertrag von drei Kühen wurde in ver schlossene. sterilisierte Gefäße gefüllt und hierauf in einem sterilisierten Milchfatz gemischt. Ein Teil dieser Milch wurde durch ein gewöhnliches sauberes, aber nicht sterilisiertes Filter, wie es auf den Gutshöfen in Gebrauch ist. geseiht, während der nicht filtrierte Rest in dem sterilisierten Milchfaß verblieb. Die Milch wurde nach der Stadt gefahren und 23 Stunden später mit folgenden Resultaten analysiert: Die nicht filtrierte Milch enthielt je Kubikzentimeter 800 Bazillen, während die filtriert« Milch 230 Millionen Bazillen enthielt! Die nicht filtrierte Milch hielt sich SO Stunden tadellos frisch, während die filtrierte Milch schon nach 14 Stunden sauer wurde. Bakterienfreie Einmachgläser sind für die Haltbarkeit der Konserven bekanntlich eine unerläßliche Bedingung. Es genügt also nicht, die Gläser mit Soda sorgsam auszuwaschen und zu spülen, sondern es empfiehlt sich sehr, die Gläser vor dem Ein füllen der Früchte noch in der oberen Ofenröhre trocken zu er hitzen. Auf Steine oder eine Schicht eingeschaufelten Sand ge- stellt, kann das geschehen, ohne daß sie zerspringen. Die „Welt der Frau" erscheint unter Mitwirkung deS Katholischen Deutschen Frauenbünde». s ,o vsaer krelle MLßig Nouserenrair