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Sächsische Volkszeitung : 23.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192408235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240823
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-23
-
Monat
1924-08
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.08.1924
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Dounabcnd, den 23. August 1924 Dresden LS Jahre Slratzenbahn Dresden — Kötzschen- broda Heute vollenden sich 25 Jahre, seit ein langgehegter Wunsch der Veivohnerschast der Lötznitzortschaften auf eine Straßenbahn- verbindung mit Dresden in Erfüllung ging. Am 21. August 1899 wurde die Strecke Mickten—Weihes Rotz der neuen Strahenbahn eingeweiht, worauf am 12. Oktober 1899 die Einweihung der Strecke Weihes Rotz—Kötzschenbroda folgte. Die Bahn wurde vom Staate mit einem Kostenaufivande von 1150 000 Mark ge baut. Einen Teil der Kosten der Strahenerweiterung muhten die Gemeinden übernehmen. Betrieb und Unterhaltung der Bahn wurden der „Dresdner Strahenbahn" übertragen. — In diese Zeit siel auch der Bau der elektrischen Strahenbahnen auf dem anderen Elbufer und der Bau der Linie nach Hainsberg, die ebenfalls vom Staate ausgeführt wurde. Damit trat die sächsische Staatsbahngolitik in ein neues Stadium, indem sie sich ein bisher ausschliehlich der Privatindustrie überlassenes Gebiet zu eigen machte. Die Strahenbahn Mickten—Kötzschenbroda hat bekanntlich dann im Laufe der Jahre noch weiteren Ausbau bis nach Zihsche- wig gefunden. Sie ist für die Lößnitzortsck/aften erwarteterweise ein außerordentlich wichtiges Verkehrsmittel geworden, weshalb der 21. August für diese ein Gedenktag von erheblicher verkehrs- wirtschastlicher Bedeutung ist. Mohnungsmarkl Auf dem Wohnungßmarkt besteht nach wie vor ein außerordentlicher Mangel an brauchbaren Famttienwohnuugen, während unter dem Einfluh der erhöhten Mieten ein verhältnis mäßig reichliches Angebot an möblierten Untermieträumen zu beobachten ist. ES wurden in den Monaten Juli und Juni 753 (74t) Anträge auf Zuweisung einer Wohnung gestellt. In der gleichen Zeit wurden neben 216 (313) Tauichgenehmigungen ins gesamt 390 (421) Wohnungen vergeben und bezogen. Die Zahl der Antragsteller, deren Antrag »och nicht ent sprochen werden konnte, stieg in den Monate-., Juni und Juli von 34 244 auf 84 686, Davon haben 10 651 eine eigene selbständig« Wohnung, 17 935 keine solche und zwar 11 693 Dresdner Ein wohner und 6242 Zugezogene und Auswärtige. Die Zahl dcr Dordringliche» betrug Ende Juli 9460. Davon sind 1163 als gang besonders dringend („unterzubringen" im Sinne der Nichtlinien vom 81. 5. 24) anzusehen. Das Räumungs-Verfahren wegen Schwarzbezugs wurde in den Berichtsmonaten in 67 (31) Fällen durchgeführt. Durch Bautätigkeit war für den Wohnungsmarkt im Monat Mai 1924 ein Zugang von 28 Dauerwohnungen mit zusammen 100 Wohnräumen und 28 Küchen zu verzeichnen. : Vom katholischen Begräbnlsbnnd wird »ns geschrieben: Um Irrtümer zu vermeiden, sei bekanntgegeben, daß der katho- lische Begräbnisbund St. Benno kein Erwerbsunternehmen ist, sondern ein Werk der gegenseitigen Hilfe, bei dem alle Hilfs kräfte ehrenamtlich wirken, also keinerlei Bezahlung erfolgt. Es gibt auch keine Wartezeit. .dem Mitglied ist sofort nach Eintritt das Begräbnis voll wganz gesichert. Wenn andere Dersicherungsvereine gegen Gehalt und Provision Vertreter an stellen und dann schreiben, daß sie kein Erwerbsverein sind, könnte das zu Irreführungen beitragen. Katholiken von Dres den meldet euch bei der zuständigen Gemeinde oder bei dem Vorsitzenden H. Ackermann, Dresdcn-A., Dürerplatz 21. : Dresdner Richtzahlcn. Die Dresdner Nichtzahlen der Lebenshaltungskosten berechnen sich nach dem Preisstand« vom 20. August auf das l109milliardensache der Vorkriegszeit 1913/14 --- I), daS sind 0,8 vom Hundert weniger, als in der Vor woche, wo das 1112milliardenfache erreicht wurde. Ohne Ein- rcchnung der Bekleidungskosten ist die Nichtzahl seit der Vorwoche vom 1059milliardensachen auf daS 1057milliardenfache oder um 2 vom Hundert gesunken. : Die Fälschung sächsischer Goldschuldvcrschreibungen. An gesichts der Beunruhigung, die weite Kreise des Publik uns er faßt hat, weisen wir nochmals darauf hin, daß bisl>er nur Fäl schungen von den 10- und 20-Mark-Schuldverschreibuogcn, nicht dagegen von den kleineren Stücken der sächsischen Goldschuld- verschreibungen beobachtet worden sind. : Herbstprüfung der Landwirtschaftslehrlinge. Wie in, Vor jahre, werben auch in diesem Jahre im September Prüfungen von Lanvwirtschaftslehrlingcn abgehalien werden, die den jungen Leuten Gelegenheit geben sollen, einen Befähigungsnachweis ab zulegen. An der Prüfung kann jeder unbescholtene junge Land wirt nach beendeter ordnungsmäßiger Lehrzeit von mindestens zwei Jahren mit Einwilligung des Lehrherrn teilnehme». Die Anmeldung der Prüflinge ist bis zum 13. September an den Landeskulturrat ln Dresden, Sidonicnstraße 14, zu richten. — Eine ebensolche Prüfung unter denselben Bedingungen findet für weibliche Lanowirtschastslehrlinge Ende Oktober statt. An meldungen bis 1. Oktober an obige Adresse. : Beratung ln Angelegenheiten der Jugendlichen. Bei dem Unterzeichneten Iugendamte Landhausstraße 7, 2. Geschoß, Zimmer 30, ist ein« Beratungs- und Auskunftsstelle für alle die Iugendwohlsahrt betreffenden Angelegenheiten errichtet wor den. Jugendlichen, Erziehungsberechtigten und gesetzlichen Ver tretern wird dort jederzeit Rat und Auskunft erteilt. Geöffnet: iverktags 8 bis 1 Uhr. t: Wettinbundesschleßen. Für di« Ausrichtung des dieses Jahr ausgefallenen Wettinbundesschleßen haben sich sür 1925 die Gesellschaften zu Schneeberg und zu Dresden beworben. Für das übernächste Bundcsfchiehen tritt Bautzen als Briverber auf. Die Entscheidung soll in der Hauptversammlung vom 23. dieses Monats fallen. : Städtische Bücherei und Lesehalle. Am Montag beginnt die nunmehr im 1. Obergeschoß des Stadthauses Wilder-Mann- Straße 5 vereinigte Ausgabestelle der Städtischen Bücherei sür Trachau und Pieschen wieder ihre Ausleihetätigkeit. Die veffnungszeiten sind Montag, Mittwoch, Freitag nachmittags von K5 bis 147 Uhr. Die Ausgabestelle Loschwitz, die jetzt im Hause Grundstraße 3 untergebracht ist, entleiht an jedem Freitag von 6 bis 7 Uhr. : Zur ArbettSzcit in den Backereien. Am 13. August fand im Keglerhaus in Dressen eine vom B»no der Bäcker- und Konditor- Gesellen Teutschlanos einbcruseue, von über 300 Gesellen besuchte Versammlung der Kleinbetriebe statt, die sich mit der Frage Fünf- oder Secksuhranfang befaßte. Teile der Meisterschaft haben seit Monaten die Forderung an die Innung gestellt, die Geneh migung für den Fünfuhransang zu beantragen. Die Gesellcnschist und große Teile der Meisterschaft sino sich darüber klar, daß bei einer Genehmigung dieser Forderung die Nachtarbeit wieder kom men muß, Tie Versammlung nahm nach Bortrag des Buuves- serretärs M. Pctzolo eine Entschließung an, die sich gegen den Fünsuhrbeginn ausipricht. : Dr. Dehne verzichtet auf Wartegeld. Die Nachrichtenstelle in der StaatSkanzlei teilt mit: Der in Nr. 192 der Dresdner VolkSzeitung vom 18. August d. I. abgedruckte Artikel: „Die unhaltbare Person alpolitik" enthält über daS Aus scheiden des Herrn Ministerialdirektors Dr. Dehne aus dem Staatsdienste Angaben, die der Berichtigung bedürfen. Ei» Warte geldsatz ist für Herrn Ministerialdirektor Dr. Dehne noch nicht festgesetzt worden. Wartegeld konnte an ihn noch gar nicht auS- gczahlt werden. Herr Ministerialdirektor Dr. Dehne hat jedoch bereits die Erklärung abgegeben, daß er auf die Auszahlung des Wartegeldes unter den gegenwärtigen Verhältnissen verzichtet. Er hat diese Erklärung abgegeben, obwohl die ihm zur Zeit zu stehenden Bezüge au» seiner Stellung als Vorstandsmitglied der Sächsischen Bank weit hinter dem in dem Artikel angegebenen Satze zurnckbleiben. : SüiiglingSpflcgelkhrgang. Am Montag 4 Uhr beginnt lin Deutschen Hygienemusenm, Zirkusstraße 38/10, wieder ein Lehrgang über Säuglingspflege für Frauen und Mädchen, abge halten von Frau Funke-Peißker. Tauer: achtmal zwei Stunden; Teilnehmergebühr 10 Mark. Meldungen werden bis zum Be ginn des Kurses angenommen. : Anerkennung für einen Lebensretter. Die KreiShanptmaun- schast spricht dem Polizeiwachtmeister Walter Kern von der LandeSpolizei für die um 19. Juni d. I. unter eigener Lebens gefahr a-usgeführte Errettung einer Frau aus der Gefahr des Ertrinkens in der Elbe in Stadtflur Dresden össentsiche Anerken- nuiH aus. : Warnung vor Schwindlern. Ter 3l Jahre alte Musiker Erich Schals ans Dresden prellte Abzahlungsgeschäfie dadurch, daß er Kleidungsstücke auf Abzahlung entnahm, einen geringen Betrag anzahlte und sich dann nicht wieder sehen ließ. Ferner ist in hiesiger Stadt ein angeblicher Polizeiarzt Prof. Tr. med, Bergmann als Dieb ausgetreten. Er sieht sich Zimmer, die zu ver mieten sind, an und stiehlt bet der Besichtigung, was ihm nnler die Hände kommt. — Weiter wird von einem „Verein zur Förde rung des Wohnungsbaues e. B." in Stuttgart gewarnt Diewr Verein sucht durch ein in die Form eines Wettbewerbes ge kleidete? Preisausschreiben Mitglieder zu werben. Tos AnSschrei- ben enthält den Hinweis, daß cs sich um ein gemeinnütziges Uut'r- nehmen mit behördlicher Unterstützung handelt. Die eingeleitere Untersuchung hat jedoch ergeben, daß es ein Schwindelnntcrnehineii ist. Ter Leiter war bisher ein 42 Jahre alter Architekt Gustav Mez aus Mannheim. — Wechselgeldbetrüger sind in oen letzte» Tagen in mehreren hiesigen Geschäften aufgetreten. Sie kaufen eine Kleinigkeit, bezahlen mit einem 50-Rentenmark- ooer einem 50-Billio::e»-Schein nno verwickeln dann die Verkäufer beim Wechseln des Geldes in ein Gespräch. Tabei verstehen sie s. in einem geeigneten Augenblick oen hingegebenen Geldschein samt dem heransgegcbenen Wechselgeld in ihren Besitz zu bringen. T-ie beiden Betrüger sind etwa 30 Jahre alt und sehr gut gekleidet. Beim Wiederauftretcn wird um Festhaltung und Benachrichtigung der Polizei gebeten. Leipzig ) Ein Anschlag auf die Leipziger Synagoge. Ans ihrem Nundgange in der Mitlernachlsslund« zum 18. August bemerkten zivei Polizeibeamte den Brand einer Eingangstür zur Synagoge des hiesigen Talmudvereins. Der erst im Entstehen begriffene Brand konnte von den beiden Beamten schnell gelöscht werden. Die Täter haben zur Inbrandsetzung drei mit Petroleum gestillte Flaschen benützt. ) Bon einem Einbrecher schwer verletzt. Vor einigen Tagen versuchten Spitzbuben nachls in den Schuppen eines Grund stückes in der Lütznerstraße in Lindenau, in dem Schweine un- tergebracht ivaren. einznbrechen. Eine heimkehrende Bewohne rin des Grundstückes hörte vom Hausflur aus im Hofe verdäch tige Geräusche und machte schnell einen Stratzenpassaurcn darauf aufmerksam. Dieser ging beherzt in den Hof und sah auf einem der Schuppen einen Mann stehe». Als der Verfolger ebeufallc- auf das Dach des Schuppens geklettert war, und den E'ndring- ling fassen wollte, erhielt er von diesem mit einem Gegcnstonde einen heftigen Schlag auf den Kopf, so daß er besinnungslos zu- sammenbruch. Als er später wieder zu sich Kain, war der Ein brecher verschwunden. ) Ei» schwerer Unglücksfall ereignete sich in der Hospital- straße bei den Slraßeuausbesseningsarbeiien. Ein Arbeiter, der einen Kübel mit heißem Teer trug, kam zu Fall und verbrühte sich die Füße. Lündcsschttlbeirül und chrisiliche Eliernschasl Dresden, 22. August. Dem Ministerium für Volksbildung und dem Landtage ist folgende Entschließung zngegangen: „Die christ- l'ichc Elternschaft soroert die Einrichtung eines Lanoes- elternrates als Organ der Elternschaft Sachiens. Die Hin zuziehung auch von Vertretern der Elternschaft in dem beabsichtigten Landesschulbeirat bildet keine genügende Vertretung der Eltern- schast. Wenn neben dem Lnndeseltcrnrat noch ein LandeSschnibeirat als Vertretung aller am Sclmlleben beteiligten Kreise eingerichtet werden soll, so ist es erforderlich, daß dieser in der Weise zusam- meiigesetzi wird, daß l. die Elternschaft der Volksschulen, 2. die Elternschaft und Arbeitgeberschast der Berufsschulen, 3. die Eltern schaft der höheren Volksschulen, 4. die Lehrerschaft der Volks schulen, 5. die Lehrerschaft der Berufsschulen» 6. die Lehrerschaft der höheren Schulen je als besondere in sich geschlossene Gruppen im LandeSschnibeirat Vertretung finden. Jeder Gruppe ist die Bearbeitung der sie betreffenden Schnlsragen ausschließlich zu- znweisen. Der gesamte Landesschulbeirat behandelt nur all gemeine Fragen. Für die Wahlen in den Landesschulbeirat hat Berhältnislisteuwablrecht zu gelten. Tie Vertreter der Ellernschast sind von den Eltcrnräteu zu wählen. Thealer und Musik Schauspielhaus. Schillers -„Don Carlos" ist ein Aus schnitt aus dem düsteren Spanien Philipps II. DaS ist eine un umstößliche Tatsache. Ter Kampf des Vaters gegen den Sohn nno Kampf des Sohnes gegen den Vater. Zwar nicht mit Kricgswaffeu, aber mit desto gefährlicheren Hofintrigen. Auf diesen düsteren Hintergrund stellt sich die neue, durch Adolf Mahnke und Georg Brandt geschaffene Inszenierung ein. Eine sehr praktische Lösung des Bühnenbildes. Mit äußerst wenig Mitteln. Ein schmaler Längsausschnitt im Hintergründe genügt, um wechselvolle Bilder zu erreichen: Andicnzsaal, Emp fangszimmer, Vorzimmer, Boudoir, Gcfäiignisraum usw. Ans diese Weise gehen, die Verwandlungen sehr schnell vor sich Allerdings aus Kosten einer ziemlichen Nüchternheit. Bei einige» Bttdern ist daS noch erträglich. Aber das Zimmer der Eboli, welches einer sinnlichen Wärme bedarf, bekommt dadurch eine ungemütliche Kälte. Durchweg hat man das Gefühl bei dieser Bühncnausgestal- tung, sich eher zwischen Gefängnismaucrn zu befinden als in einem königlichen Palaste. Auch die fahle Beleuchtung erhöht diesen Eindruck. Man muß sich mit Gewalt zu dem Gedanken zwingen, daß die Handlung in dem sonnigen Spanien spielt. Immer glaubt man am Nordkap zu sein, wo an düsteren Tagen dm Sonne mit ihren: Hellen Scheine geizt. Und wie düster ist der königliche Park in Aranjuez! Man weiß wirklich nicht, ist Sonnen« schein oder liegt der Park im bleichen Mvndglanz. Mit der Länge der Zeit schmerzen die Augen von diesem fahlen Lichte. T-o. tuen auch der blutrote Stuhl und die blutrote Tischdecke im Arbeits zimmer beS Königs kein erlösendes Wunder. Sie weisen höchstens mit erschreckender Deutlichkeit aus den blutgedrängten Herrscherweg des spanischen Königs hin. (Was ja wohl auch Absicht der neuen In szenierung ist.) Also: Einfachheit und Einheitlichkeit des Bühnen bildes sind in geschlossenster Weise erreicht, aber auf Kosten des Schönheiisgcsühles und unter Ausschaltung jcdlveder Farben- harmonie. . . . Einige Neubesetzungen noch nebenbei, oa ist die herbe, stille Größe Antonie Dietrichs als .Königin. Eine Dulderin von rührender Weiblichkeit. Alice Verden bringt Liebreiz und dramatische Steigerung als Eboli in die Handlung, und der finstere, eisige Alba hat auch in Bruno Derart', einen vollwertigen Vertreter. Mit Lothar Mehnert, Willy Klein vieh egg, Friedrich Lin du er und der übrigen bekannten Besetzung steht die Schtllersche Handlung vollständig im Border- Nr. 195. Geste 7 Vereinsveranstalkungen Köntgshain bei Kloster St. Mariental. Sonntag, 31. Augns? dritter Bezirkstag der Marian.-Iungsrauen-Kongregatio^ und Vereine der deutschen Südlausitz. Erscheinen Ehren pflicht! Dresden-Neustadt. Bolksoereln für das katholische Deutschland. Dienstag, 2. September, großes Sommersest im Linckeschen Bad. Dresden. Dramatischer Klub „Teutonia". 80 Stiftungsfest am 13. und 14. September !m Gesellenhaus. Lobau i. Sa. Katholischer Gescllenvercin. Fahnenweihe, Sonn tag. den 11. September. Die lieben Brudervereine herzlich willkommen. (Siche Inserate!) Vergehen ohne Sir^soersolgung Dresden, 2t. August. DnS sächsische Justizministerium und daS Ministerium des Innern haben gemeinsam folgende Ver ordnung erlasse::: „Nach tz 13 Sirafprozcßordnung Pinn bei einem Ver geben, bei dem die Schuld des Täters gering ist und die Folgen der Tat unbedeutend sine, die Strasauwaltschost mit Zustimmung des- Amtsrichters von der Erhebung der öffeitt- l ckei: Anklage cibschen. Bei allen :-:öol ck-cn cise nnler diese Vorschrift fallenden Vergeben sind ersckö'.'ftude polizeiliche Ermilt- lungen zunächst nicht vorzunehmea. Die Polizeibehörde hat viel mehr den Fall nur so weit z» klären, als es zur Prüfung ersor. terüch ist ob die Voraussetzungcu des ß 153 Strafprozcßvcrord- i nng vorliegen und die Sack: sodann mit ihrer Stellungnahme an die Siaaisanwaltschast abzugeben, die ihrerseits darüber be findet, ob von der Erhebung der öffenetlicken Anklage Abstand zu nehmen oder die Polizei mit der Anstellung weiterer Ermittlungen zu beauftragen ist. Für die Strafverfolgung gering fügiger llcbertretungen ist zu beachten, daß di- Vor sch ritt deS ß 153 Absatz I Strafprozeßordn-ung auch für die Polizeibehörden Bedeutung hat und dann unter den Voraussetzungen des § 153 Absatz 1 eine Strafverfolgung nickt eintreten darf, anders als bei Vergehen, bei denen es dem Ermessen der Staaisanwaltschast über lassen ist, ob sie eiuschreften will. Lieq.-n die Voraussetzungen des 168 Absatz 1 Ctrasverordnung vor. so ist demnack von dem Erlaß einer polizeilichen Strafverfolgung oder der Fells-tzung einer Strafe im abgekürzten Strafverfahren (Unterwerfnngc-ver. fahren) abznsehen". Weiter bat daS Justizministerium eine Verordnung erlassen, daß die Ermächüanng zur Zubilligung des bedingten Aufschubes nur unter der Voraussetzung erteilt wird, daß die festgesetzten Strafen in Gefängnis oder Festungsbast bis zu einem Jabre, Arrest-, Haft oder in Geldstrafe bestehen, für die Gefängnis bis zu einem Jahre oder Haft als Hilfsstrafe eingesetzt ist. <) Auerbach i. B., 22. August. Die kostenlose Totenbestot» tung Hoven im Bezirke der Amtshauptmann schaff Auerbach i. V. von 61 Landgemeinden nachstehende Orte eingeführt: Nebesorün, Brunndöbra. Untersachscnberg, Gcorgenihal, Rautenkranz. .Ham merbrücke. Tannenbcrgstal. Wrtzelsgrün. Elleseld. Schreiers- griin, Wüdcnau, Altmannsgrüu, Bettenhäuser, Gospersgrün, Herlasgrün. Limbach. Psaffcngrün, Plohn, Neumtengrün, Trieb, Wcrnesgrün, Obcrsachsenberg und Harrmannsgrün. () Borna. 22. August. (Wasserschäden.» Infolge der wolkenbruchariigen Niederschläge in der vergangenen Woche ist auch über die in der Elsteraue gelegenen Gemeinden der Amts- lzauplmannschast Borna eine Hochmasserkatnstrophe hcreinge- brochen. wie sic bisher noch nicht erlebt worden ist. Besonders schwer sind die Gemeinden Kleinpriesligk und Auligk beirossen worden. In den nächsten Tagen wird eine von der Amtshaupt- mannschaft Borna einbcruseue Kommission von Sachverständigen die verursachten Schäden im einzelne» in Augenschein nehmen. () Bautzen, 22. August. (Tie Brherbrrgungssbeiier.) DaS Siaolverm-dnetenkvllcgiuiu lehnte einen Antrag der Veceiniguug der Gastwirte aus Aufhebung der Vehcrbungsücuer ab, nahm aber einen kommunistischen Antrag an, für eine Uebernachtnng bis zum Preise von 2 Mark keine Frenidensteucr zu erheben. Die Hotelbesitzer haben daraushin ab 15. August für jede Uebek- nacbtnng den Einheitspreis von 2 Mark eingeführt, und dadurch die von ihnen geforderte Aushebung der BeherbungSsteuer er reicht. - <) Bautzen. 22. August. (Ausstellung.) Pom 13. bis 17. Sepiember findet hier unter dem Ehrenvorsitz des Ober bürgermeisters Niedner eine Ausstellung Hausfrauen- und Ge werbefleiß 1921 statt. () Freital, 22. August. (Von einem Auto überfahren.) Bon einen: Personenauto, das in: Stadtteil Deuben am „Eächsisäwn Wolf" in die Poisenialstraße einbiegen wollte, wurde ein 25- jühriges Mädchen überfahren und schwer verletzt. Wem die Schuld au den: Uufall beizumessen ist, konnte noch nicht scstge- steilt werden. Glauchau, 22. August. (Eine Prügelet aus dem Schützcn- platze.) Am Montagabend geriet ein hiesiger Wirt im Hippo drom mit dem Stallmeister in Streit, in dessen Verlauf rr ein Dierglas in die Arena warf, wodurch ein Pserd verletzt wurde. Die Siallburschen fielen nun über den Schankwirt her und gründe, frei von störender Szenerie. Das Gute hat die neue Ausgestaltung. Uno das soll :hr nicht streitig gemacht werden. -lst- Skandal im Staatlichen Schauspielhaus. Trotz oer ein« mittigen mehr oder minder scharfen Ablehnung von Bronnens- Schauspiel „Anarchie in Sillian" durch die Kritik ist das Stück von der Spielleitung weiter auf den Spielplan gesetzt worden. Bei der 'Ausführung am Mittwochabend, kam es demnach auch rn einer scharfen Ablehnung durch die Besucher, die teilweise unter Protestrnfei: da? Theater verließen, teilweise das Spiel mit lautem Lachen, Zurufen nsw. begleiteten. Von der D-irektionslog« wurden wiederholt Rnheruse taut. Am Schlüsse spendeten junge Leute ostentativen Beifall, der der Spielleitung den bei der An« nähme des Stückes bewiesenen „guten" Geschmack bestätigt haben wird. " JahreSschau Deutscher Arbeit Dresden. Der bekannte tollkühne Springer Ehliff-Ae ros ist in der Zeit von: 23. bis 31. August täglich sür zivei Gastspiele gewonnen und wird in dieser Zeit nachmittags 6 Uhr und abends ftzIO Uhr anstreren. Zu diesem Zwecke wurde aus dem Kandelaberplatze der Aus stellung ein hohes Gerüst errichtet. Ter Nbsprnng ersolgl von einen: Sprungbrett, oas in 24 Meter .Höhe an einer' schwankenden Stange befestigt ist. Dann beginnt die erste schräge Bahn, nach einen: Lnslzwischenraum die zweite horizontale, nach einem wei teren Zwischenraum gelangt oer Artist mit einer zierliche» Pi rouette auf die dritte Bahn und wird dann unten ansgefangen. Der Sprung wnroe allgemein in der Presse als eine sporlliche Höchstleistung bezeichnet. Im September 1922 trat Esisf-AervS zum ersten Male in der Oefsentlichkeit, und zwar in: ZjrknS Dusch in Berlin, auf, wo er anoerthalb Monate laug unter großer sportlicher Begeisterung oes Publikums sein tollkühnes Wagnis aussührte. Clifs-Aeros verspricht nicht zuviel. Er ist ein Meister seine? Faches und dürfte in seinen Leistungen nicht so leicht von einem zweiten erreicht werden. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß ein besonderes Eintrittsgeld für diese Veranstaltung nickt erhoben wird. 1 Sarrasani. Kino. Ab 22. bis 28. August läuft im Sarra- sam-Kino oer Japan-Film „T-er Tod der tausend Oualeu", der die vorjährigen furchtbaren Erdbeben jum Gegenstand hat. Außer dem «tust über die Leinwand «ine alünzende For-Grotcska.
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