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Sucher und Sie LönSer Besuch beim preußischen MinlslerprSsidenken — Ablehnung in Bayern -IStter». bei denen man das vor weingrn Monaren nicyr g«. wöhnt war, den Sah lesen: „Föderalisten sind wir doch schließ lich alle", oder den Versuch eines Einheitsstaates etwa nach sran- »öfischem Präfektursystem als „eine furchtbare Gefahr für das deutsche Volk und seine mühsam errungene Einheit" bezeichnet finden. Insofern dürsten wir also zur Einigkeit elangt sein. Worüber die Meinungen bei uns noch ge- liirt werden müssen, das ist die Frage, wie ein richtiger Föderativstaat auszusehen hat. Ich meinerseits bin der Mei nung. Lau dies vor den nächsten Wahlen zu erreichen sein dürste, vorausgesetzt, daß der bekannte Neunerausschuß etwas schneller arbeitet als bisher, worauf ich persönlich von Anfana an dinzu- wirken bemüht gewesen bin. Ser Fall Tresüow in der öerusungs- Instanz Der Vcleidigungsprozeß des Rittergutsbesitzers von Tresckow gegen Major Vadicke, den Vorsitzenden der Großgrund- besitzerversammlung des Kreises Königsberg in der Neumark, kam heute vor der Strafkammer des Landgerichts I unter Vor sitz des Direktors Paulus erneut zur Verhandlung. Es handelt sich bekanntlich bei diesem Prozeß um den Vorwurf des schweren Dcrtiaucilsdruches und der Schädigung wichtiger nationaler Interessen, den Major Badickc seinem Etandesgenosscn von Tresckow durch Veröffentlichung in der „Deutschen Zeitung" ge macht hat. Im Januar 1926 hatten in den Kreisen der Kroß- gruntbesitzer des Kreises Königsberg vertrauliche Besprechungen staitgesunden, betreffend die Ausstellung besonderer Formationen zu bestimmten Zwecken. Auch Hasso von Tresckow, der Komtur des Iungdeutschen Ordens ist, war ausgefordert worden, mit den Angehörigen des Iungdeutschen Ordens sich anzuschließen. Er hat dann von den vertraulichen Mitteilungen dem General leutnant von Salzenberg, der der Vertrauensmann des Iungdo beim Reichswehrministcrium ist. gesprochen, wie er es für seine Pflicht gehalten hat — Denn es war ihm gesagt worden, daß die Ausstellung der Formationen mit Einverständnis und aus Wunsch des Reichswchrministeriums ersolgcu sollte. Später find daun von Tresckow Mittciluiuzcn. die in der bckannien, so genannten Mahraunschen Denkschrift Ausnahme gefunden hatten in die Linkspresse gelangt. Die Großgrundbesitzer des Kreises Königsberg vermuteten in v. Tresckow den Urheber der Indiskretionen. Sic sprachen den gesellschaftliche» Boykott gegen ihn aus: das Ehrengericht einer Kasinagcscllschast und eines irüh.ren Husarenregimenis fäNte sein Verdikt gegen ihn »nd Major Vadicke schrieb den beleidigenden Brie? in der ..Deutschen Zeitung". In der ersten Instanz war Badickc wegen Beleidigung durch die Presse zu 500 Mark Geldstrafe, evtl. 10 Tag« Gefängnis verurteilt worden. Er hatte Berufung eingelegt. Zu der heu tigen Verhandlung waren außer zahlreichen Grundbesitzern aus dem Kreise Königsberg auch militärische Sachverständige ge laden und zwar von dem Beklagten der Oberst von Hammerstein, Chef des Stabes beim Reichswehrkommando Ul. und Major von Dredow vom Neichswehrministerium. denn der Beklagte will den Wahrheitsbeweis dafür erbringen, daß von Tresckow nicht nur einen Vertrauensbruch begangen, sondern auch wich tig« vaterländische Interessen preisgegcden und geschädigt hätte. Der gleichfalls geladene Reichsinnenininislcr von Keudcll. der damals Lantzrat des Kreises mar, hält sich auf telephonischen Ann'k bereit. Vergleicksoerhandlungen scheiterten zunächst. Dann bean tragte der Verteidiger Badickes den Ausschluß der Ocsfeiitlich- k-'i für die Dauer der Verhandlung. Bestimmungsgemäß er- rolgte schon die Begründung des Antrages unter Ausschluß der Oeffentlichkeit. An diese Begründung aber knüpften sich, wie «an erfährt, neue Vcrgleichsvcrhandlimgen, zu denen schließlich auch zwei militärische Sachverständige — Oberst von Hammer- stein von der einen, General von Salzenberg auf der anderen Seite — zugezogen wurden, vielleicht zur Hilssslelluiig bei einem Vergleich Die Verhandlungen hinter verschlossenen Türen dniiern stundenlang. klm ein llhr wurde bekannt, daß die Vergleichsvcrhand- lungen gescheitert sind, anscheinend, weil der Kläger von Tres ckow dem Text der aufgesetzten Vergleichsformel nicht zuzustim- mcn vermochte. X. In öffentlicher Sitzung wurde» sau» eine Reihe vo>. Zeugen vernommen, n. a. Major v. Hammer stein als Ver treter des Reickswehrministeriums, der die Behauptung be stritt, daß das Reichswehrministcriui» mit irgendwelche» poli tischen Vereinen Verbindungen nnterhallcn habe. Der be klagte Bad icke bestritt, daß in der Neumarß ein Groß- grunddesU.zcrvcrein bestehe, es sei lediglich ein freiwilliges Zu sammenarbeiten bei gewissen Gelegenheiten vorhanden. — In der am Abend anschließenden zweiten nichtöfsenilichen Sitzung wurden eine Reihe von Beweisantrnge» gestellt. Aus das Zeugnis des Reichsinncuministers v. Keude11 wurde ver zichtet. Auch die Plädoyers fanden unter Ausschluß der Oesentltchbeit statt. Das Urteil soll Dienstag nachmittag verkündet werden. Grnbenunglürk in Amerika Westfranksort (Illinois), 10. Januar. In einem Kohlen bergwerk der Industrial Coal Company ereignete sich in einer Tiefe von 129 Meter eine schwere Explosion. Von der 700 Mann starken Belegschaft konnte sich der größere Teil retten. 90 Arbeiter wurden jedoch durch Rauch und Kohlenstaub ab- gcschnitten. Man befürchtet, daß eine Anzahl von ihnen ge tötet oder verletzt worden ist. Die Explosion geschah in einer Entfernung von etiva einer Meile vom unteren Ende des Schachtes, kurz nachdem die Tagesschich! um 7.30 Uhr die Arbeit begonnen Halle. Man versucht, die Ventilation der Grube wieder in (stanz zu setzen, um die Lage der Verschüttete» zu erleichtern. Am Grnbeneingang warten etwa 1500 Per sonen, nicistcns Angehörige der Verschütteten, auf weitere Nachrichten. — Rach den letzten Feststellungen wurden zwei Arbeiter getötet. Die Verschütteten sind bis aus 24 befreit worden. ?sr Ehrendoktor N Gaklardo Bonn, 9. Januar. D-er argenlinifche Außenminister Dr. Gailardo traf gestern oormitlaz in Bonn ein. Ihm zu Ehren fand nm 11 Uhr eine schlichte Feier in der Universität statt. Der Dekan der philo sophische!. Fakultät, Prof. Dr. Konen, schilderte in seiner An sprache die Beziehungen der philosophischen Fakultät der Uni versität Bonn zu Argentinien, die trotz schwerster Zeit immer (elendig geblielxn seien. Er überreichte hieraus die Urkunde, in der der argentinische Außenminister zum Doktor der Philosophie b. c. ernannt wird. In der Urkunde ist ausgeführt, daß ihm der Titel in Anerken nung der Verdienst« verliehen werde, die er sich als Forscher und Gelehrter um die gesamte Wissenschaft erworben habe, so- «i« für sein« verständnisvoll« Förderung freinder Beziehungen zu Deutschland Berlin, 10. Januar. Der Vorsitzende des neuen Bundes zur Erneuerung des Reiches Dr. Luther hat gestern dein Ministerpräsidenten Braun einen Besuch gemacht, um den Chef der preußischen Staatsregierung über die Pläne und Ziel« der Arbeitsgemein schaft zu unterrichten. Nach der Rückkehr des Reichskanzlers nach Berlin wird eine solche Vorsprache auch Lei Dr. Marx statlsinden. Die Reichsregierung ist schon seit Wochen über die Vorarbeiten zur Gründung des Bundes lausend unterrichtet worden. München, 10. Januar. In einem Kommentar zu der Meldung von der Konstituierung des „Bundes zur Erneuerung des Reiches" bemerkt die Bayerische Staatszeitung u. a.. daß man, soviel sie unterrichtet sei, in den maßgebenden bayri schen politischen Kreisen dem neuen Bund als iiberslüssig ablehnend gegenübersteht. * Die oeuffchnalionale Pressestelle nimmt heute zu dem von Dr. Luther gegründeten Bunde in längeren Ausfüh rungen Stellung. Es heißt dort u. a.: „Die Deutsch national« Volkspariei begrüßt den Aufruf des Bundes zur Erneuerung des Reiches als einen weiteren Bei trag zur Lösung dieser dringendsten aller nationalen Frage» auf das wärmste. Das Kernstück der Erläuterungen Dr. Luthers zu dem Bundesprogramm bildet die Beseitigung des un organischen Nebeneinanders der Zentralgewaltcn des Reiches und Preußens. Als Ausweg aus diesem Dualismus hat die Deutschnational« Volkspartei die Personalunion zwischen dem Reichspräsidenten und preußischen Staatspräsidenten sowie der Aemter des preußischen Ministerpräsidenten und des Reichs kanzlers vorgeschlagen. Die in dem neuen Bunde vertretenen Männer werden sich klar darüber sein, daß die werbende Kraft und die Aussichten der so erstrebten Erneuerung des Reiches sich erst zeigen können, wenn dieser sehr weit gesteckte Rahmen mit praktischen Vorschlägen ausgefüllt sein wird. Es wird Aufgabe des neuen Bundes sein, den von ihm vertretenen Ge danken der Rcichscrneucrung in die Parteien und Länder- Die Untersuchung Ses Berliner Explosionsungljirks Mit dem neuen Explosionsunglück hat sich gestern bis in oi« Nacht hinein die Kriminalinspektion Sieglitz beschäftigt, um soweit als möglich die Ursachen zu erforschen. Nach Aufnahme des Befundes hat sie auch bereits eine Reihe von Zeugen ver nommen, die Hausbewohner, andere Leute und einige Ver letzte im Kraukenhauje. Wie fcstgestcllt wurde, sind beide Inhaber der Firma Weingartner L Co., die vor einiger Zeit bandelsgerichtlich gelöscht wurde, und jetzt „Dr. Iörns E. in. b. H." lautet, keine Fachmänner, keine Chemiker, weder Weingärtner noch Stamm er. Weingartner war, wie er sagt, nur seit vielen Jahren in der chemischen Industrie kaufmännisch tätig. So kam er während des Krieges dazu, sich mit pyrotechnischen Dingen zu beschäftigen »nd in Velten eine Fabrik zur Herstellung von Flugzeugsignalcn z» errichten. Sein Schwager Stammer war früher Antiquitätenhändler. Nach der Rückkehr aus dem Felde war er kurze Zeit noch in der Veltener Fabrik mit tätig, weil das Antiquitätcngeschäft nicht mehr ging. Aber auch die Herstellung von Flugzeugsignalen hürie mit dem Ende des Krieges auf. Die Fabrik wurde verkauft. Frau Weingärtner erwarb nun in Dahlem die Villa In der Parrstraße 40/42. Beide Familien zogen dorthin und führten gemeinsamen Haushalt. Weingartner und Stammer wandten sich nun der Herstellung von Regenerations- und Verschönerungs mitteln zu, einem Gebiet, das heute blüht. Stammer. ein ver schlossener Mann, neigte aber mehr der Pyrotechnik zu, und be schäftigte sich damit, in einem besonderen Räume der Villa, in der nach dem Erwerb von Prof. Dr. Vlancke einige Umbauten vorgenommen worden waren. Zwei Kellerräume dienten als Laboratorien, zwei andere als Vorratskammer» für Kräuter, Spirituosen und andere Sachen. Bei der Mischung der Stoffe zur Füllung von Kapseln muß das Unglück entstanden sein. Außer Stammer fand dabei, wie schon mitgeteilt, die Haus angestellte Marlha Schönselder ihren Tod. Diese lag in ihrer Dachkammer noch im Bett, während die andere Hausangestellte, die Köchin und eine Pflcgcschwestcr, die zu dem gemeinsamen Haushalt gehören, bereits beim Morgenkaffee saßen. So erlitt sie unter den Trümmern den Tod, während die anderen mit Ver letzungen davonkamen. Die Polizei hat am Montagabend nach längerem Verhör den Mitbesitzer der Billa in Dahlem. Parkstraße 40, General konsul Weingartner wegen fahrlässiger Tötung und Ver brechen und Vergehen gegen das Svrengstossgesetz ver haftet. Sie römische Arme k. V. ?. Nom. 5. Januar. Denn gestrigen Empfang der Mitglieder des römischen Patriziats und Adels im Konsistoriensaal des Vatikans ging der päpstliche Thronafsistent Fürst Domenico Napoleons Orsini in seiner Huldigungsaoresse mit kurzen Worten auch auf die römische Frag« ein, indem er namens der römischen Aristokratie den Wunsch aussprach, daß der HI. Vater in Rom, dieser Wiege der Zivilisation, wiederum dazu gelangen möchte, mit aller Un abhängigkeit die kaiholische Welt zu regieren, wie dies der höchsten moralischen souveränen Macht aus dieser Erde gebiihre. Papst Pius Xl. berührte in seiner Antwortrede nickst im Ein zelnen diesen Punkt in den Ausführungen des Fürsten Orsini, betonte aber das geschichtliche Band, das den Adel und das Patriziat Noms mit dem römischen Pontifikate verbind«, und diese an allen Freuden und Leiden des gemeinsamen Vaters der Lbrifteicheit, sowie au leinen Sorgen. Hoffnungen und Gebeten IcUnebmen lass, «gi erringen hrnetn zu tragen and fi« tn friedlicher Durchdriiigang zu überzeugen. Die Deutschnatioiiale Volkspartei wird sich keinem Vorschlag versagen, der geeignet erscheint, Volk und Staat zu verbinden und di« von der Geschichte geprägte deirtsch« Staatsform sich lebend entwickeln zu lassen." Dr. Vravns in Württemberg Ein« Rede in Ravensburg. Ravensburg, 8. Januar. In einer überaus starr oestia-ien Zentrunisversammlung sprach hier Reichsarbcitsininister Dr. Brauns. Eingangs streifte der Redner das Nachlassen des potitischen Interesses und des politischen Eifers. Es lieg« einmal an unserem Wahlsystem, das zu große Wahlkreise geschaffen habe und an das Viellisten system gebunden sei. Dadurch habe die Wählerschaft mit dem Abgeordneten zu wenig Fühlung. Man wähl« heut« weniger die Abgeordneten als die Partei. Es lieg« noch daran, daß die eigentlichen Hauptwahlen keine Neuwahlen seien, sondern daß ein erledigter Abgeordneterposten durch Aufrücken des airs der vor Jahren gewählten Liste nächststehenden Abgeordneten wieder besetzt werde. Für die Zukunft und besonders für rin« demokratische Verfassung müßte dieses Wahlgesetz reformiert werden. Zum Schluß sprach Dr. Brauns noch der Verwal tungsreform das Wort. Nicht durch Schlagworte sei diese Frage zu lösen, man wolle nicht aus dem ganzen Reich« eine Regierung aller in Berlin machen, man wolle aber auch keine neue Mainlinie, sondern den wirklich nationalen Staat. Di« außenpolitische Lage der Gegenwart sei äußerst schwer. Das Reparationsproblem trete erneut in den Vordergrund. Mr müßten danach streben. Laß wir in Mitteleuropa durch Ver ständigung der Staaten zur Wcgräumung der vielen durch den Versailler Vertrag errichteten Schranken kämen. Zur wirt schaftlichen Lage übergehend, sagte der Minister: Wir seien noch nicht über den Berg, und das Wesentliche dabei sei, daß wir alles, was wir erreichten, mit fremdem Geld« erreicht hätten. Das bedeutete, daß wir viele Zinsen zahlen müßten, daß wir alle sparsamer leben und daß di« Unternehmergewinne gerinaer sein müßten. Die Ausgaben des nächsten kalhoMeulaoes Wir berichteten über den Beschluß des Zentralkomitees der Deutschen Katholikentage, den Katholikentag 1928 in Magde burg abzuhalten. In der entscheidenden Sitzung des Zentral komitees hatte Professor Dr. Donders (Münster) einen Vortrag über di« religiös-geistige Lage im Deutschen Reiche und dir sich daraus ergebenden Ausgaben der deuiffken Kaihoiikcn ae- halten. Daran schloß sich eine ausgiebige Aussprache. Ds wurde beschlossen, dieses Thema zum Gegenstand der Behand lung aus einem sogenannten kleinen Katholikentag zu machen, an dem Vertreter der sämtlichen katholischen Organisationen teilnehmen. Dieser Katholikentag soll auch besonders aus di« Bedürfnisse der Diaspora Rücksicht nehmen und die religiös-kul turellen Interessen des deutsche» Ostens in den Kreis seiner Be ratungen ziehen. Unter diesem Gesichtspunkt wurde als Ort der im Herbst 1928 ftattsindenden Katholikentages Magdeburg ge wühlt. Es werden daran (wie 1920 in Würzburg) etwa 30t Vertreter der katholischen Verbände teilnehmen. Der Kath» likentag dürfte in einem großen Rahmen stoltfinden, und wahr scheinlich auch von Berlin aus eine große Beteiligung erfahren Der nächst« allgemeine deutsche Katholikentag wird im Jahr 1929 zu Frei bürg i. Br. stattfindeir. Aus der deui chen Kolonie Roms ll. V P. Rom, 5. Janm-.. Gestern Abend fand in, deutschen katholischen Leseverein die Einweihung neuer Vereinsräume statt. Bot schafter v. Bergen hatte zur Ausschmückung des neuen Lokals ein Bild des Reichspräsidenten v. HinLenburg in geschmackvollem Rahmen gestiftet, ferner Reichskanzler Marx und der österrei chische Bundeskanzler Prälat Dr. Seipel ihre Photographien mit Unterschrift. Die beiden Staatsmänner hatten dem Leseverein in freundlichen Schreiben ihre besten Wünsche für das weitere Wohl ergehen des Vereins übermittelt. Vorsitzenvcr Prälat Dr. Hudal bog-rüßte die Erschienenen, darunter den bayerischen Gesandten Frhr. v. Ritter, Botschaftsrat v. Brentano und Gemahlin, uitd dankte den Herren Dr. Vinatzcr sowie Vizercktor Nolte für ihre vielen Mühewaltungen. Sodann hielt Prälat Hudal «inen längeren, mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrag mit Lichtbildern über die deutschen Päpste in ihrer Bedeu tung für Kirche und Deutschtum. Nachher saird eine Besichtigung der neu eingerichteten Bücherei statt, aus deren Bedeutung für die religiösen und kulturellen Zwecke nicht nur des Lescvcrcins sondern auch der gesamten katholischen Kolonie Prälat Hudal besonders aufmerksam machte, Weihe des kardinalprinias von Ilnsiarv Rom, 8. Januar. Heut« früh erteilte der Papst in der Sixtinischen Kapelle dem iieuernannten Kardinal-Primas von Ungarn die Bischossweihe und legte ihm das Pallium um. Der Feier wohnten fünf Kardinale bei. darunter Kardinalstaatssckretär Easparri, sowie der Abt-Primas des Vencdictiner-Ordens mit mehreren Aebten seines Ordens. Aus Ungarn war eine Abordnung von Magnaten sowie eine Abordnung von ungari schen Stndenten «ingeirofscn. * Visum für Algerien. Vorkommnisse der letzten Zeit geben Veranlassung, daraus hinzuweisen, daß für die Reise von Reichsdeutschen nach Algerien das allgemeine französische Visum nicht genügt, daß vielmehr die ausdrückliche Erstreckuna d« Visums auf Algerien erforderlich ist. * Der Konflikt beim Bochum« Verein deigrlegt. Die Differenzen über die Durchführung der Arbeitszcitverordnung beim Bochum« Verein find nunmehr beigelcgt worden. Di« Neuregelung tritt mit dem 10. Januar in Kraft und ist "»» Arbeit«-«- unt Urbeitnebmerkeit« anerkannt wo-den.