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Sächsische Volkszeitung : 11.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192801116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280111
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280111
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-01
- Tag 1928-01-11
-
Monat
1928-01
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.01.1928
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Ein langwieriger Prozeß ^a» Paddclbootunglück auf der Elbe nochmals vor dem Landgericht. Dresden, den 10. Januar. Am Juli 1925 kcbrte der Elb-Oberüeckdampfcr „Blasewih" leer nach Dresden zurück, nachdem er eine Gesellschastsfahrt nach Kö- nigstcin ansgeführt l-atte. Tic Führung des Schisses war von dem anderweit in An'prnch genoinmencn Kapitän an den ersten Steuer mann Robert Emil Knnath übertragen worden, der seit 1896 in Diensten der Sachs. Vötzm. Danipsschilsahrtsgcscllschast stand und seit 1897 im Bestie des TchisserpatenteZ ist und zur Schis'sleitung be rechtig! war. Als die „Biaiewitz" von Köniostein kommend. Riedcr- potzritz passiert batte, bolle sic gegen den ebenfalls stromabwärts fah rende» planmästiacn Dampfer „Selwndau" auf. den sie während deS Anlczcns in Loschwitz zu überholen gedachte, da dort die günstigste Möglichkeit hierzu bestand. Ilm dieselbe Zeit näherte sich der strom aufwärts fahrende Perloncndampser „Salcsel", der gleichfalls in Lo'chwif'. anznlcgen l>allc und stoppen muhte, inn das Freiwerden der Station ab-uirmrlen, die du^ch die „Schandau" besetzt war. Näh rend nun die „Blasewitz" nach Ueberholen der „Schandau" unter der Lo'chwitzer Brücke passierte und der stellvertr. Kapitän seine Blicke auf die Nicdcrlegung bczw. Ausrichtung des Schornsteins und aus die „Salesel" konzentriert batte, stichle ein fünf Meter larwes Paddelboot den Strom nach dem linken Elbufer zu überauereu. Kunatb sah das Boot erst austauchen, als die Entfernung nur »och etwa 10 bis 12 Meter betrug. Er gab sofort Warnnngspfisse und die Kommandos zum Stoppen und Rückwärtsfahren. Das Unglück lieh sich indes nicht mcbr anshalte». Das Boot havarierte mit dem Dampfer und die beiden Insassen des Faltbootes, der 32 Jahre alte Oberregierungs- sekrctär Weih und der 25'äbripe Kaufmann Ehm sielen ins Was ser Weih wurde gerettet. Ehm konnte nick' gebornen werden. Sein« Leiche wurde später in Meißen gelandet und als Todesursache Herz schlag scstgestclll. Am 20. Februar 1926 wurde Kunatb vom Gemeinsamen Schöf fengericht Dresden weoen fahrlässiger Tötung zu 6 Monaten Ge fängnis verurteilt. Das Urteil fand damals scharfe Kritik in der Presse insbesondere nabm auch die Mitgliedschaft der Binnenschiffer und Wasserbaiiperlonal im D'iisichen Berkebrsbund einaebend Stel lung dazu. Am 19. Mai 1926 wurde K. vom Landgericht Dresden ans seine und seitens der StaatsanwalUchast einoclcgte Bernnmaen, kostenlos sreigesvrochen. Am 11. Januar 1927 wurde vom Rc'cbs- ger'cht das ergangene sresiprechende Urteil anigehoben und zur noch- makmen Verhandlung a» das Landgericht Dresden znrückverwiesen, wo K. in der Hanptvcrbandlung vom 6 Avril 1927 abermals frei- gesvrochen wurde. Die von der Staatsainnal'schast dagegen einge legte Revision beim Reichsgericht war wiederum von Erfola. Das Ur'eil wurde aufgehoben und nochmals an das Landgericht Dresden znrückverwiesen. Ni» 11. Januar d. I. bat sich nunmebr die 5 Strafkammer des Landgerichtes nochmals mit der Angelegenheit zu belassen. Den Vor sitz der Strafkammer führt wiederum Landgei-'^asdirek'-r Dr. Schu ster. die Anklage v-ird von StaatSanwa.lt Dr. Schubert vertreten, ccks Verteidiger stebt dem Anoe^oten Recb'sanwolt Dr Pittrich zur Sci'e. Auch zur Beweisaufnahme sind im wesentlichen dieselben Zeugen geladen, die schon sri'Oer gchört wurden. Man darf oest'annt sein, ob bei einem abermaligen Freispruch »e Saatsanwaltschast nochmals Revision einlegen wird. Verbindttchketts - Er Klärung Dresden, den 10. Januar Wie wir bören. lind die vom Lande-s-t,lichter Gr z>>e sg-<ch>sche Hiiitkuindustrie gefällten Schiedssprüche über die Arbcitszcitrege- knng und den Lohnausgleich gestern vom Neichönrlw-t-wiimüerinw kür verbindlich erklärt worden. Vegendenkschrisl -er S?a-k Frelberg Frciberg, den 10. Januar. Als Ermidcruno ani die Deiillchrist des Prästdcnten des Staatsrechniinosboles Dr Schiek zur sächsischen Vermaltnnosrelorm hat Oberbürgermeister Dr. Har'e,,stein eine umfangreiche Oteoerdenk- schrift fcrtiagestelll. die stch insbesondere gcoen die oeMinte tzl'äbc- bung des Landgerichts Freiberg wendet. Wenn dieses Voroebn, Frciberns andcrtvärt? Nacbabmung finde» sollte dann ist uns aller dings schon heute um das Scbick'al der Denkschrift Schick scbr banoe : Bio!, «anckomlon»-er Derbnisrhon «o>mskN»ke 91m 18Snn. pormittags 1l Ubr findet in der Aula der Technischen Hochschule die Feier des Die? academicnS statt. Die Festrede hält Prof. Dr. med. Tüpfle über Leibesübungen und Hvaicne". : Die Dresdner Bäckerinnung beging am Sonntag im großen Saale des Ausstcllungspalastcs ihr 5 5 Stiftungsfest, ver bunden mst fünszsgnOrigcm Fahncninbiläiim. Obermeister Kaiser bcgrübtc die zahlreichen Fcstaäste. unter denen auch der einzige noch lebende Gründer der Dresdner Vöckerinnung, der 8?sährigc Ge bäude- wird nicht nur von den Ge'angvercincn anerkannt, sondern neuerdings auch von behördlicher Seite gewürdigt. In den Mo- »alsversammlungcii deS Verbandes wurde» dett Ehormcistcrn sach- kunoliche und künstlerische Vorträge gebo'cn; außerdem halten die Mitglieder Gelegenheit, an Stimmbildungs- und Jnstrumcntations- kurscn teilzunchmen. Ter Mitgliederbestand bat sich aus über 200 geboben. 5 Mitglieder feierten ihr 50- bczw. 25jä-'rigcs Dirigcntcn- jubiläum, 3 starben im vergangenen Jabre. Albert Petiold leitete den Verband in kraftvoller geschickter Weise. Der Vcrbandskalsierer sonnte über geordnete Kasscnvcrbältnisse berichten. Die statutenge mäß vorzunchmenden Neuwahlen erfolgten einstimmig: .Kaltofen l2. Vorsitzender), Pötzschick <2. Sckirifliührer). Lirahl (2. Kassiekcr), Leonl-ardt, Stoeckcr und Theobald Werner (Beisitzer). Mitteilungen der Konzertdirektion F. RieS. Dienstag, 10. Ja nuar. 730 Uhr in> Gciverbehaus dirigiert Erich Kleiber die gesamte Dresdner Philharmonie. Programm: Weber Oberon Ouvertüre, Mozart Jupiter-Sinfonie, Rich. Strauß Till Eulcnsplegcl, Wagner Mcistcrsinacr-Vorsplel. — 2stittwoch 11. Jan., 7.30 Uhr abends 8 llhr im Palmengartcn spielt Pros. Frcücric Lcmond Beethoven- Sonaten. — Mittwoch. 11. Jan., abends 8 Uhr im Gewerbcbaus 8. Sinsonictonzert der Dresdner Volksbühne, e. V. Leitung: Edu ard Mörike, Orchester: Dresdner Philharmonie. Solist: Claudie Nrrau. Die zum Konzert ausgcnifcnen Mitglieder werden ersucht, diese Kanzcr e zu besuchen. Freier Konzertkartenvcrkaus für nicht ausgcruscnc 'Mitglieder zn Mk. 1,50 nur an der Abendkaffe. Kar ten für Nichonitglieder zu Mk. 3.— bei F. NieS. Sccstraße 21, und Abendkasse. Mitglieder, Studenten. Schüler böhcrer Lehranstalten, Jugcndbnndc und Ncichswehrangebörige erhalten gegen tzlnsweiS an der Abend kä se Etalcrieplöhe für Mk. 0.75. — Montag, 16. Jan., 730 Ubr ini Künstlcrlious. 2 Kamnicrmnsikabcnd vom Bärtich- Ouartelt fVärticb, Wunderlich, Nolobl, Scbiffing). — Mittwoch, 18. Jan., 7,."0 Uhr im Palmengartcn spielt Mar Paucr Brahms. — Frei lag, 20. Jan. 8 Ubr im GewerbebauS. Konzert vom Dresdner Männergcsang-Berein unter Leitung von Otto Winter. Solisten: Irene Koch, Johannes Reichert an zwei Klavieren. — Sonntag, 22. Jan.. 7,30 Uhr im KünstlerbanS singt Helga Petri Lieder zur Laute. — Mittwoch, 25. Jan., 7.30 Uhr im Palmcngartcn. 2. Kammerkon zert vom Jan Daluncn Onartet! (Dahme» — Janda — Seifert — Aubcr). Schubert-Abend — Donnerstag, 26. Ja»., 7,30 Uhr im Künstlcrhaus, Vortragsabend von Walter Scdlmavr. Hviner, Jean Paul, I. P. Hebel, Karl Schöuhcrr. — Freitag, 27. Jam, 8 Uhr im malig« Hofmundbö "er Adam ivar. LandiagSoögeordneter Kuntzsch hielt die Festrede. Nach Einzug der sämtlichen Dresdner JnnungS. fahnrn wurden von den Gästen zahlreiche Begrüßungsansprachen ge halten. : Sarrasani ist Trunipfl Wie stark daS Interesse für das Gastspiel des Zirkus Sarrasani ist. beweist der ungeheure Zulauf, der den imposanten Bau am Earolaplah täglich hinaus bis zum letzten Galerieplatz füllt. Hier bewies das Dresdner Volk seine Anhäng lichkeit an das gewaltige Zirkusuntcrnchmcn und ofscnbart eine Bcgeistcrungsfähigleit. wie man sic hier kaum für möglich gehalten hätte. Aber dieses leidenschaftliche Bekenntnis zu Sarrasani und seinem Werk l>at auch seine vollste Berechtigung, denn »och nie seit Bestehen des Zirkus Sarrasani hat man ein so glanzvolles, i» allen seinen Teilen künstlerisch hochwertiges Programm gesehen. I» die se! Spielsolge gibt cs keine Füllnummer. jede einzelne Darbietung trägt das Prädikat restloser artistischer Vollendung. Dabei ist das Programm von einer Ausmachung der glanzvollsten Farbigkeit »nd gediegensten Ausstattung umrahmt, die der Direktion das Zeugnis ausstellt, daß auch ein Zirkus alle Forderungen des kultivierten Ge- > schmackes erfüllen kann. — ES kan» nicht genug empfohlen werden, wegen des großen Andranges die Vorverkaufskassen im Residcnz- Kaustwus (Neka), Dresden-A., zu benutzen. Die Zirknskaffen sind von morgens 10 Uhr nnuiilerbrochcn geöffnet. Telephonische Be stellungen werden unter den Nummern 56918/19 angenommen. : Einbruch aufgeklärt. Wer sind die Käufer der Sachen? Bekanntlich wurde im März v. I. in eine Villa im Tebwcizervier- tel eingebrochen. Dem Dieb, der unbekannt geblieben mar, sielen hierbei drei Kameras, „Ideal", „Heag" und „Nettel", sowie wertvolle Silbersachen, n. a. 1 Teller mit russischer Gravierung, 1 Kristall- sctzale mit Schwan, 1 Aschebcchcr mit Franenkopf, Fischbestecks, Eß- und Teelöffel in die Hände. Von der Kriminalpolizei konnte jetzt als Täter der 34 Jahre alte Kontorist Fritz Bleul von hier ermittelt werden. Bleul will die Sachen in Dresden verkauft liaben. Die Käufer werden, um Weiterungen Hu vermeiden, ersucht, sich bei der KriminaGolizei, Sehießgaffe 7, 1., Zimmer 74 einziisinden. : Nachklänge znm Mordprozeß gegen Sanitätsrat Dr. Bödme. Wie bereits berichtet, hatte der Bruder der erschossenen brüten Frau des Sanitätsrtcs Dr. Böhme in Groß-RöbrSdorf, der Kaufmann Georg Landrock, eine Klaae auf Erbunwürdigkeit angestrengt, um die Herausgabe des beträchtlichen Vermögens seiner Schwester zu er wirken. Die erste Zivilkammer des Landgerichts Dresden Wte diese Klage abgewiesen. Dagegen war Berufung eingelegt worden. Der zweite Zivilsenat des Oberlandcsgerichts ernannte am gestrigen Mon tag gleichfalls aus Abweisung der Klage. Eine nähere Begründung hierzu wurde nicht gegeben. Das Landgericht hatte sich bei Ab weisung der Klage auf das Urteil des Schwurgericht« Dresden ge stützt, das bekanntlich auf Einstellung de« Verfahrens lautete. : Noch einmal Richard Wagner-Konzert. Vedaucrlichcrwcise hat die Richard-Wagiier-Huldignng der zu einem Mnsikkorps vereinig ten Sarrasani-Kavellcr. unter Leituna des argentinischen Oberleut nants Eesare Scffo nicht zn Ende geführt werden können, da schon nach dem ersten Stück, dem Vorsviel zu „Rheingold", ein so gewal tiger Regen einKhte, daß den Musikern die Noten zerwcicliten und man glauben mußte, der Himmel batte alle Schleusen geöffnet, um für die Fluten des Rheins ein augenscheinliches Symbol zu geben. Wie die Nhein'öchter schwammen Sarrasanis Musiker tatsächlich in Was ser. Es blieb also nichts weiter übrig, als das Konzert abznbrcchcn. Um nun den vielen Tausenden, die hcrbeigeeilt waren, sich zn über zeugen, daß auch Zirkus Kapellen auf den Gebieten ernster Kunst Wertvolles leisten können, einen Entgelt zu schaffen, wird das Kon zert »och einmal wiederholt werden, und zwar ebenfalls auf dem Alt mar kt, Donnerstag zwischen 5 und 6 Ubr, beim Scheine lodernder Pcchsackcln. Vorausgesetzt, daß Petrus nicht wieder böse Laune bat, wird das Konzert, also bei günstiger Witterung, bestimmt stattsinden, : Ortsausschuß Dresden der Deutschen Jugciidverlmnde. Neu! Ermäßigte Ein'riktskarten für den Zoo znm Preise von 65 Pfg. und für das Planetarium znm Preise von 50 Psg. sind für Jugendliche der angesebloffenen Vünde und Vereine in der Geschäftsstelle der Volkshochschule, Drcsdcn-A.. Maricnstraßc 17, 1., zu haben. : Die OrtSgruvpe Dresden der Deutschen Gesellschaft zur Be kämpfung der Geschlechtskrankheiten veranswltetc vor kurzem unter Leitung ihres Vorsitzenden Herrn Stadtrat Dr. Krumb! egcl. eine Vorstands- und Aiislch'.chsitnnig. Aus dem Geschäftsbe richt ging hervor, ln welch nwlänglicher Weile sich die Opsarnvpe auch im abgclauscnen Geschäftsjahr ans den verschiedenen Gebieten der Vckämplung der Geschlechtskrankheiten betätigt bat. Alsdann be richtete Herr Professor Dr Galewskv über den Verlauf der Jah resversammlung und des 25iä'rlgen Jubiläums der Zentralstelle in Berlin. Der Vorsitzende teilte mit, d"ß Herr Professor Dr. Galewskv in Anerkennung seiner außerordentlich umfangreichen Arbeit das Ehrenzeichen des Roten Kreuzes verliehen morden ist. Alsdann oab Herr Professor Dr. Galcwlkv einen llcberbsick über die Scbwie- rig'citen. die der Einführung des Gesetzes zur Bekämpf»»» der Ge- lchlech'skrankbeiten eutgegensteben und wies daraus bin. daß erst nach Anpassung der A"sfülirnngsvorschristcn an die Vcrbältnisse in den Ländern eine Bcsscrnna in Deutschland erwartet werden kann. An diele AiiSsühnmgcn schloß sich eine setze lebhafte Debatte über die Wirkungen dieses Gesetzes an. Insbesondere wurde auf die Mcängel Otcwcrbchans veranstaltet der Ruffi'chc Staat? Elwr (Ehemaliger Kai serlicher Ehor) ein einmaliges Konzert. — Montan, 30. Jan., 7.30 Ubr im Palmcngarten. Konzert znm 25jäbrigcn Künstlerjnbilänm des Pianisten Rudolf Feiger! unter Mitwirkung der 18>öhrigen Kla- vicrvirtuosin Lili RIegler (ans der 'Schule Rudolf Fcigcrl). — Karten für sämtliche Veranstaltungen bei F. Ries, DreSden-A., Sccstraße 21. BühncnvolkSbund Dresden. Denjenigen Mitgliedern, welche im Albcri-Thcatcr zur Vorstellung „Licsclott von der Pfalz" aus- gerusen »varcn und die Vorstellung versäumten, ist Gelegenheit ge geben, am Montag, den 16. Januar 1928. diese nachzuholcn. Un seren Mitgliedern stehen für die Märchen-Nachmittagsvorstellung im Albcrt-Thcalcr Karten zu ermäßigten Preisen zur Verfügung. Dienstag, den 17. Januar 1928. 8 Uhr Künstlcrhaus, heiterer Vor tragsabend bei Alice Verden und Alfred Metzer (Staats-Theater) mit dem Mo'to „Frobsinn". Eintrittskarten nur für unsere Mitglie der in den Geschäftsstellen. Anmclsnngen werden jederzeit in den Geschäftsstellen Marschallstraße 1 und Bautzncr Straße 1 entgege»- genommen. Jahresbeitrag M. 2,50, Anmeldegebühr Mk. 1,—. Die Anmeldungen gelten für das neue Spieliahr 1928029 und ge währen bereits für den Rest des laufenden Spieljahrcs 1927/28 allen unseren Mitgliedern zustehcndcn Vergünstigungen. Sammlung der Korrespondenz Maximilians HardenS. Die Hinterbliebenen Maximilians Hardcns beabsichtigen die Herausgabe seiner Korrespondenz. Sie wird im Avalun-Verlag, Hcllcrau-Drcs- dcn, erscheinen. Empfänger von Briefen Hardcns werden gebeten, sie zur Abichnst, Sichtung stör die Verösfentlichung, bei der rein Pri vates ansschcidcn wird, und Rückgabe an den Bevollmächtigten Paul Wicgler, Berlin Eharlottcnburg, Riehlstrahe 7, zu senden. Gesellschaft sür neuere Philologie Dresden. Anläßlich des fünfzigjährigen Jubiläums der Gesellschaft für neuere Philologie fand am S'onntagvormittag im Vitzthvmschcn Gymnasium ein Festakt statt, dem u. a. Bolksbildungsministcr Dr. Kaiser, Stadtschulrat Dr. Hartnacke, Professor Ianonßky von der Technischen Hochschule sowie Vertreier des Leipziger Brudervereins beiwohnten. Nach Begriißungs- wortcn des Oberstuüiendireklors Dr. Besser sprach der ttnivcrsi- tätsprofesior Dr. Schiicking ans Leipzig über das Thema: Das Bildungsideal des Neuphilologen. Obcrstndiendirektor Professor Dr. Luder hielt den Nortraa "ker Könioin Eine vernichtende JeiMrittk Das religiös« und gesellig« Leben in Freiberg (Sa.) am Ausgang des 18. Iahrunderts. Es ist immer lehrreich, aus kleinen Dokumenten bekam«, tcr und unbekannter Persönlichkeiten, aus Briefen. Aufzeich nungen usf., Einblicke zu gewinnen in die geistig-seelische Struk tur einer Zeit. Ein solches Dokument, das die religiöse Lage in Freiberg am Ende des Aufklärungsjahrhunderts andeptet, kam mir jüngst zu Gesicht. Im Jahre 1788 kam ein gewisser Franz von Baader, geboren am 27. März 1765 zu Mün chen, an die Bergakademie nach Freiberg in Sachsen, um sich hier bergbaulichen Studien zu widmen. Dieser Münchner Katholik studierte hier in Freiberg unter der Leitung des be rühmten A. Werner, dessen Andenken auch in Dresden durch einen Denkstein auf der Kesselsdorser Straße (Löbtau) wach erhalten wird. In Freiberg traf Baader auch mit dem um mehrere Jahre jüngeren Alexander von Humboldt zusammen und trat in freundschaftliche Beziehungen zu ihm, die auch noch einige Zeit nach Banders Fortgang von Freiberg — Herbst 1791 oder um Ostern 1792 — durch einen freundschaftlichen Brief wechsel anfrechterhalten wurden und vermutlich durch die Rei sen Humboldts abgebrochen worden sind, wie Franz Hofsmann in seiner Biographie Franz von Baaders, Leipzig 1857, S. 26. uns erzählt. Während seines Aufenthaltes zu Freiberg schrieb Baader einige Aussätze über technische und chemisch-physikalische Gegenstände für das von H. v. Köhler in Freiberg heraus, gegebene Bergmännische Journal. Aus dieser Zeit seines Aufenthaltes in Freiberg sind auch zwei Briesean seinen Bruder Clemens Aloys erhalten, von denen der eine wie mit Blitzlicht die religiösen und geselligen Zustände in Sachsen in der Nnfklärungszeit beleuchtet. Baader schreibt: Freiberg, den 23. September 17 88. Lieber Bruder! .... „Daß ich manche gelehrte und berühmte Männer in meinem und andern Fächern bisher kennen lernte, kannst du glauben. — Christen? — zwei: so äußerst irreligiös ist hier herum der Ton; man möchte zu Eis frieren bei der Kälte, die hier in allem, was religiös heißt, unter Gelehrten gemeiniglich herrscht! — Ueberhaupt sind di« Sachsen über ihr Mnx'mnm der Aufklärung schon weg, und Schlaffheit, Schwäche und all' das Gefolge des Luxus nagt be reits an ihnen als Todcswurm." Nachdem Baader dann kurz seine eigene wirtschaftliche Lage bespricht, fährt er fort: „Du kannst nicht glauben, wie alles hier sehr, sehr theuer kömmt! Um sein theures Geld ißt man elend, und — die Windbeutel-raisonniren bei ihrer dün nen Bntterbcmme. ihrem Kruge elenden Kolfenibieres — und ja nicht zu vergessen! ihrer Taliakspfeife. über alle Welt so dreist — als die Franzosen. Höll-ch sind sic freilich, aber es ist eitel Aeffe'ei und gleissende Falschheit." — Gewiß, hart klingt dies Urteil an unser Ohr. indes wir müssen es hinnehmen als die Meinung eines Mannes, von dem der berühmte Philosoph Schelling sagen konnte: „Einen kenne ich. der ist von Natur ein unterirdischer Mensch, in dem das Wissen substantiell und zum Sein geworden ist, wie in den Metallen Klang und Licht zu gediegener Masse. Dieser erkennt nicht, sondern ist eine lebendige, stets bewegliche und vollständige Per. sönlichkeit des Erkennen?." (Hofsmann a. a. O. S. 39.) O. Tholotowsky. hingcwlksen. die durch die Ausschnltnnci der Polizei sich ero-chen, str uer wurde die Frave der Zwanpshehandbmo von einem Diskussions redner eingehend erörtert. Es wurde beschlossen, auch in diostn, Win- tcrha'biabr wieder eine Ainalik Vorträoe Z» veranstalten, sowie Mcrkblä"er in noch größerer ^ohs alz bisher zn verteilen. : Grundsteuer. Am 15. Januar 1928 sind die staatliche ckrimd- stener und die gemeindliche Zuschlonsstener zur Grundst-mer lür den 4. Termin des Rcchnun"S!ahrcs 1927 in der aus den Steucrhe'chei- dcn ersichtlichen Höbe fällig Die Stencrhetröge sind an die für da? Grundstück zuständige Kassenstclle des Stadtstsueramlcs abznfüh- rcn. : Auswertung sächsischer Linideskulturrentenscheinr. Die Fr st zur Anmeldung der AufwertungZansprüche hinsichtlich der Landes- kiiltnrrcntenstheinc alter Währung istxbgclanscn. Die darüber er gangene öffcn'lichc Bekanntmachung der Landeskulturrentenbank scheinen einzelne Berecbtiote übersehen zu haben. Mer seine Landcs- knktiirrcntenschcine alter Währung noch nicht zur Aickwertuno cingc- reickt hat. hat dies schleunigst nachzicholen. Sic sind bei der Lanbes- knltnrrcntenbank in Dresdcn-N. 6 Asterltraße 3. oder bei der Säch sischen Staatsbank in Dresden, Leipzig, Ehemnih, Zwickau und Aue (Erzgeb.) einznrelchen. : Scheckschwindler. In verschiedenen Städten Sachsens, wie Dresden, Leip'ig, Chemnitz und auch in Berlin tritt ein Scheckschwindler auf. der Bestellungen aul Waren macht und sich diese in seine Wohnung schicken läßt. Dort empfängt er die Boten, mmmt ihnen dis Ware ab und überreicht als Bezahlung einen Scheck aus eine Dresdner Bank. Bei Vorlegung dieser Viktoria und den Prinzgemahl Albert. Mit einem gemeinsamen Mittagsmahl schloß die Inbilänmsseier. an deo zahlreich« Areunde ans dem In- und Auslande teilnabmen Kumor Nikaragua in den Händen Onkel Sams. Das kleine Nikaragua: „WaS hast du sür schrecklich große Zähne, Onkel Sam?" — Onkel Sam: „Damit ich besser über Abrüstung sprechen kann, mein Kindl" « Die Perle. „Anna, legen Sie meinem Mann heute abend eine Flasche in das Bett; er ist stark erkältet." — „Rhein oder Mosel, anä« digc Frau?" Erprobtes Verstehen. Arzt: „Ich müßt« eine Nöntgeuautnahine von Ihnen machen." — Patient: „Das ist nicht nötig, ruken Sie meine Frau, die konnte mich schon immer durchschauen." « Wahrscheinlich. „Nicht wahr. Hans, wenn wir verheiratet sind, werden wir doch mindestens zwei Dienstmädchen haben?" — „Zweik Fünfzig werden wir haben, nur nicht alle zur gleichen Zeit." « Das galante SSHnchen. Eine Dame sagt zu dem zwol'Iighrlgcn Franz, den sie jabrelang nicht gesehen hat: „Franz, sichst du aber dei ner Mutter ähnlich!" — Woraus Franz sic verdutzt ansieht und out- wortcl: „Och, Jungcns brauchen doch nicht hübsch zu sein " * Die Ursache. Der in der letzten Zeit zur Weltberühmtheit ge langte französische Advokat Torrcs erzählt folgende Geschichte, die ibm passiert sei: Er saß am Tische eines sashionablen Restaurants, als eine gut gekleidete ältere Dime an ibn herantrat und ihm die Bi'te um eine milde Gabe ins Olir flüsterte. Der glänzende Ver teidiger der Unterdrückten tvar mehr als überrascht. Er >var be troffen. Ebenso diskret, wie es die Dam« machte, ließ er ihr einige Banknoten ins Täschchen gleiten und srug: „Ich merke doch an Ihrer Stimme, daß Sie keine Bettlerin sind ..." — „Wie recht Sie haben, Ich hatte ein sorg'oses Leben ..." — „Und wie ist das denn Ihnen passiert?" — „Sic Hab-» mich auSacraubt. Die Advokaten . . . Verfluchtes Pack ..."
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