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Soimlag, den 14. Februar 1920. '--ks- ' -7^7- Nr. 37. Seite s Das bestechende Programm Zustimmung zu -en Ausführungen Dr. Reinhol-s von Kilser-ing bis Gräfe — Eine zweite Rebe -es Reichsfinanzminlfters Die Schulsrage Das Zentrum sordert die Einbringung des Reichsschulgesetzes. Im Reichstag ist folgender Antrag der Zentrumssraktion eingebracht worden: Die Reichsregierung hat am 20 Januar ISA erklärt: „Auf dem Gebiete der Schulpolitik wird die Reichsregierung die Lösung anstreben unter Wahrung der in der Verfassung gewähr leisteten Gewissensfreiheit und unter Berücksichtigung der Elternrechte". Der Reichstag ersucht die Reichsregierung um die be schleunigte Einbringung des entsprechenden Entwurfs eines Reichsschulgesetzes. Vatikan tun- Svrvjekregierung Moskau, 13. Februar. Hier verlautet, daß zwischen den» Vatikan und der Sowjetregierung die Beziehungen endgültig wieder hergestellt sind. Di« Verhandlungen hat der russische Botschafter in Rom Kerschentzew geführt. In den nächsten Tagen wird die Veröffentlichung eines Dekretes über die Zulassung ausländischer Missionen in der Sowjet union erwartet. Das Ersuchen des Vatikans, den während der russischen Revolution verlorengegangenen Besitz des Vatikans in Rußland zurückzuerstatten, wurde von der Sowjctregierung abgelehnt. Man wird gut tun, eine Bestätigung dieser Meldung von vatikanischer Seite abzuwarten. Die Amgemeindung im rheinischen Jri-ufiriegebiei Nach überaus langwierigen Verhandlungen ist nunmehr die Gesetzesvorlage über die Umgemeindungen im rhei nisch-westfälischen Industriegebiet vom Preußi schen Landtag en bloc angenommen worden. Damit l)at das preußische Parlament ein Werk geschaffen, das von ganz außer ordentlicher wirtschaftlicher Bedeutung nicht nur für das Indu striegebiet, sondern für das gesamte Preußen ist. Es haben sich ungeheure Kämpfe in den verschiedensten Instanzen um die Ein zelheiten dieser Vorlage entwickelt, deren Heftigkeit durch das lokale Interesse gekennzeichnet wird, das die Vorlage und ihre Vorschläge bei allen beteiligten Kreisen fand. Um so erfreulicher ist es, daß nach der allerdings ausgezeichneten Vorarbeit des Landtagsausschusses nunmehr die Vorlage ohne weitere Debatte im Gesamten im Landtag angenommen werden konnte. Die Zentrumsfraktion des Preußischen Landtages darf für sich in Anspruch nehmen, daß sie die Vorlage namentlich im Sinne -er Herbeiführung aller erreichbare» Verbesserungen für die durch die Umgemeindungen betroffenen Gebietsteile und Bevölkerungsschichten entscheidend beeinflußt l>at. Bei der Beratung dieses Gesetzes ließ die Zentrumssraktion durch den Berichterstatter die folgende Erklärung abgeben: Der 8 40 des Gesetzentwurfes sagt: Die kirchlichen Verhältnisse werden durch dieses Gesetz nicht berührt. Die Bestimmung ist im Ausschuß unverändert geblieben. Tatsächlich wird aber die Rückwirkung der Grenzveränderungen auf die kirchlichen Verhältnisse groß sein. Trotz dieser Voraus sicht wollten die Kirchlichen Behörden die ohnehin so schmierigen Verhandlungen nicht noch durch Geltendmachung der kirchlichen Belange erschweren. Ueberall, wo sich die Grenzen der Kirchen- gvmeinden mit denen der politischen Gemeinden nicht decken, entsteht nicht nur doppelte Verwaltungsarbeit mit den Gemeinde behörden, sondern vor allem die ernste Besorgnis, daß die Kir chensteuern nicht gleichmäßig erhoben werden können. Vor allem wird mit -er Verschiebung der wirtschaftlichen Entwicklung eine Veränderung des Pfarrsystems selbst notwendig werden. Weil zwischen den Fraktionen das Abkommen getrof fen worden ist, daß keine Anträge gestellt und keine Reden ge halten werden, muß auf die Anführung von Einzelheiten ver zichtet werden. Die Zentrumsfraktion spricht aber die zuversicht liche Erwartung aus, daß das Staatsministerium den durch die Grenzveränderungen betroffenen Gemeinden seinerseits Erleich terungen bei den notwendigen Umgestaltungen der Kirchen- systeme schafft, daß es aber auch die Kommunen, denen der wirtschaftliche Nutzen erwächst, daraus hinweist, den Kirchen gemeinden bei dem Ausbau ihrer Pfarrsysteme zu helfen. Aus -em sächsischen Landtage Dresden, 13. Februar. Der Haushaltc-ausschuß A verab schiedete in seiner heutigen Sitzung das Haushaltsplankapitel 14, den Landtag betr. Die Einstellungen wurden vorlagegemütz verabschiedet. In bezug auf Befoldungs- und Anstellungssragen wurden die Anträge des Berichterstatters Kölner (Soz.) ange nommen. Das Kapitol 16. Ruhegelder betr. wurde ebenfalls verabschiedet. Hier sind für Wartegelder, Versorgungsgebühr nisse und Unterstützungen 40 964 000 Mk. Staatszuschuß erforder lich. Be: anderen Kapiteln sind außerdem noch für Ruhegelder 3 616 788 Mark untergebracht, so daß der gesamte Etatsauswand für diese Zwecke 44 479 788 Mark beträgt. Hiervon beträgt der Aufwand für Ruhegelder infolge des Personalabbaues 0 .',03 200 Mark, wovon 5 039 400 Mark auf Wartegelder und 1463 400 Mark auf Ruhegelder entfallen. Das Kapitel 20, Oberverival- tungsgericht betr. wurde ohne Debatte nach -er Vorlage genehmigt. Berlin, den 13. Februar. Der Reichstag nahm gestern ohne Aussprache einen Ge setzesentwurf an. -er di« Regierung ermächtigt, die fllrforgerecht- lichen Beziehungen zum Saargebiet abweichend von den gesetzlichen Vorschriften zu regeln. — Dann wurde die Beratung des Haushaltplanes von 1926 fortgesetzt. Ab«. Dietrich. Baden (Dem.) begrüßte das Finanz programm des Reichsfinanzminlsters. Dieses Programm sei aber nur durchführbar, ivenn es von einer weitgehenden Spar- samkeit im Reiche begleitet werde. Die Ermäßigung der Um satzsteuer sei ein Fortschritt; es müsse aber die völlige Beseitt- gung dieser rohen und unsozialen Steuer verlangt werden. Zu einer großen Eang'agne gegen das Dawes-Gesetz. wie sie die Deutschnationale» wünschten, sei der gegenwärtige Zeitpunkt ungeeignet. Abg. Neubauer (Komm.) bestritt, daß mit Dr. Reinhold ein neuer finanzpolitischer Kurs cingeleitet sei. Tatsächlich werde die deutsche Finanzpolitik nach wie vor von Dr. Luther gemacht, dessen arbeiterfeindliche Stellung bekannt sei. Abg. Drewitz sWirtsch. Bereinig«.) begrüßte die angekün digte Steuersenkung und forderte die Beseitigung -er Haus zinssteuer und der Luxussteuer. Die staatliche Wirtschaftspolitik müsse auf Erhaltung eines gesunden Mittelstandes bedacht fein. Relchssinanzmlnlsler Dr. Reinhold griff nun in die Debatte ein und erklärte: Alle Parteien, die bisher zu Worte gekommen sind, haben sich mit den großen Zügen meines Programms einverstanden erklärt. Es gilt, die Steuererleichterungen für die Wirtschaft so zu gestalten, daß da durch nicht gleichzeitig ein Einnahmeausfall für den Staat ent steht. Ich habe mich seit Jahren in Sachsen in dieser Richtung bemüht und ich bin der Ueberzeugung. daß sich sehr bald die Gelegenheit «instellen wird, mich auch hier in diesem Sinne zu betätigen. Ich lmbe hier meine Politik in zwei Teilen entwickelt. Die eine Gruppe von Maßnahmen soll etwas dauerndes sein, wobei die Verwaltungsreform die Hauptrolle spielt. Selbstverständlich ArlmsWe des LMM Senders Sonntag, den 14. Februar. 8.30— 9.00 vm.: Orgelkonzert aus der Leipziger Universi tätskirche. Professor Ernst Müller. 11.00—11.30 vm.: Vorlesung: Professor Dr. Woltereck: Darwin. 11.30— 12.00 in.: Vvrlrag: Dr. I. Weber, Assistent an der Sternwarte Leipzig: Katastrophen im Weltraum. 12.00—1.00 in.: Musikalische Stunde der Mitteldeutschen Sendestelle Leipzig. Werke.Leipziger Komponisten: Wal ter Niemann und Siegfried Karg-Elert. Mitwirkende: Käte Grundmann (Gesang), Eduard Wißmann (Flöte), Walter Niemann (Klavier) und Siegfried Karg-Elert (Harmonium). 4.00—6.00 nm.: Lustige Musik. Ansgeführt vom Rund funkorchester (Dirigent: Hilmar Weber). 1. Adam: Fantasie aus Der Postillon von Lvujumeau. 3. Linke: Ouvertüre zu Missis Grata. 3. Leo Fall: Melodien aus Der fidele Bauer. 4. Wernicke: Zigeuner ständchen. 5. Kvmzak: Pikante Blätter, Potpourri. S.00—6.00 nm.: Ernst Lissauer liest ans eigenen Werken, a) Erzählende Gedichte, b) Balladen, c) Der Gefangene in der Orgel, eine nngedruckte Novelle. 7.00—7.30 nm.: Vortrag (von Jena aus): Prof. Dr. Esau von der Universität Jena. 5. und letzter Vortrag im Zyklus: Von der Negertrommel bis zur drahtlosen Bild- übertraaung. 7.30— 8.00 nm.: Bortrag (von Dresden aus): Dr Karl Großmaun, Direktor des Stadtmuseums Dresden: Nürn berger Kunst. Uebertragnng der Mitteldeutsche» Sendestell« Dresden für beide Wellen. 8.16 nm.: Fastnachtsspiele und Schwänke von Hans Sachs. (Zum 360. Todestage Hans Sachs.) Mitwirkende: Er. Felix Zimmermann (Einleitender Vortrag), Eva Gott habe ich bei der Ausgabenvermin-erung nicht an eine weiter« Verminderung -er Ausgaben für soziale Zwecke gedacht. Frei- sich gibt es nur eine dauernde Hilfe sür dir Erwerbslosen: Ein» gesunde Wirtschaftspolitik. Die oorgeschlagene Steuersenkung beschwört nicht die Ge- fahr eines Defizits. Wir haben in den letzten Jahren ordentliche und außerordentliche Ausgaben aus den laufenden Einnahmen bestritten. Wir haben Hunderte von Millionen für die Kriegs beschädigten und 620 Millionen für die Vorzugsaktien der Reichsbahn ausgegeben. Der Betriebsfonds, der darüber hinaus angesammelt worden ist, erlaubt mir, jetzt Steuerermäßigungen vorzuschlagen. Die Erhaltung der Stabilisierung der Mark und des Gleichgewichts im Haushalt ist für uns absolute Voraus setzung. Durch diese Methode die Quellen unserer Wirtschaft wieder zu erschließen, wird das Vertrauen des Auslandes nicht geschwächt, sondern gestärkt werden. Wir gehen davon aus. daß eine gesunde Politik eine gesunde Wirtschaft herbeiführen kann. Wir haben zu wählen zwischen Steuererleichterungen oder Erhöhung unproduktiver Ausgaben. Ich entscheide mich unbe dingt für das erster«. Das bedeutet, daß wir nicht an Symp tomen herumkurieren wollen, sondern wirklich das Uebel an der Wurzel anfassen. Abg. Dr. Horlacher (Vayr. Bolksp.) bezeichne»« die Steuer erleichterungen als unbedingt notwendig für die deutsche Wirt- sclwft. Leider habe sich der Minister nicht genügend darüber geäußert, wie er sich die finanzielle Selbstverivaltung -er Länder und Gemeinden denkt. Abg. v. Graefe (Bälk.) meinte, die Rede des Finanz ministers habe etivas bestechendes gehabt und Ideen entlialten. Die Rede sei eine vernichtende Kritik der bisherigen republika nischen Finanzpolitik. Das Resultat dieser Finanzpolitik sei ein wirtschaftlicher Trümmerhaufen. Das Programm des neuen Finanzministers decke sich In den meisten Punkten mit den For derungen, die die Völkischen schon seit Jahren gestellt hätten. Damit war die Aussprache geschlossen. Die Etat kapitel wurden dem Haushaltausschuß überwiesen. — Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung steht der deutsch- littauische.Handelsvertrag. getreu vom Albertheater Dresden, Carl Blumau, Georg Badura, Mar Göthel und die Dresdner RundsunkhauS- kapelle. Montag, de» 15. Februar. 4.00—4.46 und 6.00—6.30 n»».: Original Tegernseer Künst ler-Terzett. Aussührende: Hans Schuttes (Violine), Stessi Faßnauer (Zither), Karl Mehltreter (Gitarre). Leitung: Girgl Sollinger. 5.30—6.00 nm.: Leseproben aus den Neuerscheinungen auf dein Büchermarkt. 7.00—7.26 nm.: Vortrag (auf Welle 462): Dr. H. Thiem von der biologischen Reichsanstalt Naumburg: Der mittel deutsche Weinbau einst und jetzt." Vortrag (auf Welle 264): 7. Vortrag des sächsischen Arbeits- und Wohlfahrtsministeriums. Oberregierungs- rat Dr. Gerth: Die Älindenfürsorge im Freistaat Sachsen. 7.30 nm.: Uebertragung aus dem Deutschen Nationaltheater Weimar: „Xerxes" oder „Der verliebte König" (Serse). Heitere Oper in drei Akten. Musik von G. Fr. Händel (1738). Musikalische Einrichtung auf Grund der Par titur der Deutschen Handel-Gesellschaft, freie Neugestal tung des Textbuches und der Secco-Rezitative von Oskar Hagen. Musikalische Leitung: Ernst Latzkv. Spiel leitung: Maximilian MoriS. Personen: Lerxes, ein junger König im Osten (Hans Grahl), Amastris, seine Verlobte, als Krieger verkleidet (Hildegard Gajewska), Arsamene, sein Bruder (Hans Bergmann), Ariodat, Feldherr (Karl Heerdegen). Romilda, Atalanta, dessen Töcher, Hertha Reinicke, Mali Trümmer). Elvirv, Die ner des Arsamene (Einil Fischer), ein Svidat (August Rehkopf), Volk, Soldaten, Hochzeitsgäste. Nach dem ersten Akt 10 Minuten Pause. Ende 9.45 nm. Besetzungs- änderungen Vorbehalten. Anschließend (etwa 9.45 nm): Pressebericht und Sport funkdienst. Darauf: Tairzmufik bis 12.00 nm., ausgeführt von der Dresdner Rundfunkhauskapell«. Filmrundschau Filmverein -er -eulschen Katholiken Der um die Film Reform-Bestrebungen hochverdiente Pfar rer I. Brauers, der Begründer und die Seele der „Provin- ziallichtbiloneret", die im Lause der Jahre zu einer stark in An spruch genommenen Beratungsstelle auf dem Gebiete des Film wesens wurde, berief Ende Januar di« Gründungsver- saminlung eines „Filmvereins der deutschen Ka tholiken^ nach Köln. An der Versammlung nahmen teil: Weihbischof Dr. Hammels, die Domkapitulare Prälat Cohen und Mfgr. Gras Spee, Regierungsrätin Fieericks, Landessekretär des Volksvereins, Brauers, die Vertreter großer katholischer Organisationen, die Vorsitzenden -es katholischen Lehrer- und Lehrerinnenvereins, sowie Fachleute auf dem Gebiete des Films. Der Präsident der Rheinprovinz, Gras A-elmann, ließ der Ver sammlung die Zusage seines Interesses übermitteln. Pfarrer Brauers gab zunächst einen Ueberblick über die Bestrebungen, die bisher auf katholischer Seite auf diesem Ge biete unternommen wurden, und über die Schwierigkeiten, mit deiten sie zu kämpsen hatten. Als Haupthindernis einer groß zügigen Entwicklung nannte er den Umstand, daß fast sämtliche katholischen Lichtbildnereien als Angliederungen von Organisa tionen geführt wurden, deren Haupttätigkeit auf anderem Ge biete lag, so die „Stella waris" des Generalsekretariats der katholischen Jünglings- und Iungmännervereine in Düsseldorf, Ml»«» MM Sm-M. kr« AE äb kreitsA, üen 12. siebnisr 1.ot1e Neumsin» uncl Happy l-iecklke vis kpsu kiip 24 Auncisn siegle: Nelnkolck Scklinrel die Lichtbildabteilung des Volksvereins, die Karitassichtbildne rei des Karitasverbandes in Freiburg. Als weiteres Hemmnis der Entwicklung dieser Zentralen nannte er die Beschränkung auf eine Auswahl jener Filme, die die bestellende Filmindustrie herstellte, ohne die Herstellung selbst zu beeinflussen. Nur zwei Organisationen hätten eine größere Initiative entfallet: die Leo- gcsellschasi in München, di« -en Mut l-atte, einige Filme in Auf trag zu geben, und die Provinziallichtbildnerei in Köln, der es nach 16jähriger Arbeit gelungen sei, in der Neulan dges«ll - schaft in Köln ein Filmatelier mit künstlerisch und technisch geschultem Personal und modernste» Instrumentarium für ihre Bestrebungen zu gewinnen.' Als eine natürliche Weiterentwicklung dieser Bestrebungen und als eine dringende Zeitforderung nannte Pfarrer Brauers die Gründung einer einheitlichen Organisation für das gesamte katholische Deutschland, die alle Teil bestrebungen zur Kinoreform einheitlich zusammensasse und dcm katholischen Geistesleben den Einsluß auf das Filmwesen versä>afse, der ihm notwendig zukomipen müsse. Der Redner versäumte nicht, auf die gut organisierten Be strebungen der Katholiken in anderen Ländern hinzuweisen, auf die Sa n - M a r c o-G e s c l l s cha s t in Italien, aus die von dem Kardinal von Paris geförderte Gründung der Action de la bonne Presse: „L'Etoile" und auf die Bemühungen des Erz bischofs von Namur in Belgien: er betonte aber gleichzeitig, daß die Gründung des Filmvereins der deuischen Katholiken nicht ohne Gegner bleiben werde. Er erinnerte daran, daß sei nerzeit der Versuch des Abgeordneten Fleischer in Berlin, von katholischer Seite eigene Filme Herstellen zu lassen, von den füh renden Organen der Filmiiidustrie mit dem Kommentar beglei tet wurde, daß man diese Bestrebungen aufmerksam verfolgen und zur rechten Zeit cingreifen werde. Von seiten des zu grün denden Vereins bestehe in keiner Weise die Absicht, gegen die Filmindustrie einen Kampf zu eröffnen; er werde vielmehr freu dig auf alle für den Katholiken gangbaren Wegen ohne Vorein genommenheit und Engherzigkeit mit ihr gehen. Zum Schlüsse seiner Ausführungen suchte Pfarrer Brauers die Bedenken zu entkräften, die in katholischen Kreisen immer »och gegen eine aktive Beteiligung am Filmwesen vereinzelt austauchten. Nachdem Wcihbischvs Tr. Hammels dem Verein seine Mithilfe zugesaai hatte, verlas der Leiter der Provinziallicht bildnerei, Herr Graf, den Satzungsentmurs, der als Haupt, zweck die Schaffung eines Filmarchivs im Sinn« christlicher Weltanschauung nannte. In der anschließenden Besprechung wurden folgende An regungen gegeben: Pfarrer Meinertz von St. Severin (Köln) wünschte ein« genauere Formulierung der Aufgaben des Verein» (Registratur. Schaffung eigener Film«. Herausgabe einer Zeit schrift); Lehrer Scheuren, ein tüchtiger Mitarbeiter der Licht- bildnerel, beantragte die Aufnahme des Propagandagedankens in di« Statuten: es müsse erstrebt werden, daß die bestehenden katholischen Organisationen die Bestrebungen des Filmverein« unterstützten und daß von allen Orten die Erfahrungen mit be- stimmten Filmen an die Zentral« berichtet würden. Dr. Marschall, der Vorsitzende des Zentralbildungsausschusses deutscher Katho liken, der schon vorher die Mitarbeit dieser Organisation zugesagt hatte, machte den Vorschlag, als Zweck des Vereins die Förde rung der katholischen Weltanschauung auf dem Gebiet des Film- wesens zu nennen >»^> die Schaffung des Filmarchivs und der Zeitschrift als Mittel zu diesem Zwecke anzuqeben. Der General sekretär der katholischen Gesellenvereine, Dr. Nattermann, gab die Anregung, einen Zusammenschluß kämtlicljer Filmthe ater. die aus christlichem Standpunkt stünden, yerbeizusühren, nm durch die Sicherstellung eines bestimmten Bedarfs an Filmen auf, die Herstellung einen indirekten Einfluß zu gewinnen. Das praktische Ergebnis -er Versammlung war die Wahl eines A r «, beitsausschusses, dem die endgültige Formulierung der Satzungen »nd die einleitenden Arbeiten übertragen wurde». ' 8. ÜMIlllIell!. MM». »IlMIE kis bioni»^: vei» Zlnvelenmsrilei' Oesellselisstsabenteuer in k ätzten /Vk Hiensi»^ lom Mix, rlei» galante vsnilit Abenteuer in 7 ätzten