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Da- KrSnungsjubiläum Pius X>. Rom, 1b'. Februar. Heute morgen fand anläßlich des oierten Jahrestages der Krönung des Papstes Pius XI. In der Kapelle L-xtina eine feierliche, von Kardinal Loea- telli zelebrierte Pvntifikalmesse statt, an der sämtliche Kardl- näle, die hohe Prälatur, das gesamte diplomatisch« Korps und ein kleiner Kreis Geladener teilnahm. Der Papst er teilte den Anwesenden seinen apostolischen «ege». Berlin, 13. Februar. Gestern vormittag 10 Uhr zelebrierte der apostolische Nuntius Pacelli zur Feier der Wiederkehr der Papstkrünung in der St.-Hedwigs-Kirch« ein feierliches Pontifikalamt. Da« diplomatische Korps, Reichs- und Staatsbehörden nahmen an der Feier teil. Der Reichs kanzler war durch Ministerialdirektor Pender, das Aus wärtige Amt durch Staatssekretär v. Schubert, die preu ßische Regierung durch Staatssekretär Weißmann vertreten. Boi» Reichstagspräsidium war Vizepräsident Dr. Bell er schienen, ferner Vertreter des katholischen Klerus von Ber lin mit dem Wcihbischof an der Spitze, Ordensgeistliche und katholische Studentenverbindungen in Wichs und Fahnen. Die Feier dauerte etwa eine Stunde und schloß mit einem feierlichen Tedeum. Sin Ehrenhain für -ie Gefallenen Würdiges Zusammengehen der Frontkämpfer. Verbände. Berlin, 12. Februar. Der Reichspräsident v. Hindenburg empfing gestern mittag die Vertreter des Klisshäuserbundes, des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gol-, des Stahlhelms und -es Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten, die ihm in Gegenwart des Reichsministers des Innern den genieinsckioftlichen Wunsch der Frontkämpfewerbände Mitteilen, im Herzen Deutschlands als Gedächtnisstelle für die Gesallenen des Weltkrieges einen Ehrenhain zu schaffen. Bereits über 100 deutsche Städte haben sich bereit erklärt. Grund und Boden und finanzielle Zu schüsse zur Verfügung zu stellen. Von verschiedenen Seiten wird ein Ehrenhain am Fuße des Kyffhäusers oder am Park von Weimar vorgeschlagcn. Eine Entscheidung ist bis her noch nicht gefallen. Das Reichsministcrium des Innern ist jedoch bestrebt, die Entscheidung zu beschleunigen. Ein neues füchfifches Amnefliegefetz Dresden, 13. Februar Dos Gesamtministerium hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, dem Landtag ein Gesetz über die Gewährung von Straffreiheit in Sachsen, sowie ein Gesetz über die Aufhebung der Schönburgschen Renten zugehen zu lassen. — Von der Veranstaltung des für den 28. Februar 1926 angeregten Gedenktages für die Opfer des Krieges soll für das Gebiet des Freistaates Sachsen abgesehen werden, zumal da eine würdige für das ganze Deutsche Reich einheitliche Feier an diesem Tage nicht zu erreichen war. Die Veranstaltung eines solchen Gedenktages zu einem späteren Zeitpunkt des Jahres, voraussichtlich im Zusammenhang mit der allgemeinen Totenfeier am Totensonntag, bleibt Vorbehalten. Vorläufiges -eutfch-franzöfisches Kan-els- abkommen Paris, 13. Februar. Die französischen und deutsche» Bevollmächtigten haben gestern abend ein Handelsabkommen unterzeichnet, das für gewisse Erzeugnisse aus dem einen und dem anderen Lande Zollvergünstigungen einräumt. Auf Grund dieses Ab kommens erhalten französische landwirtschaftliche Saison artikel bei der Einfuhr nach Deutschland die Meistbegün stigung. Deutschland seinerseits erhält den Minimaltarif oder Abschläge auf den Unterschied zwischen den beiden französischen Tarifen für geschnittenes .Holz, gewisse chemische Produkte, gewisse Gruppen von landwrtschaftlichen Maschinen, Haushaltungsgegenstände und Möbel (andere als aus gebogenem Holz). Diese Zugeständnisse sind sür gewisse deutsche und französische Waren an Kontingente ge bunden. Außerdem sind Sicherheiten vorgesehen für Verbrauchssteuern, innere Abgaben sowie Abgaben, die ans den Waren liegen, ebenso wie für die Behandlung der HandlunqSreisenden und Muster. Dieses Abkommen ist auf die Dauer von drei Monaten geschlossen, wo bei die beiden vertragschließenden Teile die Hoffnung haben, daß sie beim Ablauf der Geltungsdauer des Abkommens die Verhandlungen über den endgültigen Vertrag abge schlossen haben werden. Frankreich und -ie Abrüstung Paris, 19. Februar. Die Siudienkommission des Obersten Rates für nationale Verteidigung hat gestern unter Vorsitz von Paul Boncour die Beratung über die Vorbereitungen Frank reichs zur Abrüstungskonferenz abgeschlossen. Die Arbeiten der Kommission werden dem Ministerpräsidenten und den beteiligten Ministern unterbreitet werden, und, der Oberste Rat für natio nale Verteidigung wird dann unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik zusammentreten und erst in dieser Sitzung werden die endgültigen Weisungen an die Vertreter Frankreichs aus der vorbereitenden Abrüstungskonferenz gegeben werden. Einleitung -es Verfahrens vor -em Reichsbahngerlchl Berlin, 13. Februar. In dem Streitsall über die Zu lässigkeit der Verbindlichkeitserklärung von Schiedssprüchen gegen die Deutsche Reichsbahngesellschaft sind nunmehr von beiden Seiten die Beisitzer für das Reichsbahngericht vorgeschlageu worden. Die Deutsche Reichsbahugescllschast hak den früheren Vorsitzenden des Reichseisenbahnamtes Wirk!. Geh. Rat Fritsch in Hannover, die Neichsregie- rung den Vorsitzenden der Gesellschaft für Sozialresorm, Präsidenten des sächsischen Oberverwaltungsgerichts Geh. Rat von N o st i tz - Drzewiecki in Dresden vorgejchlagen. ReichSbahngesellichaft und Reichsregicrung haben das Reichsbahngericht übereinstimmend um möglichste Be schleunigung des Verfahrens gebeten. Aufhebung -er ImmunUS» eines kommunifiischen Abgeordneten Die Hamburger Bürgerschaft beschloß am Freitag erneut die Aufhebung der Immunität des kommunistischen Abgeordne ten Urban, der ivegen Teilnahme an den kommunistischen Un- rul-en im Oktober 1923 noch 0 Jahre 116 Tage Festungshaft zu verbüßen hat. Eine Verhaftung kommt vorläufig nicht in Frage, weil der Reick-stag, dessen Mitglied Urban ist, seine Im munität »och nicht ausgvl)ob«,i hat. Berliner DorbSrse Berlin, 13. Februar. Der Frühverkchr des heutigen Sonn abends nahm den am Wochenende gewöhnlichen sehr ruhigen Verlauf. Di« Kurse bröckelten verschiedentlich weiter leicht ab, ausgenommen Bankwerte und Schifsohrtsakticn. An den In dustrieaktienmärkten schienen bisher nicht bestätigte Gerüchte über Schwierigkeiten bei verschiedenen Banksirmen zu verstim men. Da die Umsätze in engsten Grenzen bliebe», gingen die Kurse im Frühgeschäst nicht über 1 Prozent gegenüber dem gestrigen amtlichen Schluhnivcau hinaus. Beachtenswert bleibt -ie außergewöhnliche Flüssigkeit des offenen Geldmarktes, wie sie seit Jahr und Tag nicht mehr zu beobachten war. Der 8. MSrz Der Termin für -ie VSlkerbun-sversammlung zur Aufnahme Deulfchlan-s in -eit Völkerbund — Der Streit um -ie Sitze im Rat Pari», 13. Februar. Der Pülkerbundsrat hielt gestern nachmittag unter dem Borsitz des italienischen Gesandten in Bern Garbasso eine kurze vertrauliche Sitzung ab, um sich mit dem Antrag der deutschen Regierung betreffend Aufnahme in den Völkerbund zu befassen. Der Sitzung wohnten sor gende Vertreter bei: Hennessh, französischer Botschafter kn Bern» Oninones de Leon, spanischer Botschafter in Paris, Guani, Gesandter Uruguays in Paris, Mello Franco, ständiger Vertreter Brasiliens in Genf, Peltzer, belgischer Gesandter in Bern, Sperling, britischer Gesandter in Bern, Beverka, tschechischer Gesandter in Bern, Ariyosht, japanischer Gesandter in Bern, und Hennings, schwedischer Gesandter in Bern. Ter Völk«rb»»vsrat beschloß, »ach kurzer Beratung, ans Montag, »en 8. März, nachmittags eine anßer- orsentlichc Bölkrrbnndsversammlung einznberusen, welcher solgeuvc Fragen zur Behanvlung unterbreitet werden sollen: I. Aufnahme Tentschlands in den Völker bund, 2. Artikel 4 des Bölterbundspaktes betreffend die Z »s a n» m c » se tz u n g »es Vö lke r b n » d s r a t e S, 3. Beitrag Deutschlands zu den Ansgabt» de» Bolker- bnndes, 4. Errichtung »es Gebäudes für die Abhaltung »er Bölkerbnnvsversammlung. Der Beitrag Deutschlands soll so geregelt werden, daß Deutschland grundsätzlich den gleichen Betrag wie Frankreich und England bezahlen soll, daß ihm aber ebenso wie Frankreich ein Abzug von etwa 600 000 schweizerischen Frank jährlich gewährt werden soll, so daß Deutschland etwa 1 900 000 Frank jährlich zu bezahlen habe, während England etwa 2..', Millionen Frank zahlt. Der deutsche Standpunkt In politischen Kreisen Berlins wird der Beschluß des Völkerbundsrates naturgemäß mit größtem Interesse vermerkt. Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit in erster Linie auf den Punkt 2, der eine Beschlußfassung über den 8 4 der Völkcrbunds- satzung vorsieht, nach dem der Völkerbundsrat die Zahl der ständigen Mitglieder mit Zustimmung der Vollversamm lung erhöhen kann. Dieser Punkt wird mit den Bestrebungen gewisser Mächte in Zusammenhang gebracht, die Zahl der stän digen Mitglieder des Rates Uber Deutschland weit hinaus zu erhöhen. Das würde natürlich einen Sieg dieser Bestrebungen bedeuten. An zuständiger Stelle ist man jedoch bis auf weiteres der Auffassung, daß dieser Punkt der Tagesordnung nur sor- maleBedeutunghat und sich nur auf den Eintritt Deutsch land bezieht. Der ß 4 lautet nämlich in seinem Anfang: „Der Rat setzt sich aus Vertretern der alliierten und assoziierten Hauptmächte und aus Vertretern sechs anderer Bundesmitglie» der zusammen". Es ist selbstverständlich, daß dieser Paragraph im Zusammenhänge mit der Aufnahme Deutschlands geändert werden muh. da es ja nicht zu den alliierten und assoziierten Mächten gehört. Dieser Paragraph ist bereits 1922 einmal ge ändert worden, als die Zahl der nichtständigen Sitze von vier aus sechs erhöht wurde. Es wird übrigens daraus hingewiesen. daß Deutschland, nachdem ez in Punkt 1 der Tagesordnung ausgenommen ist, es ln der Hand ha», die «ermrhrung »er »atssitze zu »«rhinderw da nach demselden ß 4 der Rat unter Zustimmung der Mehrheit der vunde«»«rsammluna «in« solch« Vermehrung nur mit Etne stlmmiahel« beschließen könnte. Um aber zu vermeiden, daß der deutsche Verirrter gleich in dieser Sitzung zu einem Beschluß gezwungen wird, der unsere Beziehungen zu anderen Machten nicht gerade zu fördern geeignet wäre, wird die Reichsregierung voraussichtlich vorher die nötigen Garantien zu erreichen suchen. Es ist anzunehmen, daß ein amtlicher deutscher Schritt in diese« Frage bereits erfolgt, wenn die Bestrebungen aus Vermehrung der Ratssitze in den nächsten Tagen noch weitergehen sollten. Frankreich und England - London. IS. Februar. Die Frage der Gewährung eines ständigen Ratssitzes an ein anderes Land als Deutschland, wird weiter eifrig erörtert. Mt Ausnahme der „Morningpost" erklären sich sämtliche Blätter gegen ein solches Verfahren. „Daily News" schreibt: Bevor Chamberlain kn Paris mit Briand zusammengetrossen sei, habe es keine Unterstützung für einen solchen Vorschlag gegeben. Jetzt aber sei man der Mei nung. cs spreche viel dafür (?) sowohl Deutschland, wie Polen ständig im Bölkerbundsrat vertreten zu sehen, da deutsch polnische Streitfragen viel von -er Zeit des Völkerbundes in Am spruch nehmen würden. — „Westminstergazette" hofft, daß Cham- berlain gegenüber dem französischen Ministerpräsidenten und dem spanischen Botschafter in Baris keine übereilten Versprechen gegeben habe und daß das britische Kabinett ihn anweisen werde, sich der Gewährung weiterer Ratssitze zu widersetzc». Es wäre verhängnisvoll für das Ansehen des Völkerbundes, wenn das deutsche Volk den Verdacht fasse» würde, daß seine früheren Feinde, als sie «s zum Eintritt ln den Völkerbund ausforderten, nur die Absicht hatten, sür alle Zeit den Vorteil der Deutschland aus einem Sitz im Bölkerbundsrat erwachse, wieder fort- zunchmcn. „Daily Chrouicle" sagt, es beständen wichtige allgemeine Gründe gegen die Erweiterung des Völkerbundsrates, u. a. daß der Rat nach seiner Verfassung nur handeln könne, wenn Ein stimmigkeit bestehe. Ie größer er sei, desto schwerer werde eine solche Einstimmigkeit sich erzielen lassen. Paris, 13. Februar. Der Sonderberichterstatter des „Matin" in Genf Jules Sauerwein will festgestellt haben, daß der Völkerbundsrat, Wie cs scheine, auf alle Fälle gezwungen jei, die Zahl seiner Mitglieder von 10 auf 14 zu erhöhen. Unter die sen Umständen würde die Zahl der ständigen Mit glieder von 4 aus 7 gebracht, und zwar durch die Wahl Deutschlands, Spaniens und Polens oder aus 8, wenn man auch Belgien zulassen wolle. In diesem Falle wür den sechs Sitze, die nicht ständig seien, zur Ver teilung kommen. Drei von ihnen würden La teinamerika durch stillschweigendes Uebereinkommen Zufällen. Was die drei übrigen betreffe, so würde einer einem skandinavischen Staate, der andere einem Vertrerer der Kleinen Entente und der letzte einem asiatischen Staate übertragen werden. Sancrwein stellt selbst die Frage, ob diese Lösung in London gebilligt werde. Werde nicht England Bedenken habe», zu gleicher Zeit Polen und Bel gien. die mit Frankreich alliiert leien, und Spanien, das in Marokko mit Frankreich assoziiert sei, je einen stän digen Sitz zu übertragen? Wozu man unler -er Monarchie Fürslen- gel-er verwan-le lieber die Verwendung des sogenannten Welsen- fondS weiß der Diplomat Frhr. v. Eckardstein, Bot schaftsrat a. D., in einer Berliner demokratischen Zeitung folgendes, bisher Unbekanntes, aber höchst Interessantes milzuteilen: „Dieser Fonds, der einen Wert von 48 Millionen Mark darstellte, war dem früheren König Georg V. von Hannover vom preußischen Staate zugewiesen, und als sich heraus- stcllte, daß er für welfische Umtriebe benutzt wurde, von Bismarck ohne weiteres aus Gründen der Staatsraison wie der weggenommen worden. Zur Verwaltung des Fonds wurde daun eine preußische Kommission eingesetzt, die sämt liche Einkünfte nach Berlin abzuiühren hatte, und sehr bald entwickelte sich daraus ein allgemeiner Geheimfonds für die preußische bzw. für die Nerchsregierung. Die vielfach verbreitete Ansicht, der Fonds sei in erster Linie zur Be einflussung der deutschen Presse verwendet war den, ist nach Frhrn. v. Eckardstein unrichtig. Dagegen habe ein großer Teil der Einnahmen des Fonds Verwen dung im Ausland gesunden; teils wurde er sür sogenannte Repräsentationsgelder verwendet, und zwar soll es in mehreren Fällen vorgekommen sein, daß auf Ver anlassung Bismarcks verdienten Botschaftern, die in finan zielle Schwierigkeiten geraten waren, ihre Schulden be zahlt wurden. Sogar die Endkvsten gewisser galanter Affären sehr hochstehender Personen sollen mit diesem Fonds beglichen worden sein. Ferner existierte lange Zeit in der alten Weinstube des HotelZ Kaiserhof, die nach dem Wilhelmsplatz hin gelegen war, ein Stammtisch, wo sich regelmäßig beim Frühstück gewisse Mitglieder der politischen Abteilung des Auswärtigen Amtes einfanden. Sowohl Baron Holstein als Herr von Kiderlen-Wächter, die übrigens ausgiebig Gebrauch von de» Mitteln des Welfenfonds für Repräsen tationszwecke machten, waren fast stets anwesend, ferner Herbert Bismarck, Professor Schweuninger. Man aß die schönsten Delikatessen, trank die besten alten Weine und wenn es schließlich zum Bezahlen kam, dann bezahlte der Welfenfonds, aus dessen Kassen die jeweilige Monatsrech nung des Stammtisches durch Scheck an das Hoiel beglichen wurde. Dieser Frühstückstisch wurde später zu Borchardt in der Französischen Straße verlegt. Weil hämische Anspie lungen auf die berühmte Tafelrunde im „Kaiserhos" in der Presse erschienen waren. Unter tiefer Trauer aller Personen, die je mit dem Welfensonds in Berührung gekommen sind, wurde der Fonds im Jahre 1892 zu Grabe getragen, d. h., er wurde auf Befehl des Kaisers seinem eigentlichen Besitzer, dem da maligen Herzog von Cumberland ausgehändigt. Kurze Nachrichten Kardinal Dalbor gestorben. Der Erzbischof von Gnesen und Primas vo Polen, Kardinal Dalbor, ist heute früh in Posen gestorben. Die KrisiS aus »em Arbeitsmarkt hält an. Die schwachen Ansätze einer Belebung auf dem Arbeitsmarkte, die sich in der Vorwoche gezeigt haben, sind nach einem Bericht des vfsentlichen Arbeitsnachweises Dresden und Umg. in der Woche vom 7. bis einkchl. 13. Februar wieder zum Stillstand gekommen. Der Bestand an Arbeitsuchenden zeigt wieder eine Zunahme um 430 auf 28 522 (28 089). Die Zahl der Aussetzer dagegen ist weiter zurückgegangen. Insgesamt wurden in der Berichtswoche aus Mitteln der Erwerbs- losenfürsorge 44 323 (47 299) Personen unterstützt; davon waren 20 887 (21 033) Vollerwerbslose, 56l9 (6626) Aus setzer und 17 817 (20 040) Zuschlagsempfänger. Paolino — Diener unentschieden. Der mit Spannung erwartete zwischen Paolino, dem Meister von Spanien, und Franz Diener, der in der Arena am Kaiserdamm über zehn Runden mit Flinfuiizenhandschuhen und schweren Ban dagen ausgefochten wurde, wurde nach der zehnten Runde als unentschieden gewertet. Beide Kämpfer wur den vonl Publikum gefeiert. Tragischer To». Nach einer Blättermeldung aus Wald» darf bei Zittau fanden dort die Frau und 19 Jahre alte Tochter des Modelltischlers Gärtner einen tragischen Tod. Die erkrankte Tochter war in der Nacht zum Freitag, als sie sich Tee bereiten wollte, einer Gasvergiftung zum Opfer gefalle». Als die Mutter früh den mit Gas gefüllten Raum betrat, fand sie das Mädchen tot vor und brach, vom Herzschlag getroffen, ebenfalls tot zusammen. Das größte Schiss der Welt. Der amtliche Funkdienst meldet, daß eine englische Firma in Belfast zurzeit mit der White Star Line über den Bau eines Dampfers, der der größte der Welt werden soll verhandelt. Das Schiss soll 60 000 Brutto- registertonncn Naumiiihalt haben und wird in seinen Ausmaßen die „Majestic", die augenblicklich mit 56 551 Tonnen dos größte Schiss -er Welt ist, und ebenfalls der White Star Line gehört, um ein beträchtliches nbertresfen. Der neue Dampfer wird durch Motore angetrieben. WetlerbertrM »er Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichten: Zunächst noch sehr mild bei vor. wiegend geringer Bewölkung und südlichen Winden. Im Laufe des morgigen Tages Bewölkungszunahme. Oertlich.neblige Trü- ! bung und geringfügige Niederschläge. Aus westliche Richtung drehende Winde, Temperatur etwas zurückgehend, zunächst aber in, Flachland kein Frost. Allgemeiner Witterungscharakter dev nächsten Tage: Noch kein« wesentliche Acnderung. SeschSfMches Das Arbeitsergebnis einer wissenschaftlichen Kommis sion ist Dr. med. Schultheiß „Haemasal". Es führt dem Blute hochwertige Nährsalze zu und bewirkt dadurch ein« Blutreinigung und eine damit verbundene NervenstSrkung. , Wir verweilen auf die Beilage in dieser Nummer unseres Blattes. Lesen Sie diese Beilage in Ihrem Interesse ge nauesten«. da Sie auf Wunsch umsonst und portofrei eine Probeschachtel dieses ausgezeichiwten Mittels erhalten. Dresdner Konzerte. Fastnachtssonnkag, 14. Jebr., 7.90 Uhr im Gewerbehaus, Gastspiel Johann Strauß, vorm. Hofballmusik- -irektor in Wien, „Eine Strauß-Revue!" mit der gesamten Dresdner Philharmonie. — Rum. und nichtnumierte Tischplätze bei F. Ries und Sonntag von 11—1 und 6 Uhr ab an der Saal kasse. — Fastnachts-Dienstag, 16. Februar, von 8-11.36 Uhr im Geiverbchaus, Großes Extra-Konzert der gesamten Dresdner Philharmonie. „Eine musikalische Fastnachtsfahrt!" Dirigent: Kapellmeister Eugen Donath. Solistin: Elsa Schumann vom Berliner Theater. Ansgewähltes Programm. Einfache Preis«. Auf Wunsch auch reservierte Tischplätze. — Karten bei F. Ries« Seostratze 21 und an der Abendkasse.