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Donnerstag, den 11. Februar 1926. Rr. -U. Seit, , seiner Einlieferung in bas Iohannstüdtcr Krankenhaus verstarb er. ohne das Bewußtsein miedererlangt zu haben. Ob diese bei den Taten miteinander in Verbindung stehen, ist unbekannt. — Die Kriminalpolizei teilt hierzu noch mit: Der Unbe kannte ergriff nach der Tat die Flucht durch Obergraben und Hauptstraße nach dem Aldertplatz zu und ist entkommen. Von einer Person, die die Verfolgung ausgenommen hat, sowie von einem jungen Mann wird er wie folgt beschrieben: Etwa LU Jahre alt. l 05 Bieter groß, untersetzt, englisch geschnittene» Schnurrbart. : «kleidet mit grauem weichen Hut und grauen» Ncgcnman:,! mit Gürtel oder Windjacke. Die Schüsse sind aus einer Mehrlodepistole Kal. 7,65 abgegeben. Wer über de» Täter oder sonst zur Sache irgendwelche Angaben, auch anscheinend unbedeutender Art machen kann, wird nach der Kriminalpolizei gebeten. Rach den weiteken Ermittelungen handelt es sich offenbar nicht um einen Raubmord, sondern um einen persönlichen Racheakt. Das Kriminalamt Dresden hat auf die Erntitte- lung des Löters eine Belohnung von 500 Mark ausgesetzt. : Technisch« Hochschule. Der im Rahmet» de« Außen- instiiut« der Technischen Hochschule statifindende Ferien- kursus für Meßtechnik und Äustauschbau wird vom 8. bi» 18. Mürz mit täglich je 8 Stunden Vorlesung und 8 Stunden Hebung abgehalten. Anmeldungen dazu müs sen bis zum 15. Februar unter Zahlung von ül> M. Hono rar an die Kasse der Technischen Hochschule erfolgen. : Die neuartige Orgel Im Dresdner Lichtspielhaus Eapitol hat in der Dresdner Musikwelt berechtigtes Aufsehen erregt. Es wird daher interessieren, das; sich der Organist Kurt Albrecht auch als Komponist betätigt. Seine Symphonisc!>e Elegie op. 8 mirg am 1. Marz im 5. Symichonie-Konzert des Städtische» Or chesters in Licgnitz unter Leitung des Kapellmeisters Gerigk ur- aufgesührt werde». : Senator Karl von Moetler, der deutsche Führer aus Rumänien, dessen Vortrag in Dresden, Donnerstag, den 11. Februar, stattsinden wird, sprach am 5. in Zwickau, am 8. in Kamenz. Beidemal war Ser Saal gefüllt. Senator Moeller schilderte zunächst daS 809 990 Seelen starke Deutschtum Rumäniens in großen Zügen, dann ging er aus das weniger bekannte Bott's- tuin der Lstschwaben im Banat, in» Araber und Sarh- mo.rcr Gau über und bot ein packendes Bild, wie ein neuer deutscher Polksstamm entsteht und um sein Deutsch tum käntpst. Im Gefolge der beiden Abend« sind in Zwickau wie in Chemnitz den« Verein für da« Deutschtum tm Ausland zahlreiche Mitglieder neu beigetreten. : Die Bnrftrnmacher-Kreis-Zwangs-JAuuug DreSoeu hielt kürzlich unter Vorsitz des Obermeisters Räppei das ordentliche Ncugnartal ab. Nach ausführlichem Jahresbe richt des Obermeister« erstattet der Jnnungskassicrer Kay- ser den IahreS-Kaüciibericht, worauf Kolleg« Hosrichtcr über die KasscnprüfUng berichtete und Entlastung des Vor standes und Richtigsprechung der Jahresrechnung erfolgt«. L Mitglieder und. 2 Lehrlinge wurden hieraus in dt« Innung ausgenommen. Die stattgesundene Neuwahl der aussche'idenden stellvertretenden Vorstandsmitglieder ergab die Wiederwahl des Kollegen Georg Bernhardt zum 2. Obermeister, Albert Meißner zum 2. Kassierer und Karl Knhl zum 2. Schriftführer. Die eiugegangencn Antwvr- tt-i» des Ministerium» des Innern und des Betriedsanrtcs aus erlassene Eingaben wurden verlesen, konnten aber nicht befriedigen. Deshalb sollen noch weitere Schritte veranlaßt werden. Ferner wurde beschlossen die dies jährige LehrlnraS- und Gesellenstück-Aucstellung zu be schicke», um die Allgemeinheit auch auf unser Gewerbe aitsmerksiim zu machen. : Der erste diesjährige Jahrmarkt — Ostermark! — wird vom 14. bis mit 16. März abgehalten. Sonntag, den 14. März, ist das Anspacken und der Warenverkauf von 11 Uhr vormittags a» gestattet. Am Sonntag ist der Warenverkaus spätestens abends 6 Uhr. an den beiden andere» Togen spätestens abends 7 Uhr einzustellen. Zum Fcilbielen vedarj es in jedem einzelnen Falle dtt Erlaubnis der ilstarktoerwa-Itung. Anmel dungen sind spätestens bis znm 1. März zu bewirken, und zwar: a) für die Altstadt, bei der Inspektion der Markthalle aus dem Antonsviatze b) für die Neustadt bei der Inspektion der Neustädter BMarkthalle, Ritterstraße 1. »o„ denen auch das Anweisen der Berkaufsplätze erfolgt. Es ist besonders darauf hinzmveisen, daß der WilHel ms platz in Dresden-Neustadt wieder mit Berkaussplätze» besetzt wird, und aus diesen Platz auch die bisher auf der Königstraße untergeboacht gewesenen Veickoiissstände der Stellmacher und Böttcher verlegt werden. : Im Zeichen der Indianer. Man hatte es ja erwartet, daß Hans Stos ch-Sar rasant uns aus Amerika «in paar echte Indianer mitbringen würde, aber anfangs schien es. als ob er uns enttäuscht habe. Man sah wohl hübsche Kreolinnen aus Brasilien im Sarrasani-Reiche, man hörte die Posannenkläng« eines argentinischen Mstitärorchesiers. aus echten Vouck-os zu sammengesetzt, aber die Indianer: sie ließen auf sich warten. Hans Slosch-Sarrasani hatte sich das Beste bis znm Schlüsse ausbewahrt. In London ivar Weihnachtssaison in der Olymora- Hall, deren Leiter ist Hans Stosch-Sarrasanis Freund, Mtr. Mills. Ihm vertraute er die Leibgarde seiner Siox an. Und so sind diese erst jetzt in Dresden eingetrosfen. Ke!» Wunder, daß die ganze Dresdener Jugend ans dein Kopse steht, mn echte Siox z» sehen. Der Zirkus, wo sie Hausen, ist den ganzen Tag lang belagert von Kindern. Aber nur des Abends, in den Vor stellungen zeigen sich die romantischen Rothäute öffentlich. Sie werden präsentiert von dem bekannten Fapschungsreisenden, Herrn Oberstleutnant a. D. Vierordt. der der Dolmetscher der nicht einmal englisch sprechenden Krieger ist. die vielmehr mit erstaunlicher Zähigkeit an ihrem uralten Indianisch scslhalten. Riesige Gestalten sind es. teilweise 2 Meter hock), schlank und machtvoll, mit lebe rartiger rotbrauner Haut, die sie zu be malen pflegen. Der Hästiptfing der Truppe ist Mack Corn, das „Schwarze Horn", ei» rüstiger Greis von 97 Jahren, ihn beglei ten seine Krieger und Nachkommen bis hinab Zu entzückende» Indianerbabys. Der Anblick der Leute ist imponierend. Stolz und unnahbar ist das Auftreten der Siox. Stets sind sie für sich, sie schweigen viel, sie sinnen vor sich hin und summen stille Melodien. Der Häuptling hat selbst in den Vereinigten Staaten Nordamerikas die Rechte eines Souveräns, ähnlich dem indi schen Maharadschah, wenn er auch unter dem Schutze des Ster nenbanners steht. Jedenfalls ist dieses ethnologische Schaustück eine wertvolle Bereicherung des Spielplans bei Sarrasani. : Wohlfahrtsbriefinarken. Die zugunsten der Denischen Noch Ilse ausgegcbencn besonderen Postwertzeichen zu 5, 10 und 29 Pfennig mit den Wappen der Länder Preußen, Bayern »nd Sachse» erfreuen sich infolge ihrer geschmackvollen Ausführung namentlich in Sammlerkreisen großer Beliebtheit und reger Nachfrage. Sie kosten als Wohlsahrtsbriefmarken nur das Dop pelt« ihres Postweries. Es kann demnach jeder mit einer klei nen Gabe unseren notleidenden Brüdern und Schwestern Hilfe bringen, indem er diese Wohlfahrtsbriesmarken kaust. Nach einer neueren Verfügung des Neichspostininisters können diese Marken von de» Wohlfahrtsämtern nur »och bis 15. April 1926 vertrieben werden. Die Gültigkeit der Wohlsahrlsbriesmarken zum Freimachcn von Postsendungen ist daher bis Ende Mai 1926 verlängert worden. Die Markenverkanssslelle für die Slodt Dresden befindet sich in den Gesck>äsisräumen des städtischen Fürsorgeamtes, Landhansstraße 7, 1. Stock, Zimmer 8. Dort sind auch Markcnhestchen zu 2.— NM. und ganze Markenbogen zu hoben. Bei Geldeinsenduiig werde» die Marken auch zuge schickt und Sonderwünsche soweit als irgend möglich berück- lickliat Arbeitnehmer und Wirtschastskrisis Kundgebung -er christlichen Gewerkschaften Leipzigs Leipzig, 19. Februar. Die von den christlichen Gewerkschaften Leip zigs im Evangelische» Bereinshaus veranstaltete Versrmiml-ung erfreute sich eines äußerst zahlreichen Besuches. Reick^tagsobge- ordneter Hart mann. Dresden, sprach über die gegenwärtig« Wirischaslskrists und ihre Auswirkungen. Zum zweiten Male seit dem Krieg wird die deutsche Wirtschaft von einer großen Krisis heimgesucht. Während die erste durch den Währungsver fall und durch den Zusammenbruch des Rnhrkampscs ihre haupt sächlichste Ursache hatte und die Arbeitslosenzisfer im Dezember 1928 aus 5 Millionen a-nschivellen ließ, hat die jetzige Krise an dere Ursachen, aber nicht minder schwere Folgen. Viele reden von einer Gesundungskrisis. Sie sagen, der Wirtschaft geht es wie einem Kranken, der im Fieber liegt >md wenn dieses über wunden ist, müsse die Genesung um so schneller eintreten. Die jenige» beurteilen die Ursache zu leicht und die Zukunft zu op timistisch. Der Gesundungsprozeß hangt von der Entwicklung der europäischen pvüiischen und wirtschasilichen Verhältnisse ab. Die deutsche Wirtschaft befindet sich jetzt vor der schwierige» Aufgode, nach vielen Verlusten an Rohstoff- und Absatzgebieten, unter großen innen-, sinanz- und wirtschafispolitischcn Schwie rigkeiten den Anschluß an hie völlig vcründerien me!twirtsck)asis- politischen Verhältnisse zu suchen. Die interessanten lehrreichen Ausführungen fanden in der Versammlung leb hasten Beifall. Folgende Entschließung wurde als Niederschlag der Ausführungen des Referenten und auch der Diskussionsredner einstimmig angenommen: „Die im Evangelischen Vereiiislwu» versammelten Mi bie der der christlichen Geiverk schäften sind überzeugt von der gra ben Not, in der sich dos deutsche Volk und die Wirtschaft b«» findet. Ausgehend von der Tatsache, daß die Wirtschaslskrisj« ein« Folge der völlig veränderten vokkswirtschaslspolitisck-en Ver hältnisse ist, erkennen nfir in der Zusammenarbeitallee Kräfte in Deutschland, besonders der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmerschaft, die erste Voraussetzung eines nolwendtgev Ausbaues. Zur Behebung des Innenmarktes, zur Einschränkung der Arbeitslosigkeit ist die Hebung der Kaufkraft der Ar- deitnehmerschast unerläßlich. Rationelle, sparsamste Betriebs- führung, besonders bei den leitenden Stellen in der Wirtschaft, ist eine der dringendsten Notwendigkeiten. Großer Umsatz und kleiner Nutzen muß wieder Grundsatz von .Handel und Geioerbe sein. Die christlich-nationalen Denrerktchaften erwarten von alle» Instanzen der Gesetzgebung wirksuntse Hilfe zum Schutz: der Arbeitnehmerschaft. Di: schuldlos zur Erwerbslosigkeit und Kurzarbeit Verurteilten haben «in Anrecht aus ausreichend: Un- terstützung. Sehärsstens verurteilt wird di« Absicht jener, die die Wirt» schaskskrisis zum Anlaß nehme», das geltende Arbeitsrccht willkürlich auszuleaen. die bestehenden Tarif- und Lohn vertrag« abtzubaue». die Arbeitszeit zu verlängern und die Arbeitsbedin gungen einseitig zu diktieren. Nur durch das verständnisvoll« Zusammenarbeilen aller Faktoren des Wirtschaftslal»ens und durch festes Zusammenhalten innerhalb der Arbeiterbewegung ist die Möglichkeit zu finden, vorwärts und auswärts zu kommen." Eine Anzahl Gaste meldeten sich als Mitglieder an. Mit der Aufforderung. Sen Gedanken der Selbsthilfe durch starke Or- ganifaiion in die Tat umznsetzen. wurde die Versammlung ge schlossen. > WWII, IW, »,,,»»»»»»«» W, : Unregelmäßigkeiten i» der Gemeindeverwaltung. Die Kriminalpolizei teilt mit: Wegen Unregelmäßigkeiten in der Gemeiiidcvertoaltung Heidenaus wurden durch die hiesige Kri minalpolizei in Heidenau umfängliche Erörterungen vorgenom men. Einzelheiten können noch nicht mitgeieili iverden, da die Untersuchung noch nicht abgeschlossen ist. Leipzig ) Eine 86sührlge überfahren. Gestern vormittag wurde eine etwa 80 Jahre a!te Frau von einer Kraftdroschke über fahren, deren Räder über sie hiniveggingen Cie irng an Brust und Beinen schwere Verletzungen davon, denen sie im Kranken- Hause erlegen ist. — Am 6. Februar ist in das Krankenhaus ein schwerverletzter Lokomotivheizer aus Großdeuben eingclicsert worden, der bereit-, am anderen Tage seinen Ver letzungen erlag. Der Bcrungliickle hatte während des Ran gierens die Lokomotive verlasse» uni die Lampe n» ihr anzu zünden. Durch einen anrollcnöen Güterwagen erlitt der Heizer eine schwere Bruslgueischung. Fremdes Verschulden liegt nach den polizeilichen Erörterungen nicht vor. Das Unglück geschah auf Thüringer Flur. ) Die Tätigkeit der Leipziger R-ttungsgesellschaft. Im Monat Januar wurde nach Meldung an die Geschäftsstelle der Gesellsckzast die erste Hilfe im ganzen von 585 Personen bean sprucht Davon wurden 247 innere und 3L8 äußere Fälle be handelt; zehnmal machte sich die Hinzuziehung eines Arztes nötig. Infolge zu großer Einzeichnung zu dem am 15. Februar stattfindenden Kursus in der Ausbildung der ersten Hilfe macht sich ein zweiter Kursus nötig Anmeldungen werden auf der Geschäftsstelle Lelslngstratze 4, 1., in der Zeit von 9—1 und 4—7 Uhr angenommen. Aus Sachsen Weihe -er Jugendherberge LoNergrun Schwarzenberg, 19. Januar. Unter großer Beteiligung der tlkrlreler des Bez.rksverbanües und des Lezirkssürsorgeamies Schwarzenberg sowie der umliegenden Gemeinde» wurde am Sonntag die Dczirksjugendyerbergc der Amlshauplmannschast Schwarzenberg in Lottergrün feierlich eröffne!. Als Vertreter des sächsischen Arbeite und Wohlsahrtsminifteriums inac Etudiei-rat Thicnie erschienen. Er betonte, daß die Her berge die erste Bezirksjugcndher'oerge in Lachsen sei und Saß infolgedessen das Land und oie Staatsregierung einen ganz be sonderen Anteil an dieser Herberge nehmen. Außerdem »ahmen an der Feier teil, u. a. Amlshaupun. Dr. v. Schivartz, Oberlehrer Richter vom Zweigausschuh der Jugend herbergen u Dresden und der Stifter des Grundstücks Albert Vreitfclo in Riltersgrün. Bürgermeister Weber begrüßte de» Bezirksverband und brachle die besten Wünsche der Ge meinde Rittersgrün zuln Astsdrnck. Weitere Begrüßungs ansprachen hielten noch Kamerad Lauter für den Bezirksaus schuß, Regirrungsrat Wetze! und Herr Friedrich Emil Krauß aus Cchivorzrnbcrg. Die Herberge liegt in herrlicher ' Höhenlage am Wäldes-' säum mit einen! weile» Bück in das Lottergrüner Tal. Es lohnt sich fiir jeden Fugeirdlichen. sich diese schöne und zweck > müß'ge Bauwerk mit der herrliche» Farbenpracht im Innern anzvschauen und dort zu übernachten. Anmeldungen sind an das Bcziekssi'rsorgcanrt der Amtshaoptmannschaft Schwarzenberg oder nnmlttrlbar an die Bezirksjugcndherbeege zu richten. Ein stchschstcher Flieder geiari-ei velsnitz i. B.. 19. Februar. Unweit des Ortes Schön brunn landete ein tschechischer Flieger vom Flugplatz Eger. Plaucner Polizeimaii»sck>ilten haben die Ueberwachung des Flugzeuges übernommen. Das Flugzeug muß abmonttert iverden. Bon Eger sind Mannschaften eingetrosfen. um cs abzu- holen. Es kommt übrigens recht oft vor, daß die fliegenden Tschechen sich ins Ausland verirren. Die Tschechoslowakei scheint ihnen bereits zu klein znm Austummcln zu sein! Gewerdekcmmer Ehemuiy Chemnitz, 10. Februar. Die erste diesjährig« öffentliche Sit zung der Gewerbe Kammer Chemnitz Imtte sich mit verschiedenen wichtige» Angelegenheiten zu beschäftigen. Den 1. Punkt der Tagesordnung bildete die Süahl des Vorsitzenden und seiner Stellvertreter. Bei derselben wurden die bisher den Vorstand der Kammer bildenden Herren durch Zuruf einstimmig wicder- gewählt: Baumeister Ernst Heidrich sChcmiiitzf als Vorsitzender, Strumpsfobrikant Theodor Schüppel sBurkhardisdors) als 1. stellvertretender Vorsitzender, Fieischerodermeistcr Stadlrat Mo ritz Köhler sLimbach) als 2. stellvertretender Vorsitzender. Als 2. Punkt stand auf der Tagesordnung die Zuwahl von 4 Mitglie der» gemäß 8 2 Absatz 5 der Kammcrsatzuiigcn und Ersatzwahl für den wegen Geschäftsaufgabe ausgeschiedenen Herrn Gast wirt Schäker »Döbeln», b's wurde miedcrgewäklt Buchbinder- mejslcr Wilhelm Eörner «Tl)alheiins mit 14 Stimmen. Mate» obermeister Johannes Müller sLcngejeldl und Obst- und Frucht, gcschüstsinl)aber Alban Stall sEhemnitzl einstimmig. 6 Stimme» ivaren aus Buchbindermcisier Gustav Berckemeyer sOelsnil; t. E» gekästen, der mit dem gewühlten Herrn Görner in der engere» Wahl konkurrierte. Die Zuwahl einer Vertreterin der weit-» lichen Handwerker wurde vertagt: es soll dieserlzalb zunäcksit noch einmal mit den betressenüon Fachkörvettchasten in Bertn» dnng getreten werden. Als Eisau für Herrn Schäs-'r wurde ein stimmig Hotelwirt Gustav Franz sDöbelns gewählt. Zum 3 Pun« der Tagesordnung erfolgte die Wabl der verschiedenen Are«, schisse Die Kammer sprach sich dann im Interesse eines soliden B«, schästsverkehrh einstimmig für ein gesetzliches Verbot dr» sogenannten S ch n e c b« l l sy sie m s aus. das m letzter Zett im geschäftlichen Verkehr immer wehr -berhonö genommen ha». Ferner beschäftigte sich die Kammer rii! der Frage der Heraus- setzung des M l n d e st k a p i ta l s der Gesellschaften mit b e s ch r ä n Ir t e r Ha f t u » g . wozu der Neicksverbo.nd des deut schen Handwerks um Stellungnahme ersuch! hatte Die Kaiiimcr erklärte hierzu, daß auch sie eine Erhöhuna <>v. Mindestkapilal» der Gesellschalt i» b. H. auf 29 099 Reichsmo.tz rind eine ent» sprechende Aenderung des 8 17 Absatz 8 der Beiordnung übel Goldbilanzen vom 28 Dezember 1928 aus den hierfür vom Lan» desausschuß -cs Sächsischen .Handwerks und van anderer Seit« angegebenen Gründen im Interesse des Handwerks und G«. werbes, sowie der Solidarität non Handel und Wandel für er. wünscht halte. Im übrigen stimmte die Kammer Ausführungen bzw. Vorschlägen der Handwerkskammer München zu die gleick». zeitig i»it der Heranfsetzung des Mindostkavitals der Gesestschrst m. b. H eine wesentliche Erhöhung der Mindcstgrsnzen für Stammeinlagen und Einzahlung als notwendig erachtet. Die übrige» in der Sitzung behandelten Gegenstände trugen mehr oder minder vertraulichen Charakter. Zu -em UebersaU in Aormers-orf Chemnitz, 9 Februar. Das Kriminalamt Chemnitz teilt mit: Au> 5. dieses Monats, nachmittags gegen halb 6 Uhr wurse, wie gemeldet, am Dorsausgang von Hormersdorf der mit seinem Pferdefuhrwerk kommende Griinworenhändier Herold mit zwei Unbekannte» in einen Streit verwickelt, weil diese durch ihr Verhalten sein Pferd unruhig gemocht hatten Es kam zu Tat- lichkeilcn. bis zwei in der Nähe wohnende Männer dem Herold zu Hilfe kamen. Daraus zog einer -er Unbekannten einen Re volver. ohne aber zu schießen. Die Unbekannten entfernten sich hierauf nach Auerbach zu. Gegen 8 Uhr abends wurden sie wie der in Hormersdorf gesehen und von einem Gcmeindebeamteii und einem Architekten verfolgt. Als die Unbekannten das merkten, gaben sie auf etiva 19 Schritt Entfernung 5 Revolver schüsse aus ihre Verfolger ob. Trotz der Schüste ließen letztere nicht von der Verfolgung ab. Dem Gememdebeamten gelang es auch einen der Täter einzuholen und ihn am Mantel zu er fassen. Er Kain aber znm Fasten, wodurch die Unbekannten entkamen. Der Gcmeindebeamtc hat einen Flcischschuß unterhalb der rechten Achselhöhle erl>alten, ein zweiter Schuß l)at den rechten Unterkiefer zerstört und ist dort stecken gebliebe» Die Verlet zungen sind nicht lebensgefährlich. Da am gleichen Abend in einer Schankwirtschaft in Auerbach eine eiserne, braunlockicrte Geldkassette.mit 760 Mark gestohlen worden ist. wird vermutet, daß hier dieselben Unbekannten als Täter in Frage Kaminen und diese dann angenommen haben, sie würden wegen dieses Diel» stahls verfolgt. Beschreibung der Täter: Beide 25—27 Fahr«, der ein« etiva 172 Zcnlimeier groß, der andere etwas kleiner, beide trugen grauen Mantel mit Längsfalte und Riegel «ms de» Rücken, dunkelgraue, weiche Hüi« mit hellgrauem Bande. De« größere hatte langes, dunkles, gescheiteltes Haar Einer hott» eine größere Handtasche bei sich. Sie waren bartlos und spr» che» hiesige Mundart. Sachdienliche Mitteilungen werden an dl, Kiiminalabieilling Chemnitz. Gruppe 6. Poststraßc 12, Zimn»« 212, oder an die nächste Gendarmerie- oder Polizeistelle erdet«, Liegt dem Hotel, Restaurant oder <Lafe, in dem Sie verkehren. di« S.v. «UL? Senden Sie uns geeignete Adressen zwecks Be lieferung und verlangen Sie überall tmsere Zcittmg!